Über die US-Debatte rund um den “Stop Online Piracy Act” (SOPA, pdf) hatten wir bereits vergangene Woche berichtet. Heute ist dazu im US-Kongress eine richtungsweisende Anhörung. Passend dazu wurde von zahlreichen Organisationen der „American Censorship Day“ ausgerufen und eine KampagnenVorschaltseite ist auf vielen Webseiten zu finden. Mozilla hat z.B. eine eigene Aktionsseite mit Informationen online gestellt.
Auf die Auswirkungen der S-Gesetzgebung auf kanadische Politik hat Michael Geist gebloggt: SOPA: All Your Internets Belong to US. Parallelen können zur EU gezogen werden.
Die EFF berichtet über die Hintergründe und verweist auf viele Quellen: An Explosion of Opposition to the Internet Blacklist Bill.
Eine internationale Koalition aus rund 60 Organisationen aus dem Bereich digitale Bürgerrechte hat einen offenen Brief verfasst, den auch der Digitale Gesellschaft e.V. mit unterzeichnet hat. Hier ist die Pressemitteilung von Access dazu Civil society, human rights groups urge Congress to reject the Stop Online Piracy Act. Und hier ist der Offene Brief als PDF.
Die Auswirkungen auf Computerspieler hat Techdirt beschrieben: SOPA/PROTECT IP Would Be Hideously Bad For Video Gamers.
Rebecca MacKinnon kommentiert lesenswert bei der New York Times: Stop the Great Firewall of America.
Von Avaaz.org gibt es eine globale Petition, die bereits 171.000 Menschenunterzeichnet haben.
Lustig ist auch die Zusammensetzung:
Hearing on: H.R. 3261, the „Stop Online Piracy Act“
http://judiciary.house.gov/hearings/hear_11162011.html
Witness List
Maria Pallante
Register of Copyrights
U.S. Library of Congress
John Clark
Chief Security Officer and VP of Global Security
Pfizer
Michael O’Leary
Senior Executive Vice President
Global Policy and External Affairs
MPAA
Linda Kirkpatrick
Group Head
Customer Performance Integrity
MasterCard
Katherine Oyama
Policy Counsel
Google
Paul Almeida
President
Dept. of Professional Employees
AFL-CIO
haha lustig. offener brief. globale petition.
am beispiel theresia bauer von bündnis 90/grüne sieht man gut, wie wenig ein offener brief wert ist: vor der wahl hat sie selbst die forderung für eine zivilklausel für die unis in bawü unterschrieben. nach der wahl ist sie dann dagegen.
scheiß auf offene briefe, scheiß auf petitionen: bringt eh nix.
@dude: Sorry, aber letztendlich ist OpenAccess der bessere Weg — die Zivilklausel ist nett gemeint (und die Reaktion der Ministerin verlogen), aber sie hilft nicht wirklich.
Was man stoppen will, ist das Unis „geheim“/NDA für die Rüstung forschen. Fast alles was im Bereich des MPG und anderen Unis entwickelt und entdeckt wird, kann auch im militärischen Bereich eingesetzt werden („Dual Use“).
Englischer Bericht über das Hearing:
http://arstechnica.com/tech-policy/news/2011/11/at-web-censorship-hearing-congress-guns-for-pro-pirate-google.ars