Blogs sind tot in der e-Demokratie

Die Sendung „Breitband“ auf Deutschlandradio Kultur brachte am Samstag zwei interessante Beiträge.In „Blogs Are Dead“ ist Christoph Dowe, stellvertretender Chefredakteur bei Zeit-Online zu Besuch und redet über Politik und Blogs. Eine seiner These ist, dass es uns zu gut geht und die deutschen Politiker sich das Luxusproblem leisten können, nicht direkt mit den Bürgern über digitale Medien kommunizieren zu müssen.

Elvis is dead. Punk is dead. The Revolution is dead. Blogs are dead. Über das Verschwinden der kleinen und großen Utopien. Gestern hieß es noch, Blogs würden zum Leitmedium im 21. Jahrhundert. Zeitungen sollten im Handumdrehen verschwinden. Schließlich sind Blogger ja unabhängiger, direkter, schneller, war an jeder Ecke zu hören. Heute kennt kaum ein Passant auf der Straße den Namen auch nur eines einzigen deutschen Bloggers. Woran liegt’s? Darüber werden wir in der nächsten Sendung mit Christoph Dove sprechen. Er ist aktuell Vizekapitän bei Zeit-Online und war lange 1. Offizier bei www.politik-digital.de. Vor allem wollen wir über die Abwesenheit politisch relevanter Blogs in Deutschland sprechen. Letzte Woche war die Bedeutung der Blogs im US-Wahlkampf Thema. Diese Woche wollen wir den Blick Richtung Deutschland wenden. Warum Blogs hier keine Rollen spielen, sollen uns Christoph Dove in aller gebotenen Ausführlichkeit erklären. Wenn er uns vom Gegenteil überzeugt, um so besser.

Hier ist die MP3.

In dem Beitrag „Die elektrische Demokratie“ geht es um eben diese:

Die Wahlbeteiligung sinkt. Die Zahl der Bürger, die auch User sind, steigt. Die logische Konsequenz: E-Democracy. Viele Hoffnungen auf eine aktivere Zivilgesellschaft richten sich auf die digitalen Neuerungen der Bürgerbeteiligung. Ein dreitägiger Kongress namens „Forum für die Zukunft der Demokratie“ in Madrid diskutierte neue Wege der Beteiligung. Unsere Kollegen der Ortszeit sprachen mit Michael Remmert, dem Beauftragten des Europarats für E-Democracy.

Hier ist die MP3.

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2 Ergänzungen

  1. Blogs sind tot? Wäre mir neu. Wie gut, dass man über ein Blog davon erfährt. Die Wahrheit ist: Die Systemlüge der Demokratie ist, dass alle Wähler gleich sind und sich aus Medien informieren. Politische Blogs sind für Alphawähler und sie bestimmen den Leitdiskurs. Blogs verbessern den Wissensaustausch bei den Alphas. Und Alphas sind es auch, die in der Regel die anderen Medien machen und ihre Bloglektüre wiederkauen.

  2. Ich dachte, der 1.Offizier ist sowieso und immer der Vizekapitän….Naja. Aber warum ist es wichtig, die Namen der blogger zu kennen, wenn man den Inhalt der blogs liest? Das scheint mir doch mal wieder so eine „Journalisten vs Blogger“-Geschichte zu sein.

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