Anfragen in Parlamenten und nach dem Informationsfreiheitsgesetz dokumentieren das Ausmaß heimlicher Textnachrichten, um den Aufenthaltsort von Telefonen und deren BesitzerInnen zu ermitteln. Polizeien nutzen die Methode für Festnahmen, während Geheimdienste damit längerfristige Bewegungsprofile erstellen.
Wegen schwerer Verstöße hätte die britische Teilnahme an Europas größter Fahndungsdatenbank längst beendet werden müssen. Mit zwei Jahren Verspätung macht die Kommission jetzt Vorschläge zur Behebung der Mängel. Das nährt den Verdacht, dass das Land trotz EU-Austritt weiter am Schengener Informationssystem teilnehmen soll.
Der iPhone-Konzern möchte Dritte nicht so recht an seine Geräte ranlassen, der US-Präsident erprobt neue Troll-Taktiken für seine Wiederwahl und die britische Regierung lud einen Spyware-Hersteller auf eine Messe ein. Die schlimmsten Reste des Tages.
Unsere Woche war überschattet von der skandalösen Wahl Kemmerichs zum thüringischen Ministerpräsidenten. Wir berichten dennoch wie gewohnt über die wichtigsten netzpolitischen Themen: Ein mögliches Moratorium für Gesichtserkennung, den stockenden Breitbandausbau und die heimlich veröffentlichten Videoaufnahmen aus den Duschkabinen auf dem Fusion-Festival.
In Baden-Württemberg streiten der Landesdatenschutzbeauftragte und der Tübinger Oberbürgermeister Palmer über den Datenschutz für Geflüchtete. Palmer eskalierte die Sache zum Landesinnenminister und zeigt sich bockig.
Der Künstler Simon Weckert sorgte letzte Woche für viel Wirbel, indem er auf Google Maps einen Stau simulierte. Wir haben mit ihm über künstliche Realitäten, die Macht von Karten und Alternativen zu Google gesprochen.
Nur langsam modernisiert Deutschland bislang seine digitale Infrastruktur. Nun will die Bundesregierung in Brüssel einen Plan absegnen lassen, von dem sie sich mehr Tempo verspricht. Die Branche fürchtet um den freien Markt. Andere warnen davor, Netzbetreiber mit Subventionen zuzuschütten.
Serverfarmen sollen klimaneutral werden, ein Online-Hetzer muss ins Gefängnis, Tradwives propagieren auf Social Media reaktionäre Rollenbilder und das Gesichtserkennungs-Startup Clearview wollte seine Technik wohl weltweit vermarkten. Die besten Reste des Tages.
Das niederländische Sozialministerium fahndet mit Algorithmen nach angeblichen Sozialbetrügern – allerdings nur in ärmeren Gegenden. Ein Gericht hält das für diskriminierend und ordnete einen Stopp an.
Maildienste wie GMail von Google sind keine Telekommunikationsdienste, urteilt das Oberverwaltungsgericht Münster. Damit folgt das Gericht einer Entscheidung des EuGH. Google kann aufatmen – vorerst.
Lesen muss nicht linear sein, das beweist der Polyplot „Gefährliche Menschen“ von Christiane Hütter und Frank Rieger. Die beiden Autor:innen haben eine Erzählung geschaffen, in der Lesende vor zahlreichen Entscheidungen stehen. Eine Rezension.
Publishers and the TV and film industry lobbied Germany to make online platforms liable for illegal content, newly released documents reveal. The next „battle for the internet“ has begun.
Europa steht vor der nächsten Konfrontation zwischen Urhebern und Digitalkonzernen wie Google. EU-Verlegerverbände wollen an den Regeln für dominante Plattformen schrauben.
Privatsphäre skaliert nicht besonders gut und Startups versuchen, ein Geschäft aus Datenschutzunterstützung zu machen. Einem Influencer hat ein unlustiger Scherz erstmal das Geschäft versaut und Kochen bleibt Handarbeit. Die besten Reste des Tages.
Gesichtserkennung in öffentlichen Räumen sorgt für Kontroversen in Brüssel und Berlin. Der SPD-Politiker Uli Grötsch sieht in der Technologie Gefahrenpotenzial. Doch die Union möchte sie in Deutschland einsetzen – obwohl selbst der digitalpolitische Sprecher ihrer Fraktion für ein Moratorium ist.
Twitter sperrt Nhi Le, weil sie Rassist:innen Schellen androht. Andere Nutzer:innen wiederholen ihren Tweet, doch nichts passiert. Vieles deutet darauf hin, dass nicht nur der Inhalt des Tweets entscheidend für eine Sperre sein könnte.
Ein Greifswalder Polizist soll unbefugt versucht haben, Informationen über Personen aus Polizeidatenbanken abzurufen. Unter anderem wurden mehrere Namen und Adressen in Facebook-Gruppen veröffentlicht. Die Staatsanwaltschaft hat mindestens ein Verfahren eingestellt, doch die Datenschutzbehörde will weiter ermitteln.
Heimliche Aufnahmen unter der Dusche: Auf der Porno-Plattform xHamster sind Videos aufgetaucht, die auf dem Fusion-Festival aufgenommen wurden. Das Material ist inzwischen gelöscht, doch für Festivalbetreiber ist das Problem kaum in den Griff zu bekommen.
Archivaktivist:innen öffnen Wissen für die Gesundheit, Windows 10 war im Datenschutzlabor und Feindeslisten lassen sich nicht nur mit härteren Strafen bekämpfen. Die besten Reste des Tages.