Iran: 23 Internetdissidenten verhaftet, 24 Internetcafés geschlossen

Reporter ohne Grenzen berichtet über aktuelle Entwicklungen im Iran: 23 Internetdissidenten verhaftet, 24 Internetcafés geschlossen.

Am Sonntag hat die Teheraner Polizei 24 Internet-Cafés geschlossen und 23 Internetnutzer, darunter elf Frauen, wegen „unmoralischen Verhaltens“ verhaftet. Reporter ohne Grenzen verurteilt dieses Vorgehen auf das Schärfste. „Die Linie der Regierung in Sachen freie Meinungsäußerung radikalisiert sich weiter – vor allem, wenn Frauen betroffen sind“, so ROG. „Die Gründe für die Festnahmen sind extrem vage. Die Verhafteten müssen umgehend frei kommen und Internet-Cafés wieder eröffnet werden.“ Die Polizei hatte nach eigenen Angaben 170 Internetcafés der Hauptstadt bereits am 15. Dezember vor ihrer möglichen Schließung gewarnt.

Die Razzien fallen zusammen mit der Ausweitung einer im April begonnenen Kampagne gegen Frauen, die die islamischen Bekleidungsvorschriften verletzen. Frauen werden angewiesen, keine „westlichen“ Kleidungsstücke wie etwa enge Hosen oder hohe Stiefel zu tragen, die als „unangemessen“ betrachtet werden. Seit Mahmoud Ahmadinejad 2005 Präsident wurde, wird von allen Iranerinnen und Iranern erwartet, dass ihr Äußeres den islamischen Vorstellungen entspricht. […]

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