Erst konnte ich es nicht fassen, als ich im Beitrag meines Kollegen Tomas heute las, dass solch alltäglichen Dienste wie WhatsApp oder das Telefonieren übers Internet früher bei vielen Mobilfunkanbietern verboten waren. Kann ich mir aus heutiger Sicht kaum noch vorstellen, dabei hatte ich damals selbst schon ein Mobiltelefon. Na ja, Kraft der Verdrängung.
Mit dieser Gängelung war erst Schluss, als die EU vor zehn Jahren das Prinzip der Netzneutralität gesetzlich festschrieb. Seitdem gilt: Kein Dienst darf schlechter behandelt, gedrosselt oder sonst wie diskriminiert werden. Allerdings soll dieses Prinzip jetzt wieder auf den Prüfstand. Worum es beim sogenannten Digital Networks Act geht und welche alten Ideen darin wieder aufgewärmt werden, lest ihr im umfassenden Artikel von Tomas.
Bis bald
Chris
Uns fehlen diesesJahr noch 303.670 Euro.
Bist Du auch Feuer und Flamme für Grundrechte? Dann unterstütze jetzt unsere Arbeit mit einer Spende.
Zum 25. Mal wurden die alljährlichen Big Brother Awards vergeben. Negativpreise gehen in diesem Jahr an Bundesinnenminister Alexander Dobrindt, an TikTok sowie an Google. Erstmals gibt es auch Auszeichnungen in der Kategorie „jung und überwacht“.
Teile der Netzneutralität könnten demnächst auf den Prüfstand kommen. Mit dem anstehenden Digital Networks Act will die EU-Kommission den Markt für Telekommunikation neu aufstellen. Dabei könnten die Vorgaben für bezahlte Überholspuren gelockert werden – und womöglich eine Datenmaut eingeführt werden.
Wenn Menschen sehr wütend sind, gehen sie oft irrationale Wege. Das ist aber nicht immer hilfreich, wenn es darum geht, Probleme gut zu lösen. Was diese Dynamik mit der Diskussion um Chatkontrolle zu tun hat, erklärt unsere Kolumnistin Bianca Kastl.
Die 41. Kalenderwoche geht zu Ende. Wir haben 17 neue Texte mit insgesamt 103.332 Zeichen veröffentlicht. Willkommen zum netzpolitischen Wochenrückblick.
Was überrascht am meisten, wenn man neu ins Team bei netzpolitik.org kommt? Und warum dauert der Kampf gegen die Chatkontrolle so lange? Das und mehr besprechen wir in der neusten Folge unseres Podcasts Off/On.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
Golem
Analog geht bei Ryanair bald nichts mehr: Ab dem 12. November gibt es bei dem Billigflieger Check-in und Bordkarte nur noch per Smartphone. Gegen den Digitalzwang formiert sich Widerstand von Verbraucherschutzorganisationen.
The Telegraph
TikToks US-Geschäft soll in die Hände von diversen US-amerikanischen Investoren wandern. Dem neuen Vorstand könnte laut Medienberichten der 19-jährige Präsidentensohn Barron Trump angehören.
heise online
Ein fehlerhaftes Software-Update hat Jeeps mit Hybridantrieb in den USA ausfallen lassen - bei einigen sogar mitten auf dem Highway.
Süddeutsche Zeitung
Das niederländische Wirtschaftsministerium hat in einem überraschenden Schritt den chinesischen Chiphersteller Nexperia übernommen. Die Verstaatlichung diene laut Ministerium dem Erhalt wichtiger technologischer Fähigkeiten in Europa.
heise online
Bayerns Digitalminister Fabian Mehring (Freie Wähler) will das Jahr 2030 als Ablaufdatum für analoge Verwaltungsprozesse. Eingesparte Mittel könnten dann der analogen Unterstützung jener Menschen zugutekommen, die mit diesem Schritt digital abgehängt würden.
Bundesverband IT-Mittelstand
Der BITMi spricht sich gegen die Chatkontrolle aus und warnt vor der Untergrabung von Sicherheitsstandards. Der Vorschlag sei kein seriöser Beitrag zum Schutz von Kindern, sondern schade dem Vertrauen in den Rechtsstaat und dem Wirtschaftsstandort Europa.
