Die Parteien verstehen die Internetgemeinde nicht

Das Hamburger Abendblatt hat mal beim Chaos Computer Club wegen dem Online-Wahlkampf angefragt: „Die Parteien verstehen die Internetgemeinde nicht“.

„Die Parteien haben die Netzgemeinde überhaupt nicht verstanden“, sagte CCC-Wahlkampfexpertin Constanze Kurz dem Abendblatt. Ein vernichtendes Urteil für all die Strategen in den Wahlkampfzentralen, die bloggen und twittern lassen, was das Zeug hält.[….] „Wir reden hier nicht von den pickligen Nerds, die mit kalter Pizza Nächte vor dem Rechner verbringen“, sagte CCC-Expertin Kurz. „Die Wahrnehmung der etablierten Parteien ist falsch. Das sind nicht nur Schüler und Studenten, die Netzgeneration geht bis 40 hoch.“

42 Ergänzungen

  1. bestimmt nur ein Schreibfehler; es müsste „[…] Chaos Computer Club wegen des Online-Wahlkampf […]“ heißen (mit Genitiv-S). Danke

  2. Die beiden Volksparteien handeln da konsequent – wenn auch für Netzaffine bedauerlich Internetfern. Ihre Mitglieder- und Wählerstruktur liegt weit über der 40-Grenze. Deswegen ist Netzpolitik bzw. Ansprache der Netzgemeinde über das Medium sekundär. Hier werden billige Konzepte ohne wirkliche Strategie benutzt. Der Wahlkampf findet für die Parteien immer noch in den klassischen Medien und am Info-Stand statt. Das wird noch Jahre dauern, bis sich das ändert.

  3. „Gerade die Piratenpartei lebt von der Ablehnung der Netz-Zensur, vom digital ausgelebten Hass auf Familienministerin Ursula von der Leyen (CDU). Sie will Kinderpornografie im Netz unterbinden.“

    IMO keine besonders glückliche Formulierung…

  4. @FTR Es stimmt aber gewissermaßen, jede Partei hat ein oder mehrere Feindbilder. Und die Piratenpartei hat nun mal Zensursula als besonderen Angriffspunkt, eigentlich die ganze CDU. Ich würde die PP nicht wählen, da ihr wichtige Programmpunkte fehlen.

  5. @Killergeneration
    Mir ging es eher darum, dass sich das so liest, dass UvdL verhasst wäre, weil sie versuchen würde, Kinderpornographie im Netz zu unterbinden…

  6. Also nichts für ungut, aber die „Netzgeneration“ auf das Alter von 40 zu begrenzen, finde ich völlig daneben. Ich (z. B.) bin schon jede Menge Jahre über 50.

  7. @6. Dr.Nicman:

    Eben! Auch ich habe meinen 40sten im letzten Jahrtausend gefeiert und fühle mich mit pauschalen Abgrenzungen übelst diskriminiert. Übrigens – auch meine Eltern und Schwiegereltern sind gewohnheitsmäßig im Internet aktiv.

    P.S.: und die cooleren Nicknames haben wir „Alten“ allemale ;-)

  8. @FRIQLE:
    Ist leider auch falsch, entweder „…wegen dem Online-Wahlkampf…“
    oder „…wegen des Online-Wahlkampfes…“

    Also der Satz ist schon korrekt.

    Aber zum eigentlichen Thema: Ich finde der Online Wahlkampf ist sicher sehr wichtig. Aber ich glaube so einen so großen Stellenwert wie er bei der letzten US-Präsidentschaftswahl in den USA hatte wird er bei uns bestenfalls 2013 haben.

