Geflüchtete, Islam, AfD: So toxisch ist die Debatte im Netz

Wir haben rund 10.000 Facebook-Kommentare und Tweets an deutsche Abgeordnete gesichtet. Unsere Datenanalyse zeigt: Wer sich positiv über Migranten und Muslime äußert oder Rechtspopulisten kritisiert, kriegt ordentlich Hass ab. Aber nicht jede Kritik ist gleich ein Shitstorm.

Hass im Netz - viel Lärm um Nichts?
Was im Netz alles auf uns hereinprasselt: Der fantastische Oliver Hinzmann hat das Thema für uns gekonnt visualisiert. CC-BY 2.0 Oliver Hinzmann

Für einen Feuersturm reicht oft schon ein wenig Zunder. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Michael Brand hat vor Kurzem die Wut des Internets zu spüren bekommen. Ein kurzer Facebook-Post mit ein paar Reizwörtern reicht dazu aus. Anfang März kommentiert Brand den Besuch einiger AfD-Politiker beim Regime in Syrien. Er schreibt vom „brutalen Assad-Großmufti“ und den AfD-Leuten, die „den guten Namen unseres Landes in den Dreck gezogen“ hätten. Klar, er hätte sanfter formulieren können. Doch was dann kommt, damit konnte Brand nicht rechnen.

Über Brand und seine Facebook-Seite ergießt sich in den nächsten Stunden ein heftiger Shitstorm. „Merkel-Klatscher“ nennt ihn ein Nutzer, andere schreiben unter sein Post „Marionette“ und „dümmlicher Heuchler“. Dutzende, bald hunderte Kommentare attackieren den CDU-Politiker. Dagegen reden, mit den Leuten diskutieren? Schwer möglich. Ganz spontan sind die Attacken ohnhin nicht. Eine AfD-Sympathisantenseite hat nämlich dazu aufgerufen, „einmal einen netten Kommentar bei Hr. Brand“ zu hinterlassen. Die Stoßrichtung ist für die Anhänger der vorgeblichen Anti-Establishment-Partei dabei klar: „Wir können nur hoffen, dass der Futtertrog bald ein wenig höher hängt“, schreiben die „Freunde der AfD Fulda“.

Wordcloud der Kommentare an Michael Brand: „ekelhaft“ und „wiederlich“

Was Michael Brand passiert ist, ist Alltag für deutsche Politikerinnen und Politiker. Wer eine Facebook-Seite betreibt oder auf Twitter aktiv ist, muss mit zornigen Nutzerinnen und Nutzern rechnen, die ihrem Ärger Luft machen. Die Erfahrungen sind aber nicht für alle gleich, wie eine Datenanalyse von netzpolitik.org in Deutschland und internationalen Partnern zeigt.

Als Teil des „Political Speech Project“ hat netzpolitik.org gemeinsam mit Journalistinnen und Journalisten in Frankreich, Italien und der Schweiz sowie einer Datenwissenschaftlerin aus Wien rund 40.000 Kommentare auf Facebook und Twitter gesammelt. Unser Ziel war es, Hass im Netz und aggressive Äußerungen im politischen Diskurs zu analysieren.

Themendreieck Migration-Islam-AfD

Wir sichteten rund 10.000 deutschsprachige Kommentare, die im Februar und März über Facebook und Twitter an 45 Abgeordnete im Bundestag gerichtet wurden. Rund 4,5 Prozent der an die zufällig ausgewählten Abgeordneten gerichteten Kommentare werteten wir als beleidigend oder menschenverachtend. (Die Methode erklären wir unten genauer.)

Während insgesamt nur eine von 20 Wortmeldungen klar bösartig war, ändert sich das Bild bei bestimmten Themen deutlich: Wer das Themendreieck Migration, Islam und AfD anspricht, landet rasch im Visier der Hassposter. Eine kleine Anzahl an Abgeordneten erhielt ein Gros der Kommentare. Auffällig ist auch, welche politische Seite stärker durchschlägt: Sechs von zehn aggressiven Kommentaren werteten wir als klar rechts.

MdB Ulla Jelpke
MdB Ulla Jelpke - CC-BY 3.0 Foto-AG Gymnasium Melle/Wikimedia

Die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke kann ein Lied davon singen. Zuletzt habe die Zahl der Hasskommentare massiv zugenommen, schreibt uns Jelpke. Die Linken-Abgeordnete setzt sich seit Jahren für Geflüchtete ein. „Der Anlass, mit dem die Hass-Community auf mich aufmerksam wurde, war wohl mein Post zur zunächst gescheiterten Abschiebeaktion in Ellwangen. Ich hatte darauf hingewiesen, dass der gewaltfreie Widerstand der Flüchtlinge gegen ihre Abschiebung legitim sei“, resümiert Jelpke.

Was folgte, waren hunderte an Hasskommentaren. Diskussionen im Netz werden so schnell überfordernd. „Theoretisch könnten wir damit ganze Tage verbringen, die zu sichten, das wird jetzt nach und nach abgearbeitet.“

Künstliche Intelligenz und Paragraphen

In Europa und den USA wird seit längerem an Lösungen für das Problem „Hate Speech“ getüftelt. Die EU-Kommission setzt dabei bisher auf freiwillige Selbstregulierung der großen Internet-Plattformen und droht bei Nicht-Erfüllung der Auflagen mit harten Strafen nach deutschem Vorbild. Facebook und Twitter betonen selbst immer wieder, das Problem technisch lösen zu wollen. Facebook-Gründer Mark Zuckerberg sagte vor dem US-Kongress, Künstliche Intelligenz werde in fünf bis zehn Jahren einwandfrei Hate Speech erkennen und löschen. Twitter will überhaupt alle Kommentare, die „das Konversationsniveau senken“, algorithmisch praktisch unsichtbar machen.

Deutschland geht europaweit am härtesten vor: Mit dem NetzDG versuchte die vergangene Große Koalition allen „offenkundig rechtswidrigen“ Inhalten auf den Plattformen mit harten Lösch-Auflagen einen Riegel vorzuschieben, inzwischen wird der Ansatz aber selbst in Regierungskreisen bereits überdacht. Denn einerseits bewirkt das NetzDG ein Zuviel-Löschen an bloß vermeintlich illegalen Inhalten durch die Plattformen. Andererseits macht unsere Recherche deutlich, dass auch strafrechtlich kaum ahndbare Beiträge den Diskurs vergiften können.

Was toxisch ist

Der Rechtsruck in vielen Ländern Europas zeigt sich deutlich in den Netzdiskursen. In allen von uns untersuchten Ländern lässt sich eine hohe Anzahl an aggressiven Kommentaren gegen Geflüchtete und Muslime nachweisen. Die Daten zeichnen dabei ein differenziertes Bild: Rund sechs Prozent der ausgewerteten Kommentare unter den zufällig ausgewählten Politiker*innen in Frankreich und Italien waren bösartig. In Deutschland traf dies auf 4,5 Prozent der Äußerungen zu. Zwischen den Ländern gibt es weitere Unterschiede: Während unsere Kollegen in Frankreich deutlich mehr Kommentare auf Seiten von Politikerinnen als sexistisch bewerteten, griffen deutschsprachige Poster am häufigsten von allen vier untersuchten Ländern zu ausländerfeindlichen Äußerungen.

Für Kontroversen sorgten dabei auch nicht klar links oder rechts einordenbare Themen: In Italien war es etwa das Vorhaben einer gesetzlichen Impflicht, dass zwei Befürworter ins toxische Kreuzfeuer geraten ließ. Zum Höhepunkt der Debatte ging es bei Beatrice Lorenzin und Paolo Alli in den Kommentaren bis hin zu direkten Morddrohungen.

Methode

Für unsere Datenanalyse legten wir eine Liste mit rund 150 zufällig ausgewählten Abgeordneten in vier Ländern – Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz an und fügten noch 40 prominentere Figuren hinzu, in ausgewogenem Verhältnis der Geschlechter und politischen Kräfte. Im Verlauf von vier Wochen sammelten wir aus allen Ländern insgesamt 40.000 zufällig ausgewählte Posts auf den Facebook-Seiten und Antworten auf die Twitter-Konten. Unser Ziel war es, ein möglichst umfassendes Bild davon zu erhalten, was die Abgeordneten im Netz zu hören bekommen.

Die gesammelten Daten machen deutlich, dass nicht alle Politikerinnen und Politiker gleich viel aggressive Reaktionen abbekommen. Wir verwendeten ein dreistufiges Modell, um toxische Äußerungen in beleidigende („1“), menschenfeindliche („2“) und klar hetzerische und vermutlich illegale („3“) Aussagen einzuteilen. Wir bewerteten dabei auch, ob eine Äußerung antimuslimische, antisemitische, sexistische, homophobe oder generell fremdenfeindliche Aussagen enthielt.

Nicht alles ist ein Shitstorm

Wordcloud der meistbenutzten Begriffe in Kommentaren an Erwin Rüddel
Wordcloud der meistbenutzten Begriffe in Tweets an Erwin Rüddel - CC-BY 2.0 netzpolitik.org

Die Wehleidigkeit der Betroffenen führt in manchen Fällen in die Irre. Nicht alles, was als Shitstorm bezeichnet wird, verdient diesen Namen tatsächlich. Als Beispiel kann der CDU-Abgeordnete Erwin Rüddel gelten. In einem Tweet im Februar schrieb er über Pflegefachkräfte, diese müssten nun endlich wiedermal gut über ihren Job sprechen, dann klappe es auch mit dem Nachwuchs. Damit sorgt er unter Pflegerinnen und Pflegern in ganz Deutschland für heftigen Widerspruch. (Den Tweet hat Rüddel inzwischen gelöscht.)

