Vergangene Woche hatte ich in dem Beitrag „Unser Vermarktungsdilemma“ geschildert, dass wir in der Refinanzierung unserer Arbeit hier auch auf Werbung angewiesen sind. Unsere Refinanzierung ist, wie überall im Onlinejournalismus, ein Mix aus verschiedenen Säulen.
Bei uns bestehen die Säulen aus:
- Freiwilligen Abos in Formen von Spenden
- Werbung (Bisher über einen Vermarkter und über Anzeigen, die direkt bei uns gebucht werden können)
- Vorträge halten und Workshops durchführen
- Gastbeiträge in anderen Medien (wie meine wöchentliche Kolumne bei n24).
Keine Säule alleine ermöglicht es uns, weiterhin unabhängig zu bleiben und vor allem unser Angebot ausbauen zu können.
Vor allem die Säulen drei und vier bedeuten, dass da zwar Geld reinkommt, wir aber weniger Zeit haben, hier Inhalte zu erstellen.
Bisher gab es unter dem Beitrag 222 Kommentare mit vielen Anregungen. Diese möchte ich in den kommenden Tagen mal einzeln reflektieren. Fangen wir mal mit einer Säule an, die wir im vergangenen Jahr im April eingeführt haben: Die freiwilligen Abos in Form von Spenden. Wir waren etwas verwundert, wie oft vorgeschlagen wurde, dass wir hier doch Spenden sammeln sollten, bzw. Crowdfunding versuchen sollten. Vielleicht kommunizieren wir das zu defensiv, aber im Moment trägt diese Möglichkeit am meisten dazu bei, dass wir unabhängig bleiben und sogar unsere Redaktion durch eine weitere Halbtagsstelle und einen bezahlten Praktikumsplatz ausbauen konnten. Unsere Ausgaben ohne diese beiden zusätzlichen Stellen haben wir im vergangenen Jahr offengelegt.
Im vergangenen Monat Februar kamen darüber 6393,79 Euro hinein. Dabei gab es eine Einzelspende über 1000 Euro, für die wir uns herzlich bedanken wollen. Ohne diese Einzelspende hätten wir im Februar weniger Geld eingenommen als im Januar, was uns etwas verwundert hat. Das liegt daran, dass wir im vergangenen Monat unser Buch „Überwachtes Netz“ zum kostenfreien Download angeboten haben und im Gegenzug um Spenden zur Refinanzierung gebeten haben. Über 70.000 x wurde das Buch heruntergeladen, aber wir sehen keinerlei Effekt in den Spenden.
Wieviel Geld wird worüber gespendet?
Im Februar kamen 3100,46 Euro über 87 Überweisungen rein. Dazu kamen 1687,15 Euro vpn 209 Spenderinnen und Spender per Dauerauftrag. Das ist leider der niedrigste Wert an Daueraufträgen seit Start unserer Spendenmöglichkeit vor einem Jahr. 59 Spenden kamen via Paypal rein und brachten 670 Euro. Etwas zugenommen hat der Flattr-Anteil mit 936,23 Euro gegenüber dem Vormonat, was daran liegen kann, dass der Vermarktungsdilemma-Artikel viel geflattert wurde.
Zum Vergleich der Januar: Dort kamen 5649,02 Euro auf den vier Wegen zusammen. 102 Überweisungen brachten 2576,21 Euro, 254 Daueraufträge brachten 2079,37 Euro, bei Paypal kamen 213,50 Euro von 12 Spenderinnen und Spendern zusammen und via Flattr 779,94 Euro.
Der Netzpolitik e.V. ist übrigens gemeinnützig und Spenden sind von der Steuer absetzbar.
Was mich wiederum zu verschiedenen Fragen führt:
Wie kommt es, dass wir trotz 70.000 verschenkten Büchern keinen Effekt in den Spenden wiederfinden? Was natürlich schade ist, zeigt sich doch dabei, dass das Modell „Verschenken gegen Spende“ in diesem Fall nicht wirklich funktionierte.
Müssen wir offensiver darauf hinweisen, dass wir unser Angebot nur unabhängig, offen – und ohne Paywall – refinanzieren können, wenn ausreichend Leserinnen und Leser freiwillig ein Abo abschließen? Die Taz konnte, zumindest für einen Zeitraum, ihre freiwilligen Abos verdoppeln, indem sie eine oft als nervend empfundene Paywall beim Aufruf der Seite einblendete. Wir haben das mal im Dezember für eine Woche ausprobiert und konnten diesen Effekt auch beobachten. Alleine so schön fanden wir das auch nicht.
