Liebe Leser:innen,
in diesen Stunden geht unser letzter Arbeitstag in diesem Jahr zu Ende. Wobei für uns wohl nie richtig Feierabend ist. Ich für meinen Teil weiß zumindest, dass ich morgen noch einmal unseren Kontostand prüfe – in der leisen Hoffnung auf viele Echtzeitüberweisungen und weiteren Zuwachs auf unserem Spendenkonto.
Aber wir sind schon jetzt überglücklich und erleichtert. Denn auch in diesem Jahr haben wir die Millionen-Marke geknackt und sogar etwas mehr Spenden erhalten als im vergangenen Jahr. Das ist vor allem angesichts der aktuellen Krisenlage absolut atemberaubend. Wir verdanken das all jenen Menschen, die uns verlässlich unterstützen – also euch!
netzpolitik.org ist nicht wie viele andere Medien. Wir verkaufen keine Anzeigenplätze, horten keine Daten und ziehen auch keine Paywall hoch. Stattdessen zählen wir auf eure freiwillige Unterstützung und bitten euch daher um Spenden.
Mit dem Großteil davon zahlen wir die Gehälter unseres Teams, das euch täglich informiert über die wichtigen netzpolitischen Entwicklungen, Themen und Debatten – und damit über all das, was digitale Grund- und Freiheitsrechte bedroht. Und eure Unterstützung ermöglicht es auch allen Menschen, die uns finanziell nicht unterstützen können, uns zu lesen. netzpolitik.org ist für alle da, und das soll auch für immer so bleiben.
Auch wenn wir uns unser Spendenziel voraussichtlich nicht ganz erreichen werden – das vermag nur ein kleines Wunder –, haben wir heute Abend gemeinsam auf das Erreichte angestoßen. Denn es gibt genug Gründe, um zu feiern. In unserem Jahresrückblick blicken wir noch einmal auf die netzpolitischen Höhepunkte des Jahres – und meine Güte war das aufregend! Und wir wissen jetzt schon, dass 2023 mindestens ebenso spannend wird. Mehr dazu gibt es auch in der brandneuen Folge unseres Podcasts „Off the Record“.
Wenn ein Jahr endet, beginnt im Kopf die Reise zu den schönsten und nervenaufreibendsten Momenten des Jahres. Manchmal fühlt sich die Arbeit bei netzpolitik.org an wie in einem selbstverwalteten Jugendclub. In anderen Momenten wie beim Rat der Netzpolitikweisen. Kurz bevor wir einen Leak oder eine brisante Recherche veröffentlichen, steigt die Spannung an wie beim Season-Finale bei House of Cards. Und im Spendenmonat Dezember geht es dann zu wie in einer aktivistischen Werbeagentur.
Nach sechs Jahren bei netzpolitik.org kann ich auf jeden Fall sagen: Bei uns wird es nie langweilig. Ich weiß nicht, wo ich sonst so viel hätte lernen und ausprobieren können wie hier. Und ich glaube, das geht uns allen so. Es gibt etliche Jobs da draußen, die entspannter sind oder besser bezahlt werden. Aber die Freiheit, die wir hier haben, gibt es vermutlich nirgendwo sonst.
Das ist vermutlich ein Grund dafür, dass wir uns neben allen politischen Überzeugungen für Freiheit einsetzen. Sie erfordert Mut und Verantwortung, aber sie ermöglicht es auch, der Mensch sein zu können, der man sein möchte. Und gibt es ein besseres Gefühl?
In diesem Sinne wünscht euch das ganze Team von netzpolitik.org einen großartigen Rutsch ins neue Jahr!
Auf ein weiteres Jahr im Kampf für digitale Grund- und Freiheitsrechte!
Eure Stefanie