Seit Rüddels Tweet läuft unter dem Hashtag #twitternwierueddel eine mitunter erboste und emotionale, aber weitgehend hassfreie Debatte darüber, was in der Pflege falsch läuft. Das wird von einigen Medien, darunter Spiegel Online, als Shitstorm bezeichnet. Auch in unserem Datensatz fanden wir dutzende Antworten an Rüddel. Doch nur eine einzige davon werteten wir als beleidigend, Rüddel wird darin als „Knallcharge“ bezeichnet. Ein Shitstorm sieht unserer Meinung nach anders aus. Der Abgeordnete selbst wollte auf unsere Anfrage hin keine Stellungnahme abgeben.

Unsere Recherche macht deutlich, wie aufwändig für Politikerinnen und Politiker die Moderation der eigenen Social-Media-Konten werden kann. Das gilt auch für Abgeordnete, die sich weitgehend von kontroversen Themen fernhalten. Der FDP-Mandatar Alexander Müller schrieb uns etwa, er verwende eine Stunde am Tag für die Pflege seiner Facebook-Seite, seine Mitarbeiter kümmerten sich zusätzlich um sein Konto auf Twitter. Dabei müsse immer wieder eingegriffen werden: „Fallweise wird gelöscht. Sachliche Kritik bleibt stehen, aber reine Hasspostings oder grob beleidigende Statements werden unsichtbar gemacht“, schrieb Müller auf Anfrage.

Alice Weidel
Alice Weidel - CC-BY-SA 4.0 Superbass/Wikimedia

Die Rolle der AfD

Auf Facebook-Seiten und in Twitter-Antworten an die Alternative für Deutschland fanden wir besonders viele agressive und menschenfeindliche Äußerungen. Diese richteten sich dabei aber überwiegend nicht an die AfD-Abgeordneten selbst, sondern an andere. Beliebt sind etwa scharfe Attacken gegen die Kanzlerin: Von Angela Merkel „und ihren Ganoven“ ist die Rede, von „Mama Merkel“ und der „Merkelin“.

Für rechte Hetzer sind die reichweitenstarken Facebook-Seiten von Alice Weidel und Jörg Meuthen ein beliebtes Forum, um auf die Regierungschefin und ihre Flüchtlingspolitik zu schimpfen. Das erscheint aus den Posts der Abgeordneten schlüssig, etwa wenn Weidel gegen „migrantische Jungmänner“ bei Armenspeisungen wettert. Weidel und Meuthen wollten auf unsere Anfrage hin nicht Stellung dazu beziehen.

Wer Sturm sät

Der CDU-Abgeordnete Brand sieht die Rechtspopulisten als digitalen Brandbeschleuniger. „Wer die AfD angreift, der bekommt wie auf Knopfdruck teils übelste Beleidigungen und Diffamierungen. Ich glaube, ein Teil der Reaktion ist organisiert, ein anderer Teil kommt von Menschen, die in ihrer Sprache zum Teil absolut enthemmt sind“, schreibt er uns. Er will trotzdem weiter auf Facebook dagegenhalten und sich kein Blatt vor den Mund nehmen.

Unsere Analyse macht deutlich: Von einem diffusen „Hass im Netz“ lässt sich nicht sprechen. Was wir gefunden haben, sind Wortmeldungen aus ganz konkreten rechten Diskursen, die überall dort auftauchen, wo Politikerinnen und Politiker über Migration, Muslime und die AfD sprechen. Die technischen Ansätze der Internet-Plattformen und neue rechtliche Vorgaben der Bundesregierung wie das NetzDG greifen daher zu kurz. Rechte Hetze im Netz lässt sich nicht technisch und rechtlich lösen, sondern nur mit Gegenrede. Wir müssen auf die Hetzer antworten.

Das „Political Speech Project“ ist eine Kollaboration zwischen Francesca Sironi und Mauro Munafò für l’Espresso; Alexander Fanta, Marie Bröckling, Sophie Laaß, Julian Pütz und Leo Thüer für netzpolitik.org; Alison Langley für Deutsche Welle; Vincent Coquaz in Paris; und Rania Wazir, eine Datenwissenschaftlerin in Wien.

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75 Ergänzungen

  1. Ich habe AfD-Flyer gegen das Asyl-Chaos wegen aggressiver linker Übergriffe unter „Polizeischutz“ verteilt.

    Aggressivität linker Aktivisten ist nicht nur im Internet zu beobachten, sie geht sogar bis zu körperliche Attacken. Auf dem folgenden Bild verteile ich AfD-Flyer unter „Polizeischutz“, während ein Info-Stand in der Näher von aggressiven linken Aktivisten angegriffen wurde. Mehrere ältere Herren wurden von den Aktivisten verletzt (am Ende des Videos zu sehen).

    Regensburg, 2016

    http://www.regensburg-digital.de/wp-content/uploads/2016/11/IMG_6473-1024×770.jpg
    https://www.youtube.com/watch?v=mXscOw2ckjo

    1. Manche (manchmal auch viele) von euch Vögeln rufen zur Massenvertreibung, Erschießungen an Grenzen, Vergewaltigungen, brennenden Asylbewerberheimen, zur Erhängung/Erschießung/Sicherheitsverwahrung/Totalüberwachung/Arbeitszwang für anders-denkende/sexuelle/religiöse/hautfarbende, Schwache, Gehandikapte und Kinder-der-Anderen. Ihr nutzt Technologie des 3ten Jahrtausends, um ein mehrfach gescheitertes Weltbild des 20. Jahrhunderts auf alle anderen zu oktroyieren. (https://de.wiktionary.org/wiki/oktroyieren)

      1. Ohm Erschießungen an Grenzen? Nun was glauben sie was passiert wenn sie von Mexico versuchen, über die Grenze in die USA zu gelangen? Glauben sie der Typ mit der Knarre winkt sie rein und sagt welcome to america Land of free? Zu Vergewaltigungen muss nicht aufgerufen werden diese geschehen bereits automatisch durch unsere lieben rapefu…ääh ich mein refugees. Massenvertreibung? Gut wenn man einfach Sozialleistungen kürzt und Sozialgelder gar gänzlich weg lässt dann gehen diese Leute schon von ganz alleine, denn aus keinem anderen Grund sind die ja hier!

        1. „Nun was glauben sie was passiert wenn sie von Mexico versuchen, über die Grenze in die USA zu gelangen?“ Was glauben Sie denn? Hilft ihnen ein da Stahlhut von 1944? Mir reicht ein Visum.

    2. Joachim so und nicht anders kennt man die linken „Aktivisten“ das sind in Wahrheit Radikale. Ein ganz übles Pack welches damals zur NS sich als erstes gemeldet hätte.

  2. „Eine AfD-Sympathisantenseite hat nämlich dazu aufgerufen, „einmal einen netten Kommentar bei Hr. Brand“ zu hinterlassen.“

    Hass Organisiert sich besser und zielführender, als die Neutralen und oder Objektiven!
    Jeder der sich den Hassern entgegenstellt, muss sich im Klaren sein das er/sie/es alleine ist, die Zustimmung bzw. der Rückhalt ist marginal im Vergleich zum Organisierten Hass, dessen Community mit aller Macht zurückschlägt.

    Ich überlege mir zu häufig, ob es den Ärger, Frust und Verbitterung wert ist, mich auch für die „Schweiger“ einzusetzen, gleichzeitig kann ich diese aber auch gut verstehen, das sie sich nicht der Gülle aussetzen wollen, mit der man überschüttet wird.
    Das ist noch das Harmloseste, oft genug sehe ich mich Gewalt bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt, gegen mich oder meine Familie, sowas schreckt weniger starke Charakter garantiert ab.

  3. 1. Auf diese rechten Trolle eingehen erfüllt Facebook und Co.’s Geschäftsmodell: Aufmerksamkeit immer länger binden und mit Werbung/Propaganda gezielt bombardieren.
    2. Ohne Facebooks Micro-Targeting hätten die gar nicht die Möglichkeit ihre „Alternativen Fakes Doitschlands“ massenhaft an andere Hohlköppe zu verteilen – also dieses Werkzeug anzuwenden ist faktisch für jede Firma und Partei Pflicht, solange das legal ist. Andere, korrekte, nicht auf Werbung und Propaganda angewiesene (OpenSource-)Social-Media können dann einpacken.
    3. Halte ich persönlich für Zeitverschwendung, denn der Verein gehört abgeschaltet: Das was in der EU damit für Profit gemacht wird, nutzt er für ungehinderte Expansion nach Indien, Pakistan uvm.. Diese Märkte werden EU-Firmen dann für immer verschlossen bleiben – außer sie nutzen FB-Tools.

