Die FDP-nahe Friedrich Naumann Stiftung veranstaltet vom 8. – 26. Oktober 2007 ein Online-Seminar zum Thema „Das Urheberrecht in der digitalisierten Welt“.
Es ist so einfach – und das macht es schwierig: Mit einem Klick können digitale Inhalte kopiert werden. Kopie und Original sind so gut wie gar nicht zu unterscheiden und der Rechteinhaber guckt in Zeiten der Verbreitung über das Internet in die Röhre. Auf der anderen Seite müssen sich Leser und Zuschauer immer fragen, darf ich das? Eine Kopie der DVD machen oder muss ich meinem Kind selbst gebrannte CDs wegnehmen, weil sonst die Polizei vor der Tür steht? Im Seminar diskutieren Experten mit Ihnen, was das Urheberrechtsgesetz für Ihre Tätigkeiten bedeutet und wir wollen herausfinden, welche Lösung die unterschiedlichen Interessen am besten berücksichtigt. Die Erkenntnisse aus den Expertendiskussionen und Chats werden zusammengetragen und die Teilnehmer formulieren Forderungen an die Politik und stimmen darüber ab. Diese Forderungen werden als Ergebnis des Seminars veröffentlicht und den offiziell den zuständigen Fachpolitikern im Bundestag übergeben.
Das ist insofern interessant, als dass die angekündigten Experten aus Prof. Thomas Dreier und dem FDP-Mediensprecher Hans-Joachim Otto bestehen. Otto ist einer der grössten Verfechter von DRM im Bundestag, ein entschiedener Gegner der Kulturflatrate und die FDP setzt sich in allen Rahmengesetzgebungen für mehr DRM und für eine Kriminalisierung von Tauschbörsennutzern ein. Für mich sind sie daher unwählbar. Thomas Dreier ist dagegen ein Befürworter der Privatkopie und alternativer Lizenzierungen.
naja, vielleicht sehen sie allmählich auch die Probleme des Urheberrechts und suchen nach einer Strategie, mit der sie größere Teile der Bevölkerung hinter sich bringen können. Vielleicht haben sie sich ja schon den einen Teil von der Piratenpartei abgeguckt und sind stutzig geworden ;)
„Ja, ich bin für möglichst viel DRM, weil
das viel gerechter ist, als die Pauschalabgaben auf alles Mögliche.“
wenn firmen mir vorschreiben können, was ich darf und was nicht – ist das nicht die forderung nach einer privatisierung des urheberrechts ?
> wenn firmen mir vorschreiben können, was ich darf und was nicht –
> ist das nicht die Forderung nach einer Privatisierung des Urheberrechts ?
das ist nicht die Privatisierung des Urheberrechts, sondern die Privatisierung der Demokratie!