Fitbit sammelt Daten über Laufrouten auf der ganzen Welt und stellt sie ins Internet. Die Karte macht damit ungewollt geheime Camps und Bewegungsprofile in Kampfzonen sichtbar. Auch bei der Bundeswehr in Afghanistan wird fleißig trainiert.
Beim Weltwirtschaftsgipfel warb Angela Merkel für eine Datenökonomie nach dem Vorbild der Sozialen Marktwirtschaft. Was maßvoll klingt, soll in erster Linie den Boden für eine Abkehr vom Grundprinzip des Datenschutzes bereiten. Die politische Bilanz der Kanzlerin zeigt, wie wenig Wert sie auf ausgewogene Datenpolitik legt. Ein Kommentar.
In diesem Jahr will die EU den Menschen mehr Selbstbestimmung über ihre Kommunikationsdaten ermöglichen. Die umkämpfte ePrivacy-Reform war kürzlich Thema einer Veranstaltung in Berlin, bei der die verhärteten Fronten mehr als deutlich wurden. Besonders drastisch äußerte sich ein alter Bekannter: CDU-Parlamentarier Axel Voss.
Die Stadt Wolfsburg hat empfohlen, den Start des Projektes „Schutzranzen“ bis auf Weiteres auszusetzen. Das VW-Projekt sollte Schulkinder tracken und so für mehr Verkehrssicherheit sorgen. Wolfsburg reagierte nun auf die Kritik von Datenschützern.
Wer einfach und benutzerfreundlich Werbung und Tracker blockieren möchte, sollte sich ein neues Angebot der Suchmaschine DuckDuckGo ansehen. Mit einer Browser-Erweiterung oder einer Mobil-App lässt sich nachvollziehen, wie übertragene Daten verschlüsselt werden und welche Tracker auf besuchten Webseiten aktiv sind.
Das Projekt „Schutzranzen“ schürt bei Eltern Ängste um die Sicherheit ihrer Kinder im Verkehr und bietet eine fragwürdige Lösung: Kinder sollen per GPS überwacht und ihre Position an Autofahrer geschickt werden, um ein Warnsystem aufzubauen. Der Verein Digitalcourage fordert in einem offenen Brief das Ende des Projekts.
Als „eine der schlimmsten Lobbyschlachten“ bezeichneten EU-Insider den Aufruhr um die ePrivacy-Reform. In seinem Vortrag beim 34. Chaos Communication Congress erklärt Ingo Dachwitz Hintergründe und verschiedene Interessen zu dieser Verordnung, die Nutzern wieder mehr informationelle Selbstbestimmung ermöglichen könnte.
Die Crowdfunding-Aktion des österreichischen Juristen für geplante Datenschutz-Klagen gegen Großkonzerne geht zu Ende. Nagelprobe für die die neue NGO wird das Inkrafttreten der EU-Datenschutzgrundverordnung im Mai.
US-Geheimdienste sollen beim Überwachen der Kommunikation weitermachen wie gehabt: Forderungen nach mehr Privatsphäreschutz für Inländer fanden im US-Repräsentantenhaus keine Mehrheit. Die geheimdienstliche Massenüberwachung wird um sechs Jahre verlängert, wenn sich am Dienstag auch der US-Senat dafür ausspricht. Doch es regt sich Protest.
Wie können Kinder einen mündigen Umgang mit persönlichen Informationen in einer datafizierten Welt erlernen? In Berlin künftig mit „Kräppel, dem Cookie“ und „Helmine von und zu Privatus“. Die Roboter-Charaktere sind Teil eines neuen Bildungsangebots der Landesdatenschutzbeauftragten für Grundschulen.
Der E-Mail-Anbieter Posteo hat zusammen mit Mozilla eine Sicherheitsüberprüfung für den Mail-Client Thunderbird und das Verschlüsslungs-Plugin Enigmail initiiert. Die gestern veröffentlichten Ergebnisse mahnen zur Vorsicht: Während kritische Lücken in Enigmail bereits behoben wurden, hat Thunderbird noch einige Schwachstellen.
Das Bundeskartellamt kündigt eine Untersuchung des Smart-TV-Marktes an. Die Geräte erheben eine Vielzahl von Daten. Ob die Nutzer darüber überhaupt richtig informiert werden und wie die Hersteller diese Daten weiter nutzen, soll jetzt genauer unter die Lupe genommen werden.
Sie sind nicht zufrieden: Europäische Datenschutzbehörden sehen bei Verabredungen zum transatlantischen Datenverkehr zwar Verbesserungen, legen allerdings eine lange Liste mit Mängeln vor. Sollte in zentralen Punkten bis Mai 2018 keine Besserung erfolgen, wollen sie das Thema vor den Europäischen Gerichtshof bringen.
In der Debatte um die ePrivacy-Verordnung wird mit einer Menge falscher Behauptungen Politik gemacht. Ob Nutzer am Ende wirklich besser vor Tracking geschützt werden, wird auch davon abhängen, ob die Bundesregierung den Lobby-Kampagnen auf den Leim geht. Verbraucherschützer Florian Glatzner räumt im Interview mit einigen Mythen auf.
Wer 1&1 erlaubt, personenbezogene Daten wie Anrufzeiten und Datenverbrauch zu verarbeiten, darf an einem Gewinnspiel teilnehmen. Zum Preis einiger verloster Smartphones will das Kommunikationsunternehmen so mehr Daten seiner Kunden nutzen können.
Überraschung: Fragt man Vertreter der Werbe- und Trackingindustrie, ob sie eine Regulierung ihrer Branche für ein Wirtschaftshemmnis halten, antworten sie mit „ja“. Das Bundeswirtschaftsministerium will mit einer solchen Studie jetzt ernsthaft Politik machen.
Der Datenschützer Maximilian Schrems versucht mit einer Sammelklage gegen Facebook das Recht auf Privatsphäre von Verbrauchern zu stärken. Der Generalanwalt des Europäischen Gerichtshofs bestreitet nun dass Sammelklagen zulässig sind. Gleichzeitig bestätigt er aber, dass Schrems juristisch als Verbraucher zu behandeln ist. Dies stellte Facebook zuvor in Frage.
Nachdem ihre Hubschrauberpiloten mit einem Laserpointer geblendet wurden, veröffentlicht die Polizei Berlin in Sozialen Medien ein Foto der Wohnung des mutmaßlichen Täters. Nach Intervention der Datenschutzbeauftragten zeigen sich die BeamtInnen zwar kaum einsichtig, löschen aber die Einträge.
Peter Bihr beschäftigt sich mit neuen Technologien und Internet der Dinge. Im Video-Interview spricht er über mangelnde Sicherheit und Transparenz. Europa könnte Vorreiter beim Thema Daten- und Verbraucherschutz werden.
Die Konferenz der Datenschutzbehörden fordert ein Ende der langfristigen Speicherung von Fluggastdaten. Auf ihrem letzten Treffen in diesem Jahr betonten die Datenschützer zudem, dass das Verhältnis von Pressefreiheit und Datenschutz geklärt werden müsse.