Liebe Leser:innen,

der Rechtsruck im Land ist jetzt auch ganz offiziell im Parlament angekommen. Fast 21 Prozent für die rechtsradikale AfD. Was für eine Schande. Und Friedrich Merz wird Bundeskanzler. Ein Politiker von gestern, dem oft nichts Besseres einfällt, als arme oder migrantisierte Menschen zum Sündenbock zu machen. Ein Ergebnis von 28,5 Prozent sind für ihn – angesichts der günstigen Ausgangslage für die Union – zwar eine echte Klatsche. Aber machen wir uns nichts vor: Jemand wie Merz wird deshalb seinen Kurs nicht überdenken, sondern erst recht den starken Mann markieren. Wir als Zivilgesellschaft werden uns warm anziehen müssen, um gerade jetzt verletzliche Gruppen und die offene Gesellschaft zu schützen.

Bleibt solidarisch.

Euer Ingo

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Unsere Artikel des Tages

Nach der WahlAnlasslose Massenüberwachung erwartbar

Im Kern ähneln sich viele innenpolitische Vorstellungen von Union und SPD: Kommt es zur Koalition, ist ein massiver Ausbau anlassloser Massenüberwachung absehbar. Außerdem stellte Merz am Wahlabend klar: Die deutsch-amerikanische Freundschaft ist dahin. Das wird vermutlich auch eine Zeitenwende in der Datenbeziehung zwischen den Vereinigten Staaten und Deutschland einleiten.

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Tickermeldungen

Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.

Ars Technica
Seit Jahresanfang müssen Netzbetreiber in New York bezahlbares Internet anbieten. Das nehmen sich immer mehr US-Bundesstaaten zum Vorbild – und treiben den Anbietern Angstschweiß auf die Stirn.
The New York Times
China soll KI-gestützt regimekritische Postings in aller Welt sammeln und auswerten. Aufgefallen war die Kampagne dem US-Unternehmen OpenAI, weil Unbekannte ihre Tools genutzt haben sollen, um Bugs im Überwachungssystem aufzuspüren.
Forbes
Für Google haben SMS-Nachrichten als Methode für Zwei-Faktor-Authentifizierung ausgedient. Stattdessen sollen vermehrt QR-Codes zum Einsatz kommen, zitiert Forbes mehrere Google-Angestellte.
The Guardian
Knapp eine Million australische Dollar soll der Messenger-Dienst Telegram an Bußgeld zahlen. Das Unternehmen habe nicht fristgerecht beantwortet, wie es mit Inhalten wie Terrorismus und Kindesmissbrauch umgehe, so die Regulierungsbehörde eSafety.
Der Standard
Über einen ausgeklügelten Angriff ist es mutmaßlich der nordkoreanischen Lazarus-Gruppe gelungen, bei der Kryptobörse Bybit rund 1,5 Milliarden US-Dollar zu erbeuten. Es ist der mit Abstand größte Kryptoraub in der Geschichte.
ZDF
Reuters zufolge drohen die USA der Ukraine damit, sie vom Satellitensystem Starlink abzuklemmen, wenn sie einem Rohstoff-Deal nicht zustimmen. ZDF analysiert, was eine Abschaltung für Folgen hätte.
wahlrecht.de
Das vorläufige Ergebnis der Bundestagswahl steht fest. Die FDP ist raus, das BSW kommt gar nicht erst rein. Und es zeichnet sich eine Koalition aus CDU, CSU und SPD unter einem Bundeskanzler Friedrich Merz ab.
The Register
Wie kriegt man Menschen dazu, statt der Telefon-Hotline die Online-Hilfeseiten zu nutzen? Man lässt sie eine kleine Ewigkeit in der Warteschleife: fünfzehn Minuten. So macht es PC- und Druckerhersteller HP laut The Register, auch für Kunden in Deutschland. Oder doch nicht.
BBC
Apple schafft wegen des Investigatory Powers Act die aktivierbare Ende-zu-Ende-Verschüsselung von iCloud-Inhalten für Kund:innen in Großbritannien ab.
Golem.de
Die Pilotphase der elektronischen Patientenakte in drei Testregionen ist immer noch nicht vollständig angelaufen. Die Kassenärztlichen Vereinigungen fordern daher, die Testphase zu verlängern, und warnen vor Akzeptanzproblemen bei Praxen und Patient:innen.
NDR
Erneut wurde ein Datenkabel in der Ostsee beschädigt, diesmal vor der schwedischen Insel Gotland. Die schwedische Polizei hat Ermittlungen wegen möglicher Sabotage gestartet. Es ist die dritte Beschädigung der Leitung "C-Lion1" innerhalb von vier Monaten.
ORF
US-Vizepräsident Vance setzt seine Erzählung von der Münchner Sicherheitskonferenz fort. Er knüpft die Unterstützung Deutschlands in der Landesverteidigung an seine eigene Vorstellung von Rede- und Meinungsfreiheit.
taz
Elon Musk nutzt mal wieder seine Plattform X, um auf politische Ereignisse zu reagieren und sich in selbige einzumischen. Wer noch wissen will, worum es diesmal ging, kann das bei der taz nachlesen.

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