  9. Die Abgrenzung zwischen der Generation Internet-bis 40jährigen und den vorigen netzfernen Generationen kommt schon hin. Ich selbst bin zwar fast fünfzig, aber in meiner Altersklasse hinsichtlich Netznutzung die Ausnahme. Natürlich schreiben sich inzwischen 60-jährige per mail, aber das Netz als Informations-und Teilhabequelle nutzen sie nicht. Die gehen nach wie vor zum Lexikon im Bücherregal, die kommen gar nicht darauf, bei wikipedia nachzuschlagen. Ich glaube sogar, daß die wirklich aktive Netznutzung nur bei der Generation unter 30 läuft, und da natürlich auch nur bei den Gebildeten. Die anderen laden sich ihre Songs runter, interessieren sich aber nicht für politische Hintergründe. Heißt: ebay nutzen sie, aber auf netzpolitik würden sie nie gehen, denn “ Politik ist ja eh Scheiße.“

  10. Da spinnen einige unter 55jährige ganz schön ‚rum: Internet ist seit 1996 mein Metier, ich gebe Kurse für Medienleute, ohne Internet ist für mich die Welt inzwischen nicht mehr vorstellbar. Ich bin jetzt 58. Was bilden sich diese jugendwahnverfallenen Mittvierziger eigentlich ein, dass die Welt Ihnen gehöre? Sie sollen doch erst einmal Einfluss nehmen auf Ihre Eltern, aber das vermeiden sie, die könnten ja vielleicht merken, dass Internet und alles, was mit Computer zu tun hat, kein Hexenwerk ist. Sie würden ja entzaubert.

  11. @stimmviech: Hoch leben die Vorurteile!

    Was du schreibst ist so falsch, wie Verallgemeinerungen es nunmal immer sind.

  12. Gibt es eigentlich vernünftige Studien, wie die Altersstruktur der Internetuser in Realtion zu ihrer „Nutzungsqualität“ aussieht?

    Mit Nutzungsqualität meine ich die Art der Internetnutzung und nicht ihre Quantität, die sich relativ einfach erumfragen läßt. Ich weiß, dass ist schwer zu messen, aber dafür sind Soziologen ja da. :)

    Meine persönliche Erfahrung ist, das sich die Internetuser (unabhängig vom Alter) aufteilen in diejenigen, die das Netz als Informationsmedium ansehen (mal schnell was nachgooglen) und deren digitale Kommunikation aus E-Mail-Verkehr besteht und diejenigen, die das Internet als kommunikativen Raum wahrnehmen.

  13. „die Netzgemeinde geht bis 40 hoch“
    Ich vermute mal und noch darüber hinaus. Bin schon auf dem Weg zu den 42 und bleibe weiter Netz-aktiv.

  14. Die Kritiker meiner Ansicht sollten sich bei den Normalos umhören: die nutzen natürlich das Internet, aber es bleibt ihnen- wie mir übrigens auch- letztlich fremd. Nur durch Kontakt zu einem wesentlich jüngeren Geschäftspartner habe ich mir die Intensive Nutzung des Internet angwöhnt. Und eine Generation älter als ich wirds ganz verboten: die Eltern dieses Geschäftspartners wollen noch nicht mal den Internetanschluß, denn “ man hört ja soviel über Betrugsmaschen“.

  15. Bin ebenfalls 40+. Eine willkürliche Abgrenzung an irgendeinem Alter festmachen klappt nicht. Es gibt sehr viele unter-40-jährige oder Twens, die das Internet nur sehr eindimensional nutzen, z.B. nur auf Facebook und vielleicht noch in einem Online-Shop unterwegs sind, oder hauptsächlich spielen, etc. Anders ausgedrückt, es gibt sicherlich auch in jeder Altersgruppe etliche, die sich eine breitgefächerte Internet-Kompetenz angeeignet haben.

  16. Da muss ich mal heftigst Einspruch einlegen, mit 60 Jahren zähle ich mich auch zur Netzgeneration. Daneben gibt es noch viele Ü50-ziger, die das Web 2.0 aktiv nutzen.

  17. ich z.B bin 56 und bin jeden tag schon fast zu viel am Informationen suchen im Netz. Deswegen bin ich überhaupt auf euren blog gekommen. Ich finde z.B das neue Internet Manifest eine wichtige Sache. Internet, das web welches auch immer, ob 2.0 oder die nachfolgenden, wird denke ich, immer mehr ein Bestandteil unserer Gesellschaft werden und es kann nicht angehen, dass im elfenbeiturm hausende weltfremde Politiker, versuchen es nach ihren vollkomen veralteten Denkgewohnheiten zu verwalten und Restriktionen zu unterwerfen.