    Bis dieses Monopol (und Kartell) zerschlagen wird, könnte es eine öffentlich-rechtliche Zertifizierung für Facebook-Moderatoren geben. Nur diese hätten bsplw. das Recht ein bestimmtes Bild/Symbol im Profil-Bild anzuzeigen und könnten versuchen Angst und Schrecken unter denen zu verbreiten, die Angst und Schrecken verbreiten. Mit eigener Fernseh-Sendung, Internet-Auftritt, Forum, Chat-System…………

  4. Typo: statt

    > Die Stoßrichtung ist für die Anhänger der vorgeblichen Anti-Establishment-Partei dabei klar

    muss es heißen:

    > Die Stoßrichtung ist für die Anhänger*innen der vorgeblichen Anti-Establishment-Partei dabei klar

    Gern geschehen, keine Ursache.

  5. In diesem Text wurde leider das Gendern per Gender-* nicht konsequent durchgeführt. Aufgefallen sind mir:

    * Anhänger der vorgeblichen Anti-Establishment-Partei
    * eine Datenanalyse von netzpolitik.org in Deutschland und internationalen Partnern
    * gemeinsam mit Journalisten in Frankreich
    * im Visier der Hassposter
    * unsere Kollegen in Frankreich
    * deutschsprachige Poster
    * zwei Befürworter ins toxische Kreuzfeuer
    * Für rechte Hetzer
    * Brand sieht die Rechtspopulisten

    Es wäre schön, wenn das noch korrigiert werden würde.

    1. Ich bin den Text nochmal durchgegangen und habe versucht, überall genderneutrale Formen zu wählen. Danke für den Hinweis.

      1. Es ist auch weiterhin durchaus legitim, das (geschlechtsneutrale) generische Maskulinum zu verwenden!

        Der BGH hat in einem Urteil vom 13. März 2018 (VI ZR 143/17) [1] festgestellt, daß die Verwendung „generisch maskuliner Personenbezeichnungen keine Benachteiligung im Sinne von § 3 des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes“ [2] darstellt und außderdem auch nicht dem Art. 3 GG [3] widerspricht.

        Folglich gilt das selbstverständlich auch für das generische Femininum, über dessen Verwendung sich (meiner Kenntnis nach) noch niemand künstlich aufgeregt hat!

        Es scheint sich um einen beklagenswerten Mangel an Bildung zu handeln, wenn immer wieder behauptet wird, das generische Maskulinum sei nicht geschlechtsneutral und man diskriminiere deswegen mit dessen Verwendung die Frauen!

        Eine Frage noch zum Titel des Artikels:
        Muß man eine durchaus kontrovers geführte Debatte unbedingt mit einem Adjektiv beschreiben, welches aus der Biologie/Medizin [4] stammt?

        Quellen:
        [1]: http://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=en&Datum=Aktuell&Sort=12288&nr=81591&linked=pm&Blank=1
        [2]: https://www.gesetze-im-internet.de/agg/__3.html
        [3]: https://www.gesetze-im-internet.de/gg/art_3.html
        [4]: https://www.duden.de/rechtschreibung/toxisch

        1. Ganz großartig, was legal ist, muss automatisch gut sein, was? Du scheinst gerne auf Legalität herumzureiten. Feierst du auch die Richtermörder des Naziregimes, die unverschämten Drogengesetze und das Jugendamt, das regelmäßig legal Familien zerreißt?

          Ich finde, auch wenn es manches gutes Gesetz gibt (Kindergeld zum Beispiel), so gibt es stets wenig an Gesetzen zu feiern. Der Staat, der Ursprung der üblen Saat, muss sterben.

          1. Zitat Foo:
            „Ganz großartig, was legal ist, muss automatisch gut sein, was? […]“

            Nicht zwangsläufig! Umgekehrt ist aber auch nicht alles gut, was von unseren Regierungen je in Gesetze „gegossen“ wurde! Um jedoch beim Thema meines ursprünglichen Kommentares zu bleiben:
            Was soll denn an der von einigen Leuten geforderten, generellen Abschaffung des (geschlechtsneutralen) generischen Maskulinums so gut sein? Und was wird dann aus dem generischen Femininum? Es wäre doch zutiefst ungerecht, inkonsequent und in keiner Weise zu rechtfertigen, das dann fortbestehen zu lassen!

            Zitat Foo:
            „Du scheinst gerne auf Legalität herumzureiten. […]“

            Das ist kein Argument!

            Zitat Foo:
            „Feierst du auch die Richtermörder des Naziregimes, die unverschämten Drogengesetze und das Jugendamt, das regelmäßig legal Familien zerreißt?“

            Ich bin nicht so geschichtsvergessen, wie Sie vielleicht denken mögen! Die Jugendamtproblematik ist mir durchaus bekannt. Und sollten Ihnen die aktuellen Drogengesetze mißfallen, so bleibt es Ihnen überlassen, bei den nächsten Wahlen eine Partei zu wählen, die in ihrer Wahlwerbung verspricht, die Drogenpolitik in ihrem Sinne ändern zu wollen (falls Sie deswegen nicht sogar selbst für ein Amt kandidieren wollen)!

          2. @Picard: Nun dann, einen Schritt zurück.

            Im Sinne etablierter grammatikalischer Regeln ist es sicher korrekt, das generische Maskulinum für Personen jeder Art zu verwenden und in manchen Fällen das generische Femininum. Etabliertes ist jedoch nicht zwangsläufig gut und gerade (natürliche) Sprachen müssen nicht künstlich gepflegt werden, um sich weiterzuentwickeln, eher im Gegenteil. „Rechtschreibung“ erschwert Weiterentwicklung, weil Sprache eingehegt wird.

            So auch in deinem zitierten Fall. Das Gericht hält die etablierten Regeln hoch, mit Rückenwind einiger Gesetze, die nichts zu einem generischen Maskulinum oder Femininum enthalten.

            Sprache entwickelt sich jedoch unabhängig von Gerichtsurteilen weiter. Der Bedarf für einen inklusiven Genus wird weiterhin bestehen.

          3. Nicht, dass es für den Artikelinhalt irgendwas zur Sache täte, aber es gibt da einen Logik-Widerspruch, auf den ich hinweisen möchte:
            Wenn einerseits gesagt wird, „gerade (natürliche) Sprachen müssen nicht künstlich gepflegt werden“, um sie weiterzuentwickeln, andererseits aber das doch getan wird, wenn ein „inklusiver Genus“ künstlich eingepflegt wird, dann sehe ich da einen Widerspruch.

            Rechtschreibung hegt zwar Sprache ein, erschwert aber nicht ihre Weiterentwicklung, denn sie ist auch nur temporär, was etwa in Deutschland die Reformen der KMK hinlänglich zeigen. Eine normierte Rechtschreibung hat noch einen Aspekt, der gern übersehen wird: Die temporäre Vereinheitlichung der Schriftsprache macht es Leuten leichter, die eine Sprache neu lernen müssen oder wollen. Bricht ein „inklusiver Genus“ in einer Sprache grammatikalische oder orthographische Regeln, ist das für Nicht-Muttersprachler ein hartes Brot. Das werden viele vielleicht kennen, die mehr als ihre Muttersprache lesen und schreiben wollen und damit konfrontiert sind. Ein „inklusiver Genus“ kann dann ganz schön exkludierend sein für Leute, die eine Sprache noch nicht gut beherrschen.

          4. @Constanze: Den Widerspruch sehe ich nicht, da ich mit künstlicher Pflege Sprachpolitik durch den Staat meine. Der Staat oktroyiert eine bestimmte Vorstellung der Sprache in Form der Rechtschreibung. Solange es nur ein Hilfsmittel ist, habe ich kein Problem damit, es zu benutzen (mache ich ja auch hier). Aber es wird auch gerne auf die Spitze getrieben, wenn z.B. Grammar Nazis auf irgendeinem Elendsparagraphen herumreiten müssen. Natürliche Sprachen sind unordentlich und das ist gut. (Und Regeln sind zum Brechen da ;-)

            Die von dir künstlich genannte Einpflegung des „inklusiven Genus“ sehe ich als natürliche Sprachpflege, da es nicht vom Staat oder einem anderen einzelnen Akteur gemacht wird, sondern von vielen, voneinander unabhängigen Menschen. Picard schreibt: „Es ist auch weiterhin durchaus legitim, das (geschlechtsneutrale) generische Maskulinum zu verwenden!“. Da liegt er goldrichtig. Dennoch sollte auch für „inklusive Geni“ Platz gemacht werden, um dem Anliegen der Inklusion Gehör zu verschaffen. NP legt da gut vor mit einem gesunden Mix.

            Deine Bedenken bezüglich Nicht-Muttersprachlern kann ich nachvollziehen. Allerdings bleibt ja noch ein Großteil des Worts bestehen, deshalb sehe ich es weniger kritisch.

          5. Kann ich mich im Grunde anschließen, nicht jedoch, was die Frage der Nicht-Muttersprachler angeht. Inwieweit das schwer oder leicht zu verstehen und noch zu lesen ist für Sprachfremde, hängt sehr von der Art des Genderns ab. Im Deutschen wäre das sowas wie „Studierende“ und andere Passivkonstruktionen, die es Nicht-Mutterschprachlern schwer machen, schlimmer sind aber noch Kombinationen, die zufällig gendern und dabei Grammatik ändern können, was im Spanischen, Englischen und Russischen öfters gemacht wird. Mein Eindruck ist, dass sich fast niemand dafür interessiert, ob das für Anfänger ein Problem ist oder nicht.

