Neue Visualisierung und Navigierung für Guttenplag-Wiki

Eine schöne Visualisierung und Navigierung der bisher im Guttenplag-Wiki gesammelten Plagiatsvorwürfe gegen die Ex-Dissertation von zu Guttenberg hat @erlehmann gebaut: Identifizierte Fragmente in Karl-Theodor Freiherr zu Guttenbergs Dissertation.

Wer Spaß an der gemeinsamen Schnitzeljagd beim kollaborativen Durchforsten von Politiker-Dissertationen gefunden hat, findet im PlagiPedi-Wiki eine neue Spielweise.

Nach dem großen Erfolg des GuttenPlag-Projektes ging durch die Politikerschaft ein großes Zittern: Wer ist der Nächste mit zusammengeklauter wissenschaftlicher Arbeit? Dieses Wiki soll die Bemühungen all jener organisieren, die das Ziel eines integren wissenschaftlichen Abschlusses bei unseren Regierenden kontrollieren wollen.

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17 Ergänzungen

  1. Was ich schon immer sagen wollte:

    Es wird ja immer gesagt das es mehr Leute gibt die pro-Guttenberg sind als jene contra.

    Dennoch bewundere ich die Energie die frei wird wenn sich die Möglichkeit bietet einen Politiker zu demontieren, besonders einen der so „beliebt“ ist.

    Daraus leite ich für mich ab, das besonders den im Netz Aktiven Menschen sehr wohl die derzeitige Politik/Presse arg auf die Nieren geht, und bei Gelegenheit mit den mitteln der „Transparenz“ teils „Tödliche“ Salven für die eine oder andere Politiker/Presse Kariere abfeuert.

    mfg

  2. die politiker sollen froh sein dass die „netz-aktivisten“ _nur_ ihre doktor-arbeiten prüfen und nicht auf die straßen gehen wie in lybien!1!!1 ;)

  3. Insbesondere empfinde ich das GuttenPlag Wiki als klare Absage an die immer wieder nachgesagte, plumpe Copy/Paste-Kultur, die innerhalb der Netizens vorherrsche.

    Während sich, analog dazu im Offline-Leben, vorgeblich konservative Eliten der zugeschriebenen Werteorientierung entsagen.

  4. Ich finde es langsam nervig. Meines Erachtens sollte der Typ zurücktreten, ich wähle auch nichts mit C, aber es geht mir auf die Eierstöcke, daß hier online die Doktorarbeiten durchgenudelt werden.

    Wohin soll es eigentlich in Zukunft gehen?

    Bekommt jetzt jeder Dr. ein eigenes Wiki von dessen Gegnern? Nach fünf Jahren ist nichts mehr zu machen, Guttenberg hat Pech gehabt, er liegt ein Jahr vor der Frist des „jetztverkacktmirkeinermehrmeinendrtitel“.

    Mich allerdings nervt es, daß es in Zukunft so sein wird, daß jeder am Pranger steht. Titel? Sofort die Suchmaschinen und Progs anwerfen? Jeden durchforsten? Für jeden eine neue Page? Schlagen sich die Leute in Zukunft gegenseitig nicht mehr mit der Keule, sondern mit extra eingerichteten öffentlichen „Sammelknüppeln“ den Schädel ein? Hat nicht der Vater des Besagten zwei Dr.-Titel? Ups, gleich mal nachforschen.

    Wo soll die Reise hingehen?

    Verkommt das Internet jetzt zunehmend zur Blockwart-Pinwand?? Wo wir früher in der Gemeinde sowas einen a.p. genannt haben, der schnell erkannt wurde, so gehen diese kleinen Provos jetzt hin und machen direkt eine Galgenwebseite auf.

    Meine Meinung? Daneben. Es schaudert mich, was in Zukunft noch kommt. Das Internet, der weltweite Pranger! So ist es heute schon. Wenn man bedenkt, wer sich überall hier und da gegenseitig fertigmacht. Das möchte ich nicht.

    Im Übrigen ist das auch nicht im Sinne des Erfinders. Dieser und seine Nachfolger wollten nämlich nur hilfreich sein. Und zwar hilfreich im Sinne der Solidarität und des nützlichen Datenaustausches INNERHALB eines klar BEGRENZTEN Nutzerkreises.

    Elfi

  5. @Elfi: Im Prinzip hast Du ja recht — wenn man jetzt bei jeder Arbeit die Rechschreibung und die Quellen der Quellen anzweifeln würde — aber hier geht es um eine viel dreistere Geschichte.

    Und das Ausmaß der Täuschung wurde eben erst durch das Wiki deutlich – es waren eben keine vergessenen Fußnoten … Es waren ganze Seiten – seitenweise. Und oftmals auch dreist umgebaut.

    Letztendlich muss in der Wissenschaft alles diskutiert werden können. Diese Arbeit ist wissenschaftlich gesehen ein Skandal, die Note und der ganze Ablauf der Promotion an der Universität (Gutachter, Promotionsordnung) ebenso.

    Deine Kritik teile ich nicht. Man muss im Einzelfall entscheiden. Und jede Arbeit sollte im Netz stehen. Die Universitäten habe ja genug Webspace.

    Das Internet kommt aus der Wissenschaft, danach wurde es als erste freizugängliche Gesetzessammlung genutzt – fällt Dir was auf?

