Street View: 244.000 Widersprüche, ~12% Verpixelungsquote?

… so berichtet heute u.a. die FAZ via dpa:

Google habe exakt 244 237 Anträge erhalten, schrieb der verantwortliche Produktmanager Andreas Türk. Das entspreche 2,89 Prozent der Haushalte in den zwanzig Städten.

Der Hinweis (Update: hier im Original bei Google), es hätten „2,89 Prozent der Haushalte in den zwanzig Städten“ widersprochen, erscheint mir in diesem Zusammenhang freilich irreführend.

Der (Prozent-)Anteil der zu verpixelnden Gebäude in der „Straßensicht“ dürfte jedenfalls deutlich höher ausfallen, da bei Mietshäusern mit mehreren Dutzend Haushalten bereits ein einziger Widerspruch zur Verpixelung eines größeren Wohnblocks führen kann. Ich würde an dieser Stelle gerne auf Martin Weigerts Überschlagsrechnung bei Netzwertig.com von Ende September verweisen, glaube aber, dass sich Martin an einer entscheidenden Stelle verschätzt hat.Martin ging damals noch von 400.000 Widersprüchen aus, setzt den Wert der Mehrfachwidersprüche meiner Meinung nach mit 25% aber etwas niedrig an:

Von diesem Wert muss man eine in ihrer Höhe unbekannte Summe an Widersprüchen abziehen, die von verschiedenen Wohnungseigentümern oder Mietern aus dem selben Haus eingereicht wurden. Angenommen, 25 Prozent. Die endgültige Zahl an unkenntlich zu machenden Häuserfronten läge dann bei über den Daumen gepeilten 300.000.

Ok, bleiben wir bei 25%. Das wären bei 244.237 Einzelwidersprüchen knapp 183.000 zu verpixelnde Häuserfronten.* Martin ging damals von insgesamt 1.5 Millionen Häuserfronten in den 20 Städten aus, für die Google Street View noch in diesem Jahr anbieten will. 183.000 von 1.500.000 wären immerhin ~12.2% „Verpixelungsquote“.

Lange Rechnung, kurzer Sinn: Selbst wenn die Berücksichtigung der Mehrfachwidersprüche letztendlich zu weniger als 183.000 zu verpixelnden Häuserfronten führt, dürfte die „Verpixelungsquote“ bei Street View in den ersten 20 deutschen Städten bei deutlich über 2,89% liegen. Einsprüche bitte in die Kommentare. Mathe war nie so mein Ding.

*Laut Frankfurter Rundschau handelt es sich bei den 244.000 Widersprüchen tatsächlich nur um die Widersprüche aus den ersten 20 Städten:

Das Unternehmen habe bislang nur die Widersprüche aus den 20 größten deutschen Städten gezählt, die es bald im Internetatlas „Street View“ zeigen wolle, teilte Google mit.

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29 Ergänzungen

  1. Die google Deutschland Pressesprecherin dreht das Argument um:
    „Nein, wir rechnen es nicht schön. Wir haben die Anzahl der geblurrten Häuser nicht errechnet, aber es werden auf alle Fälle weniger sein als diese 245.000 Einsprüche, die wir bekommen haben. Das kommt daher, dass natürlich in manchen Häusern mehrere Haushalte wohnen, also mehrere Parteien. Insofern kann es natürlich sein, dass aus der Hauptstraße 10 beispielsweise zwei Leute aus demselben Haus einen Antrag gestellt haben auf Unkenntlichmachung. Insofern wird die Anzahl an unkenntlich gemachten Häusern in Deutschland oder in den 20 Städten weniger sein als 250.000 Häuser.“
    http://www.dradio.de/dlf/sendungen/umwelt/1300853/

  2. Hm, ich verstehe das mit den Haushalten sowieso nicht wirklich. Hat nicht am Ende der Hauseigentümer und nicht die Mieter zu entscheiden?!

  3. @Sébastien: Ja, natürlich werden es weniger sein als 245.000. Die Frage ist, wieviel. Martin Weigert geht von 25% aus, ich eigentlich von ein paar Prozent mehr (Wobei man Bewohner einzelner Häuser/Villen sicher häufiger widersprechen als Bewohner einer Plattenbausiedlung …).

    Bei 25% wären es 183.000 verpixelte Häuserfronten. Und das sind, angesichts von 1.500.000 Millionen Häusern in den Frage kommenden 20 Städten, eben mehr als 3%. 10% scheinen mir deutlich wahrscheinlicher, und das ist richtig viel.

