Liebe Leser*innen,

psychisch erkrankte Menschen finden sich gerade vermehrt im Fokus der Sicherheitspolitik. Hessen überprüft 1.600 Personen daraufhin, ob sie eine Gefährdung darstellen, und die Innenministerkonferenz diskutiert über einen verstärkten Datenaustausch. Dabei sind psychisch Kranke viel öfter Opfer als Täter.

Meine Kollegin Anna hat mit Betroffenen und deren Angehörigen darüber gesprochen, dass gerade eine feindselige Stimmung gegenüber Menschen mit psychischen Problemen entsteht – und wie der Fokus auf psychisch kranke Gewalttäter*innen eine erfolgreiche Behandlung sogar verhindern kann. „Um Erkrankte bei einer Genesung und Stabilisierung zu unterstützen und das Risiko zu verringern, dass sie sich oder anderen Schaden zufügen, braucht es vor allem passende Behandlungsangebote und Prävention. Doch daran fehlt es überall“, schreibt Anna. Ich finde den Text äußerst lesenswert.

Viel Spaß dabei!

Martin

Uns fehlen dieses Jahr noch 303.670 Euro.

Unsere Artikel des Tages

Tickermeldungen

Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.

Deutschlandfunk Kultur
Welche Rolle spielen generative KIs beim Schreiben von Büchern? Können Maschinen literarische Texte übersetzen? Und was heißt das für Autor:innen und die Branche? Diesen Fragen geht Deutschlandfunk Kultur nach.
The Left
EU-Abgeordnete von Linken, Sozialdemokraten, Grüne/EFA und Renew fordern – nach Recherchen zu Datenweitergaben zwischen Frontex und Europol – die Kommission zum Handeln auf. Die Finanzierung von Frontex solle etwa an die Einhaltung von Menschenrechtsstandards gekoppelt sein.
tagesschau.de
Ein kleines Dorf in Oberschwaben als Vorbild für die Verwaltungsdigitalisierung? Eine Geschichte über einen ehrenamtlichen Bürgermeister, der die Organisation der Kinderbetreuung aus Zeitnot digitalisierte.
Reuters
Über 1.000 Angestellte des US-Außenministeriums mussten übers Wochenende ihren Hut nehmen. Darunter waren auch Mitarbeiter:innen, die für „Internet Freedom Programs“ zuständig waren.
T-Online
Gmail-Nutzer:innen aufgepasst: Offenbar versucht die Google-KI deutschsprachige Mails ins Deutsche zu übersetzen und produziert dabei absurde Fehlinformationen.
heise online
Das Entwenden von Kryptowährungen ist kein Diebstahl, urteilt das Oberlandesgericht Braunschweig. Auch als Computerbetrug sei die Tat nicht strafbar.
Die Zeit
Die Bundesdatenschutzbeauftragte Louisa Specht-Riemenschneider fordert bei der elektronischen Patientenakte mehr Kontrolle für Patient:innen, welcher Arzt welches Dokument einsehen darf. Die bisherigen Möglichkeiten seien nicht feingranular genug.
NDR
Es gab einen erfolgreichen Hacking-Angriff auf Server von Polizei-Diensthandys in Mecklenburg-Vorpommern. Dabei sind wahrscheinlich auch Daten abgeflossen, das haben Fachleute bei der Rekonstruktion des Sicherheitsvorfalls ermittelt.
heise online
Die Julian-Reichelt-Plattform Nius sah am Samstag anders aus: Unbekannte Hacker:innen hatten Elemente der Seite verändert und angebliche Daten von Abonnent:innen veröffentlicht.
BR24
Ende Mai fand die Mobilfunkmesswoche statt. Das Ergebnis: In Bayern gibt es überdurchschnittlich viele Funklöcher, aber die größten Lücken finden sich in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz.
taz
Rechenzentrumsbetreiber müssen entstehende Abwärme künftig zumindest teilweise nutzen. Damit das sinnvoll geschehen kann, braucht es aber auch eine bessere kommunale Wärmeplanung, erklärt die taz.
LTO
Die Deutsche Bahn darf für den Erwerb von Sparangebotstickets keine E-Mail-Adresse oder Handynummer verlangen. Das entschied das Oberlandesgericht Frankfurt am Main. Inzwischen hatte die Bahn ihre Praxis sowieso geändert, die Sparpreis-Fahrten lassen sich Mail-Adressen-los am Schalter kaufen.
Politico
Die Pariser Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Twitter-Nachfolger X wegen Verdacht auf "ausländische Einflussnahme". Demnach habe die Plattform mutmaßlich durch algorithmische Sortierung auf öffentliche Debatten in Frankreich eingewirkt.
Noch 303.670 Euro für digitale Freiheitsrechte.

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1 Ergänzungen

  1. Es muss genauso ein Abgleich mit einem Register von sozialauffälligen und verhaltensauffälligen Beschäftigten von Polizei und Verwaltungen erfolgen.
    Häme, Gehässigkeit, Beleidigung und Rechtsmissbrauch ist gang und gäbe. Es gibt keine Kontrollen. Sie haben das persönlich Recht- und Gewaltmonopol zur persönlichen Nutzung im persönlichen Interesse, Freude an der Schädigung anderer (das ist überall weit verbreitet)..
    Es ist typisch, wenn Menschen mit eigenen Defiziten Maßnahmen gegen andere fordern, oder Diesen Defizite unterstellen. Auch, um andere unglaubwürdig zu machen.

    „Psychisch auffällig“, „Messer in der Hand“ oder „Deeskalation“ ist die typische Behauptung bei dumpfem aggressivem Vorgehen. Es wir von niemandem kritisch hinterfragt. Im Gegenteil, Politik, Medien und Justiz nehmen das Narrativ als vermeintliche Tatsachen auf, von Leuten, die nicht einmal Fahrbahn und Straße, und Autoverkehr und Straßenverkehr auseinanderhalten können (§ 2 StVO). Einfache Menschen mit geringer Bildung und Bildungsdefiziten.

    Probleme sind die geringen Qualitäten der Bewerbungen (hohe Durchfallraten trotz Absenkung der Anforderungen), geringe Qualität der Ausbildenden (falsche Ausbildungen auf Mobniveau (das ist valide)), keine Kontrollen, keine Folgen für Fehlverhalten.

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