heute geht es in gleich zwei Texten um miese Arbeitsbedingungen. Der eine beleuchtet – anlässlich der morgen startenden gamescom – die Computerspielbranche. Laut unserem Kolumnisten Dom Schott herrschen dort unter anderem chronische Unterbezahlung und eine Kultur der unbezahlten Überstunden vor. Den Spiele-Entwickler*innen fehle die Lobby, schreibt Dom.
Das geht auch jenen Menschen so, die ihre Aufträge über digitale Plattformen an Land ziehen, wie der zweite Artikel zeigt. Sie wissen oft nicht einmal, wer ihre Kolleg*innen sind. Die neue EU-Richtlinie zur Plattformarbeit schreibt daher vor, dass Plattformen es ihren Beschäftigten ermöglichen müssen, miteinander zu kommunizieren. Ich bin heute der Frage nachgegangen, wie solche Kommunikationskanäle bestenfalls aussehen sollten.
Die Tech-Riesen aus den USA spielen in Europa in der ersten Lobby-Liga. Nicht ganz auf dem gleichen Level agieren ihre chinesischen Konkurrenten. Auch sie verfolgen mitunter klare politische Ziele. Wie sie dabei vorgehen, untersucht ein aktueller Bericht von Lobbycontrol.
Wer auf Plattformen arbeitet, hat oft wenig Kontakt mit seinen Kolleg:innen. Den braucht es aber, damit man sich über Probleme austauschen kann. Ein neues EU-Gesetz schreibt vor, dass Unternehmen Kommunikationskanäle anbieten müssen, und ein Diskussionspapier bietet dafür erste Ansätze.
Auf der gamescom werden auch dieses Jahr tausende Gamer über kleine und große Spiele staunen. Die Macher hinter den Kulissen verdienen dafür unseren Respekt – und eine starke Lobby.
Die 33. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 13 neue Texte mit insgesamt 289.284 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
Tech Policy Press
Wie sich Desinformation verbreitet, wie man sie erkennen kann und warum Desinformationsforschung Konservative nicht diskriminiert, haben Forscher*innen im Rahmen von zwei Studien herausgefunden.
The Intercept
Russell Vought, ehemaliger hochrangiger Beamter der Trump-Regierung, sagt in einem heimlich aufgenommenen Video, dass die Altersverifikation nur ein Vorwand sei, um Pornografie einzuschränken.
The Guardian
Carole Cadwalladr warnt vor massiven Desinformationsoperationen. Das Anfeuern der Rassisten in Großbritannien sei für Elon Musk nur ein Testlauf gewesen. Was das für den US-Wahlkampf in einem waffenstarrenden Land bedeuten könnte, sei zum Fürchten.
CNBC
Manipulierte Online-Bewertungen, bezahlte Bot-Armeen und von ChatGPT geschriebene Fake-Rezensionen: Damit soll künftig Schluss sein, geht es nach der US-Handelsbehörde FTC.
EU-Kommission
Meta hat vergangene Woche sein Analysetool CrowdTangle endgültig abgeschaltet. Nun will die EU-Kommission von dem Unternehmen wissen, wie es den DSA-Auflagen nachzukommen gedenkt, insbesondere beim Zugang zu Daten für die Forschung.
EFF
Die geplante UN-Cybercrime-Konvention ist ein Überwachungspakt mit unzureichenden Menschenrechtsgarantien, kritisiert die Electronic Frontier Foundation. Die US-amerikanische NGO warnt davor, dass das Abkommen zu staatlichem Missbrauch und Unterdrückung führen könnte.
Correctiv
Rechte Influencer:innen wie "Ketzer der Neuzeit" tummeln sich auf YouTube. Dabei profitieren sie von Werbung, die von ähnlich rechten Unternehmen geschaltet wird, auch aus dem AfD-Umfeld.
Gizmodo
Nicht nur Garagentore und Katzenklos können im Zeitalter der digitalen Vernetzung gehackt werden, sondern auch Rennräder. Einer Studie zufolge lassen sich Fahrradteile bestimmter Marken beispielsweise während eines Wettkampfs aus der Ferne manipulieren.
golem.de
München hat dank seiner Stadtwerke eine vergleichsweise gute Glasfaserversorgung. Nun wird die Deutsche Telekom das bestehende Netz überbauen, zum großen Ärger ihrer Konkurrenz. Golem fasst das Drama zusammen.
The New York Times
Die New York Times hat eine Home Story über Alex Karp gemacht. Der Tech-Milliardär, der überaus selten Interviews gibt, spricht über Palantir und Populismus, den Papst, KI und nationale Sicherheit sowie seine Freundschaft zu Peter Thiel.
The Guardian
Die Hackerin Audrey Tang lernte im Alter von acht Jahren zu programmieren und war die vergangenen acht Jahre Taiwans Digitalministerin. Mit dem Guardian spricht sie über ihren Werdegang und ihre philosophischen Leitlinien: "Sharing and enjoying".
Liebe Leser*innen, wer beim Betrachten von engmaschigen Löchern ein Gefühl von Grusel und Ekel empfindet und zugleich nicht den Blick davon abwenden kann, hat Tryphophobie. Ein Beispiel für einen Trigger ist die reife Samenhülse der Indischen Lotusblume. Ich spreche aus Erfahrung. Ghhrrraaa. Ähnliche Gefühle von Grusel und Ekel steigen in mir auf, wenn ich Nachrichten […]
Liebe Leser:innen, Donald Trump ist wieder Präsident der USA. Die aufgeregte Tiktok-Berichterstattung der vergangenen Tage hat uns daran erinnert, dass die kommenden Jahre auch eine Herausforderung für den Journalismus werden. Trump lebt von Aufmerksamkeit, mit seinem Meme-Coin macht er sie sogar zu Geld. Auch Medien leben von Aufmerksamkeit, die sie zu Geld machen. Die Sozialen […]
Liebe Leser:innen, kurz vor Trumps Amtseinführung hat die Debatte um TikTok einige überraschende Wendungen genommen. Während Biden und Trump die Sperrung der App nun doch noch aufschieben wollen, stimmen die Nutzenden mit den Füßen ab – und wechseln massenhaft zur chinesischen Alternative RedNote. Ausgerechnet. Es ist ein anschauliches Beispiel dafür, wie digitalpolitische Schüsse nach hinten […]
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