    2. Also wenn das die wichtigsten Probleme sind, dürfte ja alles in bester Ordnung sein. Wieso heisst es der Tisch und nicht der/die Tisch*in? Über DIE Tür regt sich auch niemand auf. Mit dieser krampfhaften Sprachpampe erweist ihr den wirklich wichtigen Anliegen und Problemen der Gleichstellung höchstens einen Bärendienst. Dass Begriffe einfach geschlechtsneutral genutzt werden, scheint wohl in der Schule nicht mehr gelehrt zu werden. Aber Hauptsache Texte werden immer unleserlicher.

      1. Mal abgesehen davon, daß diese Form-Diskussionen inhaltliche Diskussionen negieren können und zumindest oft erschweren:

        Es geht doch um die Intention: Will der Schreiberling

        a) einen Sachverhalt kurz und präzise, mit effizienter Nutzung des generischen (nicht-biologischen) Maskulinums vermitteln*,

        b)im Besonderen der eigenen Person einen bio-geschlechtlichen Zusammenhang zum Kontext des Text-Inhalts geben,

        c) eine Allgemeinheit um diffizil die biologischen Geschlechter erweitern, die kulturell, religiös, politisch und wirtschaftlich Gesellschaftlich unterdrückt oder benachteiligt werden? Vielen der so angesprochen ist ja häufig gar nicht bewusst, wie benachteiligt und unterdrückt sie sind…

        *https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum
        IdR (trotz Deutsch-Unterrichts bis zur 10. Klasse) wird davon ausgegangen, daß wer solche Texte verfasst ein Mann** sei…)

        **“DAS denken alle Männer.“, Trinity, Matrix, 1998

        1. Zitat „Ohm“:
          „Mal abgesehen davon, daß diese Form-Diskussionen inhaltliche Diskussionen negieren können und zumindest oft erschweren: […]“

          Zum Inhalt eines Textes gehört nun mal auch der Ausdruck, auf den „Dr. Nils Jena“ durchauch (implizit) Einfluß genommen hat! Verfügte man nun über beide Textversionen (vor und nach erfolgter „Korrektur“ durch den Autor), so könnte man das sogar zweifelsfrei belegen.

          Daß ich die Grammatik-Debatte überhaupt angestoßen habe, war der Kommentar von „Dr. Nils Jena“ (28. Mai 2018 um 09:25 Uhr) in dem er follgendes hat:

          „Typo: statt

          > Die Stoßrichtung ist für die Anhänger der vorgeblichen Anti-Establishment-Partei dabei klar […]“

          Es sollte jedem hier klar sein, daß es sich bei der von „Dr. Nils Jena“ fälschlicherweise als „typo“ bezeichneten verwendung des generischen Maskulinums im Text des Autors eben nicht um einen „typo“ (Tippfehler), und schon garnicht um einen grammatikalischen Rechtschreibfehler handelt!

          Darüber hinaus fordert er — quasi im selben Atemzug — den Autor implizit dazu auf, seinen Artikeltext entsprechend zu ändern:

          „[…] muss es heißen:

          > Die Stoßrichtung ist für die Anhänger*innen der vorgeblichen Anti-Establishment-Partei dabei klar“

          Desweiteren hat „Dr. Nils Jena“ direkt im Anschluß daran einen weiteren Kommentar mit einer Auflistung weiterer, seiner Ansicht nach fehlerhafter Textstellen gepostet — nur diesesmal mit einer ausdrücklichen, als zurückhaltende Bitte formulierten, impliziten Aufforderung, genannte Textstellen zu ändern!

          Der Autor reagierte prompt und änderte umgehend die von „Dr. Nils Jena“ beanstandeten Textstellen, was ich ja durchaus noch hätte nachvollziehen können, hätte es sich nun tatsächlich um Rechtschreibfehler seitens des Autors gehandelt; da dem aber nicht so war!

          Zitat „Ohm“:
          „Es geht doch um die Intention: Will der Schreiberling

          a) einen Sachverhalt kurz und präzise, mit effizienter Nutzung des generischen (nicht-biologischen) Maskulinums vermitteln*, […]“

          Der Kommentator „Dr. Nils Jena“ zog es jedenfalls vor, dem Autor genau diese Freiheit nicht zuzugestehen!

          Zitat „Ohm“:
          „b)im Besonderen der eigenen Person einen bio-geschlechtlichen Zusammenhang zum Kontext des Text-Inhalts geben, […]“

          Was bitte hat denn der „bio-geschlechtliche(n) Zusammenhang“ des Autors mit dem thematischen Inhalt seines Textes zu tun? Es geht doch nicht um den Autor selbst, was bereits ganz am Anfang seines Textes deutlich wird:

          „Wir haben rund 10.000 Facebook-Kommentare und Tweets an deutsche Abgeordnete gesichtet. Unsere Datenanalyse zeigt: […]“

          Er schreibt „Wir“ und nicht „Ich“, „unsere“ und nicht „meine“!

          Nur zur Erinnerung: Beanstandet wurde von „Dr. Nils Jena“ doch, daß der Autor überhaupt(!) das generische Maskulinum in seinem Text verwendete, indem der Kommentator fälschlicherweise behauptete, es handele sich dabei um „typo“(s), obwohl das generische Maskulinum nachwievor (gebräuchlicher) integraler Bestandteil der deutschen Grammatik ist!

          Zitat „Ohm“:
          „c) eine Allgemeinheit um diffizil die biologischen Geschlechter erweitern, die kulturell, religiös, politisch und wirtschaftlich Gesellschaftlich unterdrückt oder benachteiligt werden? Vielen der so angesprochen ist ja häufig gar nicht bewusst, wie benachteiligt und unterdrückt sie sind… […]“

          Das generische Maskulinum bezeichnet den „genus“ und nicht etwa den „genus“ eines Wortes — es heißt ja nicht umsonst „generisches“ (genus) Maskulinum!

          Engegen Ihrer Behauptung — und auf die Gefahr hin, hier als „Grammar Nazi“ bezeichnet zu werden — wird gemäß BGH-Urteil (siehe dazu meine früheren Kommentare sowie Folgekommentare anderer Forenteilnehmer weiter oben) nur durch die bloße Verwendung des generischen Maskulinums auch niemand benachteiligt und schon garnicht „unterdrückt“!

          „*https://de.wikipedia.org/wiki/Generisches_Maskulinum
          IdR (trotz Deutsch-Unterrichts bis zur 10. Klasse) wird davon ausgegangen, daß wer solche Texte verfasst ein Mann** sei…)

          **[…]“

          Nun gut! Wen Sie schon aus Wikipedia zitiern, dann haben Sie sicherlich auch das folgende kurz überflogen:

          „Ein generisches Maskulinum ist die Verwendung eines maskulinen Substantivs oder Pronomens, wenn das Geschlecht der bezeichneten Personen unbekannt oder nicht relevant ist oder wenn männliche wie weibliche Personen gemeint sind. Beispiel: Das Wort „Studenten“ in der Verwendung als generisches Maskulinum bezieht sich auf eine Gruppe von an einer Hochschule Immatrikulierten unbekannten Geschlechts oder eine gemischtgeschlechtliche Gruppe. […]“

          Sie sehen: Es wird niemand auch nur im geringsten benachteiligt!

          1. Nachtrag — Korrektur

            Folgender Antwort-Abschnitt war nicht ganz vollständig, deshalb habe ich das zwecks Korrektur mal etwas anders formuliert:

            „Der Grund, warum ich die Grammatik-Debatte überhaupt angestoßen habe, war der Kommentar von „Dr. Nils Jena“ (28. Mai 2018 um 09:25 Uhr), in dem er folgendes behauptet hat:
            […]“

            Ein anderer Antwort-Abschnitt erscheint mir im Nachhinein als unvollendet, weshalb ich das nun nachholen möchte:

            „Der Autor reagierte prompt und änderte umgehend die von „Dr. Nils Jena“ beanstandeten Textstellen, was ich ja durchaus noch hätte nachvollziehen können, hätte es sich nun tatsächlich um Rechtschreibfehler seitens des Autors gehandelt; da dem aber nicht so war, sah ich mich dazu veranlaßt, das umgehend zu kommentieren, wobei ich als Adressaten den Autor wählte, da jener ja auch die vermeintlichen Rechtschreibfehler auf Wunsch des o. g. Kommentators „korrigierte“!

            In der Antwort zu dem Zitat-Abschnitt „c)“ sind mir ein paar Flüchtigkeitsfehler Durchgerutscht! Es sollte heißen:

            „Das generische Maskulinum bezeichnet den „Genus“ und nicht etwa den „Sexus“ eines Wortes — es heißt ja nicht umsonst „generisches“ (von Genus) Maskulinum!“

            Ich hoffe, das war’s dann auch schon!

