Die Stasi 2.0-Shirt-Spendenaktion hat dem AK Vorratsdatenspeicherung mehr als 11.000 Euro beschert!
Spreadshirt hat dazu eine Pressemitteilung herausgegeben: Die Vorwahl der anderen – Spreadshirt spendet Datenschützern.
Das „Stasi 2.0“ Motiv hat eine bewegte Geschichte. Adler, Initiator der Aktion „Überwach!“, wollte mit dem Motiv auf die Gefahren durch staatliche Kontrolle aufmerksam machen – und zwar in möglichst drastischer Weise. Etwas zu drastisch, befand die Spreadshirt Rechtsabteilung, die das Motiv zunächst ablehnte. Doch Spreadshirt-Gründer und CEO Lukasz Gadowski setzte sich nachhaltig für den Druck ein: „Ich respektiere Schäuble und habe Verständis für die sensible Sicherheitslage. Aber mit Satire müssen Politiker einfach rechnen.“ Ganz unabhängig vom Missbrauchspotenzial seien die Schäuble-Pläne außerdem ineffektiv und wirtschaftlich wenig effizient. Ergebnis: das Shirt wurde nicht nur gedruckt und verkauft, sondern auch mit einer Spende von 5 Euro pro Verkauf verknüpft. Ergänzt wurde der Spreadshirt-Beitrag durch eine weitere optionale Spende seitens der Kunden, die sie über einen variablen Kaufpreis festlegten.
Die Stasi 2.0-Shirts gibt es seit dem 30.6.2007 nicht mehr über Spreadshirt mit einer automatischen Spende an den AK Vorrat. Im AK wird gerade überlegt, die T-Shirts künftig selber zu vertreiben. Auch an Aufkleber und andere Devotionalien wird gedacht.
wie mehrfach gesagt:
mit schlechten mitteln für das gute zu streiten, ist unlauter und nicht unterstützenswert.
mt stasi 2.0 hat der ak vorratsdatenspeicherung den falschen weg gewählt. tendenziell wie peta mit den kz-vergleichen.
wie mehrfach gesagt:
Es gibt eine Menge Leute, die befürchten, dass die aktuellen Bemühungen der Politik geeignet sind, in einen neuen totalitären deutschen Staat zu führen, und da ist das Stasi 2.0 Motiv sehr wohl geeignet, die Leuten, die etwas dagegen unternehmen könnten, aus ihrer Lethargie zu wecken, indem man aufzeigt, wo das ganze enden könnte.
Noch ist Zeit sich einen neuen ausweis machen zu lassen, das müsste aber jetzt gleich in den nächsten Tagen stattfinden damit man auf jeden Fall noch den alten Ausweis ohne Rfid Chips bekommt, hab meinen schon beantragt;-)
Peace
Macht weiter so
Tommy
@Julia: Bis zu seinen neuesten wolkig-düsteren Spekulationen im Spiegel war ich beinahe Deiner Meinung, jetzt bin ich es nicht mehr.
Der Vergleich passt wegen des, sagen wir mal, strategischen Verhältnisses zur Wahrheit, dass unser Innenminister pflegt. Es passt zu der gewählten Form der Andeutungen und Fragen, die nur dem einen Zweck dienen, alles was nicht gut ankommt wieder dementieren zu können. Und er passt zu den Inhalten, von denen Schäuble sprach. Auch der Stasi ging es darum, „Gefährder“ für ihr System vorbeugend aus dem Verkehr zu ziehen, möglichst bevor die ein Delikt begehen konnten. Auch für die Stasi kam es darauf an, die umfassenden Befugnisse zur Kontrolle zu bekommen, aber alles schön ordentlich und formal geregelt. Nicht etwa unter der Hand, mit augenzwinkernd geduldeter Kompetenzüberschreitung.
Das ist auch der Unterschied zwischen Schily und Schäuble. Unter Schily gab es Online-Durchsuchungen im Wege der Täuschung am Wähler. Immerhin, wenigstens, ist dies ein Ausfluss von so etwas ähnlichem wie schlechtem Gewissen. Das Problem plagt Schäuble so wenig wie die Verfassung. Sein Gewissen schlägt ihm wahrscheinlich letztlich auch irgendwo, aber offenbar jedenfalls nicht da, wo es um Freiheit, Demokratie und Bürgerrrechte geht. Die Verfassung wird, so sie stört, kurzerhand umgeschrieben. So eine Grenzübertretung nach der nächsten vom Tabu zur Regel. So wird Angst verbreitet. So entsteht Macht.
Erinnert das nicht wirklich an die Stasi?
Dirk von dataloo hat selber auch drüber gebloggt, dort gibt es auch ein schönes Foto von der symbolischen Scheckübergabe vor dem Reichstag.
Die Spendenaktion geht insofern weiter, dass nun 1 Euro pro Shirt von dataloo an den AK Vorrat gespendet wird. Das ist natürlich nicht mehr so viel ohne den Spendenanteil von Spreadshirt, aber besser als nichts.
