KW 16Die Woche, in der wir Netze bilden wollen

Die 16. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 18 neue Texte mit insgesamt 113.491 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.

Grün-gelbes Fraktal
Fraktal, generiert mit MandelBrowser von Tomasz Śmigielski

Liebe Leser:innen,

dass es dieses Jahr im September wieder eine Konferenz von uns geben wird, haben wir euch ja schon verraten. In dieser Woche konnten wir euch endlich mehr dazu sagen: Wir werden am 13. September in der Alten Münze in Berlin sein. Dort wollen wir diskutieren, zuhören, alte und neue Weggefährt:innen wiedersehen und kennenlernen, gemeinsam in den Pausen quatschen und am Ende des Tages natürlich auch feiern. Das ganze steht in diesem Jahr unter dem Motto „Bildet Netze!“.

Bildet Netze, das ist für mich mehr als eine Wortspiel-Adaption des 70er-Jahre-Slogans „Bildet Banden!“, oft illustriert mit dem Konterfei von Pippi Langstrumpf. Sondern auch eine Gelegenheit, mal nachzudenken, was das für uns bedeutet.

Wir wollen „das Netz“ gestalten – und meinen dabei nicht die zentralisierten Strukturen, die in den Händen weniger, riesiger Konzerne liegen. Wir wollen viele Netze im Netz, so wie sie uns gefallen. Und so, wie sie gut für uns sind und unser aller Leben besser, schöner und gerechter machen. Mit Teilhabe für alle, mit einer gemeinwohlorientierten Ausrichtung, abseits von rein wirtschaftlichen und staatlichen Interessen.

Aber damit wir das schaffen, brauchen wir auch Netze untereinander und müssen uns ver-netzen. In der digitalen Zivilgesellschaft, aber ganz besonders auch darüber hinaus. Wir müssen zusammenkommen und voneinander lernen. Zum Beispiel von denen, die sich vielleicht noch vor allem in der analogen Welt mit sozialer Gerechtigkeit beschäftigen, dem Abbau von Barrieren oder sich der Diskriminierung marginalisierter Gruppen entgegenstellen.

Und am Ende brauchen wir alle auch Netze, die uns halten, wenn es mal schwierig wird. Wenn Faschist:innen in die Parlamente drängen und der braune Sumpf immer größer zu werden scheint. Wenn eine:r nicht mehr kann und sich klein fühlt. Dann brauchen wir ein Netz aus Solidarität, das uns auffängt, ohne dass wir uns verheddern. Damit wir gemeinsam weitermachen können.

Netze gibt es in vielen Formen und genauso wollen wir auch viele Aspekte davon auf unserer Konferenz betrachten. Das machen wir nicht allein, dafür freuen wir uns auch über eure Ideen und Beiträge. Deshalb haben wir diese Woche auch einen Call for Participation gestartet, bei dem ihr noch bis zum 16. Juni etwas einreichen könnt. Wovon könnt ihr uns erzählen? Wie wollt ihr euch vernetzen? Welche Netze müssen wir spannen, um das Netz gemeinsam voranzubringen?

Wir sind gespannt wie ein Tennisnetz, was euch dazu einfällt. Aber egal, ob auf der Bühne, am Workshop-Tisch oder im Publikum: Wir freuen uns vor allem, wenn ihr im September dabei seid.

Ein gutes Wochenende wünscht euch
anna


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