Junge Union Berlin erklärt Idee ihres Pornographie-Verbotes

Die Pressemitteilung der Jungen Union Berlin mit der Forderung eines Pornographie-Verbotes im Internet hat heute einigen Wirbel verursacht. Der Landesvorsitzende der Junge Union Berlin, Conrad Clemens, nimmt in einem Interview mit „Die Welt ist gar nicht so“ Stellung zum Inhalt der Pressemitteilung, was telefonisch geführt wurde. Und da finden sich einige Stilblüten, während Clemens sich bemüht, die Wogen zu glätten.

Auf die Frage, wie denn die Pressemitteilung zum aktuellen Beschluß der Jungen Union Bundesverband steht, wo erst am Wochenende einstimmig „Löschen statt Sperren“ beschlossen wurde, antwortet Conrad Clemens:

CC: Ich kenne den Beschluss des Deutschlandrates, ich finde ihn auch in großen Teilen gut und richtig. Das ist insofern ein neues Thema, als dass es heute eine Studie gab — einen aktuellen Bezug zur Pornografie im Netz. Davon handelt der Antrag, die Beschlusslage nicht explizit. Es geht eben darum, dass es schon länger einen Anstieg von Pornoseiten und einen leichten Zugang zu Pornoseiten von Jugendlichen, von Minderjährigen gibt und da finden wir als Junge Union Berlin, dass da eben etwas getan werden muss.

In dem Interview wird auch deutlich, dass Clemens Conrad auf den Zug aufspringen wollte, der heute durch den unkritischen Welt-Artikel über eine „Studie“ des BKA entstanden ist. (Diese scheint wiederum keine wirkliche Studie zu sein, sondern eine Präsentation, die BKA-Präsident Ziercke vergangene Woche vor den Regierungsfraktionen gehalten hat. Wenn das stimmt, sollte sich die Welt-Redaktion fragen, warum man hier im Qualitätsjournalismus aus einer Präsentation eine Studie machte.)

Aber für Clemens Conrad reichte es aus, um seine Idee eines Pornographie-Verbotes zu platzieren.

CC: Das ist richtig, da wird man sicher nochmal neu bewerten müssen, wenn das kommt, aber diese Studie, die jetzt rausgekommen ist, zeigt ja, dass es Schwierigkeiten gibt, dass sich das BKA beschwert. Es gibt auch andere, die meinen, es gibt einige Erfolge — das gilt es sicherlich abzuwarten. Uns geht es ja vor allem darum, dass man auch anfängt, über die Pornografie zu reden …

Chatroulette ist auch schon bei ihm angekommen:

D: Finden Sie, man sollte nur gegen kommerziell verfügbare Pornografie vorgehen? Oder halten sie auch Maßnahmen gegen sogenanntes „Sexting“ — das Versenden von eigenen Nacktbildern per Mobiltelefon — oder das Hochladen von Bildern auf anonymen Internetforen, sog. Bildbrettern, für legitim? Sollten also Jugendliche auch für die Verbreitung von Jugendpornografie bestraft werden?
CC: Ich finde schon Seiten wie Chatroulette oder andere Seiten, auf denen privat jeder Sachen hochladen kann und Sachen machen kann, bedenklich, absolut. Das kann ja genau so von einem Minderjährigen gesehen werden und runtergeladen werden und alles Mögliche …
D: Und Minderjährige, die selber Bilder ins Netz stellen — von sich, nackt? Das gibt es ja. Was glauben Sie, sollte man dagegen tun?
CC: Wie gesagt, man sollte wirklich die gesamte Palette gegen diese, gegen alle Möglichen … und da gehört das sicherlich dazu, zu den pornografischen Inhalten im Internet, die nicht legal sind, natürlich nicht legal sind!

Clemens Conrad würde das Interview gerne zurückziehen. Aber „Die Welt ist gar nicht so“ will es wohl online lassen. Viel Spaß beim lesen.

56 Ergänzungen

  1. Die JU Berlin ist offenbar über die geltende Rechtslage nicht informiert.

    §184 Abs.2 StGB definiert einen Erlaubnistatbestand für die Eltern von Minderjährigen: wenn sie ihre Erziehungspflicht beachten, dürfen sie die Jüngeren durchaus auch Pornos schauen lassen. Diese Erlaubnis könnte man vielleicht mit etwas Phantasie auch auf die Nutzung von Pornowebsites ausgeweitet sehen.

