Die internationale „procure fair IT-Kampagne – Soziale Verantwortung in der Beschaffung von Computern“ hat eine Petition gestartet, um Universitäten auf ihre Verantwortung aufmerksam zu machen, bei der Beschaffung von neuer Informationstechnologie soziale Kriterien zu berücksichtigen. Diesen Petitionstext an die Rektoren von europäöischen Hochschulen kann man auf der Seite unterzeichnen:
Jeder fünfte Computer wird von öffentlichen Einrichtungen gekauft. Soziale Kriterien spielen jedoch kaum eine Rolle im Beschaffungsprozess. Die Arbeitsbedingungen in den Elektronikfirmen in den Herstellerländern wie China oder Malaysien sind Großteils menschenunwürdig. ArbeiterInnen sind Gesundheitsrisiken ausgesetzt und arbeiten bis zu 12 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche. Regelmäßig werden sie um Teile ihres Lohnes und ihrer Sozialleistungen betrogen.
Öffentliche Einrichtungen, wie z.B. ihre Universität, müssen soziale Kritierien im Beschaffungsprozess berücksichtigen. Dies wäre ein wichtiger Schritt zur Armutsminderung und menschenwürdigen Arbeitsbedingungen in den Herstellungsländern.
Es ist daher Zeit soziale Kriterien bei der Beschaffung einzubeziehen!
Deshalb unterstütze ich die Forderungen der Procure IT fair Kampagne und bitte Sie:
* bei den zentralen Beschaffungsstellen die Berücksichtigung von sozialen Kriterien beim Computereinkauf einzufordern und
* einen Beschluss zur sozial verantwortlichen Beschaffung von Computern an Ihrer Universität/Fachhochschule durchzusetzen.
In Deutschland koordiniert PC-Global die Kampagne. Dort habe ich auch diesen Kampagnenclip gefunden, der demnächst wohl auch auf deutsch erscheinen soll:
Die diese Woche gestartete Online-Petition „Buy IT Fair“ wird begleitet von dem Kurzfilm “Señor Pezzi buys global” Der kurze Trickfilm, in dem die Herstellungsbedingungen in der Computerindustrie thematisiert werden, ruft zur Unterzeichnung der Online-Petition auf .
Da ich den Clip noch nicht auf Youtube gefunden habe, hab ich ihn dort einfach mal hochgeladen, damit er besser verbreitet werden kann.
[Danke an Maik]
Zum Thema passt auch der Clip „ I’m a Mac … and I’ve Got a Dirty Secret “, der erklärt, wie die Produktion von Informationstechnologie durch die Abhängigkeit von Coltan den Krieg in Kongo am Leben hält:
Eine Selbstverpflichtung der Zusammenbauer von Geräten bringt erstmal wenig. Apple z.B. lässt seine Zulieferer erklären, dass sie keine Konfliktmineralien liefern. Allerdings gibt es kein Protokoll, die Lieferkette zu dokumentieren. Da sind die Gesetzgeber gefragt. Zudem ist es einfacher Mineralien zu „strecken“ – also zu mischen – als zum Beispiel Schweinehälften.
Die Petition ist absolut löblich, doch glaube ich kaum, dass sich jemand aus der Hochschulleitung darauf einlässt.
Die Länder haben die Mittel so zusammengestrichen, dass schon um jede Tutorenstelle gekämpft werden muss.
Lasst uns erst einmal mit der sozialen Verantwortung bei der Beschaffung von fossilen Brennstoffen beginnen.
Vielen Dank für die Erwähnung auf Netzpolitik. Wer mehr erfahren möchte: http://procureitfair.org/petition
Das Video im Youtube-Channel von Buy IT Fair: http://www.youtube.com/watch?v=wkEplmsml7w
Zwischenstände und Neues zur Petition sowie ausgewählte News zur Produktion von IT vermittelt Buy IT Fair auch in Sozialen Netzwerken.
Buy IT Fair auf Facebook: http://www.studivz.net/Groups/Overview/27db83e735f1d4f7
Buy IT Fair auf Twitter: http://twitter.com/BuyITFair
Buy IT Fair auf StudiVZ: http://www.studivz.net/Groups/Overview/27db83e735f1d4f7
Mein Herz lacht, wenn ich sehe, dass es Initiativen wie diese gibt, leider ist sie eine extreme Minderheit. Abgesehen davon ist es bei noch weniger Menschen angekommen, dass jede Person soziale Verantwortung bei jeder Aktivität übernimmt. Wir müssen Gesetze schaffen, die die Dokumentation der Lieferkette sicherstellen und auch prüfen. Kapitalismus hat keine Ethik, für die muss die Politik sorgen.
Blöd nur, dass die Politik schon lange dem Kapitalismus gehört.
Ja und ich sehe das genauso wie #5 Rohstoffe gehören niemandem, sie gehören jedem Menschen gleichermassen und sollten deshalb, wenn überhaupt, non-profit gewonnen werden.
@3: Also hier in Bielefeld wurde grad unsinnigerweise (meine meinung) in richtig dicke dellmaschinen investiert (nur so 50 stück oder so glaub ich). die kommen nur über 4% cpu wenn man wirklich alle desktop-3d-effekte einstellt.
da sehe ich schon potenzial das geld anders (sinnvoller?!?) zu verteilen