      2. Zitat „skinnie“:
        „[…] Dass Begriffe einfach geschlechtsneutral genutzt werden, scheint wohl in der Schule nicht mehr gelehrt zu werden. Aber Hauptsache Texte werden immer unleserlicher.“

        Die — mit Verlaub — „Genderaktivist*innen“ tragen die von langer Hand geplante und mit Hochdruck in allen Gesellschaftsbereichen vorangetriebene Sprachverstümmelung bereits in die Schulen hinein! [1]

        Es liegt auf der Hand, daß viele Schüler (generisches Maskulinum) bald nicht einmal mehr wissen werden, was ein „generisches Maskulinum“ überhaupt ist — oder sie, sofern es doch mal kurz aus historischen (oder nostalgischen) Gründen im Unterricht angesprochen werden sollte, „von der Pieke auf“ lernen (und später auch der festen Überzeugung sein) werden, das generisches Maskulinum sei grundsätzlich Frauendiskriminierend!

        Quelle:
        [1]: [http://www.genderundschule.de ]

    3. Leute von ihrem Schlag tun mir leid. Warum? Weil Ihresgleichen vermutlich nie ein Buch in die Hand genommen haben oder werden, da Ihnen das zwanghafte Stöbern nach völlig sinnfreien Ungereimtheiten aus nicht nachvollziehbaren persönlichen Gründen und das Herumbasteln an der Ausdrucksweise vollkommen den Blick auf den Inhalt vernebelt und somit alles Andre auf ewig verschlossen bleibt.
      Frei nach dem Motto, “ Er war Doktor und sonst auch nur von mäßiger Begabung“

      Kor

  6. Ja, der Ton ist „rauer“ geworden.

    Ist wie bei anderen Dingen allerdings auch, wer am lautesten schreit, wird eher wahrgenommen und verzerrt dahingehend auch die Wahrnehmung, so dass der Eindruck entsteht, es wären alle nur noch bekloppt. Das betrifft die linke und die rechte Seite – es gibt halt genauso paar „linke Idioten“ (besonders auf Youtube in den Kommentaren), die nicht an einer Diskussion auf Augenhöhe interessiert sind, sodern nur rumpöbeln wollen. Ich hoffe ja, dass dies nicht der breite Querschnitt ist – bin ich mir sogar sicher.

    Ich meine wir haben Problemstellungen durch die unkontrollierte Einwanderung zu bewerkstelligen. Das sollte eigentlich jeder merken, der sich dem Ganzen objektiv nähert. Darüber müssen wir diskutieren können in einem freien Land, ohne als „Linksfaschist“ oder „rechtsextremer Nazi“ von den Unruhestiftern im Internet stigmatisisiert zu werden.

    Was ich aber schon sagen muss, unsere Politiker und Medien tun dagegen nichts, im Gegenteil – es scheint mir, als ob da absichtlich Öl ins Feuer gegossen wird.

    Schönen Gruß

    1. Was ich aber schon sagen muss, unsere Politiker und Medien tun dagegen nichts, im Gegenteil – es scheint mir, als ob da absichtlich Öl ins Feuer gegossen wird.

      Es gibt nicht „DIE Politiker und Medien“, wenn man alles zusammen wirft und gleich bewertet, gießt man mindestens genausoviel Öl absichtlich ins Feuer.

      1. Gut, das stimmt – dann sollte ich das genauer schreiben – „Sie tun in der Gesamtheit und gemessen an der Wirkung nicht genug“ ;)

      2. Biste nicht auch der Meinung, daß Themen in der Hauptsache durch Politik und Medien gesetzt werden?!

        Die Frage ist doch eher die, in welcher Art das geschieht.

        Leider ist es eine Meldung, wenn sich drei oder zwölf Leute danebenbenehmen und eben keine, wenn tausende dieses nicht tun. Dadurch entstehen die Zerrbilder.

        Es wird in aller Ausführlichkeit berichtet, daß religiöse Fanatiker Kreuze aufhängen wollen und andere keine Kopftücher tragen sollen. Wie man aber das marode Bildungssystem aufmöbeln könnte, ist maximal eine Randnotiz.
        Ich müsste jetzt nicht lange überlegen, was eigentlich wichtiger wäre.
        Bildung ist aber langweilig bis lästig und religiöser Umtrieb macht Stimmung. Wie im Mittelalter!

  7. Wenn die Regierung und das Parlament überhaupt nicht handeln und Frau Merkel gegen alle Gesetze und gegen den gesunden Menschenverstand handelt, dann haben die Bundesbürger laut Grundgesetz das Recht zum Widerstand. In unseren Breiten waren es Linke und Autonome, die gewalttätig wurden. Nicht nur verbal. Wenn es euer Herzenswunsch ist, auf alle Ewigkeit Jahr für Jahr 20 Mrd. € für euer Hobby auszugeben, dann bezahlt das gefälligst aus eurer eigenen Tasche.

  8. Die Sprachregelung („Wording“) des Artikels zeugt übrigens auch vom hohen politischen Sendungsbewußtsein der Autoren und dem Verlangen, dem Leser die eigene politische Weltsicht näherzubringen, ihn einzuhegen und zu belehren. Ein Fehler, der sich durch die gesamte deutsche Presselandschaft zieht. Das fällt denjenigen nicht einmal auf.

    Das Wort „Geflüchtete“ steht weder im Duden noch in der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951. Und nicht einmal die Wikipedia-Definition von „Flüchtling“ trifft auf die hier gemeinte Personengruppe zu. Selbst Telepolis schwingt von dem Begriff „Flüchtling“ auf den neutralen Begriff „Migrant“ um.

    Wenn Michael Brand sich auf Facebook auf so fadenscheinige Weise als Nato-Troll betätigt (was bislang dedizierte Aufgabe von Norbert Röttgen war) gehe ich davon aus, das dieser Stunt geplant und der Aufmerksamkeitsökonomie geschuldet war. Bei Syrien und beispielsweise Saudi Arabien wird mit zweierlei Maß gemessen. Wem das nicht auffällt sollte sich vielleicht doch lieber mit Rosen oder Origami beschäftigen. Oder vielleicht sollte Assad öfter bei Krauss-Maffei Wegmann kaufen. ;-)

    1. „steht weder im Duden“ – der wurde nicht an einem Tag geschrieben. Jedes Jahr werden „neue“ Worte und Begriffe eingefügt – auch die Rechtschreibung wird regelmäßig verändert.

      „noch in der Genfer Flüchtlingskonvention von 1951“ Zu dieser Zeit gab es in Welt viele Menschen, deren Welt von Faschisten in Trümmer gelegt wurde, und Flüchtlinge weitertrieben – flüchten war da ein permanenter Zustand.

      Das Wort „Geflüchtete(r)“ beschreibt dagegen Personen, die ein „friedliches“ Land erreichen konnten und dort untergebracht sind. Ihre Flucht ist beendet. Das Wort Migrant ist ein eher universelles Wort: Sobald Sie wegen des besseren Wetters in die Süd-Provence nach Frankreich ziehen, um bspw.. ihren Lebensabend dort zu verbringen, sind Sie Migrant. Vielleicht aber auch deutscher Wirtschaftsflüchtling.

    2. Sind jetzt Politiker für Nicht jeder Migrant ist auch ein Flüchtling. Geflüchteter steht sehr wohl im Duden. Es leitet sich von geflüchtet ab. Ähnlich dem Gefolterten oder Erkrankten. Aber wie ich hier bereits feststellte, scheint korrektes Deutsch in der Schule nicht mehr gelehrt zu werden.

  9. Hate speech ist eben das, was rauskommt, wenn zwei Jahrzehnte lang gezielt alle heiklen offenen Debatten zerstört werden, diesmal nicht durch den Staat, sondern durch einen extrem engen Meinungskorridor, der fälschlicherweise meist als „liberal“ bezeichnet wird und der sich fest in erheblichen Teilen der Printmedien etabliert hat. Auch in der Bloggosphäre greift das immer mehr um sich, vor allem, wenn Blogs an ein Printmedium angeschlossen sind (im Fernsehen sieht es allerdings besser aus).
    Gerade auch die Begriffe des Sexismus, des Rassismus und der Homophobie wurden und werden gezielt mißbraucht, um legitime, aber unliebsame Positionen zu diskreditieren, in denen Kritik an der heutigen Form des Feminismus, der Haltung zu Migranten und zu Homosexuellen geübt wird.
    Da ist es dann wenig überraschend, wenn hetzende und hassende Positionen Oberwasser gewinnen, das liegt dann nicht so sehr an der inhaltlichen Genialität der hate speacher, sondern an der Passivität derer, die bereit sind, mit scharfer, aber konstruktiver Kritik an heiklen Debatten teilzunehmen und genau dafür mehr oder weniger subtlil weggepöbelt werden, von Leuten, die sich noch dazu als „korrekt“ bezeichnen.
    Die Bepöbelten, die meist aus der werteliberalen Ecke stammen, werden dann nicht zu Rechten oder Hatern, aber sie ziehen sich zurück, und manche gehen auch aus lauter Alternativlosigkeit mit den Rechten.
    Paradox dabei, daß die Vorgänge von Weimar von der political correctness als Grund genommen werden, um die Vorgänge von Weimar zu wiederholen. Auch seinerzeit gab es keine offenen Debatten, Ergebnis war der Durchmarsch der Hetzer.
    Bin gespannt, ob dieser Kommentar stehenbleibt, wahrscheinlich nicht, so meine Erfahrung mit ähnlichen Aussagen an anderen Stellen.