    Die Eltern-Erlaubnis ist auch durchaus sinnvoll. Wer ab 14 legal Sex haben darf (im Rahmen der engen rechtlichen Grenzen), dem kann nicht ernstlich prinzipiell verwehrt werden, anderen am Bildschirm beim Sex zuzuschauen.

    Und dass für die Erziehung die Eltern zuständig sind, und dass Kinder und Jugendliche sehr unterschiedlich reif und unreif sein können, diese Ansicht scheint die JU Berlin offenbar auch nicht ganz zu teilen.

  2. „die nicht legal sind, natürlich nicht legal sind!“

    Klingt für mich nach Verzfeiflung: „Das kann es doch gar nicht geben, wenn ich lange genug die augen zu mache geht es weg!!!!111“

  3. clemens conrad sollte anstatt verbote lieber eine bessere förderung der medien- und internetkompetenz von jugendlichen fordern. die scheint dem herrn nämlich ganz offensichtlich zu fehlen.

  4. „CC: Wie gesagt, man sollte wirklich die gesamte Palette gegen diese, gegen alle Möglichen … und da gehört das sicherlich dazu, zu den pornografischen Inhalten im Internet, die nicht legal sind, natürlich nicht legal sind!“

    .. äh ja, danke Herr Conrad. Vielleicht doch lieber ein anderes Hobby statt Politik suchen?

  5. Über intensivere Kokskontrollen sollte man bei der Gelegenheit gleich mit nachdenken. Oder erst das. Und dann unterhalten wir uns nochmal über Mündigkeit. Falls dann noch Bedarf besteht.

  6. Man könnte jetzt ganz dolle Argumente bringen, um solchen Leuten den Wind aus den Segeln nehmen……doch Ich habe es satt, sowas von satt, Vollspacken noch gesittet daherzukommen.
    Da kann man eher einem Sack Reis die Quantenphysik erklären, als das solchen Betonköppen mal ein Licht aufgeht.
    Auch im privaten Umfeld gibt man es langsam auf….. Deutschland verblödet, Deutschland will es anscheinend so – bitte, soll der Deutsche Michel sein Kindernet bekommen.

    Weicht man halt auf andere möglichkeiten aus – sollte es einen dann irgendwann treffen, wenn ungefilterte/unzensierte wege ins Netz genutzt werden, geh Ich auch erhobenen Hauptes gerne in den Knast doch eine Schere in den Kopf werde Ich mir niemals installieren.

  7. Schon seit Jahren verfolge ich nun diese Internetzseite hier, und ich finde, sie sollte endlich gesperrt werden. Man kann hier einfach hersurfen und fast jeden Tag was neues lesen, ohne zu zahlen oder sonst irgendwie belangt zu werden. Hier wird libertären Kräften nach dem Mund geredet und die konservativen Stützen unseres Staates nachhaltig beschädigt. Und wenn man die aus irgendwelchen Gründen, die irgendwas mit diesem Grundgesetz zu tun haben, nicht sperren kann, dann sollte man sie wenigstens löschen! Denkt denn niemand an die Kinder?

    (Dieser Kommentar kann Spuren von Sarkasmus enthalten)

  8. „CC: Ich finde schon Seiten wie Chatroulette oder andere Seiten, auf denen privat jeder Sachen hochladen kann und Sachen machen kann, bedenklich, absolut.“

    Gut, dann ziehen wir halt vom Web 2.0 wieder ne Ziffer ab und sperren alle Seiten, die User generated content zeigen, einfach aus.

    Und wenn wir grad dabei sind, warum erlauben wir nicht gleich nur noch Websites, die vorher vom Staat gründlich geprüft und für die Bevölkerung als „geeignet“ befunden wurde?!?

    Fact ist doch: Auf jede Seite, die vom User generated content lebt, kann Pornografie hochgeladen werden. Dies läßt sich einfach nicht verhindern.

  9. Also dieser Herr Clemens hat ja ein Talent sich unverständlich/missverständlich auszudrücken. Interessant auch, dass die Pressemitteilung nicht mehr auf der Seite der JU Berlin zu finden ist.

    Mir erscheint es irgendwie, dass Herr Clemens nicht wirklich an einer Diskussion interessiert ist. Ich glaube, er will einerseits Leute provozieren und andererseits überkommene konservative Vorurteile bedienen. Die vielen zusammenhangslosen Argumente in dem Interview zeugen davon. Alles mit dem Ziel, seinen Namen ins Gespräch zu bringen.

