BKA-Chef Holger Münch sprach auf der Herbsttagung davon, die Gesichtserkennung seiner Behörde „weiter zu entfesseln“. Gemeint sind Szenarien, wie sie zur Überführung der als RAF-Terroristin verhafteten Daniela Klette führten: ein biometrischer Abgleich von Fahndungsfotos mit Bildern auf Social Media.
Dabei liest sich der Beitrag unseres Autors Matthias Monroy, als müsste da überhaupt nichts mehr entfesselt werden. Schon heute haben deutsche Ermittlungsbehörden ein automatisiertes Gesichtserkennungssystem der Extraklasse, mit dem sie Aufnahmen automatisch mit mehr als 7 Millionen Bildern in ihren Datenbanken abgleichen können. Die Treffgenauigkeit ist so hoch, dass menschliche Spezialist:innen des BKA in dieser Hinsicht arbeitslos werden.
Anders als der große Magier Harry Houdini kann sich das BKA glücklicherweise nicht selbst von seinen Fesseln befreien. Das müsste die Bundesregierung tun. Versucht hat die Ampel das in einem ersten Anlauf, der jedoch im Bundesrat gescheitert ist. Den unionsgeführten Ländern war er nicht entfesselt genug. Sie würden sich am liebsten auch noch von den Fesseln des Europarechts und des internationalen Völkerrechts befreien und Geflüchtete an den Grenzen zurückweisen. Jetzt soll es noch vor der Wahl einen neuen Anlauf geben.
Wer oder was dann am Ende noch entfesselt wird, werden wir berichten.
Während immer mehr Überwachungsgesetze auf dem Tisch landen, haben viele Bürger:innen nicht einmal funktionierendes Breitband. Wie lässt sich digitale Spaltung verhindern? Damit Infrastruktur nicht nur nach den Wünschen der Industrie geht, braucht es eine starke zivilgesellschaftliche Stimme.
Amnesty International enthüllt, dass Journalist:innen und Aktivist:innen in Serbien in erheblichem Ausmaß mit Staatstrojanern wie Pegasus und NoviSpy ausgespäht werden. In der Kritik steht neben der serbischen Regierung die Firma Cellebrite, zu deren Kunden auch deutsche Behörden gehören.
Die Zahl von Abfragen und Gespeicherten im BKA-Gesichtserkennungssystem nimmt weiter zu. Ein Upgrade mit einer Fehlerrate nahe Null macht 50 Lichtbildexpert:innen arbeitslos. Nur die KI-Verordnung der EU ist noch im Weg.
Gelsenkirchens Fußballclub Schalke 04 ist wichtig für die Stadt und seine Fans. Dabei gibt es reichlich Auseinandersetzungen mit der Polizei, die das für öffentlichkeitswirksame Maßnahmen nutzt – ob Fotofahndung oder harsche Pressemitteilungen.
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Soziale Netzwerke sind wegen des Netzwerkeffekts nur schwer totzukriegen. Doch dem Twitter-Nachfolger X von Elon Musk droht nun genau das. Wie konnte das passieren? Welche Plattformen könnten die Nachfolge antreten? Eine Analyse über Aufstieg und Fall sozialer Netzwerke.
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Die EU-Kommission schaltete im September 2023 auf "X" gezielt Werbung für ihren umstrittenen Chatkontrolle-Vorschlag. Dafür nutzte sie politische Schlüsselbegriffe, was der Europäische Datenschutzbeauftragte (EDPS) nun rügt.
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Ein US-Berufungsgericht hat am Freitag einen Dringlichkeitsantrag von TikTok abgelehnt. TikTok muss nun vor den Obersten Gerichtshof ziehen, um ein Verbot in den Vereinigten Staaten am 19. Januar 2025 abzuwenden.
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Transformer-Modelle imitieren gut, können aber nicht gut Kohärenz erzeugen. Ein viral gegangenes bizarres Gymnastikvideo offenbart die Schwächen des KI-Videogenerators Sora von OpenAI. Was da schiefgelaufen ist und warum KI völlig unsinnige Ergebnisse liefern kann, erklärt Benj Edwards.
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AccessNow und die Global Network Initiative haben sich entschieden, am 19. Internet Governance Forum (IGF), das derzeit in Riad tagt, nicht vor Ort, sondern nur virtuell teilzunehmen. Grund ist die Menschenrechtslage im Gastgeberland Saudi-Arabien.
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Desinformation ist eine altbekannte Sorge, besonders vor Wahlen. Generative KI werde das Problem noch schlimmer machen, ist mittlerweile die Befürchtung. Doch für manipulative Falschnachrichten braucht man die gar nicht unbedingt.
dnip
Erinnert ihr euch noch an Gaia-X? Das Projekt für eine europäische Dateninfrastruktur ist mit großen Worten gestartet. Mittlerweile hört man nur noch selten davon. Adrienne Fichter geht der Sache noch mal nach.
The New York Times
Überwachungssoftware auf den Geräten von Schüler:innen hat in den USA dazu geführt, dass einige von ihnen Besuch von der Polizei bekamen. Nach einer automatischen Analyse der Gerätenutzung kam die Software zum Ergebnis, es bestehe eine Gefahr für Leib und Leben.
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Ein Mann wollte nicht, dass BILD ein Selfie von ihm mit Greta Thunberg auf einer propalästinensischen Demo abdruckt. Das Landgericht Berlin ließ ihn abblitzen: Er habe zum einen "gewollt Aufmerksamkeit erregt", zum anderen sei das Bild dem Zeitgeschehen zuzuordnen.
Liebe Leser*innen, wer beim Betrachten von engmaschigen Löchern ein Gefühl von Grusel und Ekel empfindet und zugleich nicht den Blick davon abwenden kann, hat Tryphophobie. Ein Beispiel für einen Trigger ist die reife Samenhülse der Indischen Lotusblume. Ich spreche aus Erfahrung. Ghhrrraaa. Ähnliche Gefühle von Grusel und Ekel steigen in mir auf, wenn ich Nachrichten […]
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Liebe Leser:innen, kurz vor Trumps Amtseinführung hat die Debatte um TikTok einige überraschende Wendungen genommen. Während Biden und Trump die Sperrung der App nun doch noch aufschieben wollen, stimmen die Nutzenden mit den Füßen ab – und wechseln massenhaft zur chinesischen Alternative RedNote. Ausgerechnet. Es ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie digitalpolitische Schüsse nach hinten […]
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