Liebe Leser:innen,
es ist Sommer. Das heißt für mich, dass ich mich auch mal spontan mit Freund:innen in einen Park setzen kann. Ohne lange Absprachen über Corona-Tests im Vorfeld. Ohne den Hintergedanken, ob es jetzt wirklich sein muss, sich mit dem Kumpel zu treffen. Ohne Überlegung, ob die Abneigung gegen den tausendsten Spaziergang im 5-Grad-Celsius-Nieselregen oder das Vermissen des persönlichen Kontakts überwiegt. Genug Luft für alle, ein Kaltgetränk vom Späti und Sonne gratis obendrauf.
Manchmal vergisst man dann die Pandemie und das tut gut. Und dann kommt ausgerechnet ein Gastbeitrag von der Entwicklerin Bianca Kastl, der mir erklärt: Offenbar sind auch andere ganz gut darin auszublenden, dass der Sommer nicht ewig dauert. Es werden keine neuen Schnellteststellen mehr mit der Corona-Warn-App verknüpft. „So deutet sich ein Teufelskreis an: Teststellen fallen weg, neue Teststellen werden aktuell nicht angebunden“, schreibt sie.
Die Sorge liegt nahe, dass spätestens im nächsten Herbst wieder hektisches Chaos ausbricht, weil man wieder fast von vorn anfangen muss. Mit dem Aufbau von Testkapazitäten, mit der Anbindung an die Corona-Warn-App und der komfortablen und bewährten Warnung für die Nutzenden.
Das will vielleicht gerade kaum jemand hören. Auch ich würde das gern verdrängen. Und ich stelle mir dann manchmal die Frage: Wenn wir jetzt darüber berichten – liest das dann jemand? Kommt das irgendwo an?
Aber darum geht es nicht. Wir müssen und dürfen nicht nur über das schreiben, was jetzt gerade brennt. Wir verstehen uns als Frühwarnsystem. Dazu gehört, auch über Themen zu berichten, bevor wieder alles (zu) spät ist. Egal ob es um Pandemiebekämpfung, sperrige EU-Gesetzgebung oder die neuesten Überwachungsfantasien geht. Deshalb bin ich dankbar für den Text, der mich daran erinnert, dass wir uns schon jetzt kümmern müssen, wenn wir auch in ein paar Monaten noch unsere Freund:innen treffen wollen.
Kommt gesund durchs lange Wochenende!
anna
Es gibt aus Gründen von Geheimhaltung nur wenig Einblicke in „elektronische Kriegsführung“. Der Satz „We kill people based on metadata.“ von Michael Hayden klingt noch im Ohr, ist aber schon lange her.
Auf welchem Stand der elektronisch geführte Krieg in der Ukraine geführt wird, beschreibt dieser Artikel:
https://apnews.com/article/russia-ukraine-kyiv-technology-90d760f01105b9aaf1886427dbfba917
In 2018, U.S. Special Operations chief Gen. Raymond Thomas described how U.S. pilots’ communications were regularly “knocked down” in Syria in the “most aggressive” electronic warfare environment on the planet.
In the current war, electronic warfare has become a furious theater of contention.