Wie schaffen wir es, dass mehr von Euch freiwillige Abos in Form eines Dauerauftrages einrichten? Gegenüber dem Januar haben diese Daueraufträge abgenommen. Es ist wunderbar, dass wir viele Einzelspenden erhalten, aber mehr Planungssicherheit würde uns ein Dauerauftrag bringen, der monatlich Geld bringt und uns besser kalkulieren lässt.
Insgesamt betrachtet ist nur ein kleiner Teil unserer Leserschaft bereit, unsere Mitarbeit durch eine freiwillige Spende zu refinanzieren.
Wir danken allen herzlich, die an uns glauben und bereit sind, uns finanziell zu unterstützen. Gleichzeitig nutzen sehr viele Leserinnen und Leser Adblocker und Anti-Tracking-Tools und sehen keine Werbung. Das trägt nicht besonders zur Lösung unseres Vermarktungsdilemmas bei.
Der Grund, warum die Leute AdBlocker und Anti-Tracking-Tools benutzen, liegt darin begründet, dass die Werbeindustrie damit angefangen hat, aufdringliche Werbung zu platzieren, den Nutzern hinterherzutracken und im schlimmsten Fall sogar mit Malware anzugreifen.
Diese Schutzplugins sind gerade deswegen entstanden, weil die Werber keine Hemmungen kannten und Werbung zeitweise sogar gefährlich war.
Die Leidtragenden sind die Webseitenbetreiber, die Werbung einbinden, um ihre Arbeit zu finanzieren.
Es dürfte für diese unmöglich sein, zu garantieren, dass man auf ihrer Webseite nicht von der von den Werbeservern eingebunden Werbetafeln angegriffen oder ausspioniert wird.
Zumal die Werbeanbieter auch überhaupt kein Interesse daran, transparent darüber zu informieren.
Könnt ihr mal offenlegen, wer genau der Werbeanbieter bei Netzpolitik ist und wie das in Sachen Tracking bei diesem aussieht?
@Stryker: Im Moment haben wir keinen externen Werbevermarkter (was noch an Trackingzeug drin ist, kommt jetzt raus). Wir fragen uns, ob wir jemand anderes als Vermarkter nehmen sollen oder Werbeplätze selbst ohne Tracking verkaufen sollen. Variante 2 finden wir sympathischer, aber eigentlich haben wir keine Zeit, Werbeplätze zu verkaufen und uns fehlen dafür auch die Kontakte.
Ich würde Geld bezahlen für ein Netzpolitik, das konsequent ohne SEO und anderen Müll auskommt. Versteht mich nicht falsch, eure Seite ist auch so toll. Aber eine aufgeräumte App, die sich fürs Offline-Lesen im voraus aktualisiert. könnte gerne etwas kosten.
Fürs iPhone gibts eine App: https://netzpolitik.org/2014/in-eigener-sache-netzpolitik-app-fuer-ios/ Für Android haben wir noch nichts gefunden.
Danke für den Hinweis. Ich meinte jetzt schon was mit ohne NSA.
@Thomas Schmidt: Du meinst Full-RSS-Feed? Haben wir. Was erwartest Du sonst?
Das hört sich nach Ausrede an.
Was die NSA mit der App bei iOS zu tun haben soll, kannst du mir mal erklären.
Es gibt eine kostenpflichtige, schon ganz gute App, die genau das bietet.
Ich schaue ungefähr alle zwei, drei Wochen auf eure Seite. Das ist für mich zu selten als dass ich sie ohne Anlass unterstützen würde. Das mache ich schon bei einem Lokalblog.
Was mir immer gefällt ist die Möglichkeit per SMS zu spenden (5€ pro SMS, davon 4,50€ für die Seite). Flattr mag ich nicht und Paypal müsste ich mich einloggen.
Du zahlst also 50cent für eine SMS? Ich fände 20 Cent noch zu viel selbst wenn ich berücksichtige das evtl. jemand mal ein Skript geschrieben hat, welches die Abbuchung umsetzen muss.
Jeder Cent ist zu viel, wenn es die Möglichkeit gibt, den gesamten Betrag dem angedachten Empfänger zukommen zu lassen. Einerseits zu behaupten, zwar etwas zahlen zu wollen, aber andererseits für die Zahlung keine drei Minuten im Jahr investieren zu wollen (für eine Banküberweisung), finde ich etwas sehr schräg. Dieses Ausmaß an Bequemlichkeit passt nicht zum behaupteten Zahlungsinteresse.
Ja mei, ich zahle für ein Lokalblog im Jahr 120 Euro an den Förderverein und habe bei Klagen eine jederzeit abrufbare Summe im niedrigen vierstelligen Bereich zugesagt.
An der TAZ Paywall zahle ich gelegentlich sogar.
Meine Bequemlichkeit ist meine Bequemlichkeit. Die lebe ich aus wie ich will. Wenn ich gefragt werde (wie hier geschehen), wie ich persönlich zu einem Beitrag zu überreden bin, dann so wie in meiner Antwort geschildert. Das muss nicht jeder so sehen.