    1. So ist das nicht korrekt,
      da mir eine Zentralisierung der Presse während der Weimarer Republik wie in jetziger Form in Print-, Fernseh- und Leitmedien nicht bekannt sind.
      Hier die aktuelle Lage, welche vergleichbar ist mit Venezuela oder anderen diktatorischen Staaten (was sehr besorgniserregend ist):

      Diskreditierung als gängies Mittel der Politik ist nichts Neues, die Nichtpositionsvertretung der CDU bzw. Zulassen entsprechender politischer Vorgänge mit bisherigem Nichterfolg des Migrationsexperiments jedoch schon.
      [Es gibt keine konkreten Ziel- und Messvorgaben, was die Integration als „gelungen“ definiert, wie man das erreichen möchte und die Arbeitslosenzahlen sind nicht gut]

      Durchmarsch der Hetzer kam durch Nichtvertretung der eigenen Ideologie vor dem Hintergrund einer nationalistischen Bevölkerung, welcher man schlecht eigenes Versagen der politischen Führung verkaufen konnte. Andere Schuldige im Ausland [am Verlieren des Krieges] wurden von linken Strömungen wegen Verhandlungsmasse nicht aufgegriffen (vor allem den USA durch Kredite+Eingreifen).
      Können Sie konkretisieren, inwiefern die Debatten eingeschränkt waren, wenn ein Herr Hitler menschenverachtende Thesen frei verbreiten konnte?

    2. > legitime, aber unliebsame Positionen […] in denen Kritik an der heutigen Form des Feminismus, der Haltung zu Migranten und zu Homosexuellen geübt wird.

      Da die Kritik in Hass verwurzelt ist, sind die Positionen nicht legitim und macht die Kritik bekämpfenswert. Unliebsam sind die Argumente, weil sie negative Konsequenzen für Feminist_innen, Migrant_innen und queere Menschen fordern: Sachbeschädigung, Mobbing, Körperverletzung, Mord (direkt oder indirekt z.B. durch Abschiebung).

      1. Nach der Logik ist die meiste Kritik an der AfD ebenso nicht legitim und damit drehen wir uns im Kreis.

        Und nun was?

        1. Meine Logik war 100%-ig Vulkanier-zertifiziert. Du führst den Löwen erst im Kreise, indem du andeutest, dass die meiste Kritik an AfD ebenso wie die meisten AfD-Argumente in Hass verwurzelt sei. Die Kritik an AfD ist jedoch in den meisten Fällen in Logik und Fakten verwurzelt. Sicher gibts im breiten Spektrum auch ein paar Nicht-Logiker, d.h. Hasser. Oben im Text ist von 8% Hass gegen Politiker die Rede, wobei jedoch AfD-Hass bzw. breiter gefasst rechter Hass den Großteil einnimmt (auch laut Text).

          1. Und bevor ich es wieder vergesse: Kritik an Menschen ist Hass. Kritisiere besser die Argumente.

  10. Die AfD ist übel, keine Frage.

    Dennoch muss die Frage erlaubt sein ob der fundamentalistische Islam und die Mehrheit der Muslime erfüllt ja diese Definition mit Europa vereinbar ist ?

    In der Mehrheit der Muslimischen Länder werden schließlich Ahteisten, Schwule, usw von der Muslimischen Mehrheitsbevölkerung zumindest stark diskriminiert oder gar mit dem Leben bedroht. D.h muss man schon den Islam kritisieren können ohne gleich irgendwie in die Rechte Ecke gestellt zu werden.

    1. @Flatzler Paul
      Die Prämisse ist bereits falsch. Die Mehrheit der Muslime in Deutschland sind gemäßigt. Laut Verfassungsschutz wohl so 99%. Wenn man nach diversen Studien geht, meinetwegen „nur“ 86%. Aber immer noch deutlich über 50%.

      Abgesehen davon kann dieser Kommentar mit Fug und Recht als Derailing bezeichnet werden. In dem Text geht es um rechten Hatespeech, Shitstorms von rechts, Bedrohungen und Beleidigungen von Politikern, die AfD etc. pp…

      Warum wird von dir also das Thema auf den Islam gelenkt? Gibt es dafür irgendeinen plausiblen Grund, außer um vom eigentlichen Thema dieses Diskussionsstrangs abzulenken? I don’t think so. Aber um deine Frage zu beantworten: Nein, der fundamentalistische Islamismus ist nicht mit unseren heutigen europäischen Werten vereinbar. Genau so wenig wie fundamentalistisches Christentum, fundamentalistischer Rassismus, Faschismus oder Nationalismus (Letztere sind für unser heutiges Europa wohl die größte Bedrohung)

      1. Ah ja, die gemäßigten Muslime. Gerne.

        Ja, die meisten Muslime sind unauffällig und vielleicht sogar gemäßigt. Das stimmt. Das heißt aber nicht, dass diese uns annehmen, respektieren, gut finden oder sich integrieren wollen. Längst nicht.

        Ausserdem – und das wissen wir aus der Geschichte, die ja immer gern herbeigezogen wird (AfD = 1933, anyone?) – dass es immer nur eine radikale Minderheit ist und braucht, die die Mehrheit so lange vor sich her treibt, bis diese entnervt einlenkt und sagt: „Na gut, dann machen wir das so!“.

        Was glauben Sie, wie lange sich auch gemäßigte Muslime dem Vorwurf keine echten Muslime zu sein – und damit potentiell öffentlich angeprangert zu werden – aussetzen wollen?

        Geben Sie dazu die demografische Entwicklung in Europa und Sie haben meinen perfekten Sturm. Wohl bekomm’s!

    2. Dann muss man den Islam aber auch kritisieren können, ohne sich selbst in die rechte Ecke zu stellen. Es geht hier aber eben darum, dass u.a. bei dem Thema Islam Menschen aufgrund ihrer ablehnenden Haltung dermaßen ausrasten, dass sie lediglich pöbeln und beleidigen bzw drohen anstatt zu argumentieren. Wenn dies auch noch in organisierter Form passiert, was es scheinbar ja tut, dann ist das keine Kritik oder Meinungsäußerung sondern die Einschüchterung von Andersdenkenden.

      1. Den Islam kritisieren ist das Eine, Muslime diffarmieren das Andere. Um den Islam jedoch seriös kritisieren zu können, sollte man sich erst einmal ausführlich mit dieser Religion auseinandersetzen. Die allermeisten, die sich über den Islam (welcher Ausrichtung eigentlich?) auslassen, haben weder den Koran gelesen, noch sich weitergehend mit dem Islam und seinen Ausrichtungen befasst. Genauso wie die meisten, die plötzlich das christliche Abendland in Gefahr wähnen, von der Bibel und dem Christentum herzlich wenig Ahnung haben und selbst von den angeblichen christlichen Werten sehr wenig an den Tag legen.

  11. Grundsätzlich sehr schöne Aktion. Freut mich sehr sowas darzustellen,
    nur wäre eine Lehre oder ein konkreter Nutzen davon wünschenswert.

    Leider sind eure Begrifflichkeiten der Definitionen/Kategorisierungen etwas schlecht oder ideologisch gewählt.
    „menschenfeindliche“
    https://de.wikipedia.org/wiki/Misanthropie
    -> Alle Menschen werden damit bezeichnet, was klar falsch ist, weil die eigene Ideologie nicht gehasst/abgelehnt wird.
    „klar hetzerische“
    „Abwertend wird damit laut Duden die Gesamtheit unsachlicher, gehässiger, verleumderischer, verunglimpfender Äußerungen oder Handlungen bezeichnet, die Hassgefühle, feindselige Stimmungen und Emotionen gegen jemanden oder etwas erzeugen.“
    -> Alles an unsachlichen und feindseligen Kommentaren ist damit gemeint, ist also zu vage. Polemisiere ich mit einer Übertreibung/Humor oder ähnlichem, so ist das bereits nicht mehr sachlich und damit wäre bereits Hetze.
    Sogar jede Sachäußerung ohne Kontextualisierung ist bereits Hetze, was ich sehr gerne bei sachfremden Behauptungen anderen Foristen unterstelle, da es da dieses neusprechartige „hate-speech“-Gesetz zu gibt.

  12. Danke für den Beitrag. Planen sie die Daten, auf der die Studie basiert, frei zugänglich zu machen? Gerade mit der manuell erfolgten Klassifikation in die unterschiedlichen Formen von Beleidigung, strafbare Äußerung und so weiter, wären es sehr wertvolle Daten für die Forschung.

  13. Ein Beitrag über Hate Speech – und mehr als die Hälfte der Kommentare sind rechte Trolle, die ihr immergleiches Geseier ablassen. Die Kommentare bei netzpolitik.org lesen, ist leider schon lange keine Freude mehr.

  14. Ihr wisst schon, dass „Hetze“ Nazi-Sprache ist? Ihr wisst schon, dass „Hetze“ Fascho-Speak ist?
    Ein historisch bedeutsames Beispiel ist die Judenhetze in der Zeit des Nationalsozialismus, die die schrittweise Ausgrenzung der Juden aus dem gesellschaftlichen Leben in Deutschland mit sorgfältig durchdachten Mitteln der Propaganda vorantrieb, z. B. durch die Zeitung Der Stürmer.