    Das ist schade. Denn über den Umgang mit Pornographie könnte man wirklich mal reden. Denn wenn wir die Verfügbarkeit den Erwachsenen nicht absprechen möchten, aber auf der anderen Seite Kinder nicht mit Pornografie konfrontieren möchten, stellt sich unweigerlich die Frage: Wie sollten wir Kinder/Jugendliche mit dem Thema Pornografie vertraut machen? Oder sollten wir es ihnen selbst überlassen?

  10. Und wenn wir grad dabei sind, warum erlauben wir nicht gleich nur noch Websites, die vorher vom Staat gründlich geprüft und für die Bevölkerung als “geeignet” befunden wurde?!?

    Kommt doch!
    Ich sag nur „Jugendmedienschutz-Staatsvertrag“.

  11. @bundesrainer, im O-Ton ist das sogar noch etwas wirrer. Ich habe mir echt Mühe gegeben, da sprachlich ein bisschen aufzuräumen, ohne sinnentstellend zu sein. Nur: Bei manchen Stellen war das schlicht nicht möglich.

  12. @markus
    „Wenn das stimmt, sollte sich die Welt-Redaktion fragen, warum man hier im Qualitätsjournalismus aus einer Präsentation eine Studie machte“

    Bei welt.de ist zeitgleich mit dem Artikel auch eine „Meinung“ erschienen.

    http://www.welt.de/die-welt/debatte/article8472604/Von-wegen-Zensur.html

    Der werden nur alte Argumente aufgewärmt und Sperren als Allheilsmittel und gesellschaftliches Signla gefordert.

    Ich habe zu diesem Artikel einen Kommentar bezüglich der Argumente hinterlassen. Neben meinem Kommentar war noch ein zweiter vorhanden.

    15 Minuten später war die Kommentarfunktion deaktiviert und die Kommentare gelöscht.

    Ein Schelm wer Böses denkt. Ich denke, dass beide von demselben Autor stammen und nur Meinungsmache sind.

  13. Hach, das ist nicht leicht .. Aber wenn ich wählen müsste, würde ich mich wahrscheinlich für diesen Satz entscheiden:

    CC: Ich finde schon Seiten wie Chatroulette oder andere Seiten, auf denen privat jeder Sachen hochladen kann und Sachen machen kann, bedenklich, absolut.

    Da ist ja fast jedes einzelne Wort ein Lacher. Weiß man, ob der Text vor Veröffentlichung in irgendeine keltische Sprache und wieder zurück übersetzt wurde? Oder sind die von der JU einfach so? Ich würde so einen gerne mal streicheln. Wo kann man die denn besichtigen?

  14. „CC: Ich finde schon Seiten wie Chatroulette oder andere Seiten, auf denen privat jeder Sachen hochladen kann und Sachen machen kann, bedenklich, absolut.“

    Stimmt, das man privat Sachen hochladen und Sachen machen kann ist un-be-greif-lich! Wie kann die Politik nur dabei zu sehen wie Leute privat Sachen machen dürfen! *.*

    Am besten man stellt in jede Wohnung mit Netzanschluss einen Polizei-Beamten, damit auch ja niemand mehr Sachen machen kann, privat!111

  15. Naja, die wirre Ausdrucksweise schieb ich mal darauf, dass es ein spontanes Telefoninterview war. Die dahinterstehenden Überzeugungen, gerade in dem von Tharben zitierten Teil, lassen aber tief blicken…

  16. wenn die politik jetzt immer mehr über irgendwelche sperren nachdenkt, dann bewegen wir uns tatsächlich in richtung einer bananenrepublik respektive china-verhältnissen. traurig traurig…

  17. Immerhin mal ein Statement in dem nicht dokumentierter Kindesmissbrauch mit Pornografie vermischt wird.

    DAS IST DOCH SCHONMAL WAS !

  18. Erschreckend, dass sich diesen Leuten die Zusammenhänge zwischen ihrem tun und dem, was sie anprangern einfach nicht erschließen.

    Dank CDU und FDP wird unser Bildungssystem komplett output-orientiert auf Wirtschaftsbedürfnisse umgestellt und nun wundern sie sich über fehlende moralische Kompetenzen. Einfach unglaublich…

  19. „Ich finde schon Seiten wie Chatroulette oder andere Seiten, auf denen privat jeder Sachen hochladen kann und Sachen machen kann, bedenklich, absolut!“

    Ja, ich bin auch absoluter Gegner der Freiheit der Persönlichkeit, Freiheit der Meinungsäußerung, Kunstfreiheit und was auch immer man noch in diesen Satz reininterpretieren kann. Schrecklich, dass in so einer Demokratie jeder „Sachen machen“ kann ….
    Sehr unglücklich formuliert für einen Politiker.Kein Wunder, dass er das Interview gerne zurückziehen würde.

