Auf einem Park-&-Ride-Parkplatz in Stuttgart hat Bosch versucht, Sensoren zu installieren und damit zu demonstrieren, was „Aktives Parkraummanagement“ heißen kann. Mit Magnetfeld- und Radarerkennung ausgestattete Bodensensoren sollten freie Parkplätze melden. Von solchen Systemen zur „intelligenten innerstädtischen Parkplatzsuche“ erhofft sich nicht nur der Bundestag, dass sie „lange Parkplatzsuchverkehre“ (pdf) verringern könnten.
Golem berichtet nun allerdings, dass Bosch mit dem installierten System keine guten Erkennungsraten erreichen konnte:
‚Wir werden diesen Ansatz des aktiven Parkraummanagements mit den Bodensensoren nicht weiter verfolgen‘, sagte Firmensprecher Jörn Ebberg auf Anfrage von Golem. Der Grund: Die Detektionsergebnisse waren offenbar nicht gut genug. ‚Wir haben damit nicht die Qualitätsansprüche von Bosch erfüllen können. Um das mit entsprechender Marktreife zu erreichen, wäre unverhältnismäßiger Entwicklungsaufwand nötig‘, sagte Ebberg.
Verschiedene Ansätze für die Verdatung von Parkplätzen und Straßen
Mit Siemens stößt noch ein weiterer deutscher Technologiekonzern auf Schwierigkeiten bei der automatisierten Parkplatzverwaltung. In einem Pilotprojekt hat das Unternehmen Straßenlaternen in Berlin mit Sensoren ausrüsten lassen, um erkennen zu lassen, welche Parkplätze frei sind. Außerdem könne mit der Technik den „Ordnungsbehörden (…) ein Hinweis (gegeben werden), dass mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit ein Parkverstoß vorliegt.“ (S. 73)
Doch auch dieses Projekt, so berichtet Golem, scheint zunächst aufgrund fehlender Zuverlässigkeit der Sensoren zu stocken. In der Stadt gebe es viele Störfaktoren, die den Einsatz von Magnetfeld- und Radarerkennung erschweren. Siemens will nun stärkere Sensoren verbauen, während Bosch künftig mit anderen Konzepte experimentieren will:
Beim sogenannten Automated Valet Parking im Parkhaus werden die freien Parkplätze mit Laserscannern erkannt, perspektivisch sollen Kameras zum Einsatz kommen. Beim sogenannten Community Based Parking erkennen Autos im Vorbeifahren mit ihren Ultraschallsensoren freie Parkplätze. Dabei liefert die neue Mercedes S-Klasse bereits die Daten, die über ein Backend den Fahrern zur Verfügung gestellt werden sollen.
Wie der letzte Absatz zeigt: wenn erstmal genug fahrende Sensoren mit realtime uplink unterwegs sind, lohnen sich fest installierte Invesitionen ohnehin nicht mehr.
Fehlt noch das automatische gerichtsfeste Melden von Falschparkern, technisch relativ trivial ;-)
Für viele Menschen (aka.: Autofahrer) auch nicht. :)
Und für die feixenden Radfahrer: Straßen, Radwege und Bürgersteige sowie Fußgängerüberwege und Kreuzungen – das sind Eure Schwachpunkte.