  18. Freilich gibt es auch jede Menge Ü40 Netzaktive. Nur fällt die Nutzung und auch das Wissen um Internettermini nach oben eben schon brachial ab. Jugendliche mögen z.T. einseitige Nutzer sein, aber sie wissen auch grob um den Rest und können ihn einigermaßen einschätzen, auch da gibt es sicher Ausnahmen, aber die Verteilung ist da eben gerade umgekehrt zu der der „Alten“ (verzeiht ;) ).
    Man verstehe dieses Generationsgedöns (welches ich grundsätzlich auch nicht so mag) doch nicht als absolute Einteilung, sondern lediglich als grobe alterliche Einordnung, eine Regel welche durchaus durch etliche Ausnahmen bestätigt werden darf.
    Und ja so ganz allmählich kenne ich auch immer mehr Ü40er und Ü50er aus nicht-IT Berufen die sich zumindest mal stückweise an das Netz herantrauen.

  19. P.S. Eine Grenzlinie sollte man da sicher nirgends fest ziehen, wie gesagt man kann sich höchstens an der „Mehrheit-nutzt-es-aktiv“ Linie etwas orientieren. Darauf dass die (meisten) Parteien das Potential (insbesondere bei älteren Bürgern) einerseits völlig verkennen und andererseits einfach ihre bescheuerte Berieselungsmasche, die ich auch in den üblichen Berieselungsmedien schon immer **** fand, fahren, können wir uns aber vielleicht altersübergreifend einigen denke ich ;)

  20. Ich bin schon ein bissl erstaunt, über dies Gezanke um Alterstrukturen, -grenzen und willkürliche Interessenszuweisungen. Ich bin 57 Jahre alt, blogge, bin bei Facebook, Twitter und Myspace und Xing aktiv und nutze die Kommunikations- und Kontaktmöglichkeiten dieser Plattformen sehr intensiv. Für meine Arbeit und auch privat möchte ich die Möglichkeiten von Google, Wiki und Co nicht mehr missen. (Meine 83jährige Mutter beschränkt sich allerdings in der Tat nur noch auf die Nutzung der Emailfunktionen.) Andererseits kenne ich aber im Kreise gleichalteriger Bekannter kaum jemanden, der sich noch so intensiv auf das Web ganz allgemein einlässt. Aber ganz unabhängig davon, ob nun Altersgrenzen für die Web 2.0 Nutzung klar erkennbar sind oder nicht, Fakt ist jedenfalls, dass die Parteien (zumindest die großen „Volksparteien“) ihre Botschaften (oder das, was sie als solche ausgeben) immer noch fast ausschliesslich auf den klassischen Wegen über den Infostand, den Flyer, die Plakate und Ähnliches an den Mann/die Frau bringen. Das mag in diesem Bundestagswahljahr noch gerade so angehen, in vier Jahren werden sie dann allerdings feststellen müssen, dass die Wirklichkeit sie überholt hat und neue Strategien gefragt sind.

  21. 40+ und immer noch aktiv :-)

    Aber es stimmt schon: Bis auf so ein paar ewig-gestrig-linke-weltverbesserer gibt es in meinem Bekanntenkreis viele, die man bestenfalls als „uninteressiert“ klassifizieren kann. Die aber kann man beeinflussen, und zwar leichter, wenn man selber schon ein paar graue Haare vorweisen kann. Aber ich habe eh‘ nicht das Gefühl, dass man in der Generation von den Kiddies untergebuttert wird..