  6. @icke

    Ich schreibe Dir, was ich denke:

    1. Der Typ hat die Doktorarbeit gekauft.
    2. Überflogen, für gut befunden und eingereicht.
    3. Jetzt der Schock.

    Das ist MEINE Meinung, dieses sei betont.

    Der eigentliche Skandal ist es aber, daß er im deutschen Bundestag seine Arbeit als Blödsinn bezeichnet hat (auf Nachfrage wiederholt: SEINE Arbeit).

    Damit beschämt er seinen Doktorvater und die Uni, welche seinen „Blödsinn“ mit dem „höchsten Lob“ (s.l.) beurteilt haben.

    Wie peinlich wird es noch????

    Grausam, qualvoll, schmerzhaft.

    Elfi

  7. @Elfi: Das ist ja letztendlich nebensächlich, da Herr Guttenberg ja behauptet, er wäre es selber gewesen und er könne sich an Täuschungen nicht mehr erinnern … Was ich persönlich noch ärmer finde, als einen Ghostwriter zuzugeben. Aber ein solcher würde eine Arbeit nicht so schlecht(ab)schreiben – deren Arbeiten sind besser und kürzer.

    Aber wird sind uns im Grunde ja in der Einschätzung einige.

    Ich wollte nur betonen, dass ich die Überprüfung (und die Visualisierung) im Netz in diesem Fall gut finde, auch wenn natürlich viel Häme als Motivation dabei ist. Man darf aber auch die genervten Doktoranden nicht vergessen, die etwas Entspannung suchen …

    Letztendlich hat besonders auch die Universität TOTAL und mehrfach versagt. Das machen Universitäten in letzter Zeit ja eh gerne.

  8. @icke

    Ich verstehe Deine Argumente. Ich kann das alles nachvollziehen.

    Aber ich sehe ein Grauen vor mir:

    Jeder Mensch hat bald ein Wiki.

    Möchtest Du, daß ein Schulfreund meint, er macht mal eine Webseite auf über Dich? Was denkst Du? Du würdest Dich sofort an einen Anwalt wenden, um das zu verhindern.

    Nun, die Antwort: Der Server ist in den USA, da sind die Gesetze anders. Mußt Du einfach hinnehmen, daß Leute die Seite nutzen, um über Dich abzulästern, Dich zu entblättern, Dich zu bashen, zu verleumden. Das ist das WWW. So richtig klasse, Web 2.0.

    Ich schreibe es nochmal:

    Es war niemals im Sinne der Erfinder des WWW, daß sich hier jeder Dummdödel auskotzen kann.

    Dieses ist eine Krebsgeschwulst, die leider mit keiner Chemo zu stoppen ist.

    Und das sollte jedem Angst machen.

    Elfi

  9. @Elfi: Spannendes Thema, aber ich glaube wir driften ordentlich vom Thema ab.

    Dies hat auch letztendlich nichts mehr direkt mit der Dissertation von Herr Gutenberg zu tun, die bisher vor allem auf Zitat — oder besser — Seiten-Kopie Ebene zerlegt wurde.

    Ich bin mal gespannt ob sie auch einen richtigen Inhalt hat wenn man sie zusammenfasst. Das wäre nochmal für die Gutachterbewertung interessant.

    Gibt es jemanden hier der die Arbeit zusammenfassen kann? Ist sie zumindest in sich logisch?

  10. @icke

    Erstmal nervt mich das GuTenberg. Jetzt hast Du es auch noch geschrieben. Der Typ hat mit dem Buchdrucker Gutenberg nichts am Hut. Er heißt GuTTenberg. Und das sollte auch so ausgesprochen werden. Nicht Guuuttenberg, sondern GuTTenberg. Gesprochen vor allem. Alle sprechen es falsch aus… Na, lassen wir es.

    Es wird auch langweilig. Der Knabe wird zurücktreten. Und zwar innerhalb der nächsten zwei Wochen. Da kann ihn auch Mutti nicht retten.

    Und es ist auch nicht richtig, daß die von der Springerpresse bezahlten Pseudoumfragen im „Volk“ pro Guttenberg sind.

    Nein, das Volk mit Hirn möchte, daß er sich verpinkelt.

    Die Frisur sitzt (dank Schmieröl).

    Elfi

  11. @icke

    Wir beide verstehen uns schon. :-) ;-)

    Sorry, daß ich den Link nicht anklicke, aber ich möchte mich in die Niederungen der Springerpresse nicht begeben.

    Mein Browser würde es auch nicht zulassen, er ist entsprechend getrimmt.

    Dir einen schönen Abend. Man trifft sich hier auf diesem erstklassigen Board.

    Liebe Grüße @all

    Elfi

    1. Was mich nur etwas wundert. Auf dem Tilelblatt des letzten Spiegels sieht man den Guttenberg, wie es Kindern in einer Schule Märchen aus einem Märchenbuch vorliest. Das kommt einem irgendwie bekannt vor.

      War da nicht jemand anderer, welcher am 11. September 2001 Kindern in einer Schule Märchen vorlas?

      Dummer Gedanke! Jedoch vielleicht doch nicht so verkehrt. Man sollte Politiker wohl daran hindern, dass sie Kindern in einer Schule aus Märchenbüchern vorlesen.

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.