    Bedeutend für den politischen Repressionsapparat der DDR war der Straftatbestand der so genannten „Boykotthetze“ bzw. „staatsfeindlichen Hetze“. Er wurde jedoch nicht nur zur Bekämpfung tatsächlicher Hetze angewandt, sondern zu dem Zweck missbraucht, Meinungsfreiheit zu unterdrücken, indem opponierende Äußerungen jedweder Art gegenüber der Politik der SED-Diktatur als „Hetze“ kriminalisiert und mit schweren Strafen belegt wurden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hetze#Hetze_im_politisch-gesellschaftlichen_Sinn

    1. Zitat „Ihrwisstwer“:
      „Ihr wisst schon, dass „Hetze“ Nazi-Sprache ist? Ihr wisst schon, dass „Hetze“ Fascho-Speak ist?“

      Also, wenn es nur danach ginge, dann dürften nach Ihrer Logik beispielsweise die Substantive „Arbeit“, „Volk“ usw. alle nicht mehr verwendet werden, bloß weil sie damals von den Propagandisten der Nationalsotialisten mißbraucht wurden — im Grunde genommen sogar die Sprache „Deutsch“ als solche!

      Was wollen Sie denn dann sprechen?

  15. Seit der Lektüre von Peter Scholl-Latour und Hamed Abdel-Samad, die belegt, das der Koran im Gegensatz zur Bibel nur in arabischer Sprache Gültigkeit hat und wortwörtlich ausgelegt werden muß UND der Tatsache, das der Koran 25 unmittelbare, wörtlich zu nehmende Mordaufrufe an Anders- oder Nicht-Gläubigen Menschen enthält, somit also verfassungsfeindliche Hass-Rede (neudeutsch: hatespeech) enthält und mindestens auf die Liste jugendgefährdender Schriften gehört und die AfD dies thematisiert, erscheinen mir die Hassreden gegen die AfD als grotesk, weltfremd und die Grenze zur Schizophrenie (insbesondere bei den Grünen) ohne Passkontrolle überschreitend.
    (Hey, schöner Bandwurmsatz!)

    1. Die vollständige Bibel ist heute in 674 Sprachen übersetzt (https://www.die-bibel.de/spenden/weltbibelhilfe/zahlen-und-fakten/) – voll von „unmittelbare, wörtlich zu nehmende Mordaufrufe (Anmk.: und Auftrag Gottes zu Missionierung) an Anders- oder Nicht-Gläubigen Menschen enthält, somit also verfassungsfeindliche Hass-Rede (neudeutsch: hatespeech) enthält und mindestens auf die Liste jugendgefährdender Schriften gehört“

      Die AFD hat da nur nicht die Jahrtausend alte Tradition drauf – ansonsten s. mein 2ter Posting von oben.

    2. Kennst du das schöne „Wer hats geschrieben?“-Spiel.

      Da stehen dann solche Zitate wie:
      „Eine Frau aber, die betet oder prophetisch redet mit unbedecktem Haupt, die schändet ihr Haupt; denn es ist gerade so, als wäre sie geschoren.“

      …und die Mitspieler müssen raten, ob es aus Bibel oder Koran ist.

      Dieses hier finde ich zum Beispiel knifflig: „Wenn der Vorwurf aber zutrifft, wenn sich keine Beweise für die Unberührtheit des Mädchens beibringen lassen, soll man das Mädchen hinausführen und vor die Tür ihres Vaterhauses bringen. Dann sollen die Männer ihrer Stadt sie steinigen und sie soll sterben.“

      Bei dem hier weiß ich schon länger die Antwort:
      „Wenn jemand bei einem Manne liegt wie bei einer Frau, so haben sie getan, was ein Gräuel ist, und sollen beide des Todes sterben“

      „Wer seinem Vater oder Mutter flucht, soll des Todes sterben.“ …könnte überall stehen.

      Das hier ist ziemlich klar wegen des Protagonisten:
      „Und Mose wurde zornig über die Hauptleute des Heeres, die Hauptleute über tausend und über hundert, die aus dem Feldzug kamen, und sprach zu ihnen: Warum habt ihr alle Frauen leben lassen?“

      Das hier wieder weniger:
      „Ach Gott, wolltest du doch die Gottlosen töten!“

      Na, Mohamed oder Jesus?:
      „Ihr sollt nicht meinen, daß ich gekommen bin, Frieden zu bringen auf die Erde. Ich bin nicht gekommen, Frieden zu bringen, sondern das Schwert.“

      Spoiler: Alle Zitate sind aus der Bibel. Der Zitierte im letzten Beispiel ist Jesus.

      1. Das ist hier aber auch nicht das Blog der anonymen Religionsvergleichung. Meine Güte.

      2. Und was antwortest Du einem Atheisten? Suchst Du dann in dem Buch »On the Origin of Species« von Charles Darwin nach Zitaten?

        Was das Christentum betrifft, laß uns doch mal anders an die Sache herangehen: Wieviele tote Ungläubige hat Christus zu verantworten, also selber umgebracht oder umbringen lassen? Ohne ein großer Kenner des Christentums zu sein, schätze ich mal: Null. Nun, wieviele tote Ungläubige hat Mohammed in seinen 95 Schlachten im Namen des Dschihad (Kampf gegen Ungläubige) zu verantworten? Das darfst Du beantworten.

        Noch zu Deinen obigen Aussgen zu »gemäßigten« Muslimen in Deutschland: Selbst unter der wahnsinnig optimistischen Annahme von 99%, sage doch mal in absoluten Zahlen, wieviele sind die 1% Radikalen bei rund 4,5 Millionen Gläubigen?

        1. Mal davon abgesehen, daß die mythische Figur „Jesus“ bis heute dafür herhalten muss Feindbilder zu generieren (Juden, Römer, Pharisaer, uvm.): „Dagegen zeigten jüngere Untersuchungen partielle Übereinstimmungen Jesu mit der jüdischen Widerstandsbewegung auf und erklärten sein gewaltsames Ende als zu erwartende Folge seines eigenen Handelns.[122]“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Jesus_von_Nazaret#Zeloten)

  16. „Weidel und Meuthen wollten auf unsere Anfrage hin nicht Stellung dazu beziehen.“
    Kein Wunder, dann müssten sie ja raus aus ihrer Opferrolle. Interesse an einer echten Debatte besteht anscheinend nicht.
    Gute Analyse, mal wieder ein fettes Dankeschön an netzpolitik.org. Gerade heute, am Jahrestag von Solingen, kann man wieder furchtbare Kommentare lesen, die keinerlei Mitgefühl für die verbrannten Kinder zeigen. Aber, man sollte dabei nicht vergessen, es ist eine Minderheit, die hier ihren Hass ins Netz kübelt. Es ist halt „laut und auffällig“, beeindrucken lassen sollte man sich aber nicht.

  17. Mordaufrufe im Neuen Testament („der neue Bund Gottes mit der Menschheit“)? Ich glaube wohl kaum.

  18. Ich komme selbst von links (das ist allerdings lange her) und bin am vergangenen Sonntag auf Seiten der AfD-Demonstration mitgegangen. Während der Veranstaltung waren die Gegendemonstranten weit entfernt und auch später war immer nur die erste Reihe zu sehen.

    Am Hauptbahnhof bot sich ein anderes Bild: ein aufgeheizter formloser Mob, aufgerissene Augen, leerer Blick, reiner Hass. Ich habe mich kurz geschüttelt und gefragt, ob ich in meiner Jugend vergleichbar gewirkt habe. Kaum vorstellbar der weitere Verlauf, wären nicht die Einsatzkräfte der Polizei vor Ort gewesen.

    Linke: geht mal in euch! Das ist ja furchtbar.

    1. War ein angenehmer, sonniger Tag; zahlreiche Wagen mit Musik, kühlem Bier, chillen im Park und teilen der neusten Infos zu DSGVO, Windoof/Mac/Android-Trojanern, flachen Weltbildschirmen – doch irgendwo am Rande sollte es an dem Tag auch noch eine Demonstration von Rechten gegeben haben..

      M – Mach dich nicht lächerlich.

  19. Ja, ich finde auch, dass „Mama Merkel“ und der „Merkelin“ agressive und menschenfeindliche Äußerungen sind. Ganz schwere Geschütze.

  20. @netzpolitik
    Danke, daß Sie den Mumm haben, sich einer solch heiklen Debatte offen zu stellen, ist leider nicht überall so.
    @MisterXYZ
    Mit der Weimarer Presse kenne ich mich nicht aus, was die Bevölkerung angeht, ist aber bekannt, daß die Republik am Ende von der großen Mehrheit abgelehnt wurde.
    Daher konnte auch keine öffentliche Debatte stattfinden, die die schwerwiegenden Probleme aufgreifen hätte können. Die Nichtdebatte hat die Hetzer massiv begünstigt, allen voran Hitler, der nicht das Ergebnis einer offenen Debatte war, sondern ganz offen gegen eine solche agitierte.
    Der Vergleich mit Venezuela hinkt, bei uns ist es vor allem der Staat, der die Meinungsfreiheit garantiert.
    Wir haben keine Diktatur, aber wir haben jeweils TEILE des Establishments, der Medien und der Universitäten, die zu faschistischen Denkweisen neigen, die sich wiederum gerne hinter positiven Vorurteilen verschanzen.
    Es ist aber blanker Unfug, dafür die gesamte Linke zu beschuldigen. Vielmehr ist es gerade die Gesamtlinke, in der es immer mehr Widerstand gegen die Inbeschlagnahme durch eine allzu einfach gestrickte Korrektheit gibt.
    @BA
    Wie kommen Sie darauf, jede Kritik an Feminimus, Migranten und Homosexuellen als „im Hass verwurzelt zu bezeichnen“?
    Es gibt kein Thema, daß nicht von verschiedenen Seiten her kritisiert werden kann, warum sollte es bei diesen Themen anders sein? Haben die in ihren Augen eine Sonderstellung? Wenn Sie jede Kritik als rechten Hass diffarmieren, sind das Ihre eigenen Vorurteile. Sie bestätigen aber unfreiwillig genau das Phänomen, das ich meine.

