Im Cyberraum sollen jetzt auch Nazis gejagt werden. Und nein, damit sind nicht antifaschistische Recherchegruppen gemeint, die es schon längst gibt. Außerdem: Berliner waren früher irgendwie weniger frustriert, aber Materialismus war schon Thema.
Anonyme Daten sind oft gar nicht wirklich anonym, in vielen Datensätzen können Einzelne auch ohne Namen eindeutig identifiziert werden. Mit welcher erstaunlicher Präzision das geht, verdeutlicht eine neue Studie. Viele Firmen und Datenbanken unterlaufen die Datenschutzgrundverordnung.
Mit der Datenschutzgrundverordnung kam noch eine andere EU-Regelung: die Richtlinie für Datenschutz bei der Strafverfolgung. Die müsste längst umgesetzt sein, doch in Griechenland und Spanien lässt sich davon nichts erkennen. Die EU-Kommission will das nicht länger hinnehmen.
Mal eben als Schwuler in Uganda tindern? Keine gute Idee. Weil in vielen Ländern Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung kriminalisiert werden, führt die Dating-App Reisewarnungen ein und versteckt die entsprechende Kategorie.
Kinder hinterlassen heutzutage die wohl größten digitalen Fußabdrücke der Geschichte – ihre Daten werden sowohl von privaten Unternehmen als auch von Regierungen gesammelt und ausgewertet. Das hat Folgen: Es geht um ihre Freiheit, aus Fehlern zu lernen, ihre Chancen und Möglichkeiten und diskriminierende Algorithmen.
Verbände fordern von der EU-Kommission eine Überprüfung der Vorratsdatenspeicherung in Europa. OpenStreetMap bekommt in Entwicklungsländern Unterstützung durch Facebook. Und in Kassel darf die Polizei nicht im Einsatz gefilmt werden. Die besten Reste des Tages.
Die Berliner Senatsverwaltung hat die Beratungsfirma Ernst & Young mit der Erstellung der Digitalstrategie beauftragt. Das Unternehmen erhält damit großen Einfluss auf den Prozess. Die jetzt veröffentlichten Vertragsdokumente zeigen: Der Fokus liegt deutlich auf Wirtschaftsförderung, zivilgesellschaftliche Organisationen bleiben bei wichtigen Fragen erst einmal außen vor.
Lustig, erfolgreich und bürgernah sollen die Polizisten in New York twittern. Das geht aus Schulungsunterlagen und Social-Media-Richtlinien hervor, die öffentlich geworden sind. Die Dokumente sind durchaus übertragbar auf andere Polizeien.
Das US-Justizministerium hat angekündigt, führende Plattformen kartellrechtlich zu untersuchen. Bislang waren die Konzerne in den USA weitgehend von solchen Untersuchungen verschont geblieben.
Mit neuen Verordnungen kann die EU-Polizeiagentur bald auf viele Millionen Ausschreibungen und Fahndungen zugreifen, darunter auch Fingerabdrücke und Gesichtsbilder. Die Funktion ist Teil der „Strategie 2020+“. Der Anschluss an weitere Informationssysteme ist bereits in Planung.
Weil immer mehr Daten in ausländischen Clouds lagern, sorgen sich Innen- und Wirtschaftsministerium um die Datensouveränität. Zumindest aus Bürgersicht löst eine „Europa-Cloud“ aber keine Probleme.
Facebook gibt am meisten für Lobbyarbeit aus. Bangladesch schränkt Redefreiheit im Internet ein. Leipzig verliert seinen Charme. Und Apps kriegen das Messen von Schlaf nicht hin. Die besten Reste des Tages.
Hacker haben Pläne des russischen Geheimdiensts FSB veröffentlicht. Es ist nicht das erste Leck bei Geheimdiensten und den Subunternehmen, die für sie arbeiten. Die Ausspionierten tragen das Leid.
Datenschutz und Videoüberwachung – geht das zusammen? Ja, aber nur in engen Grenzen, sagen die europäischen Datenschutzbehörden und legen Leitlinien vor. Eine der Erkenntnisse: Ein Hinweisschild mit einer Kamera darauf reicht als Warnung bei weitem nicht aus.
16 Länder und der Bundestag: Kleineanfragen.de hat jahrelang Antworten auf parlamentarische Fragen gesammelt. Die Parlamente haben es versäumt, ihre Dokumenten menschen- und maschinenfreundlich zur Verfügung zu stellen. Das Projekt wird eingestellt, dafür tragen auch sie Verantwortung. Ändert endlich was! Ein Nachruf.
Internet-Shutdowns schaden nicht nur Menschen, in Nigeria verbinden sich Scammer mit Musikern und außerdem ist internationaler Aktionstag für Betroffene von Hasskriminalität. Die besten Reste des Tages.
Jedes Jahr ein neues Gerät mit mehr Rechenleistung. Die Regel haben viele von uns verinnerlicht und wir produzieren dadurch Berge von Schrott. Doch Hardware und Software sind eigentlich sehr nachhaltige Produkte. Sie sollten so eingesetzt werden, dass wir den Material- und Ressourcenverbrauch endlich senken, schreibt der Informatiker Lorenz Hilty.
Wenn sich Polizisten mit privaten und pseudonymen Accounts auf Twitter umschauen, kann das als „Internet-Streife“ durchgehen. Bei der Polizei Aachen war so ein Undercover-Account aufgefallen, weil ein Mitarbeiter offizielle Tweets über ihn abgesetzt hatte.
Im Vertrag von Prüm ist die polizeiliche Abfrage von biometrischen Daten unter EU-Mitgliedstaaten deutlich vereinfacht. Unter Leitung Österreichs wird jetzt die Erweiterung auf Gesichtserkennung untersucht. Ein entsprechender Ratsbeschluss könnte bereits im nächsten Jahr erfolgen.