die Arbeitsbedingungen für Journalist*innen sind weltweit so unsicher wie noch nie. Einen „historischen Tiefstand“ attestiert Reporter ohne Grenzen in der Rangliste der Pressefreiheit. Allein in Deutschland registrierte die NGO vergangenes Jahr 89 Angriffe auf Medienschaffende, doppelt so viele wie 2023. Dazu kommen wirtschaftliche Probleme, wie mein Kollege Christoph berichtet. Redaktionen spüren, dass Werbegelder zunehmend zu den Big-Tech-Plattformen fließen, viele müssen sogar aufgeben. Das zu lesen, erinnerte mich daran, was für ein riesiges Glück es ist, dass wir nicht von Werbung abhängig sind und auch kein Geld für Abos nehmen müssen.
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Martin
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Die Arbeitsbedingungen von Journalist*innen verschlechtern sich weltweit. Reporter ohne Grenzen zeigt mit der Rangliste der Pressefreiheit einen „historischen Tiefstand“. Allein in Gaza wurden etwa 200 Medienschaffende getötet.
Das erste Viertel dieses Jahres haben der Wahlkampf und die anschließenden Koalitionsverhandlungen geprägt. Wir suchten nach Belastbarem in dichtbedruckten Papieren und konnten gemeinsam mit anderen auch mal Schlimmeres verhindern. Klar ist: Grund- und Freiheitsrechten steht nun eine harte Zeit bevor. Dank euch sind wir aber gut gewappnet.
Selbst die penible deutsche Medienaufsicht hatte nichts zu beanstanden bei Porn Better, einer Website für feministische Porno-Rezensionen. Doch auf Instagram ist Porn Better gesperrt. Fachleute sehen die Pressefreiheit in Gefahr.
Eine Marketing-Agentur versucht beharrlich, netzpolitik.org zum Werbepartner für die Spionage-App mSpy zu machen. Dabei berichten wir immer wieder kritisch über das Tool.
Die serbische Zivilgesellschaft hat vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte einen Erfolg errungen. Dem Gericht zufolge soll Serbien in Zukunft den Einsatz von Schallwaffen auf Demonstrationen verhindern. Eine solche Waffe wurde mutmaßlich im März eingesetzt.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
TechCrunch
Apple hat am Dienstag weitere Nutzer:innen benachrichtigt, dass ihre Geräte mit einem nicht weiter benannten Staatstrojanern angegriffen wurden. Ein italienischer Journalist und eine niederländische Rechtsextremistin haben die Benachrichtigungen öffentlich gemacht.
Tagesschau
Die irische Datenschutzbehörde hat eine Strafe von 530 Millionen Euro gegen TikTok verhängt. Die Plattform soll Daten von EU-Nutzer:innen nach China weitergeleitet und gegen Transparenzanforderungen verstoßen haben.
Euronews
Das finnische Parlament hat ein Gesetz verabschiedet, das den Einsatz von Smartphones in der Schule einschränkt. Schüler:innen dürfen ab dem kommenden Schuljahr Geräte auf dem Schulgelände nur noch nutzen, wenn sie dafür eine Genehmigung ihrer Lehrer:innen haben.
NPR
Indien wird in seiner anstehenden Volkszählung auch Daten zur Kastenzugehörigkeit erheben. Die detaillierten demografischen Daten sollen dabei helfen, Programme zur sozialen Gerechtigkeit ordnungsgemäß umzusetzen. Dazu gehören Quoten für Behördenjobs oder Universitätszulassungen.
CBS
Michael Waltz, bisheriger Sicherheitsberater von US-Präsident Donald Trump, muss nun doch seinen Posten räumen und soll UN-Botschafter werden. Er hatte einen US-Journalisten zu einem vertraulichen Signal-Chat hinzugefügt. Zunächst hatte Trump ihn noch verteidigt.
Tagesschau
Für den Verfassungsschutz ist es jetzt gesichert, dass die AfD als Ganzes rechtsextremistisch einzustufen ist – "aufgrund der die Menschenwürde missachtenden, extremistischen Prägung", wie die Behörde mitteilt. Mit der Einstufung wurde schon im vergangenen Jahr gerechnet.
