Liebe Leser*innen,
am Wochenende war ich auf einer Demonstration, auf der auch getanzt wurde. Ich fand es ganz erstaunlich, wie viele Kameras dort waren. Von den Wagen wurde in die Menge gefilmt, aus der Menge auf die Wagen und gerne mal rundherum, dazu kamen scheinbare Profi-Fotograf*innen, die die Menge auf sich zukommen ließen und Einzelnen direkt ins Gesicht blitzten.
Mir wurde (mal wieder) bewusst, wie sehr ich Kameras nicht leiden kann. Und wie gut ich Jean Sommer verstehen kann. Dessen Vermieter hat ihm einen Kameraturm direkt vor das Schlafzimmerfenster gesetzt. Angeblich filmt die Kamera nur ein Stück vom Hof. Aber Jean Sommer fühlt sich dennoch schwer beeinträchtigt durch die Überwachung.
Dass das Leben nicht mehr so entspannt ist, wenn eine Kamera in der Nähe ist, ist auch mir spätestens seit dem Wochenende klar. Und die Geschichte von Jean Sommer ist ein schönes Beispiel dafür, wie mit Hilfe von Kameras ein Raum zerstört wird, in dem sich zuvor Leben entfalten konnte.
Viel Spaß beim Lesen!
Martin
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