re:publica 2017: Vortrag und Diskussion zur ePrivacy-Reform

An welche Regeln sollen sich Kommunikationsdienste künftig halten müssen, um die Privatsphäre ihrer Nutzer zu schützen? Wie wollen und können wir Tracking sinnvoll begrenzen? Welche Entscheidungsmöglichkeiten brauchen Nutzer? Darüber diskutierten auf der re:publica unter anderem Europa-Parlamentarier Jan Philipp Albrecht und Bitkom-Vertreterin Susanne Dehmel.

The Lobby of the House of Commons, 1886 – Public Domain Malerei von Liborio Prosperi (modifiziert)

Die EU überarbeitet in diesem Jahr die Datenschutzvorgaben für die Anbieter von Kommunikationsdiensten und -netzen. Auf der re:publica habe ich zwei Veranstaltungen zu dieser ePrivacy-Reform organisiert: eine einstündige Diskussion zwischen dem Europa-Abgeordneten Jan Philipp Albrecht und der Bitkom-Vertreterin Susanne Dehmel und einen 30-minütigen Talk als Crash-Kurs zu dem Gesetz aus überwachungskritischer Perspektive. Wie angekündigt gibt es hier nun die Videos und meine Vortragsfolien:

Diskussion: Datenschatz vs. Datenschutz?

Aus der Veranstaltungsbeschreibung:
Big Data, Tracking, personalisierte Werbung, Spam – auch wenn sie kaum jemand kennt: Die sogenannten ePrivacy-Regeln der EU haben weitreichenden Einfluss auf unser Leben in der digitalen Gesellschaft. Wann dürfen die Betreiber von Kommunikationsdiensten wie WhatsApp, GMail, Skype oder auch klassischer Telefonie Informationen über ihre Nutzer sammeln – und unter welchen Bedingungen dürfen sie sie verwerten? Welche Sicherheitsvorkehrungen müssen sie treffen? Dürfen Firmen Verbraucher mit Direktmarketing konfrontieren? Welche Geschäftsmodelle sind gewünscht – und welche nicht?

Die Rolle der ePrivacy-Vorgaben wird mit ihrer Modernisierung und Ausweitung, die in diesem Jahr verhandelt wird, sogar noch zunehmen. Stellungnahmen und Umfragen zeigen dabei so deutlich wie nie zuvor, dass Wirtschaft und Zivilgesellschaft sich in Fragen des Datenschutz teilweise diametral gegenüberstehen. Deshalb diskutieren wir eines der wichtigsten netzpolitischen Projekte des Jahres mit unterschiedlichen Playern.

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Vortrag: Lobbyschlacht um Brüssel: Ende mit Tracken oder Tracken ohne Ende?

Aus der Veranstaltungsbeschreibung:
Google analysiert unsere Mails, Facebook wertet unsere WhatsApp-Kontakte aus, Tracker verfolgen unsere Bewegungen durch das Netz und auch durchs Einkaufszentrum. Die Verwertung unserer persönlichen Informationen, die bei der digitalen Kommunikation jeden Tag über uns gesammelt werden, ist das dominante Geschäftsmodell der digitalen Welt. Eine Wahl haben wir oft nicht: „Take it or leave it; data or die“ lautet das Grundprinzip der kommerziellen Überwachung.

Kann man da denn gar nichts machen? Doch. In der EU wird gerade über eine Verordnung verhandelt, die genau für diesen Bereich der elektronischen Kommunikation verbindliche und zeitgemäße Regeln schaffen soll. Diese „ePrivacy-Verordnung“ könnte in absehbarer Zeit die letzte Möglichkeit sein, der Daueraufzeichnung und -auswertung unseres Lebens klare Grenzen zu setzen.

Reicht es künftig endlich aus, einmalig im Browser einzustellen, dass man nicht getrackt werden möchte? Dürfen bald auch Mobilfunkanbieter unser Kommunikationsverhalten unbegrenzt auswerten? Wird die Vorratsdatenspeicherung auf Messenger ausgeweitet? Wer sich in Brüssel am Ende durchsetzt, wird auch in der Öffentlichkeit entschieden. Deshalb: 30 Minuten Crash-Kurs zur wichtigsten Datenschutzregulierung des Jahres: Warum die ePrivacy-Verordnung wichtig für uns alle ist, über welche konkreten Regeln gestritten wird und wie wir Einfluss nehmen können. Wer die digitale Gesellschaft liebt, sollte sich informieren und einmischen!

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Für alle, die wissen wollen, was auf den letzten 15 Folien gestanden hätte, gibt es hier die komplette Präsentation als PDF: Ende mit Tracken oder Tracken ohne Ende?

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