Schreib ein Skript, melde ein Gewerbe an, verlange nur 20 ct für SMS und stell es doch netzpolitik.org zur Verfügung?
Es freut mich, dass ihr dass so offen diskutiert.
Von dem Umsonst-aber-gegen-Spende-Modell halte ich nichts. Wie es jetzt genau bei der Taz ist, weiß ich nicht, nur diese ständigen Nerv-Aufrufe haben mich damals schnell dazu gebracht, die Seite aus den Lesezeichen zu streichen.
Entweder ist es kostenlos, oder nicht. Ich bezahle gerne dafür, wie bei der App. Ich bezahle ja auch für Zeitschriften oder Bücher (vorher).
Warum ihr das Buch jetzt einfach verschenkt habt, verstehe ich nicht. Für einen geringen Betrag hätte ich es gekauft (9 € ist mir dafür schlicht zu teuer).
Wir haben ja lange diskutiert, ob tatsächlich viel mehr Umsatz reinkommt, wenn wir den Preis senken. Es wurden unter 400 eBooks verkauft. Bei einem Preis von 3,99 Euro hätten wir mehr als doppelt soviele verkaufen müssen (Vermittlungsgebühr von 30% einplanen). Wir wollten aber mal ausprobieren, ob es auch mit einem solchen Preis klappt, der ja immer noch günstiger war als alle Konkurrenzangebote auf dem eBook-Markt zum Thema. Mag sein, dass das ein Fehler war und wir beim nächsten Mal eine andere Strategie ausprobieren.
Schade, daß es in Deutschland nicht sowas, wie das HumbleBundle gibt.
Ja, und schade dass wir nicht eine ähnliche Infrastruktur haben. Wir hatten ja überlegt, sowas zu bauen, es erschien uns nur viel zu aufwändig.
Die HumbleBundle Truppe unterstützt mit ihren Aktionen regelmäßig die Electronic Frontier Federation.
Vielleicht solltet ihr mal versuchen ein deutsches Bundle über die HumbleBundle Seite zu organisieren, dass dann anteilig euch zu Gute kommt.
Stichwort RSS-Feed:
Ihr hattet euch ja auch darüber „beklagt“, dass viele Leute das Blog per RSS lesen und diese somit die Werbung auf der Webseite nicht sehen können.
Gibt es keine Option Werbung in die RSS-Feed-Postings einzubauen?
Kleines Banner oder Textwerbung, als Kopf oder Fußzeile…
Ich kenne das jetzt schon aus anderen RSS-Feeds, dass oben ein Banner mit drin ist und empfinde das nicht als störend, besonders wenn das nicht blinky ist.
Auch da gilt wieder die in „Unser Vermarktungsdilemma“ angesprochende Grundfrage: Theoretisch gibt es Werbetreibende dafür. Aber wieviele Leser werden akzeptieren, dass im RSS-Feed irgendwann Tracking auftaucht? Abgesehend avon, dass für deutsche Vermarkter RSS-Feeds wohl eher Resterampe sind und die Preise dafür niedrig sind. Die Alternative wäre, die Plätze selbst zu vermarkten, aber dafür fehlt uns eigentlich die Zeit und die Kontakte zu Werbetreibenden.
Wir stehen ja der Idee grundsätzlich offen gegebenüber, wissen aber keine zufriedenstellende Lösung.
Mal andersrum gefragt: Was müsste denn jeder Nutzer so monatlich zahlen, damit ihr finanziert seid?
Ein paar Werte für verschiedene Situationen wären klasse. z.B. nonatlicher Betrag, wenn:
10% der Nutzer zahlen?
25% der Nutzer zahlen?
Eine solche Aussage (a la Wikipedia’s „wenn jeder unserer Nutzer 5 € spenden würde, wäre diese Spendenkampagne in 30 minuten vorbei“) könnte die Motivation zum Abo erhöhen. Täte es jedenfalls bei mir.
Wir haben hier bis zu 40.000 Leser am Tag, bzw. 3,5 Mio PIs im Monat (ohne RSS). Wenn 1.000 Leser monatlich 10 Euro zahlen würden, dann hätten wir fast das doppelte über diese Säule finanziert. Oder 2.000 Leser jeweils 5 Euro. Bisher beteiligt sich eher die Hälfte daran (Flattr können wir nicht so genau nachvollziehen und wir wissen auch nicht, wer monatlich, vierteljährlich oder jährlich bezahlt, daher alles Pi mal Daumen nach Bauchgefühl).
Danke, das ist eine gute Aussage, mit der man arbeiten kann. Die solltet ihr vielleicht (wenn nicht schon geschehen und von mir übersehen) noch irgendwo prominenter als hier in den Comments hinschreiben.