Julia: Wie du weisst, hatte sich der AK Vorrat das Motto „Stasi 2.0“ zunächst gar nicht zu eigen gemacht, weil es auch bei uns Bedenken gab wegen der historischen Analogie und einer möglichen Verharmlosung der Stasi-Verbrechen. Wir sind vor allem erfreut über die Spendenaktion gewesen. Mittlerweile scheint sich aber der Eindruck durchzusetzen, dass Schäuble zumindest gedanklich immer näher an Mielke&Co heranrückt, dass aber auch durch das „2.0“ klar wird, dass keine Gleichsetzung mit der echten Stasi gemeint ist. Wir haben übrigens viel Zuspruch von Leuten aus dem Osten bekommen, die das Motto genau richtig finden.
Ich sehe die Bezeichnung „Stasi 2.0“ als legitime Warnung davor, was mit den von Herrn Schäuble (stets nur geschickt indirekt) gewünschten Maßnahmen möglich ist. Es bleibt dabei, dass eine DDR über die Möglichkeiten digitaler Überwachung höchst erfreut gewesen wäre. Schäuble mag keine neue Stasi wollen, aber er bereitet die Werkzeuge vor, die ein kommender Machthaber dafür benötigt.
oeh was geht? @ julia seeliger
das ganze ist doch keine aktion des arbeitskreises sondern eine spende von spreadshirt und dataloo?
jetzt noch meckern, wenn 11.000 euronen zusammen kommen zum support von leuten die sich engagieren. kann jawohl mal echt nich mehr wahr sein…
das klingt doch mal anch ner halbwegs sinnigen aktion, da werd ich mir doch mal direkt ein shirt rauslassen.
Der Vergleich mit der Stasi ist schon deswegen Schwachsin, weil Schäuble die Daten sammeln will, um sie den Amis zu geben. Merke: Amis sind keine Kommis!
The family jewels
Was ich — mal unabhängig von der Debatte, ob „Stasi 2.0“ legitim ist oder nicht — an dem Beitrag oben nicht verstehe, ist die Verknüpfung zwischen: „T-Shirt bei Spreadshirt bringt massiv Spenden ein“ und „deswegen gibt es es seitdem dort nichtmehr“. Kann mich jemand aufklären?
finde ich auch schade. aber spreadshirt und dataloo wollen wohl an der idee lieber lieber selbst verdienen und die noble spendenaktion ist dafür noch gute abschluss-pr :(
Moin!
Also, ich habe 2 Wochen mit Spreadshirt und dataloo um eine Fortführung verhandelt, aber es gab wohl Teile von Spreadshirt, die die Aktion für einfach zu teuer für Spreadshirt hielten. Denke ich. Mehr kann ich dazu nicht sagen. :-) Immerhin war es ja eine wirklich sehr erfolgreiche Aktion, Stasi 2.0 ist ja mittlerweile fast eine Marke.
Das die Spendenaktion nicht in alter Form weitergeführt wird, ist in de Tat etwas schade, aber dataloo will ja weiterhin 1 Euro pro Shirt spenden.
Tja, und wie Markus richtig schrieb, werden wir wohl bald eigenes Material gegen Spende abgeben.
Zum Vorwurf, daß Stasi 2.0 verharmosend wäre: Unsinn. Es handelt sich klar um eine ironische Überspitzung, die aber einen wahren Kern hat.
Ralf beipflichtend kann ich sagen, daß in der Tat insbesondere DDR-Bürger, darunter auch Stasi-Opfer, das durchaus auch so sehen.
Abgesehen davon ist die Kunst wie immer frei. Hoffentlich noch einige Zeit und hoffentlich bald ohne Schäuble, Merkel und Zypries auf wichtigen Posten.
Viele Grüße,
Cristof
Ricardo,
ich würde ja als AK von dem Geld 1000 T-Shirts in verschiedenen Grössen und Farben drucken lassen und weiterverkaufen. Bei solchen Stückzahlen lohnt sich das. Vermutlich könnte der Einkaufspreis <5 Euro sein und man könnte die T-Shirts für 10 Euro günstig verkaufen, z.B. auf Demos.
Moin Markus!
Ja, wir diskutieren tatsächlich seit einigen Tagen über die verschiedenen Möglichkeiten.
Viele Grüße,
Cristof
schämt ihr euch nicht?
man kann auch überall geld rausschlagen, was? oder spendet ihr das geld etwa an eine protestbewegung gegen den überwachungsstaat? und wofür wird das geld dann wohl verwendet?
moderne apparate um überwachungskameras zu demontieren oder saufen sich die mitglieder von dem geld erstma richtig eins an bevor sie gegen die staatsgewalt vorgehn?
wüsste nicht für was die spenden verwendet werden sollten…
zudem bleibe ich auf dem standpunkt dass man entweder ganz imuntergrund agiert oder über medien und werbebotschaften versucht etwas zu erreichen.
aber streetart und spreadshirt (wo man ohnehin meist nur schlecht kopierte motive findet) passt so gut zusammen wie ein arsch auf nen eimer.