Biometrische Datenbanken: Studie deckt schwere Mängel auf

Ein Mitarbeiter des Bundesamt fürs Migration und Flüchtlinge scannt einen Fingerabdruck. – Alle Rechte vorbehalten BAMF

Bei der Erhebung und Speicherung von biometrischen Daten im Bereich Asyl und Migration kommt es immer wieder zu schwerwiegenden Fehlern, die in manchen Fällen zur unberechtigten Ablehnung von Asylanträgen führen. Das geht aus einer Studie der Europäischen Agentur für Grundrechte hervor. Demnach berichten die Hälfte der befragten Grenz- und Visumsangestellten von Problemen bei der Eingabe von Daten in eine der zahlreichen Datenbanken.

Allein in der Eurodac-Datenbank für Asylbewerber und illegale Einwanderer waren 2016 fünf Millionen Fingerabdrücke gespeichert. Biometrische Daten werden auch im Schenger Informationssystem und dem Visa-Informationssystem gespeichert. Ein kritischer Punkt ist die Eingabe von Daten, schreibt Heise Online in der Zusammenfassung der Studie:

Dabei handle es sich etwa um falsche Schreibweisen von Namen, unterbliebene Übersetzungen, verfahrenstechnische Schwierigkeiten oder die Zuweisung von Fingerabdrücken zu einer falschen Person. Die Folgen könnten sein, dass beispielsweise Visa nicht erteilt oder Asylanträge abgelehnt werden.

Die EU-Kommission möchte die verschiedenen Datentöpfe künftig in einer zentralen biometrischen „Super-Datenbank“ zusammenfassen.

2 Ergänzungen

  1. Heute ist es „nur“ der Bereich Asyl und Migration…

    Aber ausgerechnet eine „Superdatenbank“ solls richten.
    Darf man fragen, wie das z.B. gegen die Unfähigkeit des Personals helfen kann?

    Ich sag mal: Was kann da schon schiefgehen?!

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.