Moin,
der Kongress des Chaos Computer Clubs ist so etwas wie die Lieblingsveranstaltung der Redaktion. Dieses Jahr und nach mehrjähriger Corona-Pause ist der „Congress“ zurückgekehrt in das verschachtelte, komplizierte, liebenswerte Hamburger Kongresszentrum CCH mit seinen vielen Kreuzungen, Wegen und Rolltreppen, auf denen man ständig bekannte Gesichter sieht und sich trotz der tausenden Teilnehmenden immer wieder trifft.
Kongress heißt nicht nur, dass Menschen aus der Redaktion selbst Vorträge halten, sondern auch über Vorträge anderer schreiben. Manche sind auch Teil der unzähligen Freiwilligen, auf deren Arbeit diese ganze Veranstaltung aufbaut. Kongress, das ist eine geschäftige, aber vertraute Atmosphäre – und immer hat man viel zu wenig geschlafen. Denn der Congress ist keine normale Konferenz, bei der alle schön um 19 Uhr nach Hause ins Hotel gehen. Der Kongress geht rund um die Uhr, die Vorträge gehen bis tief in die Nacht. Es ist laut, manchmal eng und irgendwo blinken immer LEDs.
Auf dem Kongress gibt es nachts Clubs und Musik, Bars und Kunstinstallationen zu entdecken und so passiert es, dass es plötzlich 8 Uhr morgens ist und ich in den Regen vor das Kongresszentrum herausgespuckt werde. Um tausend Eindrücke reicher: Ich habe in der Nacht ein selbstgeschweißtes knalloranges U-Boot bewundert und mit dessen Erfinder gesprochen und irgendwann im Morgengrauen zwei Hackern gelauscht, die wirklich wunderschön zusammen Karaoke gesungen haben. Ich habe im Club zu Techno getanzt um gleich danach mit unbekannten Menschen mit einer faszinierenden Kugelbahn zu spielen. Das ist so in etwa die Spannbreite des nächtlichen Programms dieser Konferenz.
Und so entsteht dieser Wochenrückblick dieses Mal liegend im Bett in einem Campingbus nach so einer viel zu schnell vergangenen, schönen Nacht. Die Hälfte des Kongresses ist vorbei und gleich geht es weiter mit Vorträgen, mit Leute treffen, mit Lachen und Staunen auf dieser Veranstaltung, die sich als Konstante durch das Leben der Redaktion zieht.
Die andere Konstante auf dem Kongress ist, dass wir auf das Ende des Jahres und das Ende der Spendenkampagne zusteuern. Es fehlen immer noch mehr als 100.000 Euro, damit wir im nächsten Jahr journalistisch so weitermachen können wie in diesem Jahr. Nicht nur mit Inhalten auf und von der größten Hackerkonferenz der Welt, sondern im Ausnahmezustand des Alltags. Wenn Ihr Geld spenden könnt, bitte tut das.
Herzliche Grüße aus Hamburg und einen guten Rutsch ins neue Jahr
Markus Reuter
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