  20. “ Es kann natürlich auch einen Wissenschaftler geben, der sagt, es hat einen positiven Effekt, aber das ist ja auch eine politische Entscheidung!“

    Positiver Effekt = Politische Entscheidung
    Negativer Effekt = Serioese Studie
    ?

    Oder verstehe ich den Satz falsch?

    1. Das spielt doch gar keine Rolle, denn:

      „Es gibt zu jedem Thema verschiedene Meinungen und zu jedem Thema unterschiedliche wissenschaftliche Studien und nicht immer kann man ganz klar sagen „Das ist der Effekt.“, aber wir sind ja in der Politik und wollen politische Entscheidungen treffen und wollen sagen: Wir setzen hier mal ein Stoppschild hin.“

      Das ist so unglaublich.

  21. Wow, der Typ ist gefährlich.
    Er sieht eine sache die ihm nicht gefällt und BAM ist jegliche weitere Aufnahme von Informationen blockiert. Er wird niemals sehen, dass er falsch liegen könnte.

  22. Ich habe gerade mal in diesem teuflischem Internetz recherchiert und mir die Lokalitäten des Kreisverbandes meiner Region in Google Maps angeschaut. Sieht wie Freilandhaltung aus.

    Ich bringe denen mal ein paar Bananen mit. Und Kondome. Mit Mitte 30 wird es allerhöchste Zeit, sich für die Praxis vorzubereiten. Obwohl – wir wollen denen lieber nicht zu viel verraten. Sonst vermehren die sich noch unnötig.

  23. Wenn ich das lese, ist die JU Berlin nicht ausschließlich gegen Pornografie im Netz. Sie ist gegen das Internet an sich, wenn ich mir diesen Satz anschaue:

    „CC: Ich finde schon Seiten wie Chatroulette oder andere Seiten, auf denen privat jeder Sachen hochladen kann und Sachen machen kann, bedenklich, absolut.“

  24. Äh:

    Ich finde schon Seiten wie Chatroulette oder andere Seiten, auf denen privat jeder Sachen hochladen kann und Sachen machen kann, bedenklich, absolut.

    Ja, in der Tat. Ganz schlimm, dass da einfach JEDER Sachen machen kann wie er mag! Sowas muss man unterbinden. Sofort! Wann wird eigentlich das studiVZ gesperrt?

    (Sehe gerade: Stefan #32 hatte exakt meinen Gedanken :D )

  25. Der macht bestimmt auch das Licht aus, wenn er mit seiner Freundin „ES“ macht…

    Interessant sein Profil bei der JU Berlin:

    Was ich noch sagen möchte: Der kreative Individualismus, der Berlin ausmacht, ist keine linke Strömung, sondern der Drang nach Freiheit und Selbstverantwortung, den kein staatliches Handeln befriedigen kann!

    Soso, Freiheit und Selbstverantwortung…

    gruß

  26. Die Sache mit den Sperren mag ich gar nicht erst kommentieren…
    Aber die Sache mit dem Pornographie-Verbot um die Jugend zu schützen wundert mich doch etwas. Gab es nicht erst kürzlich eine Studie bezüglich Jugendlichen und Internetpornographie? Ich meine mich zu erinnern, dass die Quintessenz in etwa war: Schaut man sich ab und an mal an, aber im realen Leben bevorzugt man doch eher echte Liebe und Gefühle.
    Wenn ich mich da jetzt nicht komplett täusche ist das mal wieder ein Beweis für die totale Beratungsresistenz auf Seite der Union.

    1. @41 Ja die Studien gibt es:

      (1) Von einem Sexualwissenschafler
      zB hier die Presseerklärung

      http://www.finanznachrichten.de/nachrichten-2010-03/16412232-sexualwissenschaftler-starke-pornografie-schadet-jugendlichen-nicht-007.htm

      Studie:

      http://www.huchmedien.de/expertisen/expertise_pornographie.pdf

      (2) Von einer Medien-Wissenschaftlerin
      (mit etwas kritischeren Schlussfolgerungen)

      http://www.heise.de/newsticker/meldung/Studie-Pornos-praegen-Rollenverstaendnis-bei-Jugendlichen-977898.html

      Zu dieser letzten wäre allerdings zu fragen, wie eine Medienwissenschaftlerin, die nichts mit Sexualwissenschaft zu tun hat, zu Aussagen gelangen, die das Sexualverhalten von Jugendlichen betreffen und wie genau die Methodik dafür angelegt wurde.