Ich werd‘ jetzt jedenfalls nen Dauerauftrag einrichten, muss nur nochmal ins Konto gucken, wie viel tatsächlich drin ist.
„Ohne diese Einzelspende hätten wir im Februar weniger Geld eingenommen als im Januar, was uns etwas verwundert hat.“
Klingt zwar etwas 9xklug und Daueraufträge mögen den Effekt etwas mildern, aber allein anhand der Tage ergibt sich im Februar ein Minus von 10%. Zudem ist der Februar m.E. auch pro Tag ein eher schlechter Monat .
Stimmt, danke für den Hinweis.
„Vor allem die Säulen drei und vier bedeuten, dass da zwar Geld reinkommt, wir aber weniger Zeit haben, hier Inhalte zu erstellen.“
Ich weiß leider nicht, inwieweit ich da offene Türen einrenne, aber wie sieht das denn aus mit Spenden in Form von Artikeln? Also quasi das Gegenteil von Punkt 4? Netzpolitik.org ist doch ein tolle Plattform, bei der man etwas mitteilen kann und jemanden erreicht. Insofern können am Ende sogar beide Seiten von solch kostenlosen Gastartikeln profitieren. Ein Stamm fester Freiwilliger könnte dann eventuell auch die Arbeit ehrenamtlich minimieren, die dabei natürlich trotzdem bei Euch bleibt, nämlich die Artikel vorab auszuwählen und zu prüfen.
Ein Teil unserer Autoren und Autorinnen schreibt bereits ehrenamtlich. Zu denen besteht ein Vertrauensverhältnis, was die Arbeit für die feste Redaktion, die aus 2,3 ganzen Stellen besteht, minimiert. Und genau das ist der Punkt: Wir wollen ja auch durch mehr Zeit für Recherche bessere Inhalte anbieten und unseren Standard erhöhen.
Ich mag falsch liegen, aber ich würde vermuten, dass das Buch viele Leute heruntergeladen haben, ohne es wirklich direkt zu lesen. Daher dürfte es auch wenig Einfluss auf die Spenden gehabt haben. Die normalen Leser Eures Blogs werden das Buch vermutlich nicht wirklich gebraucht haben. Die Zielgruppe des Buches wären doch vermutlich eher diejenigen, die die sich normalerweise nicht regelmäßig informieren und das Thema in einem Rutsch für sich erfassen wollen. Um diese Zielgruppe zu erreichen, wäre es vielleicht besser gewesen das Buch zeitlich begrenzt kostenlos oder für 0,99€ auf den digitalen Plattformen anzubieten. Dann hättet ihr vielleicht über die Masse mehr mehr eingenommen.
Euer Vermarktungsdilemma hat vielleicht auch mit eurer obskuren Bettelei bei jeder sich bietenden Gelegenheit zu tun; euren defekten RSS-Feed hab‘ ich jedenfalls vor Monaten rausgeworfen.
Tüdeldü.
Ich denke, ihr kommt nicht darum herum, Lastschrift anzubieten. Idealerweise in Verbindung mit einer Fördermitgliedschaft im Verein.
Solche Mitgliedschaft könnte zum 30.06 und 31.12. kündbar sein. Das gibt – im Gegensatz zu Daueraufträgen und Einzelspenden – eine gewisse Planungssicherheit.
Man soll sich keine Illusionen über die Trägheit und Ablenkbarkeit der User machen: Der Weg vom Entschluss, etwas Spenden zu wollen, oft auf einem Mobilgerät getroffen, hin zum Rechner mit dem Telebanking (Booten, Einloggen, Banking starten, einloggen, Dauerauftrag einrichten, TAN raussuchen usw.) ist sehr, sehr weit und fragil. Nur ein Anruf zwischendurch, eine eintreffende Mail und der Vorgang könnte gecancelt werden, weil sich der Fokus verschoben hat.
Ein Lastschriftauftrag direkt über die Seite ist deutlich besser für Spontanaktionen geeignet. Und das ist keine Raketentechnik…
Ihr werdet nicht ohne einen gewissen Verwaltungsaufwand, den Lastschriften sicher darstellen, auskommen. Aber mit einer simplen Vereinsverwaltung für 99,90 ist das alles schnell erledigt.
Außerdem solltet ihr klare Vorgaben machen: Die Vorgabe von 5, 10 oder 20 € pro Monat ist eben konkreter als „bitte spendet“.
Das ganze könnte dann durch weitere Transparentmachung der np-Abos und der damit verbundenen Einnahmen bzw. Deckungsgrade noch für mehr Dynamik sorgen.