The Guardian
In australischen Schulen sind Smartphone-Verbote seit rund zwei Jahren weitverbreitet. Der Guardian fasst Stimmen von Fachleuten, Schüler:innen und Lehrkräften zusammen, die ein differenziertes Fazit ziehen.
BR24
Das Faktenfuchs-Format erklärt, wie mit TikTok-Videos Ängste geschürt werden können und wem das nützt. Der konkrete Anlass sind Videos zu angeblichen Angriffspläne auf das Taurus-Werk in Bayern.
tagesschau.de
Um Glasfaserleitung unter die Erde zu bekommen, nutzen die Ausbauunternehmen oft sogenannte Erdraketen. Manchmal werden dabei auch Gasleitungen beschädigt.
The Washington Post
Auf der Länge eines Straßenzugs in Portland, Oregon inszenieren Influencer:innen den Kampf für und gegen die US-Abschiebebehörde ICE. Das pflanzt sich online, im TV und bis ins Weiße Haus fort.
LTO
Ein Entwurf aus dem Justizministerium soll die EU-Terrorismusrichtlinie umsetzen, schießt aber weit über die Vorgaben hinaus. Strafrechtler:innen kritisieren, dass nicht mehr nur kriminelle Handlungen, sondern auch Aktionen weit im Vorfeld kriminalisiert würden.
heise online
Forschende der Universität München haben untersucht, inwieweit Vorurteile zu verschiedenen Bundesländern in Sprachmodellen reproduziert werden. Bewohner:innen ostdeutscher Länder kamen dabei schlechter weg, ein besonders negatives Bild wurde Sachsen-Anhalt zuteil.
nd
Journalist Matthias Monroy kommentiert zum Start des europäischen Ein- und Ausreisesystems die entstehende riesige Biometrie-Datensammlung als "weltweit größte Überwachungsmaschine".
TechCrunch
Das israelische Überwachungsunternehmen NSO Group, das etwa den Staatstrojaner Pegasus herstellt, wurde von US-Investoren gekauft. Das bestätigte ein Sprecher des Unternehmens gegenüber dem US-Medium TechCrunch.
EU-Kommission
Die EU-Kommission geht auf Grundlage des Gesetzes über digitale Dienste (DSA) gegen Snapchat, YouTube, Apple und Google vor. Gemäß der Leitlinien zum Schutz Minderjähriger sollen die Konzerne Auskunft unter anderem über ihre Alterskontrollsysteme geben.
Liebe Leser:innen, der Datenschutz steht gerade enorm unter Druck. Nicht nur die schwarz-rote Bundesregierung, sondern auch die EU-Kommission will bestehende Regeln schleifen. Wir haben mit der Bundesdatenschutzbeauftragten Louisa Specht-Riemenschneider, die seit gut einem Jahr im Amt ist, darüber gesprochen, wie sie auf die aktuelle in Teilen hitzig geführte Debatte blickt. Sie kritisiert Teile der EU-Kommissionspläne, […]
Liebe Leser*innen, wer schon mal Geld an die falsche Person geschickt hat, kennt das Gefühl: Man ärgert sich – und schämt sich obendrein, wenn man dabei auch noch auf Betrüger*innen reingefallen ist. Gut, dass es nun eine Funktion gibt, die solchen Fehlüberweisungen entgegenwirken soll. Mit der sogenannten Empfängerüberprüfung sollen Bankkunden prüfen, ob die eigene Überweisung […]
Liebe Leser*innen. 50.000 Menschen werden am Wochenende in Gießen erwartet, um dort gegen die Neugründung der rechtsextremen AfD-Jugend zu protestieren. Werden sie das in Hör- und Sichtweite von der Messehalle tun können, in der sich die Parteijugend neu formieren will? Darf die Stadt sie aus „Sicherheitsgründen“ gleich auf die andere Flussseite verlegen? Darum liefen mehrere […]
0 Ergänzungen