  22. pöh, ich hab mit 13 am ersten ibm-schulrechner in nrw gesessen und kärtchen gelocht. die errormeldungen standen auf einer ziffernliste aus laminierter pappe, die man unter dem bildschirm vorziehen musste, der lüfter passte so gerade in die turnhalle. auf der computermesse in köln sind wir morgens von stand zu stand gegangen und haben überall, wo’s ging, 10 print „ich bin blöd“, 20 goto 10 eingehackt. hab ohne berufliche notwendigkeit dbaseIII, pascal und c gemacht und so 4/5 meines lebens am computer gehangen. wird sich auch nicht ändern. im moment mach ich mich schlau über unix, xml, php, perl und hab damit spass ohne ende. porzellanmalerei & kegelnachmittage? nö, lass ma.

    ich find diese altersdebatte doof und hab auch keine lust, sie immer wieder zu führen. aber ich ärgere mich jedes mal, wenn jemand sprüche über ‚bis 40‘ ablässt. damit macht die-/derjenige nämlich dasselbe, was wir ‚der politik‘ vorwerfen: sie nimmt nur einen sehr begrenzten ausschnitt der lebenswirklichkeit wahr.

  23. Natürlich benutzen die Älteren mittlerweile das Internet. Aber der Anwendungsbereich ist doch trotzdem anders. Ältere Menschen, und da meine ich, diejenigen die schon in der 2ten Lebenshälfte sind d.h. ab 50, begreifen das Internet immer noch mehr als Informationsmedium statt als Interaktionsmedium. Der Benutzungsgrad sozialer Netzwerke, insbesondere von Karriereplattformen und Freundesnetzwerken ist bei Älteren deutlich geringer, auch wenn ich das in Zahlen nicht belegen kann. Die Ältere Generation und vor allem die Volksparteien begreifen noch nicht, dass bei den jungen das Internet jedes andere Medium als Leitmedium weit hinter sich gelassen hat.Für viele Ältere ist das Internet ein Medium neben Print, Fernsehen und Radio. Für die Jungen dagegen ist es „das Medium“ schlechthin. Das sieht man alleine daran, dass viele Junge Menschen kaum noch Zeitung lesen, Radio höchstens im Auto hören , über das Internet individualisiertes Internetradio und Fernsehen auch nicht mehr unbedingt, da immer mehr Fernsehinhalte über das Internet jederzeit abrufbar sind (insbes. Nachrichten, Comedy, Serien, Youtube Schnipsel)und man nicht mehr zeitgebunden Fernsehen schauen muss. Somit verpasst man im Fernsehen nichts mehr. Die Verbreitung von Smartphones wird das Nutzerverhalten nochmals dramatisch verändern insbes. durch ortsbasierte Dienste (Mapping, GPS Anwendungen).

    1. Weis nicht so recht was das nutzen von 50+ angeht. Meine tante, vielleicht auch teils mir zu verdanken macht seit mitte der 90er ihre Translation Services firma beinah ausschliesslich on-line. Dabei hatte sie immer mehr die altaegliche kommunikation mit fern lebenenden toechter und kirchen gemeinde (eeeh, social network anyone) ueber email im sms takt gefuehrt. Es ist bestimmt eine frage der bildung und der algemeinen vertrautheit (beruf, etc) zu verdanken…

  24. Der grosse Unterschied zwischen Wahlkampf in Amerika und Deutschland ist doch folgender:
    1. Die Programme der handelnden Personen (Merkel, Steinmeier, Westerwelle, Künast/Trittin, Lafo) wird in den Parteien gemacht. Die treffen sich 1 oder ein halbes Jahr vor der Wahl um ein Programm zu verabschieden, welches ein Generalsekretär in Rücksprache mit den Fachpolitikern seiner Partei ausformuliert hat.
    2. Die Entscheidung über die politische Agenda und Regierungsprogramm wird in den Gremien (Bundesvorstand, Landesvorstand, Ortsvorstand) getroffen. Somit muss man Parteiangehöriger sein, und der Einfluss von unabhängigen aber interessierten Wählern ist begrenzt.
    3. In Amerika ist alles auf Personen zugeschnitten. Da gibt es nicht so eine strenge Form von Parteimitgliedschaft, und um Menschen zu mobilisieren, sind die Personen viel stärker auf die Teilhabe von Unterstützern angewiesen. Daher ist die Internetaktivität höher, da ja auch die USA geographisch weitaus größer sind. Die Personen stehen für Programme und nicht die Parteien. Ausserdem entwickeln Unterstützer in den USA eine stärkere Leidenschaft für Personen als für Parteien. Deshalb ist die Begeisterung der Menschen für Ihre Personen größer als bei uns für Parteien. Es liegt am System, dass bei uns die Begeisterung geringer ist, da Programme alle schon in Parteigremien festgelegt sind.
    Somit haben Politiker bei uns nur das Interesse, ihre Programmatik unter das Volk zu mischen. Dass Politiker hierzulande aber Web 2.0 Instrumente benutzen, und Interaktivität nur vorgaukeln ist bedauerlich, da sie damit mehr Wähler enttäuschen als begeistern.