    @paterbrown: Nein, auch Mieter waren/sind zum Widerspruch berechtigt (Das ist in der Tat eines der Probleme, da das Originalmaterial nach der Manipulation ja endgültig werden soll.).

    Ausnahme: Wenn in einem Gebäude im unteren Bereich ein Café o.ä. ist und dessen Inhaber keinen Widerspruch einlegt, soll dieser untere Bereich wohl auch nicht geblurrt werden.

  4. Ich halte 25% eigentlich für deutlich zu hoch gegriffen …

    Interessant finde ich aber die Frage, die Martin Weigert stellt: Wo liegt die Schmerzgrenze bei Google? Also ab wie vielen verpixelten Häusern wird das Ganze einfach sinnlos?

    Denn eins kommt ja noch hinzu: Die Leute ziehen um. Im Durchschnitt nämlich alle 10 Jahre.

    Nun ziehen sie ja nicht alle gleichzeitig in genau 10 Jahren um. Und wie es in 10 Jahren aussieht wäre heute wohl auch uninteressant.
    Stattdessen zieht jedes Jahr ein Teil von ihnen um. Statistisch gesehen: Jedes Jahr 10%.

    Wie sieht es also in 2 oder 4 Jahren aus?
    Dann sind 20% bzw. 40% der Antragsteller in ein meist unverpixeltes Gebäude umgezogen.

    Wie viele stellen dann erneut einen Antrag? Vielleicht nur die Hälfte von ihnen?!

    Das würde bedeuten, dass alle 2 Jahre die Zahl der verpixelten Wohn-Gebäude um 10% zunimmt.

    Und das muss auch Google sehen und sich Fragen: Macht das noch Sinn?

    Tja, schaut man 10 Jahre oder länger voraus, dann scheint es tatsächlich etwas sinnlos.
    Schaut man nur 3-5 Jahre voraus, so mag die Quote noch OK sein, aber durchaus schon grenzwertig zu sein.

    Eine erneute Widerspruchswelle würde ich daher als ziemlich kritisch einstufen.

  5. Interessante Rechnung die du da aufstellst, Astui. Vor allem der Gedanke, dass die umziehenden auch wieder ihre neuen Wohnungen verpixeln wollen.
    Aber ich denke Google rechnet damit, dass diese dann nicht wieder einen neuen Antrag stellen werden, weil doch eine hohe Anzahl ihre Häuser nur verpixeln lassen, weil sie grad dem „Datenschutzhype“ folgen. Das sieht in ein paar Jahren vielleicht auch schon wieder ganz anders aus.

    Und für Google ist auch ein anderer wichtiger Aspekt die Sehenswürdigkeiten. Bisher können sie da nur auf Bilder zurückgreifen, die Leute ins Internet gestellt haben. Und die sind bei weitem nicht so gut, wie sie Google macht.
    Ich habe bisher von noch keinem Fall gehört, dass eine Kommune oder eine Kirchengemeinde einen öffentlichen Platz oder eine Kirche hat verpixeln lassen.
    Ich lasse mich aber auch gerne eines besseren belehren.

    Grüße

  6. Danke für die Erwähnung Jörg-Olaf.

    Es ist wirklich schwer zu sagen, wie hoch die Überschneidungsquote bei den Widersprüchen ist. Das Ding ist: selbst wenn es „nur“ 150.000 verpixelte Häuser werden, sind es immer noch 10 Prozent aller Wohnhäuser. Oder eben bei 183.000 wie in deinem Beispiel 12,2 Prozent.

    Recht viel in jedem Fall, finde ich.

  7. Ich verstehe nur so manche Probleme dabei nicht. Das Tollste dabei ist für mich immer wieder (habe ich schon mal irgendwo geschrieben), dass die Street View Gegner, wie ich aus Gesprächen weiss, ja selbst Nutzer dieses Dienstes sind, z.B. für Auslandsreisen. Nun wäre es ja angebracht, dass Google für Deutschland das Gesamtpaket Street View weltweit 25% nach dem Zufallsprinzip verpixelt (sorry – missglückter Scherz).
    Problematisch sehe ich auch das Einspruchsrecht von Mietern. Ich stelle mir gerade einen Wohnblock in Leipzig-Grünau oder Bremen Osterholz-Tenever mit 25% Verpixelung vor. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass das Einspruchsrecht beim Eigentümer liegen sollte.