      (Die Dame hat Kommunikationswissenschaften, Germanistik und Theaterwissenschaften studiert; nicht Psychologie oder
      Medizin. Vita: http://www.hdm-stuttgart.de/grimm/vita/ )

      Nachdem die letztere Studie von den Medienanstalten selbst in Auftrag gegeben
      wurde, liegt nahe, dass das Ergebnis zumindest politisch nicht hätte sein dürfen, dass Pornoschauen so harmlos ist, wie von
      Starke dargestellt.

      Zur ersteren Studie ist allerdings ebenfalls zu sagen: Sie wurde von Huch Medien beauftragt, einem Erotik-Anbieter.

      (3) Meine Schlussfolgerung: Erziehung und damit auch Sexualerziehung ist vor allem Sache der Eltern. Kollektive Sperr-/Filter-/ Jugendschutz-Maßnahmen wirken bei den Jugendlichen, die durch schwache soziale Verhältnisse und Erziehungsversagen benachteiligt sind, können es genauso wenig rausreißen, wie wenig Jugendlichen aus intakten Familien die Porno-schauen schaden dürfte.

      Außerdem: In den letzten 10 Jahren haben sehr viele Jugendliche mittels Internet Pornos schauen können. Das Durchschnittsalter fürs „erste mal“ blieb aber gleich, die Zahlen für ungewollte Teenager-Schwangerschaften sind sogar rückläufig.

      Die Politk scheint hier vor allem eines zu betreiben: Die öffentliche Diskreditierung der Pornographie, und im Zusammenhang mit Jugendlichen, die Stigmatisierung jugendlicher Sexualität. Gar über die kindliche Aspekte der Sexualentwicklung öffentlich zu diskutieren ist weitgehend unmöglich geworden.

      Und die Sexualwissenschaften werden leider bundesweit „zurückgebaut“, ganz so, als möchte man manche Dinge garnicht genauer wissen.

  27. Herr Conrad, Sie sitzen am falschen Bildschirm.
    Das „saubere“, CDU-geeignete Internet ist das mit der handlichen, drahtlosen Tastatur ;-)

  28. Hmm, kennen wir das alles nicht von irgendwoher …. achja:

    „Die Ärzte des 18. Jahrhunderts griffen alte Ängste vor der Fantasie auf und glaubten, eine sexuelle Erregung, die durch etwas nicht Reales, etwas nicht in Fleisch und Blut Anwesendes ausgelöst wurde, sei per se unnatürlich und gefährlich. Verstärkt wurde die Gefahr noch durch das Suchtpotenzial. Der Masturbierende konnte – genau wie der Romanleser – die Fantasie einsetzen und sich so auf die endlose Schaffung und Erneuerung einer fiktiven Begierde einlassen. Schockierend war auch, dass dieses Laster mit der Ausbreitung der Lesefähigkeit einen demokratisch-gleichheitlichen Charakter erhielt. Das zerstörerische Vergnügen war Herren und Knechten gleichermassen zugänglich und, schlimmer noch: auch den Frauen geradeso wie den Männern. Mit ihrer hyperaktiven Fantasie, ihrer Bereitschaft zur Einfühlung, ihrer Neigung zu Tränen, Erröten und gespielten Gefühlsausbrüchen, ihrer Irrationalität und ihrer unsteten Emotionalität galten die Frauen als besonders anfällig für die gefährliche Erregung durch Romane.“

    Quelle: Weltwoche.ch http://bit.ly/a7FyjC

  29. Jetzt hackt doch nicht alle auf dem Clemens rum, der ist doch wirklich lustig.

    Früher hatten solche Leute Käpplein mit Glöckchen dran auf, heute sind sie halt Vorsitzender der „jungen“ „Union“.

    Ohne Leute wie Clemens, über was würden wir denn lachen? Über Mutti etwa?

    Na, also!

    Viele Grüsse,
    VB.

  30. Erwachsene haben das in Artikel 5 GG garantierte Recht, auch Pornos zu betrachten. Herr Conrad will dieses Recht abschaffen. Ein eindeutiger Fall für den Verfassungsschutz.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.