  25. ergh! auch 41+ … und ich denke an mein 75 jahre alten vater der im norden Kanada’s seit 10 jahren rechner baut und zum surfen ausruestet fuer die Hutteriten ! von wegen 40.

  26. Die eigentliche Internetgeneration im Sinne interaktiver, auch politisch aktivistischer Nutzung ist wohl eher unter 30 als unter 40. Bestes Beispiel: Franziska Hein, 29. Den Entwurf einer Petition hätte man von Lebens-und politischer Erfahrung her gesehen wohl eher von einer 40-jährigen erwartet. Nur denken die 40+ Leute eher in autoritären Sender-Empfänger-Schemata und sind deshalb nicht auf die Idee einer solchen Petition gekommen.In ca. 10 Jahren wird sich die Politik stark unter Umständen verändert haben, vielleicht gebiert das Netz wirklich einen neuen Politikertypus, der zwangsläufig ehrlicher sein muß als Kohl, Merkel, Zensursula. Ich bin mir aber nicht sicher, denn der nichtgebildete Jüngere nutzt das Internet auch nur im Sinne von Web 1.0 , man beachte mal die Diskussionskultur bei Normalonetzwerken wie wkw. Die nächsten 10 Jahre werden auf jeden Fall spannend.

  27. Also fürs erste kann man ja nur froh sein wenn die Bedeutung des Internets für Ältere noch so unterschätzt wird. Da bleibt uns der ganze Wahlkampfkrampf wenigstens etwas erspart.
    Andererseits könnt ich mir vorstellen, dass Politiker auch definitiv Angst vor dem Internet – und damit vor wirklichen Aussagen und Angaben haben. Wenn ich mir anschaue was derzeit von früh bis spät in allen TV Programman alles an „Diskussionen“ mit Politikern läuft dann kann ich nur feststellen, dass es gut ist dass deren Aussagen nicht ernsthaft überprüft und nachverfolgt werden können. Die sagen was- man wundert sich – vergisst es aber eben schnell wieder weil man eh davon ausgeht dass in derartigen Sendungen eigentlich nur gesagt wird was irgendwie gut klingt.
    Da wären Ausagen im Internet eben deutlich „gefährlicher“. Was da geschrieben steht bleibt definitiv nachvollziehbar und damit auch eben angreifbar. „Lügen“ ist nicht mehr so leicht, weil eben das Internet auch gleich die Möglichkeit bietet vieles nachzuprüfen. Und man darf auch nicht vergessen, dass inzwischen auch genug Leute sich diese Mühe machen würden.
    Wie gesagt – geschriebenes bleibt – und daher würden im Internet entweder nur völlig belanglose Dinge ausgesagt – oder es wird eben versucht da erst gar nix zu machen.
    Ich glaub nicht so wirklich daran, dass die Wahrnehmung der etablierten Parteien so falsch sein wird – ganz doof sind die auch nicht und wenn über Internet tatsächlich ernsthaft Stimmen gewinnbar wären würde das wesentlich intensiver genutzt. Ich glaub wirklich dass die Parteien eher aus den oben genannten Gründen Angst vor dem Internet haben.

  28. Youtube Deutschland manipuliert jetzt auch

    cdutv vorne bei gerade 40 bewertungen

    http://www.youtube.com/news?s=mp

    Das stimmt niemals. Das neue Alex Jones Video ist nichtmal in den top100, dabei ist es in sämtlichen anderen Ländern drin.
    http://www.youtube.com/watch?v=cxKAsbKiqoQ
    #5 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Australien
    #5 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Kanada
    #24 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Großbritannien und Nordirland
    #14 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Irland
    #3 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Neuseeland
    #94 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Israel
    #8 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Global
    #68 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Frankreich
    #37 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Südkorea
    #42 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Niederlande
    #52 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Polen
    #26 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Tschechien
    #33 – Meistgesehen (heute) – Nachrichten & Politik – Schweden

    Das passiert sonst nie.