  8. @Thomas K.: Ich glaube, dass Pauschalisierungen die Debatte nicht voranbringen.

    Man kann Street View kritisieren (Eingriff in Privatsphäre, Erfassung von Wohnlagen) und gleichzeitig nutzen, z.B. um sich Sehenswürdigkeiten oder Urlaubsorte anzusehen.

    Die Verpixelungsregelung ist sicher nicht der Königsweg, letztendlich aber der derzeit einzig realistisch umsetzbare Kompromiss. Gerade bei Mietwohnungen gibt es da massive Problem (Thema Umzug, siehe oben), aber auch hier ist ein Verpixelungsrecht für Mieter letztendlich konsequent. Auch wenn die Kollateralschäden wohl massiv sein werden.

    Ich stelle mir gerade einen Wohnblock in Leipzig-Grünau oder Bremen Osterholz-Tenever mit 25% Verpixelung vor.

    Das sind „Platten“ mit tlw. hundert Parteien pro Gebäude, oder? Die dürften komplett geblurrt sein, ja.

    Wie auch immer, bis es eine bessere Lösung gibt ([Nachtrag] aus gegebenem Anlass markiert: Erstmal nur Sehenswürdigkeiten/generell keine Wohnlagen? [/Nachtrag] Auch unrealistisch), muss die Entscheidung beim betroffenen Bürger liegen.

  9. Das sind zu wenig Anträge, viel zu wenig. Die nicht flächendeckende Verpixelung macht die vereinzelten verwaschenen Häuser für die Einbrecher ja erst interessant: »He! Ede! Dieses Haus da, das ist verpixelt. Muss einen Grund haben. Nehmen wa uns mal vor, watt?«

    Oder neulich, beim Arbeitgeber: »Oh! Dieser Bewerber hier wohnt in einem verpixelten Haus! Hat wohl was zu verbergen? Sehr suspekt. Geben Sie mir mal bitte den nächsten, Fräulein Meyer.«

  10. @Hadron:
    Ich glaube nicht, dass es damit ein Problem gibt. Abgesehen davon sollte niemand, der sein Haus verpixelt, sich darueber beschweren, wenn er dadurch Nachteile hat. Selber Schuld, wuerde ich sagen.

    @Astui:
    10% halte ich fuer sehr hoch gegriffen. Derzeit lassen die Leute doch nur verpixeln, weil irgendwelche Leute ohne Ahnung vom Projekt in den Zeitungen Unwahrheiten schreiben.
    Wenn das Projekt durch ist, wird es auch im Blaetterwald ruhiger und ich gehe davon aus, dass nur die wenigsten daran bei einem Umzug denken.
    Nichts desto trotz ist das ueber die Zeit gesehen ein interessanter Aspekt, zumal ja Google die Einsprueche nicht aufheben will (bzw. halt die Originale veraendert, so dass man nicht mal eben sein Haus entpixeln kann).

    Pervers wird es uebrigens, wenn man sein zukuenftiges Haus sich ueber Streetview aussucht und es nach dem Einzug verpixeln laesst.

  11. Prozentzahlen hin oder her, ich glaube man wird lange suchen müssen um ein verpixeltes Haus zu finden.
    Die Geschichte mit dem Umzug ist etwas realitätsfern. Wenn der Dienst erstmal läuft und vorallem wenn irgendwann die Medien das Interesse verloren haben, interessiert das evtl. noch einzelne, die in der Thematik drin sind.

    Ich halte die Debatte sowieso für etwas weltfremd. Der Einbrecher kann sich schließlich auch in ein Auto setzen und dann einfach durch eine Villengegend fahren.
    Wer Angst davor hat, dass seine Zimmerpflanze im Internet ist, sollte Bedenken, dass auch sonst jeder unbemerkt Fotos von dem Haus machen kann und es ansehen kann.

    Kauft euch halt Vorhänge :)

  12. @Patrick: Das mit den Umzügen ist halt in soweit relevant, da man vor vollendete Tatsachen gestellt wird und leicht neue schaffen kann. Einmal verpixelt, immer verpixelt, auch wenn es ein Nachmieter ggf. gar nicht wünscht. Ich würde das Phänomen nicht unterschätzen, aber schaun‘ mer mal.

