Der Trend geht zur Internetthese

Die Sendung Breitband bei Deutschlandradio Kultur hat heute über den Trend zur Internetthese berichtet: “Das Netz ist groß – Alle verfassen Internetthesen, was bringt das?”

Der Trend geht zur Internetthese. Im Herbst erschien das Internet-Manifest mit 17 Thesen zu Internet und Journalismus. Jetzt schwappte eine regelrechte Thesenschwemme durchs Netz. Innenminister Thomas de Maiziére stellte 14 Thesen zu “Perspektiven deutscher Netzpolitik” vor. Das Blog Aggregat 7 antwortete mit “Zehn Thesen”, der Chaos Computer Club mit elf “Forderungen für ein lebenswertes Netz”. Derzeitiger Thesen-Rekordhalter ist Blogger 137b zeitweise. “Das Netz ist groß”, lautet seine erste These, “Und eine Antwort auf alle Fragen”, schließt Nummer 42. Wir sprechen mit Markus Heidmeier über die verschiedenen Ansätze und wollen wissen: Woher kommt der Thesen-Boom, und was bringt er? Sind Internetthesen monologische Mantras oder sinnvoller Dialog?

Hier ist die MP3.

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5 Ergänzungen

  1. Viele dieser Thesen sind zudem ungeheurer Unfug, ganz speziell was die Piratenpartei da abgeliefert hat.

    Warum verzichtet man nicht einfach auf den Thesen Schwachsinn und konzentriert sich stattdessen wieder auf Sachthemen ?

  2. So ist das im Internet. Alle schreiben was das wird gelesen, diskutiert und verdichtet bin was vernünftiges raus kommt. Das dauert, ist langwierig und immer wieder wird altes aufgewärmt, aber meist kommt da was vernünftiges raus.
    In einem halben Jahr haben wir die ersten vernünftig durchdachten Ansätze und in einem ist alles Spruchreif.

    Also weniger Mosern, mehr diskutieren und besser machen. :-)

  3. Internetthesen als monologische Mantras oder sinnvoller Dialog? Ich würde sagen, die Anstiftung zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit den Thesen stand hier im Hintergrund.

    In den meisten Fällen, wie zum Beispiel bei unserem Innenminister, ging/geht es doch um etwas anderes:

    Das Thema Internet aus dem Ort herauszuholen, in dem es so lange eingeschlossen war: dem Internet, und es damit in das Bewusstsein all derer zu bugsieren, für die es gemacht ist: die breite Öffentlichkeit.

    Und das finde ich im ersten Schritt begrüßenswert. Wenn insbesondere auch aus den Reihen der Politik signalisiert wird: Das Internet ist da. Das Internet wird bleiben. Das Internet wird sich ändern. Aber es wird gut!

    Im zweiten Schritt, und der braucht noch ein bisschen (und hierbei stimme ich @boelwerkr zu) kann und wird diskutiert und mitbestimmt.

  4. So lange die Thesenschreiber ihre Thesen als Beitrag zum Diskurs sehen und das ganze auch mit einer Portion Humor nehmen, sind wir meiner Ansicht nach auf dem richtigen Weg. Und ob das jetzt „These“ oder „Zusammenfassung einiger wiederkehrender Muster“ oder im schönsten Englisch „Best Practices“ heißt, ist sekundär.

    Doch auch bei Thesen ist Qualität freilich nicht zu ersetzen durch Quantität. Wenn es zu viele werden, ist die Wahrscheinlichkeit, daß der Autor sich verzettelt hat und ganz verschiedene Themen zusammengepanscht hat, doch höher.

    1. Joachim Schlosser,
      dem zweiten Teil deines Kommentares kann ich nur zustimmen! So sehe ich das auch! Leider kommt es oft vor, dass man vor lauter Thesen das eigentliche Thema vergisst…

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.