Ich selbst nutze die App und fände es super, wenn dort auch eine Abo-Erinnerung drin wäre. Immer zum Ultimo kommt der Reminder bitte np am Leben zu halten. Wahrscheinlich wäre das sogar als IAP erfolgreich, auch wenn Apple mitverdient.
Guter Hinweis, werden wir mal in unsere Planungen einbeziehen.
Wenn Ihr das vielleicht noch mit Vorteilen kombiniert, wie einer E-Mailbenachrichtigung bei neuen Artikeln, Rabatten auf kostenpflichtige Bücher, Spendenquittung…
Den Full-RSS-Feed nur noch an Dauerauftrags-ABO-Kunden abgeben. Alle anderen bekommen nur noch einen Teaser-RSS und sollen auf der Website lesen.
Habe einen Dauerauftrag eingerichtet.
Eben im falschen Artikel kommentiert:
Ich bleibe dabei: ein Buchshop zu amazon.de mit Affiliate-Links ist schnell gemacht (die Links werden ja hier für die eigenen Bücher auch genutzt)
Dossiers bei Amazon verkaufen sollte auch kein Hexenwerk sein, und notfalls bringt man einmal im halben Jahr noch ein eBook mit den besten und wichtigsten Artikeln.
Spenden hin und her, habe auch schon öfter geflatrt, aber man kann auch nicht für jede Seite spenden, flatrn, zahlen… dann würde ich mir 1 bis 2 Seiten rauspicken, die mir das wichtigste liefern und der Rest würde links liegen gelassen…
Moin,
ich finde es arg irritierend hier einen solchen Rat zu lesen. Amazons Geschäftsprinzip baut auf minimale Gehälter, schlechte bis miese Arbeitsbedingungen, einer mehr als miesen Ökobilanz und auf intensivste Ausforschung der KundInnen. Es sei dahingestellt, wem Amazon die gewonnen Profildaten zur Verfügung stellt. Zumindest der letzte Punkt aber, das der Händler aufwändigster personalisierte Profile erstellt und nutzt, sollte für einen BlogproduzentInnen und für die LeserInnen dieses Blogs ein fettes Stoppschild sein. Auch wenn dem Einzelnen das Leben anderer vielleicht egal ist.
Mir ist es nicht rundweg egal, wie Amazon einige Mitarbeiter behandelt, aber das ist ein anderes Blatt, und ich bezweifel sehr stark, dass die MA bei Hermes, DHL oder im Lager von irgendeinem x-beliebigen Großversender viel besser dran sind. Das ist ein allgemeines Problem der Gesellschaft und nicht nur von Amazon.
Außerdem werden hier eh die Bücher schon über Amazon vertrieben, man kann sich gern auf eBooks beschränken – da wird keiner laufen müssen, um die auszuliefern und man kann es auch so sehen, dass die Leute großteils bei Amazon bestellen, warum Amazon nicht 5% Provision abziehen?
Das mit den Profilen mag sein, auch da denke ich, dass kein großes Unternehmen sehr viel anders agiert. Andere Versender, sogar die kleineren, geben meine Daten direkt an diverse Scoring-Firmen weiter, wer das nicht will muss wohl mit Bargeld an der Kasse zahlen…
Klingt in der Theorie einleuchtend, in der Praxis bedeutet auch das Zusammenstellen von Dossiers Arbeit und dann waren unsere Erfahrungen in die Richtung, dass nicht viele verkauft wurden, ein Teil davon auch nur als Dankeschön für unsere Arbeit und Amazon/Google/Apple & co kassierten schön ihre 30% Vermittlungsgebühr.
Aber wir werden weiter damit experimentieren und lassen uns gerne positiv überraschen.
Im Moment nutze ich ein Flattr-Abo für Spenden, und einzelne Flattrs für besonders attraktive Artikel. Das ist flexibel und praktisch.
Eine Paywall, wie ich es erwähnt gesehen habe, wäre abschreckend. Netzpoliik will ja viele Leser erreichen, auch neue und Gelegenheitsleser. Deshalb ist offen und leicht zugänglich das Erfolgsrezept.
Was fehlt nun? Ich würde sagen: Bekanntheit. Es müssen mehr neue Leser auf die Seite gelockt werden, von denen immer ein paar „kleben“ bleiben, also wieder zurückkommen. Und ein paar spenden dann auch… es ist eine Frage der (Leser)-Zahlen.
Und noch ein weiterer Gedanke:
~400 Spender plus ~700 Flattrs finanzieren also bis zu 40.000 Visits/d und 3,5 Mio PI/Monat.
70.000 verschenkte Bücher erhöhen die Spenden praktisch nicht.