    Das Einbrecher-Beispiel finde ich auch nur so mittelgut, es macht aber schon einen Unterschied, ob man als Einbrecher bereits am Rechner abchecken kann, ob sich eine Analyse vor Ort überhaupt lohnt. Allein schon vom Zeitaufwand. Und dann gibt es ja durchaus Siedlungen, wo jeder Fremde sofort auffällt.

    dass auch sonst jeder unbemerkt Fotos von dem Haus machen kann und es ansehen kann.

    Jeder mit einem 3m hohen Kameraturm, ja. Das reduziert die Zahl potentieller Fotografen doch recht erheblich. Bustouristen sind in Wohngegenden ja eher unüblich.

  13. Ich sehe das, so oft zitierte, Einbrecherproblem eher als lächerlich an. Wenn die Bilder erscheinen, sind sie schon längst veraltet. Ich glaube nicht, dass ein Einbrecher auf Grund dieses Materials plant. Es ist halt nur medienwiksam.

  14. @Thomas K.: Auch auf einem älteren Bild kannst du abschätzen, ob sich eine nähere Betrachtung lohnt. Wobei die Vogelperspektive von Bing Maps bzw. der Kartenansicht von Telefonbuch.de da fast noch interessanter sind.

    Das Argument führen ja nicht nur fortschrittsfeindliche Google-Hasser an, sondern durchaus auch in der Prävention tätige Kriminalbeamte, die wissen, wovon sie reden.

  15. @Jörg-Olaf Schäfers: Ein weiterer Grund nicht im Hochparterre sondern im 2. Stock zu wohnen.

    Die Frage ist, wie oft ein Einbrecher überhaupt eine längere Zeitspanne zwischen Auschecken und Einbrechen lässt.
    Der Gelegenheitsdieb ist wohl doch noch in der Überzahl.
    Wenn das Haus dann irgendwann mal groß, teuer und ein attraktives Ziel für organisierte Einbrecher ist, sollte man evtl. über eine Alarmanlage nachdenken.

    Wie verhält es sich eigentlich, wenn Google in sagen wir mal 5 Jahren ein Update macht und die Strecken erneut abfährt, gilt dann immer noch der erste Antrag auf Verpixelung oder muss man dann einen neuen stellen?

    In einem Jahr kräht kein Hahn mehr nach Verpixelung.

  16. @Patrick: Wie gesagt, ich halte das Einbrecher-Beispiel selber auch nur für so mittelgut und verfüge auch über keinerlei praktischen Erfahrungen auf dem Gebiet ,)

    Zu den Updates: Gute Frage. Soweit ich Stefan Keuchel verstanden habe (ich letztens für meine FAS-Kolumne kurz mit ihm telefoniert) sind erst einmal keine Updates geplant. Da allerdings wohl auch die Widerspruchsanträge gelöscht werden, spätestens „im Rahmen der gesetzlichen Verjährung etwaiger Ansprüche“, müssten die Anträge wohl neu gestellt werden.

    Ich hoffe allerdings, dass es bis es soweit ist, eine sinnvollere Lösung gibt.

  17. Ich freu mich schon auf den neuen Volkssport:

    Man nehme sich eine x-beliebige Zeitung (Qualität egal) aus einer Gegend, in der Vermieter froh um jeden Mieter sind. Alternativ auch mal bei einer Bank vorbei gehen und dort die Immobilienangebote ansehen. Dann sieht man nach, ob das entsprechende Gebäude in Streetview sichtbar oder verpixelt ist.

    Bei den verpixelten ruft man anchließend an und fragt interessiert nach, so von wegen Kosten etc. Am Schluss des Gespräches, wenn der Vermieter/Verkäufer schon recht zuversichtlich ist, kommt man zufällig noch auf die Sache „mit dem Streetview“ zu sprechen und fragt, ob die Verpixelung rückgängig zu machen ist. Natürlich muss der Gegenüber da mit Nein antworten (ansonsten in den Miet-/Kaufvertrag mit aufnehmen lassen) – das ist die Gelegenheit, den finalen Satz fallen zu lassen (so was wie „Ich zieh in kein verpixeltes Haus, wie sieht denn das aus, bin ich etwa Bild-Leser?“)

    Irgendwann wird das dazu führen, dass Makler verpixelte Häuser von Anfang an schlechter bewerten und sich andere Leute ärgern, dass sie damals so eine doofe Aktion gemacht haben.

  18. Wie üblich sind mal wieder die Google-Fanboys am Start…

    Durch solche Kommentare und dümmlichen Diffamierung aller Menschen als blöde Bild-Leser, die schlicht und einfach ihr GRUNDRECHT auf informationelle Selbstbestimmung einfordern, macht sich die Netz-Communitiy nur selbst unglaubwürdig.

