Gestern haben wir über die Vorratsdaten-Visualisierung des Schweizer Nationalrates Balthasar Glättlis berichtet. Nun hat OpenDataCity ein weiteres Stück aus Glättlis Leben visualisiert. Durch Einbeziehung seiner E-Mail-Randdaten kann man sich ein Bild davon machen, wie Glättlis Kommunikationsnetzwerk aussieht:
Es lässt sich ableiten, dass Glättli intuitiverweise Kontakt zu vielen Parlamentariern und Parteimitgliedern hat, die auch untereinander in Verbindung stehen. Man erkennt aber auch einen deutlichen Schwerpunkt im Mietrecht und Kontakt zu diesbezüglich engagierten NGO-Mitgliedern, auch wenn sich das auf Glättlis Webseite nicht ganz widerspiegelt. Passender ist da ein ebenso reger Austausch mit Asylrechts-Aktivisten, einem dezidierten Schwerpunkt seiner politischen Arbeit.
Am intensivsten ist Glättlis Austausch mit seiner Partnerin Min Li Marti, die aber ihrerseits selbst mit vielen Parlamentsmitgliedern in Verbindung steht. Das mag auf den ersten Blick seltsam scheinen, recherchiert man, findet man jedoch heraus, dass sie selbst poltitisch aktiv ist, was ins Bild passt. Dadurch wird ein zweiter kritischer Punkt eines solchen sozialen Graphen deutlich: Man verrät nicht nur seine eigenen Kontakte, sondern gibt auch Hinweise darauf, dass Dritte sich mutmaßlich kennen, auch wenn sie lieber nicht offiziell miteinander in Verbindung gebracht werden wollen. Zum Beispiel im Falle von Anwälten, hier in rot gehalten.
Ein Tool zum abschreckenden Selbstversuch für alle mit Gmail-Account ist übrigens Immersion.
0 Ergänzungen
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.