Liebe Leser:innen,

auch wer nur mal den Zeh ins Wasser hält, kann von der Strömung mitgerissen werden. Das zeigt der jüngste Beitrag meiner Kollegen Sebastian und Ingo. Darin geht es unter anderem um das ungewollte Outing eines Grindr-Nutzers in Norwegen.

Der Text zeigt exemplarisch, wie Standort-Tracking durch Handy-Apps queere Menschen gefährdet – etwa wenn in ihrem Herkunftsländern Homosexualität unter Strafe steht.

Dagegen gibt es ein brauchbares Mittel: das Verbot von Tracking und Profilbildung zu Werbezwecken. Die EU-Kommission muss sich darum kümmern.

Die Alternative: offline gehen. Das entwickelt sich gerade zum Trend – ausgerechnet auf Instagram. Mehr dazu in unserem Ticker.

Habt eine gute Woche!

Daniel

Uns fehlen dieses Jahr noch 303.670 Euro.

Unsere Artikel des Tages

Grundrechte-Report 2025Habeck und die Hausdurchsuchung

Eine klitzekleine Beleidigung und sofort dringt der Staat in die Wohnung ein. Das klingt zunächst nicht nach einer Demokratie, die Meinungsfreiheit zulässt und die Privatsphäre von Bürger*innen in den eigenen vier Wänden schützt. Entsprechend hagelte es nach einem Vorfall rund um den ehemaligen Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck heftige Kritik. Wie berechtigt ist sie?

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Tickermeldungen

Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.

The Guardian
Die Polizei in England und Wales will Live-Gesichtserkennung deutlich ausweiten, nachdem sie 2024 schon knapp 5 Millionen Gesichter gescannt hat. Kritiker:innen zufolge ist der Einsatz bislang weitgehend unreguliert und nicht immer zuverlässig.
Europäische Kommission
Die Verbraucherschutzbehörden der EU fordern gemeinsam mit der Kommission die Fast-Fashion-Plattform Shein zur Gesetzestreue auf. Eine Untersuchung habe Verstöße ergeben, etwa durch Fake-Rabatte und versteckte Kontaktdaten. Shein hat nun einen Monat Zeit, um nachzubessern.
Tagesspiegel Background
Jutta Horstmann, ehemalige Geschäftsführerin des Zentrums für digitale Souveränität, über den Zusammenhang von digitaler Souveräntität und Geschlechtergerechtigkeit. Eine deutliche Abrechnung mit allen, die vor der "protofaschistischen Kleptokratie" in den USA buckeln.
DW
Offline ist das neue cool? Ein Bericht über eine Bewegung unter jungen Menschen, die sich dem Dauer-Online-Zustand verweigern - auf Instagram.
The Guardian
Wo steckt eigentlich Elon Musk? Der Guardian zeichnet nach, wie der ehemals "First Buddy" von US-Präsident Donald Trump zuletzt aus dessen innerem Zirkel verschwand und bietet dafür Erklärungen an.
t3n
In wohlhabenden Ländern wie den USA oder Deutschland haben Frauen ein wesentlich höheres Risiko, dass ihre Jobs durch Automatisierung ersetzt werden – weil sie tendenziell häufiger Verwaltungs- und Büroarbeiten machen. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie.
Deutschland checkt sein Netz
Das neue Digitalministerium startet mit einer Bestandserhebung bei der Mobilfunkabdeckung. Die Breitbandmessungs-App gibt es zwar schon einige Jahre, aber in dieser Aktionswoche sollen jede Menge Messungen durch Nutzer:innen dazukommen.
golem.de
Im Bundesrat hat BMDS-Staatssekretär Thomas Jarzombek angekündigt, dass noch vor der Sommerpause ein Gesetzentwurf zur Änderung des Telekommunikationsgesetzes kommen soll. Ein fast fertiges TK-Netzausbau-Beschleunigungs-Gesetz war mit dem Ende der Ampelregierung gescheitert.
tagesschau
BSI-Chefin Claudia Plattner sorgt sich um eine "wachsende Angriffsfläche für Cyberkriminelle" bei der Energieversorgung, etwa durch zunehmende Dezentralisierung. Gerade bei Kritischer Infrastruktur müsse noch mehr in IT-Sicherheit investiert werden.
Fit to Teach
Eine US-amerikanische Schule verbannt Smartphones aus ihrem Alltag, ein Lehrer resümiert nach einem Jahr: "Unsere Kinder sind klüger, sozialer und motivierter, die Dinge zu tun, die sie in dieser Welt eigentlich erreichen wollen."
Der Spiegel
Die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen ist im Eilverfahren gegen Meta vorm Oberlandesgericht Köln gescheitert. Anlass waren die Pläne des Konzerns, KI mit Daten von Nutzer:innen zu trainieren. Wer seine Daten schützen will, muss bis zum 26. Mai widersprechen.
heise online
In der Debatte um Handy-Nutzung an Schulen erteilen Sachsen und Niedersachsen Forderungen nach pauschalen Verboten eine Absage. Stattdessen setze man eher auf Dialoge und breit abgestimmte Empfehlungen.
Noch 303.670 Euro für digitale Freiheitsrechte.

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