wenn unter einer Domain mal vertrauenswürdige und oft besuchte Inhalte zu finden waren, sollte man die nicht einfach abstoßen. Denn klar, das macht sie für Betrüger:innen ziemlich attraktiv. Aber der Bundesregierung fehlt offenbar ein klarer Plan, wie sie mit ihren Altlasten umgehen soll. Und der Wille, das Ausmaß des potenziellen Problems transparent zu machen. Dabei läge eine Lösung ganz nah.
Mehr zu Casino-Werbung, Pings aus der Vergangenheit und Schadsoftware-Schleudern findet ihr in meinem aktuellen Text.
Liebe Grüße
anna
Uns fehlen diesesJahr noch 271.046 Euro.
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Friedrich Merz hat laut Medienrecherchen in hunderten Fällen mutmaßliche Beleidigungen strafrechtlich verfolgen lassen. Geht es dabei um die Bekämpfung von Hass im Netz oder schränken die Verfahren die freie Meinungsäußerung ein?
Wenn Behörden nicht mehr benötigte Domains aufgeben, kann das zu Problemen führen: Die vormals staatlich genutzten Adressen sind attraktiv und lassen sich für Desinformation nutzen. Einheitliche Regeln für den Umgang mit den Domains hat der Bund nicht. Auch ein Überblick fehlt.
Databroker verhökern die Standortdaten von Millionen Menschen in Frankreich. Neue Recherchen zeigen: Mit den angeblich nur zu Werbezwecken erhobenen Daten lässt sich dort sogar Personal von Geheimdiensten und Militär ausspionieren – inklusive Entourage des französischen Präsidenten.
Die EU-Staaten fordern ein neues Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung, das weit über die alten Gesetze hinausgeht. Das geht aus einem EU-Dokument hervor, das wir veröffentlichen. Praktisch alle Internet-Dienste sollen Daten ihrer Nutzer anlasslos speichern, auch Messenger wie WhatsApp und Signal.
Die Schufa möchte transparenter werden. Nach jahrelanger Kritik wie dem Vorwurf von manipulativen Geschäftspraktiken soll ein neuer, nachvollziehbarer Score die gewünschte Durchsicht für Nutzer*innen bringen.
Kein TikTok, kein YouTube und kein Instagram für Menschen unter 16 Jahren: Mit dem Social-Media-Bann betritt Australien netzpolitisches Neuland mit weltweiter Signalwirkung. Jugendlichen ist damit kein Stück geholfen. Ein Kommentar.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
FragDenStaat
Ein von der Uni Köln erstelltes Rechtsgutachten im Auftrag des Bundesinnenministeriums bestätigt: US-Sicherheitsbehörden haben weitreichende Rechte, die ihnen Zugriff auf weltweit gespeicherte Daten von Clouddiensten erlauben.
Politico
Jüngst hat Großbritannien strenge Ausweiskontrollen unter anderem für Pornoseiten eingeführt. Ein Social-Media-Verbot für Menschen unter 16 nach australischem Vorbild stößt bei der dortigen Regierung jedoch auf Skepsis.
BAMAD
Der Militärische Abschirmdienst warnt in seinem Jahresbericht 2024 vor allem vor Sabotage und Spionage gegen die Bundeswehr. Um KI-basierten Angriffen zu begegnen, müsse man auch mit KI arbeiten, so der kleinste der deutschen Bundesgeheimdienste.
SWR
Ermittler:innen vom Cybercrime-Zentrum in Karlsruhe haben dafür gesorgt, dass rund 3.500 Telefonnummern abgeschaltet werden. Die seien für betrügerische Anrufe genutzt wurden, etwa für den Enkel-Trick.
Reuters
Eine Firma namens "Operation Bluebird" hat das US-Patentamt dazu aufgefordert, alle Rechte der Marke "Twitter" und den Begriff "Tweet" aufzuheben. Unter www.twitter.new will das Unternehmen ein neues soziales Netzwerk ins Leben rufen.
taz
Der australische Politologe Zareh Ghazarian kritisiert das Social-Media-Verbot für unter 16-Jährige in Australien. Gerade dort würden sie sich über Politik informieren: "Die politische Online-Welt junger Menschen steht möglicherweise kurz vor dem Erlöschen."
The Guardian
Mehr als 230 Umweltgruppen fordern ein nationales Moratorium für neue Rechenzentren in den USA in Reaktion auf steigende Stromkosten und eine sich verschärfende Klimakrise. Zu den beteiligten Gruppen gehören Greenpeace und Food & Water Watch.
