Der Verbraucherzentrale Bundesverband fordert in einer Pressemitteilung einen verbraucherfreundlichen Einsatz der RFID-Technologie: Ohne das Vertrauen der Verbraucher zum Scheitern verurteilt – Erst Datenschutz und Verbraucherschutz sicherstellen, dann neue Technologien einführen.
[…]Der vbzv kritisierte die Halbherzigkeit, mit der die Bundesregierung und auch große Teile der Wirtschaft die Bedenken der Verbraucher behandeln. „Die Verbraucher werden maßgeblich über den Erfolg der RFID-Technologie entscheiden. Sollte die Technik an den Interessen der Verbraucher vorbei entwickelt werden, dann wird sie scheitern“, so Edda Müller. Sie forderte die Bundesregierung und die EU-Kommission auf, dem Datenschutz in der Debatte um RFID höchste Priorität einzuräumen und die Verbraucherbedenken ernst zu nehmen.
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Für einen wirksamen Schutz der Verbraucher ist entscheidend, dass:* das Bundesdatenschutzgesetz so modernisiert wird, dass Kommunikationstechnologien alle Datenschutzanforderungen in Hinblick auf Datensparsamkeit, Transparenz, freiwillige Einwilligung, Deaktivierung und Kennzeichnung erfüllen,
* die Vorgaben des gesetzlichen Datenschutzes wirksam in die Praxis umgesetzt werden,
* die Industrie den Datenschutz und die Datensicherheit in das technische Design integriert.
[…]Der Vorteil für die Wirtschaft liegt auf der Hand: Der Einsatz von RFID kann insbesondere in der Logistik und im Handel für Einsparungen sorgen. Der Nutzen für Verbraucher ist jedoch bisher schwer abzuschätzen: Zwar kann die RFID-Technologie dazu genutzt werden, die Rückverfolgbarkeit von Produkten zu verbessern oder Medikamente fälschungssicherer zu machen, sie kann jedoch auch dazu genutzt werden, Lebensgewohnheiten von Verbrauchern unbemerkt für kommerzielle Zwecke auszuspionieren. Die RFID-Technik stellt somit eine erhebliche Gefahrenquelle für die Persönlichkeitsrechte der Verbraucher dar.
Wie – ohne das Vertrauen des Verbrauchers zum Scheitern verurteilt?
Wenn diese Technologie der Industrie nur hinreichend Gewinn, und den Sicherheitsbehörden nur reichlich Möglichkeiten beschert, dürfte das Vertrauen des Verbrauchers das Letzte sein, was einen diesbezüglichen Entscheider interessiert. Schließlich sieht man einem Produkt ja nicht an, ob irgendwo ein Milimeterbruchteile großer Chip untergebracht ist. Und bei der derzeitigen Interessenlage breiter bevölkerungsschichten dürfte das zudem die wenigsten stören. In einer Sendung zum Thema RFID im WDR an diesem Wochenende antwortete ein Passant fröhlich ins Mikro, er glaube, dass diese Technologie doch nur zur besseren Aktualisierung der Lagerbestände verwandt würde. Sancta simplicitas.
hmm welche Produkte haben den schon rfid Chips ?
gibt es ein Aufkleber an dem man erkennt
das etwas mit rfid Technologie ausgestattet ist ?
… in einigen Läden (FutureStore) gibt es z.B. Rasierklingen und Frischkäse in RFID-Enhanced Verpackungen …