  29. Also das mit dem „Die Netzgeneration geht bis 40 hoch“ halte ich doch für ein Gerücht. Ich bin 44 und einige andere Netizens haben sich hier ja als noch älter „geoutet“.

    Auch den Satz „vom digital ausgelebten Hass auf Familienministerin Ursula von der Leyen“ finde ich äusserst ungeschickt. Meine Mutter hat mir beigebracht, dumme Menschen nicht zu hassen sondern sie so zu nehmen, wie sie sind. Sie können es halt nicht besser. Ich muss (und werde) halt weder sie noch ihrer Partei meine Stimme geben.

    Auch „Viele Menschen der jungen Generation haben aber kein Festnetz mehr, sondern nur noch ein Handy. Dadurch werden die Umfragen immer weniger repräsentativ.“ ist für mich jedenfalls falsch. Ich rede einfach nicht am Telefon mit irgendwelchen Meinungsforschungsinstituten, denen geht es in der Regel eh nicht um meine Meinung – sie wollen nur ihr Weltbild bestätigt sehen. Genauso wenig kaufe ich am Telefon irgendwas.

    Auch dieser Satz „Die Internet-Gemeinde ist kritisch gegenüber jeder Obrigkeit.“ ist lustig. Wird man in Deutschland eigentlich (siehe Geschichte) dazu erzogen, der Obrigkeit nicht blind zu vertrauen. Wozu das geführt hat, wissen wir ja alle. Jeder intelligente Mensch sollte gegenüber der „Obrigkeit“ eigentlich extrem skeptisch sein.

    „Zu den Millionen Unentschlossenen und Wechselwählern gesellen sich noch die Webfetischisten.“. Da hat jemand bei der Mengenlehre nicht aufgepasst. „Webfetischisten“ sind auch nur eine Teilgruppe von „Bürgern“ die Wechselwähler oder Unentschlossene sein können.

    Ich hätte gerne den Originaltext von Frau Kunze ohne dieses „rumphantasieren“ des Abendblattes.

    gruß, Frank

  30. Also ich bin weiiiiiit über 40 und möchte hier mal sagen, dass ich mich auch bis ins hohe Alter nicht aus der sogenannten „Internetgemeinde“ ausbürgern lassen will auch nicht vvon einer ccc-vertreterin.

    Meine Frage zu dem Thema hier ist jedoch, wie weit versteht denn die Internetgemeinde die Fragestellungen mit der sich die Politik beschäftig. Ich finde die Diskussion hier einfach zu einseitig polarisierend.

    Ich meine, dass sich die sogenannte Internetgemeinde nicht ausschließlich mit den gesellschaftlichen Fragestellungen, die durch die Entwicklung der Kommunikations- und Informationstechnologien akut auf der Tagesordnung stehen, befassen darf, ansonsten wird Internetpolitik nicht nur von den Politikern sondern auch von der Bevölkerung als abgehoben elitär wahrgenommen.

    Viele gesellschaftliche Gruppen müssen erst in einem mühsamen Prozess lernen, dass es sich bei den gesellschaftlichen Entwicklungen die von dem technologischen Fortschritt getragen, ja vorangetrieben werden, nicht um einen Trend sondern um die Zukunft handelt.

    genauso muss die Internetgemeinde lernen zu erkennen, dass für die Menschen alle in der Vergangenheit bis heute angestauten gesellschaftlichen Probleme weiter bestehen und vielleicht noch verstärkt werden.

