Kommentarregeln

1. Welche Beiträge von Leserinnen und Lesern wollen wir – und welche nicht

Der Bereich unterhalb der Artikel auf netzpolitik.org soll allen Leserinnen und Lesern gleichermaßen die Möglichkeit bieten, Anmerkungen, Fragen, Korrekturen und inhaltliche Ergänzungen zu den Artikeln einzubringen. Wir wollen einen Ort schaffen, in dem sich interessante, erkenntnisreiche Anmerkungen mit humorvollen oder geistreichen Ergänzungen oder technischen Hinweisen mischen. Wir wünschen uns Ergänzungen zu Artikeln und Hinweise auf Aspekte, die wir übersehen haben oder in Zukunft betrachten könnten. Wir freuen uns über inhaltliche Korrekturen, Hinweise auf Rechtschreibfehler und über ergänzende Links. Auch ernst gemeinte Rückfragen zu unseren Texten beantworten wir immer gerne. Das heißt aber auch: Wir werden Meinungsbeiträge, die keine inhaltliche Ergänzung darstellen, einfach und ohne weitere Erklärung löschen.

2. Warum nur noch Anmerkungen, Fragen, Korrekturen & inhaltliche Ergänzungen?

Die Kommentarkultur hat sich durch veränderte Mediennutzung, die Verlagerung von Austausch in soziale Netzwerke sowie durch die Verrohung der Debattenkultur bei gleichzeitiger Abwendung großer Teile unserer Leser/innenschaft von den Kommentaren so zum Negativen entwickelt, dass wir als Redaktion nun ein neues Kapitel aufschlagen wollen. Wir haben das Gefühl, dass der Kommentarbereich in weiten Teilen nicht mehr unsere Leserinnen und Leser repräsentiert. Er ist immer mehr Ort geworden, den ein paar Nutzer, die netzpolitik.org als ihr privates Forum verstehen, sich vor allem mit von irgendwo hereingespülten Kommentator/innen teilen. Die Stimmung im Kommentarbereich war zuletzt so negativ, dass viele der eigentlichen Leserinnen und Leser die Funktion weder aktiv noch passiv nutzten. Ausnahmen bestätigen natürlich die Regel – und wir bedanken uns bei all jenen, die über Jahre die Fahne einer demokratischen und fairen Debattenkultur hochgehalten haben. Wir denken, dass wir genau diesen Nutzerinnen und Nutzern in Zukunft wieder mehr Raum bieten können. Bei netzpolitik.org lesen die Autorinnen und Autoren die Kommentare unter ihren Artikeln. Und antworten auch oftmals auf sie. Das unterscheidet uns von vielen anderen Medien. Wir haben einfach keine Lust mehr darauf, Schuttabladeplatz für schlechte Laune, Verschwörungstheorien und platte Verallgemeinerungen zu sein. Denn das führt dazu, dass konstruktive Diskussionen kaum noch möglich sind und viele sich nicht mehr wohlfühlen in unserem Kommentarbereich. Das schließt uns mit ein, die wir uns mittlerweile täglich mit Beleidigungen und Bedrohungen auseinandersetzen müssen.

3. Moderation als Hausrecht

Die Beiträge von Nutzerinnen und Nutzern werden bei netzpolitik.org vormoderiert. Immer öfter machen wir von unserem Hausrecht Gebrauch, damit der Kommentarbereich in irgendeiner Form konstruktiv bleibt. Dieses Hausrecht beinhaltet, dass wir Ergänzungen moderieren und manchmal mit einem Hinweis versehen, warum diese Ergänzung moderiert wurde. Andere Beiträge löschen wir ohne Anmerkung komplett. Nach unserem Verständnis von Meinungsfreiheit ist es keine Zensur, wenn wir in unserem kleinen Medium mitbestimmen, wie miteinander umgegangen wird. Das ist vergleichbar mit einer Einladung zum Essen nach Hause, wo der Gastgeber Gäste, die sich daneben benehmen, auch rauswerfen kann. Wir sind keine große marktdominante Infrastruktur wie Facebook, wo das mit dem Hausrecht nicht mehr zu halten ist.

4. Folgendes kann zu einer Löschung oder Moderation führen: 

  • Beiträge, die nichts mit dem jeweiligen Artikel zu tun haben oder vom Thema des Artikels komplett ablenken, hierzu gehören auch Verallgemeinerungen a la „alle Politiker sind korrupt“,        
  • Beiträge, die (weitgehend) inhaltslos sind und keinerlei Mehrwert für andere Leserinnen und Leser bieten,        
  • reine Meinungsäußerungen, die keine inhaltliche Ergänzung, Hinweis oder Korrektur darstellen,
  • rassistische, sexistische oder anderweitig menschenverachtende Inhalte,         
  • Beleidigungen und Bedrohungen gegen Autor/innen, die Redaktion oder andere Personen bzw. Personengruppen,         
  • Spam aller Art und jegliche  andere Inhalte mit werbendem Charakter,        
  • personenbezogene oder persönliche Daten wie Namen, Adressen und Telefonnummern von Dritten sowie private E-Mails oder Nachrichten ohne Einverständnis des Absenders.    

Ausnahmen bestätigen die Regel. Was eine Ausnahme ist, entscheiden unsere Redakteure, die die Ergänzungen unter ihren Artikeln selbst lesen.