Der britische Premierminister Keir Starmer will sich für die Freilassung des seit mehr als fünf Jahren inhaftierten ägyptisch-britischen Demokratie-Aktivisten Alaa Abd el-Fattah einsetzen. Nachdem er Laila Soueif, die Mutter von Alaa getroffen hatte, twitterte er: „Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um die Freilassung ihres Sohnes Alaa Abd el-Fattah zu erwirken und ihn mit seiner Familie wieder zu vereinen. Wir werden seinen Fall weiterhin auf höchster Ebene der ägyptischen Regierung zur Sprache bringen und auf seine Freilassung drängen.“ Seit 2021 besitzt Alaa auch die britische Staatsbürgerschaft, doch die ägyptische Regierung verweigert ihm konsularische Betreuung.
Am 29. September des letzten Jahres hätte Alaa Abd el-Fattah eigentlich wieder auf freiem Fuß sein sollen. Dann wäre eigentlich die fünfjährige Haftstrafe abgelaufen, die der britisch-ägyptische Blogger, Programmierer und Demokratie-Aktivist wegen angeblicher Verbreitung von Falschnachrichten erhalten hatte. Doch die ägyptische Justiz weigert sich – entgegen der eigenen Strafprozessordnung – ihn aus dem Gefängnis zu entlassen, indem sie die zweijährige Untersuchungshaft nicht anrechnet.
Im September hatten 59 Menschenrechts-Initiativen aus der ganzen Welt in einem offenen Brief die internationalen Partner von Ägypten, zu denen auch die Bundesrepublik Deutschland gehört, aufgefordert, sich beim ägyptischen Staat für die Freilassung einzusetzen. Im September war Alaa Abd el-Fattahs Mutter, die Menschenrechtlerin Laila Soueif, in Hungerstreik getreten.
Prominentes Gesicht der arabischen Revolution
Der 1981 geborene Alaa Abd el-Fattah war eine der zentralen Figuren und prominenten Gesichter des Arabischen Frühlings in Ägypten. Seit nunmehr fast 20 Jahren ist Alaa immer wieder im Fokus der ägyptischen Repression. Schon vor der arabischen Revolution war Alaa im Jahr 2006 für zwei Monate verhaftet worden, nach der arabischen Revolution 2011 saß er ab 2015 für mehr als vier Jahre im Gefängnis, weil ihm vorgeworfen wurde, politische Proteste organisiert zu haben.
Im September 2019 wurde er erneut festgenommen, vermutlich weil er den Tweet eines politischen Gefangenen teilte. Ein ägyptisches Staatssicherheitsgericht hat Abd el-Fattah im Dezember 2021 zu einer Gefängnisstrafe von fünf Jahren wegen angeblicher Verbreitung von Falschnachrichten verurteilt. Während seiner Haft trat er zuletzt im Jahr 2022 in Hungerstreik, um konsularischen Zugang zur britischen Botschaft zu erhalten, der ihm bis heute verweigert wird.
Alaa hat mittlerweile fast elf Jahre seines Lebens aus politischen Gründen hinter Gittern verbracht.
Unter Sissi floriert die Abteilung Tourismus des ägyptischen Militärs.
Weiterhin einen unbeschwerten Kultur-Urlaub für ignorant Reisende!