Was vom Tage übrig blieb: Digitale Dienstmägde, Technofeminismus und Facebook-Frei

Warum Assistenzwanzen weiblich sind, die Netzkünstlerin Cornelia Sollfrank gerne trollen würde, Facebook unser Hirn verändert, das NetzDG nur wenig bewirkt, das schweizerische E-Voting-System Scytel fragwürdig ist und Google Nutzern bessere Kontaktmöglichkeiten bieten muss. Als Bonus gibts ein verblüffendes Deepfake-Video. Die interessantesten Reste des Tages.

Nach Kälte, Schmerz und vielen Bitten: Der Frühling naht in Riesenschritten.

Siri, Cortana und Alexa: Warum Sprachassistenten weiblich sind (Futurezone.at)
Führende Konzerne lassen ihre Technologie gerne wie Frauen klingen. Das folgt der Logik patriarchaler Systeme: Sprachassistent*innen sind die Dienstmägde des Digitalen. Der Artikel beleuchtet die Mechanismen, die hinter der Technik von Apple, Amazon und Co. stecken.

„Ich wäre gerne ein richtig guter Troll“ (taz)
Die taz hat die Netzkünstlerin Cornelia Sollfrank anläßlich der Transmediale über Utopien, Feminismus im Netz und die Macht sozialer Medien interviewt.

This Is Your Brain Off Facebook (New York Times)
Was passiert, wenn wir uns von Facebook verabschieden? Keine Freunde mehr, keine Einladungen zu Partys, alles schlimm? Eine Studie hat es untersucht, das Ergebnis klingt eigentlich gar nicht so schlecht: mehr Zeit mit Freunden und Familie, eine Stunde mehr Zeit pro Tag, aber dafür schlechter politisch informiert sein.

Warum das Gesetz gegen Hass und Hetze nur wenig bewirkt (Spiegel Online)
Das Netzwerkdurchsetzungsgesetz sollte dafür sorgen, dass strafbare Inhalte schnell aus sozialen Netzwerken verschwinden. Max Hoppenstedt analysiert die zweite Runde der verpflichtenden Transparenzberichte von YouTube, Facebook und Twitter. Am Ende stehen mindestens genauso vielen Fragen wie Antworten zu einem fragwürdigen Gesetz.

Das heikle Geschäft mit der Demokratie (republik.ch)
In diesem Jahr wählt die Schweiz ein neues Parlament. Adrienne Fichter nimmt die Firma hinter der Technik für das E-Voting-System der Schweizerischen Post unter die Lupe: Scytel. Der Marktführer spreche gerne über seine Erfolge, verschweige aber Debakel wie bei Regionalwahlen in Ecuador 2014, an deren Ende die Stimmzettel von Scytel-Mitarbeitern händisch ausgezählt werden mussten. Und das ist nicht das einzige Fragwürdige an dem Unternehmen.

Google muss Nutzern bessere Kontaktmöglichkeiten bieten (Deutschlandfunk)
DLF24 meldet, dass Google seinen Widerstand gegen ein Urteil des Berliner Kammergerichts aufgegeben hat, nach dem der Konzern verpflichtet ist, Nutzern eine tatsächliche Kontaktmöglichkeit via Email anzubieten. Google hat seine Revision gegen das vom Verbraucherzentrale Bundesverband erstrittene Urteil kürzlich zurückgezogen, teilte der Bundesgerichtshof mit.

I’ve gone down a black hole of the latest DeepFakes and this mashup of Steve Buscemi and Jennifer Lawrence is a sight to behold (Twitter/@MikaelThalen)

Jeden Tag bleiben im Chat der Redaktion zahlreiche Links und Themen liegen. Doch die sind viel zu spannend, um sie nicht zu teilen. Deswegen gibt es jetzt die Rubrik „Was vom Tage übrig blieb“, in der die Redakteurinnen und Redakteure gemeinschaftlich solche Links kuratieren und sie unter der Woche um 18 Uhr samt einem aktuellen Ausblick aus unserem Büro veröffentlichen. Wir freuen uns über weitere spannende Links & kurze Beschreibungen der verlinkten Inhalte, die ihr unter dieser Sammlung ergänzen könnt.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

0 Ergänzungen

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.