Der Standard
Der Umstieg auf Open Source werde sich in Schleswig Holstein bereits nach gut einem halben Jahr amortisieren, sagt der dortige Digitalisierungsminister Dirk Schrödter (CDU). Das Bundesland spare 15 Millionen Euro an Lizenzkosten jährlich.
Scientific American
Bibliothekar*innen verbringen immer mehr Zeit damit, Publikationen zu suchen, die es nicht gibt. In einer Bibliothek in den USA seien 15 Prozent der angefragten Medien von Chatbots halluziniert worden.
TechSpot
Eine kalifornische Eltern-Initiative kämpft gegen den Einsatz von digitalen Endgeräten im Schulunterricht. Dieser würde die Noten verschlechtern und zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
Gizmodo
Technische Schwierigkeiten in Video-Calls können dazu führen, dass sich Teilnehmende weniger verbunden fühlen. Das kann bei Bewerbungsgesprächen oder gerichtlichen Anhörungen gravierende Nachteile haben.
BvD e.V.
Der Bundeskanzler und die Länderchefs wollen die Pflicht zur Bestellung von Datenschutzbeauftragten in Unternehmen abschaffen. "Die Abschaffung stärkt nicht den Mittelstand, sie entlastet ihn nicht einmal", kritisiert der Berufsverband der betrieblichen Datenschutzbeauftragten.
Zentrum für Digitalrechte
Wer sich noch immer nicht von Twitter-Nachfolger X lösen konnte oder andere motivieren will, findet hier einen Leitfaden mit knackigen Argumenten: "Auch wenn du Musks politischen Ansichten nicht zustimmst, förderst du seinen Einfluss mit jeder Interaktion."
Golem
Linux-Erfinder Linus Torvalds hält Elon Musk für nicht ausreichend qualifiziert, um in einem Tech-Unternehmen zu arbeiten. Er bewertet damit Musks Versuch, die Qualität eines Entwicklers an der Zahl der geschriebenen Code-Zeilen festzumachen.
TechCrunch
In einigen US-Bundesstaaten ist es etwa gesetzlich untersagt, dass KI-Systeme Stimmen von Musiker*innen faken. Donald Trump will nun ein industriefreundliches Regularium erstellen, dass die Gesetze der Staaten aushebelt.
ZDF
Die Europäische Kommission leitet eine Untersuchung gegen Google ein. Der Suchmaschinenanbieter soll seine KI für Antworten auf Suchanfragen mit den Inhalten Dritter gefüttert haben, ohne angemessen dafür zu zahlen.
heise online
Ulrich Kelber, Ex-Datenschutzbeauftragter, hält die elektronische Patientenakte für unsicher, die Kommunikation dazu für intransparent. Zudem würden Nutzer*innen zu biometrischen Identifizierungsverfahren gedrängt.
Golem
Meta-Nutzer*innen können ab Januar wählen, dass ihre Daten weniger umfänglich weitergegeben werden und sie weniger personalisierte Werbung erhalten. Zuvor hatte die EU eine 200-Millionen-Euro-Strafe gegen Meta verhängt, weil der Konzern diese Option nicht anbot.
The Guardian
Können Forschende mehr als 100 fundierte wissenschaftliche Paper pro Jahr schreiben? Das ist unwahrscheinlich und doch erlebt gerade der Bereich der KI-Forschung eine Schwemme an Einreichungen. Der Guardian betrachtet einen auffälligen Wissenschaftler besonders.
Lieber Leser:innen, was treibt eigentlich ausgerechnet Tech-Bros zu permanenten Anleihen bei großen Heldenerzählungen, von Cäsar bis zu Herr der Ringe? Eine Sehnsucht nach alter, männlicher Stärke und nach einer Welt, in der man ganz einfach Gut und Böse unterscheiden kann, schreibt Vincent Först in seiner neuen Trugbild-Kolumne. Was mich persönlich an den fragwürdigen Referenzen fast […]
Liebe Leser*innen, Berlin war lange Zeit die Stadt der Freaks und Freigeister. „Du bist verrückt mein Kind, du musst nach Berlin“ – an diesem Spruch von 1876 war bis vor kurzem noch was Wahres dran. Wer anderswo zu schräg war, passte hier meist ziemlich gut rein. Aber Berlin hat sich verändert. Das Kapital hat die […]
Liebe Leser:innen, der Datenschutz steht gerade enorm unter Druck. Nicht nur die schwarz-rote Bundesregierung, sondern auch die EU-Kommission will bestehende Regeln schleifen. Wir haben mit der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider, die seit gut einem Jahr im Amt ist, darüber gesprochen, wie sie auf die aktuelle in Teilen hitzig geführte Debatte blickt. Sie kritisiert Teile der EU-Kommissionspläne, […]
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