Spendenziel16 Gründe, um netzpolitik.org zu unterstützen

Uns fehlen in diesem Jahr noch 171.000 Euro zum Erreichen unseres Spendenziels und zur Ausfinanzierung unserer Arbeit. Wir haben aufgeschrieben, warum eine Spende in unsere Arbeit gut angelegt ist. Mit Deiner Unterstützung können wir noch mehr machen.

Anschnitt der Geburtstagstorte
Anschnitt der Geburtstagstorte CC-BY 4.0 Jason Krüger | für netzpolitik.org

Liebe Leser:innen,

was für ein Jahr! Wir sind motiviert gestartet, freuten uns auf das neue Büro mit endlich mehr Platz und hängen trotzdem seit vielen Monaten im Home-Office und sehen uns untereinander überwiegend nur noch in Videokonferenzen. Ihr kennt das vielleicht.

Trotzdem recherchieren wir weiter zu Themen, für die wir brennen, ob das nun die Vorratsdatenspeicherung, staatliche Angriffe auf die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung oder Uploadfilter sind. Auch bei der Regulierung der Marktmacht großer Digitalkonzerne, Online-Tracking im Netz und der Digitalpolitik der EU bleiben wir dran. Auf unser Engagement ist Verlass.

Unsere Arbeit kostet allerdings Geld. Anfang des Jahres haben wir kalkuliert, Zahlen gedreht und abgeschätzt, wie viel wir in diesem Jahr benötigen, um unsere Ausgaben zu refinanzieren. 750.000 Euro war unser Spendenziel. Das war eine leichte Steigerung im Vergleich zum Vorjahr, aber wir sind auch leicht gewachsen. Unsere Themen werden immer relevanter, wir haben mehr Leser:innen gewinnen können. Dann kam die Pandemie und bei uns die Sorgen, ob wir das als spendenfinanzierte und gemeinnützige Organisation finanziell durchstehen können. Bisher sieht es zum Glück besser aus als befürchtet.

Wir sind nur so stark, wenn Ihr uns unterstützt.

Aber etwas fehlt noch zum Feiern in diesen dunklen Zeiten: Das Spendenziel ist für dieses Jahr noch nicht erreicht. Stand heute haben wir bereits 578.320 Euro Euro an Spenden erhalten, uns fehlen aber noch 171.680 Euro. Das mag auf den ersten Blick viel klingen. Aber mit Eurer Unterstützung haben wir allein im vergangenen Dezember rund 164.000 Euro an Spenden bekommen. Und wir befinden uns noch im November. Das sollte also möglich sein. In diesem Jahr sind wir bisher von rund 6.500 unterschiedlichen IBANs finanziell unterstützt worden. Das ist nur ein kleiner Teil unserer Lesenden.

Wir würden uns freuen, wenn wir die Zahl bis zum Jahresende noch um weitere 1.000 gesteigert bekommen würden und unser Spendenziel damit erreichen können. Unterstützt Du uns dabei?

Ihr unterstützt damit eine hochmotivierte Redaktion, die momentan aus 15 Personen, verteilt auf 11,9 Vollzeitstellen besteht, dazu aktuell drei Praktikant:innen und mehrere freie Redakteur:innen. Aber ihr unterstützt damit auch unsere Art des Journalismus, nämlich unabhängig, ohne heimliches Tracking, ohne Zugangsbarrieren, ohne blinkende Werbung.

Wir haben hier 16 Gründe aufgeschrieben, warum eine Spende für netzpolitik.org gut angelegt ist.

