Die Taz hat ein Interview mit Frank Rieger vom Chaos Computer Club zum aktuellen Youtube-Fall: „Datenspeicherwahn überdenken“.
Google speichert Nutzerdaten inklusive Suchanfragen inzwischen noch 18 Monate, was der Internet-Konzern als großes Plus beim Datenschutz tituliert – andere speicherten unbegrenzt, sagt er. Warum braucht eine Suchmaschinenkonzern so viele Informationen? Wo liegen die gesetzlichen Grundlagen dafür?
Wie auch der aktuelle Fall zeigt, ist es lächerlich, dass Google bei so langer Speicherung noch von „Datenschutz“ zu redet. Auch wenn andere Firmen noch schlimmer agieren, ist es angesichts der zentralen Rolle von Google in der Internetwelt nicht hinnehmbar, dass so detailierte Daten so lange gespeichert werden. Ein technisches Erfordernis dafür gibt es schlicht nicht, die Speicherung erfolgt einzig zum Zwecke der Profitmaximierung. Die Datengier von Internet-Unternehmen ist derzeit weitgehend unreguliert, der derzeitige deutsche Datenschutz kann da schon strukturell wenig bewegen. Hier bedarf es einer weitreichenden Reform, bei der die betroffenen Nutzer substantielle Rechte wie Schadensersatzansprüche erhalten. Der Chaos Computer Club hat dazu eine Liste von Forderungen aufgestellt, die wir in die derzeitige Diskussion um die Modernisierung des Datenschutzes einbringen.
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