Wikimedia veröffentlicht Empfehlungen für Digitalisierungsprojekte

Anlässlich des 3. Leipziger Kongresses für Information und Bibliothek fordert Wikimedia Deutschland e.V. Kultureinrichtungen dazu auf, Digitalisate von urheberrechtsfreien Werken ausdrücklich als freie Inhalte zu deklarieren. Dazu hat der durch die Förderung der Online-Enzyklopädie Wikipedia bekannte Verein entsprechende Empfehlungen veröffentlicht.

Viele Kultureinrichtungen wie Bibliotheken, Archive und Museen stellen ihre Digitalisate unter restriktiven Bedingungen zur Verfügung und beanspruchen für diese teilweise sogar ein neues Copyright. “Die Rechtmäßigkeit dieser Praxis ist juristisch umstritten, in jedem Fall bewirkt sie eine Schwächung des Gemeinguts und steht damit im Widerspruch zu der auf dem UNO-Weltgipfel zur Informationsgesellschaft beschlossenen Stärkung der Gemeinfreiheit”, erklärt Patrick Danowski, Mitglied im Vorstand von Wikimedia Deutschland, und stellt klar: “Gemeinfreie Werke müssen auch in digitaler Form gemeinfrei bleiben.”

Wikimedia Deutschland will mit seinen Empfehlungen Kultureinrichtungen unterstützen, die sich ihrer gesellschaftlichen Verantwortung bewusst sind und sich deshalb nicht an dem Versuch beteiligen möchten, gemeinfreie Werke zu remonopolisieren. Gleichzeitig appelliert der gemeinnützige Verein an die Bundesregierung, der Absichtserklärung auf dem UNO-Weltgipfel Taten folgen zu lassen und diesen Aspekt bei der Erarbeitung der nationalen Digitalisierungsstrategie im Rahmen der europäischen digitalen Bibliothek zu berücksichtigen.

Das Ziel sollte sein, gemeinsam eine digitale Wissensallmende zu schaffen, damit Kulturgut beliebig in neuen Zusammenhängen verwendet werden kann. Diese Wiederverwendbarkeit von Inhalten ist eine Grundvoraussetzung für moderne Wissensgesellschaften.

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