    Es gibt immer mehr Menschen in unserem Land (wie auf der ganzen Welt) die von den Segnungen des Fortschritts ausgeschlossen sind, da sie ihr Leben in prekären Lebensverhältnissen fristen. Viele von ihnen haben ihre Lebensverhältnisse gerade den Folgen des technologischen Fortschritts zu „verdanken“. Solange Netzpolitik keine Antwort auf die brennenden Fragen der immer mehr verelenden Bevölkerungsschichten haben braucht sich doch eingentlich niemand wundern warum die Menschen kein Verständnis/Wahrnehmung für unsere Fragen an die Politik haben.

    Ein Beispiel

    In verschiedenen gesellschaftlichen Schichten wächst die Forderung danach, dass Menschen vom Salär, welches ihnen für ihre erbrachte Arbeitsleistung – vom sogenannten Argeitgeber „zugeteilt“ wird, auch ein menschehnwürdiges Leben führen können sollen.

    Es wird also ein Zustand eingefordert, den es jahrzehntelang zuvor gab, der aber irgenwie im selben Zuge wie der technologische Fortschritt Menschen aus der Arbeitswelt ausgrenzte, stückweise verloren ging.

    Es wächst also immer mehr die Forderung nach einem gesetzlich garantierten Mindestlohn als einzige Alternative zur indirekten Subventionierung der Unternehmen durch soziale Transferleistungen.

    Nun haben sich einige Gruppen als gesellschaftliche Vertreter derer die ansonsten nirgendwo eine Lobby haben, zu einer Initiative zusammengetan, die versucht der Politik das Thema näher zu bringen.

    Diese Initiative betreibt hierzu eine Internetseite und versucht nun darüber einen mir sehr pfiffig erscheinenden bundesweiten Flashmob zu initieren.

    Die Teilnehmer sollten bei diesem Flashmob öffentlichkeitswirksam ihre Stimme für einen gesetzlich geregelten Mindestlohn an einer dafür bereitstehenden Wahlurne abgeben. Dabei wird klar, dass sich die Menschen die zu dem Flashmob erscheinen in einer Reihe anstellen müssen.

    In Berlin soll demzufolge die Warteschlange über den noblen Potsdamer Platz verlaufen. Welch grandiose Vorstellung.

    Nun meine Frage – wie verhält sich die sogenannnte Internetgemeinde – verleiht sie einer solchen Idee Flügel und hilft Menschenmassen zu mobilisieren oder verharrt sie bockig in Passivität, weil das Ganze nun aber garnichts mit Internetpolitik zu tun hat? ;-)

    Wer sich zum Thema “ BUNDESWEITER FLASHMOB STIMMEN FÜR DEN MINDESTLOHN“ informieren möchte:

    http://www.mindestlohn09.de/flashmob/

    und herzlichen Dank für die dem Thema geschenkte Aufmerksamkeit

  31. Ja, das geht halt schief wenn man versucht Wahlkampagnen aus anderen Ländern zu kopieren, ohne auf Unterschiede zwischen den Ländern zu achten… Obama *hust*

  32. Ja, wirklich schlimm. Aber ich halte die „Netzgeneration“ auch für größtenteils unter 40/50. Wenn ich die Computerfähigkeiten meiner Oma ansehen bezweifle ich, dass sie sie jemals das Internet nutzen wird.

  33. @Vorstein Also ich beschäftige mich mit Computern seit ..ähm… sehr langer Zeit. Mit Netzpolitik theoretisch seit 1984, mit aktivem Datenschutz seit ’87 und mit dem Internet seit ’91 – habe noch Archie und Gopher die Hand geschüttelt und bin trotzdem mehr als ein Jahrzehnt jünger als Du – ich hab einfach früher angefangen.

    @Vera Ich höre dich – unsere Schule hatte schon in den 60er Jahren einen Computer angeschafft in dessen Programmierung im Mathe-Unterricht eingeführt. Als ich den in der 6.Klasse erstmals bediente sah der schon ganz schön alt aus.

    Heute mache ich nicht nur den Online-Wahlkampf für (m)einen weniger netzaffinen Bundestagsabgeordneten, sondern könnte mir auch privat den Verzicht auf LiveJournal,Facebook&Twitter und beruflich den Verzicht auf XING kaum vorstellen.

