KW 52Die Woche, in der wir auf Zahlungseingänge starrten

Die 52. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 20 neue Texte mit insgesamt 183.969 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.

Fraktal, generiert mit MandelBrowser von Tomasz Śmigielski

Liebe Leser:innen,

in diesen Stunden geht unser letzter Arbeitstag in diesem Jahr zu Ende. Wobei für uns wohl nie richtig Feierabend ist. Ich für meinen Teil weiß zumindest, dass ich morgen noch einmal unseren Kontostand prüfe – in der leisen Hoffnung auf viele Echtzeitüberweisungen und weiteren Zuwachs auf unserem Spendenkonto.

Aber wir sind schon jetzt überglücklich und erleichtert. Denn auch in diesem Jahr haben wir die Millionen-Marke geknackt und sogar etwas mehr Spenden erhalten als im vergangenen Jahr. Das ist vor allem angesichts der aktuellen Krisenlage absolut atemberaubend. Wir verdanken das all jenen Menschen, die uns verlässlich unterstützen – also euch!

netzpolitik.org ist nicht wie viele andere Medien. Wir verkaufen keine Anzeigenplätze, horten keine Daten und ziehen auch keine Paywall hoch. Stattdessen zählen wir auf eure freiwillige Unterstützung und bitten euch daher um Spenden.

Mit dem Großteil davon zahlen wir die Gehälter unseres Teams, das euch täglich informiert über die wichtigen netzpolitischen Entwicklungen, Themen und Debatten – und damit über all das, was digitale Grund- und Freiheitsrechte bedroht. Und eure Unterstützung ermöglicht es auch allen Menschen, die uns finanziell nicht unterstützen können, uns zu lesen. netzpolitik.org ist für alle da, und das soll auch für immer so bleiben.

Auch wenn wir uns unser Spendenziel voraussichtlich nicht ganz erreichen werden – das vermag nur ein kleines Wunder –, haben wir heute Abend gemeinsam auf das Erreichte angestoßen. Denn es gibt genug Gründe, um zu feiern. In unserem Jahresrückblick blicken wir noch einmal auf die netzpolitischen Höhepunkte des Jahres – und meine Güte war das aufregend! Und wir wissen jetzt schon, dass 2023 mindestens ebenso spannend wird. Mehr dazu gibt es auch in der brandneuen Folge unseres Podcasts „Off the Record“.

Wenn ein Jahr endet, beginnt im Kopf die Reise zu den schönsten und nervenaufreibendsten Momenten des Jahres. Manchmal fühlt sich die Arbeit bei netzpolitik.org an wie in einem selbstverwalteten Jugendclub. In anderen Momenten wie beim Rat der Netzpolitikweisen. Kurz bevor wir einen Leak oder eine brisante Recherche veröffentlichen, steigt die Spannung an wie beim Season-Finale bei House of Cards. Und im Spendenmonat Dezember geht es dann zu wie in einer aktivistischen Werbeagentur.

Nach sechs Jahren bei netzpolitik.org kann ich auf jeden Fall sagen: Bei uns wird es nie langweilig. Ich weiß nicht, wo ich sonst so viel hätte lernen und ausprobieren können wie hier. Und ich glaube, das geht uns allen so. Es gibt etliche Jobs da draußen, die entspannter sind oder besser bezahlt werden. Aber die Freiheit, die wir hier haben, gibt es vermutlich nirgendwo sonst.

Das ist vermutlich ein Grund dafür, dass wir uns neben allen politischen Überzeugungen für Freiheit einsetzen. Sie erfordert Mut und Verantwortung, aber sie ermöglicht es auch, der Mensch sein zu können, der man sein möchte. Und gibt es ein besseres Gefühl?

In diesem Sinne wünscht euch das ganze Team von netzpolitik.org einen großartigen Rutsch ins neue Jahr!

Auf ein weiteres Jahr im Kampf für digitale Grund- und Freiheitsrechte!

Eure Stefanie


Scheidender Datenschutzbeauftragter„Ich wollte gar nicht Bußgeld-Europameister werden“

Stefan Brink gilt als streitbarer Kopf. Nun gibt er sein Amt als Landesbeauftragter für Datenschutz und Informationsfreiheit von Baden-Württemberg auf. Wir sprachen mit ihm über Fehler der Aufsichtsbehörden, Winfried Kretschmanns Talkshow-Auftritte und warum er Bußgelder für überschätzt hält.

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We fight for your digital rights!„Innenpolitik wie von den schlimmsten Helikoptereltern“

Digitale Kommunikation kann jederzeit und überall stattfinden. Und sie kann ausgespäht werden. Das steht auch ganz oben auf dem Wunschzettel der allermeisten Innen- und Sicherheitspolitiker:innen – so auch bei der geplanten Chatkontrolle. Markus Reuter, Redakteur bei netzpolitik.org, verfolgt die entsprechenden Pläne der EU-Kommission von Beginn an. Und ihn treibt eine wachsende Sorge um.

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We fight for your digital rights!„Sie wollen wissen, wie viel wir wert sind“

Cookie-Banner hier, Datenschutzeinwilligung dort. Das Internet von früher gibt es nicht mehr. Resigniert klicken die meisten auf „Akzeptieren und weiter“ und zahlen mit ihren Daten für die digitale Teilhabe. Ingo Dachwitz, Redakteur bei netzpolitik.org, will nicht, dass wir in diese neue Realität einwilligen. Er kämpft sich durch Gesetze, Urteile und die AGB dieser Welt. Und er empört sich.

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Kampf gegen die VorratsdatenspeicherungKein Appetit auf noch eine blutige Nase

Der Kampf gegen die Vorratsdatenspeicherung läuft seit mehr als einem Jahrzehnt, eine ganze Siegesserie vor Höchstgerichten inklusive. Doch es gibt immer wieder Rückschläge – und vielleicht wird alles noch viel schlimmer. Über den Widerstand gegen Massenüberwachung sprechen Ralf Bendrath, Katharina Nocun, Constanze Kurz und Anna Biselli.

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#262 Off The RecordDrei netzpolitische Kämpfe, die unser Jahr 2022 geprägt haben

In diesem Jahr wurde ein netzpolitischer Zombie begraben, eine neue Bedrohung durch Massenüberwachung braute sich zusammen – und in der Ampel-Koalition brach ein netzpolitischer Konflikt aus, der noch lange nicht vorbei ist. Was 2022 geprägt hat und was 2023 wichtig wird, jetzt in Podcast-Folge #262.

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