    Ausgerechnet die Netz-Community, welche die größten Heuler in der Gesellschaft sind, wenn es um Datensammeln, Vorratsdatenspeicherung und Freiheit der Bürger geht, diffamieren nun ständig diejenigen als dumme Spießer, die sich ausnahmweise auch mal im richtigen Leben um informationelle Selbstbestimmung und ihre privaten Daten kümmern?! Seid ihr sicher, dass ihr euch nicht den falschen Feind gesucht habt?

    Wenn ihr offenbar schon nicht verstehen wollt, dass Grundrechte für jeden Menschen gelten (nicht nur für super-coole, hippe Internet-Bubis), dann akzeptiert doch einfach, das es um Grundrechte geht und nicht jeder Mensch so einfältig ist und einer Datenkrake wie Google unterwürfig ergeben ist und seine persönliche Rohdaten gerne auf Nimmerwiedersehen zur Bearbeitung in die USA verschickt sehen will und Google Deutschland hier auch noch ein hübsches gewerbliches Geschäftsmodell auszubauen helfen darf, damit der sympathische „niemals böse“ Konzern weiter sein Monopol im Internet festigen kann.

    Wenn EXAKT DIE SELBEN DATEN ein Herr Schäuble gesammelt hätte, hätte die Netz-Community komsicherweise schon das 4. Reich ausgerufen….Woran liegts: Scheinheiligkeit? Naivität? Oder gelten eure hehren Grundregeln für Freiheit, Privatspähre und übSelbstbestimmung nur gegenüber Politiker und nicht gegenüber kommerziellen Firmen, die ihr persönlich voll cool findet?

    Vielleicht sollte das Innenministerizum einfach einen kostenlosesn GPS-Dienst fürs Handy anbieten, eine kostenloses Homepage mit unbegrenzt Speicherplatz anbieten und die CDU auf seiner Internetseite ein kostenloses Pac-Man-Spiel anbieten….dann würde wahrscheinlich die Hälfte von euch scheinheiligen „Kämpfern gegen den Überwachungsstaat“ freudestrahlend und freiwillig eure Daten hergeben.

    Schließlicht ist für euch ja nicht ausschlaggebend dass jemand eine Datenkrake ist, sondern einzig und allein ob jemand eine *sympathische* Datenkrake ist…

    1. @ Hasen:

      Warum setzt man diese Energie nicht in wirklich wichtige Datenschutzprojekte, wie ACTA oder Swift ein (oder willst du mir erzählen, dass ein Foto deines Hauses wichtiger ist als eine komplette Übersicht deiner Bankaktivitäten)? die Streetview Debatte ist im Prinzip die Antwort des politischen Establishments auf die Ängste einer generellen datenschutzsensiblen Bevölkerung (deswegen gibts die Debatte ja auch nur in D), und dementsprechend nichts als ein Blitzableiter. Schäuble hat die Daten übrigens garantiert schon, aber da das seid Urzeiten sein Recht ist (ebenso wie es Googles recht ist), gibts da auch keinen Aufschrei.

  19. Den Widersprechern und Widersprecherinnen möchte ich einen lieben Gruß zusenden. Sie haben bewiesen, daß sich Deutsche in zwanzig Städten nicht alles bieten lassen. Zwanzig Städte waren es. Man rechne das auf Deutschland hoch. Zig. Millionen.

    Deutsche kommen langsam, aber gewaltig…

  20. Bezüglich umziehen: Haben die neuen Mieter/Wohnungseigentümer überhaupt das Recht, die alten Bilder verpixeln zu lassen? Schließlich sind die Bilder ja gemacht worden, als sie noch gar nicht dort wohnten. Können die Rechte der neuen Bewohner durch alte Fotos überhaupt verletzt werden?

  21. mju: Wenn man datenschutzrechtlich argumentiert, ist der Zeitpunkt der Aufnahme nicht relevant. Relevant ist der status quo, der ein unverpixeltes Gebäude zeigt und damit etwas offenbart, was der neue Mieter nicht möchte.

  22. Hilfe, meine ganze Straße sieht aus wie hinter Milchglas!

    Gibts (legale) Wege, dem mittels Privatfotos auf flickr oder so Abhilfe zu schaffen. Sonst bleibt von Mannheim nur wieder die Schandflecken im Netz…

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.