  1. Wir sind der zentrale Ort für netzpolitische Debatten im deutschsprachigen Raum. Ob Netzbewohner, Bürgerrechtlerin, Politiker, Journalistin, Aktivist oder BND-Mitarbeiterin – an netzpolitik.org kommt niemand vorbei.
  2. Wir sind das Original und haben einen langen Atem. Unsere Themen sind immer gesellschaftsfähiger geworden. Alle interessieren sich jetzt für Digitalisierung und damit verbundene Fragen. Wir machen das schon seit 2004 und können auf ein großes Netzwerk zurückgreifen.
  3. Durch die freiwillige Leserfinanzierung bleiben wir unabhängig und müssen Euch nicht überwachen. Und so können wir selbstverständlich auf nervige Werbung und intransparentes Tracking verzichten. Das ist uns wichtig.
  4. Wir sind investigativ und unbequem. Wir können in der Tiefe recherchieren. Durch die Leserfinanzierung beleuchten wir regelmäßig auch die Themen, die für andere zu unattraktiv, zu kompliziert oder nicht spannend erscheinen. Für uns ist dabei wichtig: Ist das Thema relevant?
  5. Wir sind hartnäckig. Wir bleiben an Themen dran, wenn sie für andere Medien durch sind. Und wir lassen nicht locker, der Wirtschaft, Politik und ganz besonders den Behörden, Polizeien und Geheimdiensten weiterhin auf die Finger zu schauen.
  6. Wir sind ein Frühwarnsystem. Wer netzpolitik.org liest, weiß, was in Zukunft debattiert wird. Wir beobachten politische Prozesse, beschreiben mögliche Folgen für unsere Grundrechte – bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Und wenn eben doch, bleiben wir weiterhin dran und dokumentieren die Auswirkungen und mögliche Gerichtsverfahren, vergleichen die Versprechen mit der Realität. Auch wenn die Themen sehr langweilig klingen und es häufig auch sind.
  7. Wir sind kein Geschäftsmodell, sondern gemeinnützig und gemeinwohlorientiert. Mit deinem Dauerauftrag können wir mehr Themen bearbeiten, Skandale aufdecken, Debatten anstoßen, Menschen aufklären und der Politik noch besser auf die Finger schauen.
  8. Wir arbeiten transparent mit Quellen, Links und Dokumenten. Wann immer es geht, stellen wir Dokumente online. Damit die Leserinnen und Leser unsere journalistische Arbeit kontrollieren, selbst nachlesen und sich eine eigene Meinung bilden können.
  9. Wir reden nicht nur über den Zugang zu Wissen. Wir schaffen ihn auch mit unserem offenen Angebot. Wir wollen keine Paywall und veröffentlichen alle unsere Texte unter einer Creative-Commons-Lizenz. Wer macht das noch?
  10. Wir sagen nicht, dass wir neutral sind. Wir haben Haltung, berichten journalistisch und faktentreu. Immer mit Blick auf digitale Grundrechte, ein offenes Netz und das Gemeinwohl.
  11. Wir sind eine Stimme für die digitale Zivilgesellschaft. Wir beleuchten Projekte, Initiativen und Protest zu digitalen Bürgerrechten und geben der Zivilgesellschaft durch Berichterstattung eine Stimme.
  12. Wir liefern gemeinnützige Expertise: Wir stehen Journalistinnen, Aktivisten, Wissenschaftlerinnen, Parlamentsausschüssen und vielen anderen mit unserer Expertise zur Verfügung und sorgen dafür, dass für die Zivilgesellschaft wichtige gemeinwohlorientierte Aspekte nicht unberücksichtigt bleiben.
  13. Wir bieten Informationen, damit Menschen selbst aktiv bleiben. Wir wollen möglichst viele Menschen informieren, damit sie selbst aktiv werden und für Verbraucher- und Freiheitsrechte aktiv eintreten können.
  14. Wir schreiben nicht nur über Transparenz, wir sind auch transparent. Seit vielen Jahren legen wir für jeden Monat offen, wie viel Geld aus welcher Quelle kam und wofür wir das verwendet haben. Unsere regelmäßigen Transparenzberichte sind immer noch einmalig und wir freuen uns, wenn andere uns nacheifern und ihre Zahlen veröffentlichen. Gerne mehr.
  15. Bei uns gehen rund 70 Prozent direkt in den Journalismus. Den Rest investieren wir in Administration, Server, Miete, Hardware, Buchhaltung, Steuerberater und generell all das, was wir benötigen, um als Team und als Netzwerk kritischen Journalismus für Euch und mit Euch machen zu können.
  16. Netzpolitik ist kein Thema für einige wenige, sondern für alle. Es gibt kaum noch einen Ort, an dem netzpolitische Fragen nicht relevant sind oder sein sollten. An den Schulen und in der Verwaltung ist die Digitalisierung häufig leider noch nicht angekommen. Viele Menschen müssen das in diesem Jahr sehr schmerzlich erfahren. Neben den klassischen Ressorts mit viel Netzpolitik sind in diesem Jahr vor allem Gesundheits- und Bildungsfragen hinzugekommen. Wir würden gern noch mehr in diese Richtung berichten können, Debatten begleiten, vielleicht anstoßen – aber auf jeden Fall euch auf dem Laufenden halten!

Vor allem können wir noch viel mehr. Mit Deiner Unterstützung schaffen wir das Jahr, und im Idealfall können wir noch in den Ausbau unserer Arbeit investieren, um noch mehr auf die Beine stellen zu können.

Wir freuen uns natürlich nicht nur über Spenden im Rahmen unserer freiwilligen Leser:innenfinanzierung. Wir freuen uns auch über Unterstützung beim Empfehlen unserer Artikel durch Teilen in sozialen Medien.

Und wir freuen uns, wenn Du unsere Spendenkampagne dadurch unterstützt, andere darauf hinzuweisen, dass bei uns angelegtes Geld ein sinnvoller Beitrag für den Erhalt und Ausbau von digitalen Grundrechten ist.

Du möchtest mehr über unsere Arbeit erfahren? Werde Teil unsere Netzwerks. Oder abonniere unseren wochentäglichen bits-Newsletter.

Fight for your digital rights!

4 Ergänzungen

  1. Diverse Community-finanzierte werbefreie Medien haben dieses Jahr einen „Corona-Knick“ festgestellt (krautreporter, LORA München, …). Bspw. hohe Zugriffszahlen und (Spenden-)Einnahmen im Frühling, aber jetzt gegen Jahresende sehen sie eine gewisse „Müdigkeit“ und teilweise existenzgefährdende Einnahmeausfälle/-rückgang.

    Wie ist eure Wahrnehmung dieser Situation? Wie sehr seit ihr betroffen?

    1. Wir hatten das auch befürchtet und erwartet. Überraschenderweise können wir das in unserem Fall nicht beobachten. Aber möglicherweise haben wir auch Vorteile, weil das Thema Digitalisierung und netzpolitische Fragen in der Pandemie an gesellschaftlicher Bedeutung gewonnen hat.

  2. Ich wurde extremst von Mozilla und nicht zuletzt Wikimedia abgeschreckt zu spenden. Viel zu überzogene Gehälter im Verhältnis zum Marktüblichen, immer unter dem Brandmark der Gemeinnützigkeit. Ich würde es begrüßen, und sicherlich würde es auch zur Spendenbereitschaft sehr vieler beitragen, wenn Ihr mehr Transparent macht, wofür die Gelder ausgegeben werden. Wieviel Geld bekommen wieviele Journalisten, Vorstand, was geht für Klagen, materielle Dinge etc. wohin.
    Wenn das klar und, im Gegensatz zur Wikimedia oder Mozilla, gesellschaftlich moralisch vertretbar ist, werde auch ich regelmäßig spenden.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.