Da müsst ihr euch natürlich auch selbst mal fragen, was IHR eigentlich wollt:
Guter Journalismus mit möglichst hoher Reichweite, also selbstausbeuterisches Helfersyndrom gemäß des taz-Modells? (Politisches Sendungsbewusstsein kostet häufig das eigene Einkommen…)
Oder ein leidliches Einkommen aus der Tätigkeit, die euch Spaß macht und die ihr für wichtig haltet?
Eine Einschränkung des Reichweitenanspruchs würde den Weg für Bezahlschranken öffnen, so wie oben von aufgezeigt. Damit würde sich gleichzeitig die Option auf Werbung reduzieren.
Das wäre der Weg, den ich präferieren würde, denn dahinter stünde letztlich vielleicht auch die bittere Wahrheit, dass sich ein solches Projekt im Internet heute nicht finanziell trägt, weil „umsonst“ so selbstverständlich ist, dass es sich selbst auffrisst. (Siehe die Zahlen oben.)
Ich für meinen Teil verdiene ca. 1.000,- netto bei einer 30h-Woche. Davon gebe ich zwischen 30,- und 50,- pro Monat für Flattrs, Crowdfundings und politische Spenden. Mehr geht nicht. Bin ich damit schon der Reiche hier in der Leserschaft?
Ihr solltet darauf achten, dass eure Leser verstehen, dass euch Kosten entstehen. Vor Allem aber solltet ihr sagen, wie viel ihr haben wollt. Ihr solltet zeigen, wo euch Kosten entstehen, verständlich vorrechnen was ihr braucht, um den Dienst aufrecht zu erhalten, und wie viel ihr schon eingenommen habt.
Jemand der spendet, möchte wissen, was mit seinem Geld bewirkt wird. Ein Spender ist zwar kein Käufer oder Investor, dennoch möchte er nicht ins Dunkel hinein zahlen. Eure Ideen und Umsetzungen sind gut und das versteht auch jeder, aber kommuniziert doch mal was ihr braucht und was ihr habt. So läuft das auch bei anderen Spendenaktionen; siehe Jimmy wales.
Macht auf der Seite (dezente) Werbung. Ich würde Adblock Plus dann hier auch deaktivieren.
Ihr könnt aber auch ein Abo-Modell nutzen, wo bestimmte Beiträge nur angeteasert jedoch nur bei Abschluss eines Abos freigeschaltet werden. Also ein Modell mit für alle frei einsehbare Beiträge und ausgewählte Beiträge, die es nur im Abo zu lesen gibt. Solche Modelle gibt es ja schon in anderen Blogs.
Vielleicht auch die Variante, dass man für Inhalte zahlen muss, welche aber nach 7 Tagen (oder eine andere Frist) für alle frei einsehbar sind.
Ich kann euer Problem gut nachvollziehen und würde auch gerne helfen, aber ich besuche eure Seite allerhöchstens einmal im Monat. Ich interessiere mich eben nur sehr bedingt für die ganze Thematik. Auf der anderen Seite sehe ich den Punkt das ihr für die „Internetgemeinschaft“ quasi eine Lobby stellen wollt die es nicht gibt. Deswegen bin ich auch höchst unentschlossen was ich persönlich hier tun soll. Würde ich häufiger mal vorbei schauen würde es mir sicher leichter fallen einen 5€ Dauerauftrag einzurichten. Aber so..
Und was ich gerade noch so im Kopf habe nachdem ich den Kommentar von Konstantin gelesen habe. Macht doch einfach einen Balken der zeigt wie viel ihr Mindestens braucht und zeigt was schon über Flattr, Paypal usw. rein gekommen ist. Dann hat man direkt im Blick was noch benötigt wird um das Monatliche Ziel zu erreichen. Ich finde das ist ein guter Weg um es den Leuten ins Gedächtnis zu rufen.
Die Erwähnung der taz in diesem Zusammenhang finde ich interessant. Meinem Empfinden nach wird übersehen, das die Printausgabe einerseits inzwischen ein Preisniveau erreicht hat, bei dem sich ausschließlich Menschen mit gehobenem Einkommen den Erwerb der Ware noch „leisten“ können. Inhaltlich hat sich das Blatt sehr von einem ehemals durchgängig politischen Medium zu einem größeren Teils unterhaltendem gewandelt.
Andererseits ist das Einkommensniveau bei den ErzeugerInnen exemplarisch niedrig. Auch wenn dies inzwischen (wieder) für größere Bereiche des engagierten Journalismus keine Ausnahme mehr ist.
Ihr besetzt mit diesem Blog einen Platz der eine gewisse Form der Meinungsführerschaft repräsentiert. Gleichzeitig nehmt ihr, zumindest in Person von Markus, diese Rolle auch öffentlich an.
Die Konformitäts-Regeln dieser Gesellschaft sind so, insofern mag das als direkte Kritik nur teilweise verfangen. Als Berichterstatter und Bewerter schätze ich euch sehr, als Personen, die nach außen die Rolle legitimierter Vertreter, von wem eigentlich(?), annehmen nicht.