    1. @Art Vanderley
      Ich stimme mit Ihnen bei möglichen Konsequenzen zu, wollte nur die etwas vage Beschreibung der Ausgangslage kritisieren.

      „daß die Republik am Ende von der großen Mehrheit abgelehnt wurde“
      Warum erst gegen Ende oder war das bereits ständig der Fall? Das begründen Sie nicht wirklich.
      Ich habe einen plausiblen Erklärungsansatz für die Diskursverweigerung+Aufstieg von Hitler gegeben. Wichtigstes politisches Thema waren die „Weimarer Verträge“ mit politischen Konsequenzen und deutlich begrenzter Interessenvertretung der Bevölkerungsmehrheit, zu der dann noch die verfehlte Politik dazu kam.

      „vor allem der Staat, der die Meinungsfreiheit garantiert“
      Nur die Freiheit an sich bringt aber leider wenig ohne die Mittel der Aufmerksamkeit oder andere technische Mittel, um Menschen mit Aufmerksamkeit an sich zu binden.
      Durch fehlende Sachlichkeit (in den Medien) mit Zweckmäßigkeit der Debatte und Ideologie wird man die Probleme nicht lösen und spielt Hetzern in die Hände.

  21. Mir fehlt in dem Artikel der Link zu den Daten und auch zur Methodik der Datenakquise. Nach welchen Kriterien wurden die drei Kategorien denn gebildet? Wird da noch was veröffentlicht?

  22. an alle die beherzt gegen die afd kaempfen, nehmt doch mal den begriff „toxisch“ und oeffnet den nazi giftschrank, Hitlers paranoide idee par excellence war die vergiftung des volkskoerpers, bzw. des deutschen blutes, die dann durchdekliniert zur vergiftung durch entartete kunst, die vergiftung der jugend durch swing. die gift metapher ist schon in der kleinsten dosierung gefaehrlich, und darum nur mit entsprechenden massnahmen beizukommen… und es wird kein schuh draus dem man den neuen nazis an den kopf werfen kann, sondern wirkt halt nur bloed uebersetzt aus dem live-style-englischen und zuviel instagram comments. OMG, detox.

  23. @MisterXYZ
    Stimmt leider, staatlich garantierte Meinungsfreiheit muß auch mit Leben gefüllt werden. und da haperts z.T., wegen Aushöhlung aus Teilen der demokratischen Institutionen selber.
    Weimar gilt meist als von Anfang an gescheitert. Hab da aber Zweifel, schließlich ging der Hitler-Putsch von 23 noch sang-und klanglos unter.
    Viel interessanter ist aber der Kapp-Lüttwitz(-Ludendorff)-Putsch, der vor allem an einem Generalstreik scheiterte, an dem immerhin 6 Mio.Menschen teilnahmen. Das spricht gegen eine bereits frühe mehrheitliche Ablehnung der Republik.

  24. Ich habe es bestimmt schon mal geschrieben, aber ich halte die Diskussion um „HateSpeech“ für eine Farce.

    Wer liest denn diese Art der Kommentare? Wen soll das denn stören? Das sind doch in erster Linie die Idioten, die sich selbst unterhalten, wie früher in jeder Kneipe und am Stammtisch. Das war nie eine Gefahr – HateSpeech ist keine Gefahr, aber der Staat ist eine Gefahr!

    Das Wissen wir in Deutschland und lassen uns doch jedesmal wieder die Freiheit über die Medien wegnehmen und genau das wird passieren unter dem Deckmantel „wir müssen vor dem Bösen beschützt werden“. Es wird die Kommunikation, die wir durch das Internet erleben durften, wieder auf die alte Art zurück fallen. Das Internet bot die Möglichkeit, dass jeder mit jedem gesprochen hat. Plötzlich waren da nicht nur deinesgleichen, sondern Konservative, Radikale, Idealisten, Ideologen, Querköpfe, Spinner, alles was es gibt. Dieses jeder redet mit jedem, soll wieder weg gemacht werden. Dann gibt es wie früher nur noch grosse Medien, die jeden Diskurs bestimmen und der Rest ist rauschen.

    Ich fand es gut und interessant so viele verschiedenen Meinungen hören zu dürfen wie von 1998 bis 2018, es hat meinen Horizont und Wissen erweitert, aber die Zeit geht zu Ende und das wird immer mehr spürbar.

    Wenn ich die Meinungsvorgeber aus dem Umfeld der Parteien, grossen Verlagen und Rundfunk höre und lese langweile ich mich. Jeder scheint das Gleiche zu denken. Es wird eine langweilige Zeit kommen, so wie früher in den 80’er und 90’er.

    Ihr seit ein Teil dieser Entwicklung geworden.

    1. Freiheit muß man auch wollen!

      George Orwell schrieb [1]:

      „Freiheit ist die Freiheit zu sagen, dass zwei plus zwei vier ist. Wenn das gewährt ist, folgt alles weitere.“ – „1984 – Nineteen Eighty-Four“ / Winston Smith

      (Original engl.: „Freedom is the freedom to say that two plus two make four. If that is granted, all else follows.“ – 1984 – Nineteen Eighty-Four, 1st World Publishing, 2004, Seite 102, letzter Satz des 7. Kapitels.)

      Quelle:
      [1]: [https://de.wikiquote.org/w/index.php?title=George_Orwell ]

  25. So interessant sich das auch alles lesen lässt und so sorgfältig es aufbereitet scheint, der allerwichtigste Fakt fehlt. Nämlich die Tatsache, dass ein Großteil dieser angeblichen Volksmeinung gescriptet ist. Also von Bots und Computern ein vorgegaugelter Hype, wie er von wenigen Spinnern und Dollbohrern künstlich erzeugt wird.

    Davon also mal abgesehen, dass man somit abermals Wasser auf die Mühlen der AfD trägt und an keiner Stelle wenigstens darauf eingehen möchte, dass die Gefahr einer gekünstelten Masse eben nicht nur immanet ist, sondern längst bekannt und von einer ganzen Branche als „willkommener Hauptauftraggeber“ zugegeben wird. Es ist mindestens ebenso erschreckend, wie schockierend, dass sich hier die etablierten Parteien von sogar teils sehr schlecht kopierten Worthülsen beeindrucken lassen und damit nicht nur der Mitschwimmereffekt bei den Wahlen seine Wirkung zeigt, sondern zunehmend von den etablierten Parteien als ein Volkszorn wahrgenommen wird, den es SO gar nicht gibt.

    Wie, bitte schön, soll sich mein/unser Volksvertreter orientieren und ausrichten können, wenn ihm im Prinzip jeder 14-jährige Rotzlöffel schon mit wenigen Hundert Euro den Eindruck erwecken kann, dass er tausende ähnlich denkende Mitstreiter habe und die sich hasserfüllt an seinem Twitter- oder Facebook- Account austoben???

    Um Himmels Willen, wo führt uns das nur hin???

    1. Ich zweifle ein wenig an der Idee, dass Bots breitflächig die politische Dikussion im Netz steuern können. In unserem Datensatz fanden sich ein paar Dutzend gleichlautende Meldungen mit Links, die vielleicht automatisch gestreut wurden. Aber eine große Menge an Wortspenden ist originär von Menschen geschrieben. Das merkt man schon an der eigenwilligen Ausdruckswiese der Äußerungen, den vielen Rechtschreib- und Grammatikfehlern. Ich habe mich ein wenig mit Natural Language Generation beschäftigt, der automatischen Textgenerierung, und wir sind noch lange nicht so weit, dass ein Bot mehr kann, als immer gleiche Textbausteine auf eine sehr vorhersehbare Art auszuwerfen. Das würde man sehen, wenn es denn der Fall wäre, und ohnehin wäre der Einfluss solcher Interventionen eher gering.

  26. @Alexander Fanta

    Mich wundert ja schon ein wenig, daß bis jetzt noch keiner der Forenteilnehmer nach der Identität dieser ominösen „Datenwissenschaftlerin aus Wien“ gefragt hat! Aber vielleicht ist mir das ja auch bloß entgangen — diese Möglichkeit kann ich jedenfalls nicht sicher ausschließen!

    Was ist denn so furchtbar interessant an ihr, daß wir ihren Namen nicht erfahren dürfen? Oder anders gefragt: Liege ich mit meiner Vermutung richtig, daß ihr die „Datenwissenschaftlerin aus Wien“ aufgrund der heiklen Thematik („Hate-Speech“ im Kontext politischen Diskurses) vor Anfeindungen schützen wollt? Oder habt ihr der guten Frau auf ihren Wunsch hin zugesichert, ihren Namen nicht zu veröffentlichen?

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