Der Standard
Durch die von Donald Trump verhängten Zölle steigen auch die US-Preise für Puppen. "Vielleicht haben Kinder nur zwei Puppen statt 30", sagte der US-Präsident – und erntete ein Meme-Feuerwerk, darunter die Marie-Antoinette-Anspielung: "Sollen sie doch mit zwei Puppen spielen".
Der Spiegel
Seit Jahren streiten sich Apple und Fortnite vor Gericht. Apple will ein Stück vom Kuchen abhaben, wenn Menschen bei Fortnite Geld ausgeben. Fortnite pocht dagegen auf externe Einkäufe ohne Provision. Nun gibt ein Urteil Fortnite Recht, aber Apple will in Berufung gehen.
RND
Seit KI auf Instagram und Facebook Beiträge empfiehlt, halten sich die Nutzer*innen dort länger auf. Außerdem wird die KI genutzt, um Anzeigen zu personalisieren.
ZDNet
Zunehmend suchen Menschen mit Sprachmodellen wie ChatGPT nach Dingen, die sie kaufen wollen. Künftig soll KI-basierte Software dabei weitere Klicks sparen und etwa auch bezahlen können. Visa will dafür sein Bezahlsystem mit Kreditkarten anpassen, auch Mastercard arbeite daran.
Der Spiegel
Angriff auf ChatGPT: Zunächst nur in den USA will Meta sein Sprachmodell Meta AI als separate App anbieten. Sonderbar ist eine "Entdecken"-Funktion, in der man - entsprechend freigegebenene - Konversationen fremder Nutzer:innen erkunden soll.
TechCrunch
Seit Anfang 2024 hat sich die Anzahl der Apps im Google Play Store fast halbiert. Das liege unter anderem an gestiegenen Mindestanforderungen, zitiert TechCrunch den Konzern. Heißt im Umkehrschluss: Bis vor Kurzem hat Google seinen Nutzer:innen auch eine Menge Schrott angeboten.
Mashable
In den vergangenen fünf Monaten hat Twitter-Nachfolger X rund 11 Millionen EU-Nutzer:innen verloren, berichtet das US-Medium Mashable mit Verweis auf den jüngsten Transparenzbericht. Den musste der Konzern auf Grundlage des Gesetzes über digitale Dienste (DSA) vorlegen.
The Washington Post
Wer braucht schon unabhängige Kartellwächter, wenn man die Aufsicht zu sich ins Haus holen kann? Das schlagen zumindest die Republikaner im Kongress vor: Sie wollen der Wettbewerbsbehörde FTC ihre Kompetenzen entziehen und sie ins Justizministerium verlagern.
Der Spiegel
Eine letzte Schlappe für Gesundheitsminister Lauterbach: Der erweiterte Schutz der elektronischen Patientenakte ist gehackt worden, berichtet der Spiegel vorerst exklusiv (und hinter einer Bezahlschranke).
Liebe Leser*innen, Berlin war lange Zeit die Stadt der Freaks und Freigeister. „Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin“ – an diesem Spruch von 1876 war bis vor kurzem noch was Wahres dran. Wer anderswo zu schräg war, passte hier meist ziemlich gut rein. Aber Berlin hat sich verändert. Das Kapital hat die […]
Liebe Leser:innen, der Datenschutz steht gerade enorm unter Druck. Nicht nur die schwarz-rote Bundesregierung, sondern auch die EU-Kommission will bestehende Regeln schleifen. Wir haben mit der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider, die seit gut einem Jahr im Amt ist, darüber gesprochen, wie sie auf die aktuelle in Teilen hitzig geführte Debatte blickt. Sie kritisiert Teile der EU-Kommissionspläne, […]
Liebe Leser*innen, wer schon mal Geld an die falsche Person geschickt hat, kennt das Gefühl: Man ärgert sich – und schämt sich obendrein, wenn man dabei auch noch auf Betrüger*innen reingefallen ist. Gut, dass es nun eine Funktion gibt, die solchen Fehlüberweisungen entgegenwirken soll. Mit der sogenannten Empfängerüberprüfung sollen Bankkunden prüfen, ob die eigene Überweisung […]
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