Aber zurück zu der Position der taz und ihrem sichtbaren Dilemma. Zum Einen sollen viele Leser generiert werden, daraus zog man dort die Folge den Inhalt zu nivellieren, zum Anderen soll damit die politische Wirkmöglichkeit erhalten bleiben.
Das beides zusammen, bei den gegebenen gesellschaftlichen Verhältnissen, nicht geht empfinde ich als ausreichend belegbar.
Wachsen, also die Abhängigkeiten von mehr und noch mehr zahlenden Leserinnen schon gar nicht. Abgesehen mal von dem Punkt, dass ihr Relevanz gewinnen wollen würdet um sie zu verlieren.
Wie es auch sei, eine offene Paywall, an 3 von 7 Tagen, ohne Mehrwert-Spielchen und Marketingtricks, das ist meine mindeste Erwartung an Menschen wie euch und meine gute Erfahrung hier, mit nervigen Erinnerungen für alle die ausreichend finanzielle Mittel haben – und der Notiz „Scheiß drauf, wenn du das nicht nutzt – es geht darum sinnvolle Sachen zu unterstützen und nicht immer nur den platten Ego-Konsum“, fände ich durchaus akzeptabel.
Eine Notiz dazu „Damit wir auf kommerzielle Verblödung verzichten können“ fände ich aufgrund der schon mehrfach genannten Aspekte inakzeptabel.
Ansonsten halte ich die Option, sich zumindest für einen begrenzten Zeitraum um Stiftungsgelder zu bemühen für nicht sinnlos. bewegungsstiftung.de könnte z.B. das Betrachten lohnen.
Herzliche Grüße, Tascha
Das die Einnahmen bei den Daueraufträgen von Januar auf Februar zurückgingen ist doch zu erwarten. Man kann halt monatlich, vierteljährlich oder jährlich überweisen und im Januar kommen alle drei zusammen, während im Februar nur die monatlichen Daueraufträge eintrudeln.
Mag sein, muss aber auch wieder nicht. Ich hatte gestern leider keine Tabelle mit den Zahlen des Vorjahres zur Hand, da waren aber Daueraufträge jeden Monat recht konstant, sogar aufsteigend, und das Minus im Februar war nicht zu sehen.
warum nicht so wie bei Flassbeck? Einige Artikel stehen komplett nur Abokunden zur Verfügung. Zum Beispiel für Artikel mit weitergehenden Hintergrundinformationen. Und dafür dann keine Werbung und keine permanente Paywall. So hätten zahlende Besucher einen Zusatznutzen. Siehe flassbeck-economics.de
Funktioniert vielleicht bei Wirtschaftsthemen. Bei uns würden wahrscheinlich nur alle Lobbyisten auf Firmenkosten mitlesen, während unser Interesse ist, dass möglichst viele Menschen auch Hintergrundinformationen bekommen.
Lange Rede, kurzer Sinn. Monatlich 5 Euro als Dauerauftrag für Netzpolitik eingerichtet. Fertig. Als Raucher gebe ich mehr Geld für Zigaretten aus.
Werbung im Netz ist für mich nach der Sache von United Internet gegen Adblocker endgültig gestorben: Wenn die Werber sich der Mittel von Betrügern bedienen, dann haben sie in meinem Browser nichts verloren.
Macht euren Finanzbedarf deutlich, indem ihr es wie die Crowdfunding-Plattformen macht: Oben rechts im Bereich Spenden den Satz
„Um auf +/- Null zu kommen, fehlen uns diesen Monat noch xxxx Euro“
und darunter ein Fortschritts-Balken. Beträge, die ihr vorher nicht kennt, einfach vorsichtig abschätzen. Fehlbeträge und Überschüsse aus den Vormonaten mit einrechnen.
Guter Vorschlag – versteht jeder und ist eindeutig !
Jetzt habt Ihr es geschafft! Ja, Ihr schlauen Kommentatoren, denen man 27 verschiedene Möglichkeiten geben kann, eine Sache zu unterstützen, die Ihr vorgeblich für förderungswürdig haltet. Aaaber NUR dann, wenn eine 28. angeboten wird, die bislang noch nicht von Snowden bloßgestellt wurde oder halt einfach schönere Bilder bietet. Oder wahrscheinlich auch dann nicht.
Ja, jetzt habt Ihr es geschafft: Ich, der ich immer nur auf Netzpolitik gehe, wenn es im JoNet erwähnt wird, habe meinen Dauerauftrag eingerichtet. Da kann sicher einer oder zwei von Euch Schmarotzern durchgefüttert werden. Keine Ursache!
