Liebe Leser:innen,
wir machen manchmal in der Redaktion Witze darüber, ein „Full House“ auf der Seite zu bekommen. So nennen wir es, wenn alle vier Artikel, die ganz oben angezeigt werden, eine bestimmte Eigenschaft haben. Vier Mal dieselbe Autor:in, vier Mal dasselbe Thema oder – wenn wir nicht gut aufpassen – vier Mal ein Beitragsbild mit Smartphone im Mittelpunkt.
Am Mittwoch hatten wir ein Chatkontrolle-Full-House auf der Startseite, denn da war jede Menge los. Die in der Kritik stehende Innenkomissarin Ylva Johansson hat versucht, sich vor dem Parlament herauszureden, es gab eine Einigung des federführenden Ausschusses, wir haben Lobbyismus-Dokumente und ein Interview veröffentlicht. Ganz schön viel rund um einen Gesetzesentwurf, der gerade in die entscheidende Phase geht.
Gut, dass so viele Kolleg:innen sich mit dem Thema auskennen und unterstützen können. Bei der raschen Einordnung von neuen Ereignissen, beim Schreiben und Redigieren. Gut aber auch, wenn künftig mal wieder etwas anderes die Woche dominiert.
Das zweite Full House in dieser Woche hatten wir ganz im wörtlichen Sinn. Wie aufmerksame Leser:innen des letzten Wochenrückblicks bestimmt noch wissen, sind wir in ein neues Büro gezogen. Wir haben Kisten geschleppt, Schränke aufgebaut, Kabel gesucht, gebohrt und geschraubt – während am Laptop schon die nächste Recherche gewartet hat. Das war ganz schön aufregend und anstrengend, aber wir haben es geschafft.
Am Dienstag haben wir den Umzug dann mit einem gemeinsamen, großen Frühstück gefeiert. Wir fühlen uns wohl und sind froh, jetzt anzukommen. Die Kaffeemaschine und das Internet laufen auf jeden Fall schonmal. Mehr darüber erfahrt ihr dann am Samstag in unserem Podcast von meinem Kollegen Ingo und mir.
Ein entspanntes Wochenende wünscht euch
anna
Uns fehlen dieses
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Wir sprechen mit Moritz Körner über den umstrittenen Chatkontrolle-Vorschlag. Körner ist Abgeordneter der Liberalen im Europäischen Parlament und sieht die EU-Kommission in gleich drei Skandale verwickelt. Von der heutigen Anhörung der Innenkommissarin Ylva Johansson erhofft er sich Aufklärung. Einen Erfolg sieht er darin, dass es eine europäische Debatte um den Vorschlag gibt.
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Keine Ende-zu-Ende-verschlüsselte Kommunikation scannen, nur noch bei begründetem Verdacht und (fast) keine verpflichtende Alterskontrolle mehr – ein Kompromissvorschlag aus dem Ausschuss für bürgerliche Freiheiten im EU-Parlament würde dem Gesetz zur Chatkontrolle viele Giftzähne ziehen.
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Schriftverkehre zwischen der EU-Innenkommissarin und Thorn, die wir teilweise veröffentlichen, zeigen den direkten Draht zwischen Ylva Johansson und der Lobbyorganisation. Die Kommissarin dankt darin für die Mitarbeit an der EU-Verordnung. Und wenn Ashton Kutcher von Thorn einen Termin mit der Kommissarin will, dann kriegt er den bereits nach einer guten halben Stunde.
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In einer Rede vor EU-Minister:innen für digitale Infrastruktur warb EU-Kommissar Thierry Breton für seine Zukunftsvision: einen europaweiten, konsolidierten Markt für Telekommunikation. Ob dabei auch eine Datenmaut für YouTube & Co. eine Rolle spielen wird, bleibt vorerst unklar. Deutschland hält die Debatte für beendet, Italien hingegen wünscht sich einen „fairen Beitrag“ aller Marktteilnehmer.
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