    Nur die MySpace GlitzieBuntie-Welt, in der ich mit 345 Gruppen statt Einzelpersonen vernetzt bin, wurde nie wirklich meins (sowenig wie die entsprechenden Holzmedien von Bild und Bunte bis Bravo).

    Meine Schwiegermutter hat vor wenigen Jahren mit dem Computer angefangen, nutzt aber über Email und ECards hinaus auch Amazon, kann mit Firefox und Thunderbird umgehen und weiss was POP3 ist – und schlägt schon selbst Begriffe in der Wikipedia und Orte in Google Maps nach. Sie hat einen eigenen LiveJournal-Account und freut sich an Rundflügen mit Google Earth, die sie ebenso selbst startet.

    Was ich damit sagen will? Die Netzgeneration hat einen Altersschwerpunkt zwischen 25 und 40, aber beginnt für manche mit dem Laufen und endet für andere noch nicht wenn das Laufen schon schwer fällt.

  34. beim joggen im netz bin ich auf folgende interessante frage gestossen: was würdest du arbeiten, wenn für dein einkommen gesorgt wäre?

    im ersten augenblick scheint es eine simple frage zu sein, dennoch ungewöhnlich und beim genauen nachdenken doch nicht so einfach und schnell zu beantworten wie im ersten augen-blick gedacht…!

    gefunden unter: http://www.initiative-grundeinkommen.ch

    weitere links dazu: http://www.grundeinkommen.tv/blog/
    http://www.unternimm-die-zukunft.de/

  35. Ach so ich verstehe, dann bin ich mit 54 eine wenig zu berücksichtigende Minderheit.

    Gelinde gesagt fürchte ich, dass Ihr an Eurer polarisierenden Arroganz ersticken werdet.

    Was ist denn mit all den Menschen, die vom Alter her zu der vermeintlichen Internetgemeinde gehören und denen ich erst was über Computer und Internet, und die Folgend des Eingreifens der Politik erkläre. Ich denke dass es nicht wenige Menschen gibt, die sich genau auch in meiner Situation befinden.

    Außerdem ist es eine absolute Verniedlichung der Gefahr, die von der etablierten Politik ausgeht, wenn ich das Problem auf ein Generationsproblem reduziere.

    Die Politiker, die Ihr vom Alter her, den Problemen für zu unaufgeschlossen haltet, sind doch nicht zu dumm zu begreifen was hier vor sich geht. Sie klammern sich an ihre konservatien Werte nicht aus Altersgründen, sondern aus Gründen des Machterhalts und dabei wissen wohl die meisten genau was sie tun. Auch die Politiker, die konservativen Parteien angehören und gleichzeitig der vermeintlichen Internetgeneration angehören, singen blöd die Sprüche der Leithammel mit. Es ist also eine Frage der Gesinnung und nicht des Alters.

    Wer dem System als Vollstrecker dient, welches auf Prinzipien beruht, die durch den technologischen Fortschritt in Frage oder ad absurdum gestellt werden, wird dieses System verteidigen, weil es ihn besoldet, das hängt überhaupt nicht vom Alter der Person ab.

    Wenn Ihr, wie hier angeregt warten wollt bis die von Euch als unverständig eingeschätzte Politikergeneration ausstirbt, werdet ihr selbst ergraut sein und der technologische Fortschritt wird sich rasant weiter vollzogen haben und wenn es dann weiter „junge“ Menschen wie Euch heute geben wird, dann werdet Ihr sie nicht und sie Euch nicht verstehen.

    So liebe Leute wird das nie was. ich denke eher das man die Leute bewegen muss einzugestehen, dass sie bewusst nicht verstehen wollen um festhalten zu können am althergebrachten, wie es ihr Auftrag ist.

  36. Die Netzgeneration geht meiner Ansicht nach auch etwas weiter als 40 hoch. Wenn ich mir nur meine Eltern anschaue, dann beweisen sie mir das absolute Gegenteil. Ich denke aber, dass zukünftig trotzdem das Netz und vor allem soziale Netzwerke stark in den Fokus rücken werden.. Na ja, abwarten und Tee trinken, viel mehr kann man nicht tun

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