@yaltenbrucker
Nicht jeder, der sich die Freiheit herausnimmt hier mit zu lesen und trotzdem nichts bezahlt ist ein Schmarozzer. Ich finde das ist ganz schön anmaßend von Dir!
Möglicherweise gibt es ja auch in Deutschland Menschen, die es sich schlichtweg nicht leisten können etwas zu spenden.
@Markus
Wie wäre es denn, verstärkt Vereinsmitglieder zu werben?
Diese zahlen als Mitglieder des e.V. einen Jahresbeitrag und tragen so zu einem kalkulierbaren stabilen Deckungsbeitrag bei.
Vielleicht wäre das ja ein Weg um verlässlich zusätzliche Gelder einzunehmen.
Hi Leute
Ein sehr heikles Thema, das leider schon Mut braucht, überhaupt angesprochen zu werden. Dennoch sollte man es nicht kalt werden lassen. Ich vermute und hoffe, das freiwilliges Zahlen immer häufiger vorkommt und irgendwann für gewisse Teile der Surfer selbstverständlich ist.
Allerdings wird das noch Jahre dauern. Selbst ich als langjähriger Neuländer habe mich erst vor wenigen Tagen bei Flattr angemeldet. Tolle Ideen habe ich leider nicht, euch aus dem Dilemma rauszuhelfen.
Aber eine dringende Bitte habe ich an Euch:
Richtet einen gottverdammten AMAZON-Account ein! Und sei es als Privatperson. Ich weiß, der Laden ist ein Rattenverein und Sklaventreiber, aber ich bestell da nunmal hin und wieder was. Schande über mich.
Selbst wenn ihr nur auf die DVD „Das Leben des Brian“ verlinkt. Klicke ich den an, suche anschließend meinen Kram aus und bestelle das dann (ganz gleich ob DVDs, Festplatten, selbstdichtende Schaftbolzen), ihr bekommt davon 5% ab.
Letzten Monat habe ich eine Stunde lang gesucht, welche gemeinnützige Organisation oder Webseite ich auf diese Weise unterstützen könnte. Kein SeaShepherd, kein GP, kein WL, kein sonstwas. Letzendlich hat mir apachefriends.org den Abend gerettet. Ne Bestellung von 150 Euro, macht 7 Euro für die Jungs von Xampp.
Meine nächste Bestellung geht noch diesen Monat raus, 60 bis 100 Euro werden es sicher.
Vielleicht können Blogger wie ich ebenfalls das Thema weiter in der Öffentlichkeit verbreiten. Zu Anfang vielleicht mit wenig Erfolg, aber immer wieder von vielen Leuten angesprochen, steigt vielleicht langsam das Verständnis dafür und auch die Zahlungsbereitschaft. Verbreiten geht natürlich auch über Facebook (den Freunden das mal aufs Auge drücken) und Twitter.
Oder ganz pervers: Voice-over-Air.
Also traut euch, das Thema hin und wieder anzusprechen. Außerdem schönes Kontrastprogramm zur AdBlocker-Verteufelung.
Finde auch, der Beitrag ist gut gelungen, klingt nicht nach Gejammer und „Jetzt zahlt endlich, ihr verdammten Leser“.
Wenn ihr das mit der SMS-Spende einrichten könnt, tut das. Trotz 5-10% für den Dienst. Das ist für Spender einfach genial schnell mal eben gemacht. Ohne irgendwo angemeldet zu sein oder lang zu überlegen.
So hat der Paul desletzt 3 Euro bei mir abgegriffen:
http://sea-shepherd.de/index.php/unterstuetze-uns/per-sms
Niemals aufgeben, niemals kapitulieren!
Martin
Ach fu.. Ihr habt ja einen Amazon-Account!
Dann habe ich den wohl im letzten Monat übersehen. Vielleicht für Deppen bisl deutlicher machen?
Ma
Machen wir demnächst mal.
Um wirklich unabhängig zu bleiben, gibt es doch nur den Weg über möglichst viele Spender. Daher:
– Förderer / Spender
– Vereinsmitglieder
– Produkte-Verkauf
Wenn jemandem das freie Netz wirklich wichtig ist (und das sollte eigentlich jedem Internet-Nutzer wichtig sein), dann ist es doch heutzutage das leichteste von der Welt eine Einzugsermächtigung abzugeben oder auch einen Dauerauftrag bei der Bank einzurichten. Wenn hier jemand jammert, dann ist das meines Erachtens nur eine Ausrede, um nicht zu spenden!
Bei mir läuft schon seit einiger Zeit eine monatliche Lastschrift von 20 EUR.
Hi,
ich würde eine Paywall über die Paysafecard gut finden. Da muss man sich nicht anmelden und hat sonst keinen Aufwand. Auch Spenden auf diesem Weg währen sehr einfach zu machen.