Telepolis berichtet aus aktuellem Anlass über die Geschichte der biometrischen Erfassung und der biometrischen Ausweis- und Reisedokumente. Leider gehen die Autoren vor allem auf die Gesichtsvermessung und -fotografierung ein, weniger auf die Tradition der Fingerabdrücke. Und die ist durchaus interessant:
Ausweise gehen in Deutschland auf die von den Nazis ab 1938 eingeführte „Kennkarte“ zurück, deren Mitführen für Juden zwingend war. Kennkarten für Juden waren zusätzlich mit einem großen „J“ und einem Fingerabdruck versehen. In Spanien wurde die Erfassung von Fingerabdrücken für die nationale Identitätskarte, die bis heute gilt, 1940 während der Franco-Diktatur eingeführt. Was nun allen BürgerInnen aufgenötigt wird, steht also ganz klar in der Tradition verbrecherischer Regime.
Jemand vom CCCHB hat diese historische Analogie mal bildlich dargestellt:
Ich habe die ganze Geschichte mit den Fingerabrdrücken kürzlich einem chilenischen Freund erzählt. Das erste was ihm in den Sinn kam war „Das war das erste was sie gemacht haben nachdm Pinochet an die Macht kam“…
Sieht gut geshopt aus; aber dass das Dokument grob 24 Jahre vor der Geburt der Dame ausgestellt wurde, sieht irgendwie unpassend aus.