das Duo Kamala Harris und Tim Walz bewegt das Netz. Der erste gemeinsame Auftritt der beiden lässt viele hoffen, dass sich in den USA der Wind zugunsten der Demokraten drehen könnte. Wer hätte das vor einigen Wochen noch gedacht.
Sollten Harris und Walz im November tatsächlich die Präsidentschaftswahl für sich entscheiden, warten auch viele Digital-Baustellen auf sie, wie mein Kollege Tomas Rudl heute schreibt. Wie viele sie davon angehen können, hängt jedoch auch von den gleichzeitig stattfindenden Kongresswahlen ab. Und davon, wie der rechtslastige Supreme Court künftig agiert.
Ein zentrales Thema auf diesem Feld wird in den kommenden Jahren sicher auch Google sein. Ein US-Bundesgericht hat den Konzern gestern offiziell zum Monopolisten erklärt. Das haben wir jetzt schon mal schwarz auf weiß. In den heutigen Tickermeldungen gibt es bereits erste Überlegungen dazu, wie das Internet von Morgen aussehen könnte, so ganz ohne Google.
Mit Kamala Harris und Tim Walz schicken die US-Demokraten ein betont progressives Duo in die Präsidentschaftswahl. Sollten die beiden die Richtungswahl gewinnen, warten nicht nur digitale Großbaustellen auf sie, sondern auch ein politischer und rechtlicher Balanceakt.
Die Kritik an der europäischen digitalen Brieftasche reißt nicht ab. Nun warnen mehrere dutzend Nichtregierungsorganisationen und IT-Sicherheitsexpert:innen eindringlich davor, dass die EU einen gefährlichen Irrweg einschlägt.
Es zeichnet sich ab, wovor Menschenrechtsorganisationen und Journalistenverbände lange gewarnt haben: Die geplante UN-Konvention zur Cyberkriminalität erfüllt nicht die Mindestanforderungen an Menschenrechte und Datenschutz. Sie schaffe „beispiellose Überwachungsbefugnisse“ und biete kaum Schutz für IT-Sicherheitsforscher, Whistleblower oder Journalisten.
Der Streit um das abgehörte Pressetelefon der Letzten Generation geht weiter. Ein Münchner Landgericht wies eine Beschwerde gegen die Abhörmaßnahme von zwei Journalisten zurück, die deshalb nun weitere Schritte prüfen.
Wer auf Google Maps Bewertungen schreibt, sollte sich im Klaren sein, dass jeder sie einsehen kann. Wenn man dafür auch noch den eigenen Namen verwendet, ist leicht festzustellen, wer hinter dem Profil steckt. Das betrifft auch Politiker*innen, die allzu Privates offen teilen.
Nicht nur sei Google ein Monopolist, sondern habe seine Marktmacht auch missbraucht. Das hat ein US-Gericht in einem wegweisenden Verfahren entschieden. Zunehmend verkleinert sich der Handlungsspielraum großer Tech-Konzerne.
Am 13. September findet unsere Konferenz „Bildet Netze!“ in Berlin statt. Es erwarten euch mehr als 35 Vorträge und Workshops sowie eine große Party! Mit den Top Ten, was wir aus dem Kampf gegen Chatkontrolle lernen können, und Berichte aus der Praxis einer Landesdatenschutzbeauftragten.
Lesenswert, wichtig und spannend – hier fasst die Redaktion netzpolitische Meldungen von anderswo als Linktipps zusammen.
404 Media
Google profitierte von Werbeanzeigen für sogenannte Nudify-Apps, die nicht-einvernehmliche sexuelle Deepfakes erstellen, wie 404 Media berichtet. Die Anzeigen seien inzwischen entfernt worden.
The Washington Post
Tech-Unternehmen wie Yoti bringen ihre Alterskontrollsysteme bei den weltgrößten Online-Plattformen in Stellung, allen voran Porno- und Social-Media-Seiten. Die Washington Post fasst zusammen, was das für Datenschutz und Diskriminierung bedeutet.
heise online
Die Stiftung Patientenschutz will einen Praxis-Atlas. Vorbild ist der Klinik-Atlas, den das Gesundheitsministerium im Mai startete. Der lief aber eher holprig und ist wohl kein Paradebeispiel für eine hilfreiche Übersicht.
iRights.Lab
Wie werden KI-gestützte Tools bereits heute im Journalismus genutzt? Haben die Beschäftigten da was mitzureden? Und wie sieht es aus mit der journalistischen Glaubwürdigkeit? Diesen Fragen geht eine Kurzstudie von iRights.Lab nach.
Technische Universität München
Forschende haben untersucht, welche Baumarten unter welchen Bedingungen gut zurechtkommen. Das kann bei der Stadtplanung in verschiedenen Klimaszenarien helfen. Aber auch für ambitionierte Hobbygärtner*innen soll ein zugehöriges Simulationstool hilfreich sein.
Handelsblatt
Wie entwickelt sich die Inflation bei Lebensmitteln? In Großbritannien soll das ab 2025 engmaschiger erfasst werden. Statt menschlichen Testkäufer:innen will das dortige Statistikamt Daten direkt aus Supermarkt-Scannern auswerten.
Rechtsbelehrung
Im Podcast spricht Marcus Richter mit Markus Wünschelbaum, Referent beim Hamburgischen Beauftragten für Datenschutz und Informationsfreiheit, darüber, wann die Polizei Personen filmen darf. Es geht um Demos, Bodycams, aber auch um biometrische Überwachung.
Meduza
In Russland wurden Telekommunikationsanbieter angewiesen, YouTube-Videos nur noch gedrosselt mit 128 KBit/s zu übertragen. Für das Anschauen von Videos reicht das kaum. Die Frage ist, wie weit die Video-Plattform noch eingeschränkt werden soll.
techcrunch.com
Es fällt schwer, sich ein Internet ohne Google vorzustellen, schreibt Natasha Lomas. Zu tief ist der mächtige Konzern in der gesamten Web-Infrastruktur verwurzelt. Dennoch könnte das gestrige Urteil ein Anfang für ein anderes, neugestaltetes Netz sein.
GZERO
Der KI-Boom hat Nvidia auf Platz drei der weltweit am höchsten bewerteten Unternehmen platziert. Das US-Justizministerium ermittelt nun gegen Nvidia wegen dessen Übernahme des israelischen KI-Startups Run:ai und weil es mutmaßlich seine Marktmacht missbraucht.
The Verge
Wie geht es rechtlich weiter, nachdem ein US-Gericht den Konzern Google verurteilt hat, weil dieser seine Marktmacht missbraucht hat? Jurist:innen erwarten ein Jahre währendes Ringen. Und erst danach werden wir wohl wissen, welche Folgen das Urteil für Google hat.
LTO
Ex-Innenminister Gerhart Baum und Max Schulze kommentieren, warum das Compact-Verbot ihrer Meinung nach vor Gericht Bestand haben dürfte. Und warum es zwar gut begründet, aber schlecht kommuniziert worden sei.
taz
In einer Reportage begleitet die taz zwei Asylsuchende, die mittlerweile eine Bezahlkarte haben. Es geht um Muffins fürs Sommerfest, komplizierte Hustensaft-Käufe und die Mär von der Schlepper-Finanzierung.
mobileguardian.com
Mobile Guardian ist Ziel eines Cyberangriffs geworden. Unbefugte haben sich Zugang zu iOS- und ChromeOS-Geräten von Bildungseinrichtungen verschafft, die über die Plattform des britischen Unternehmens verwaltet werden. Weltweit sind tausende Nutzer:innen betroffen.
Euractiv
Verbraucherschutzorganisationen haben Beschwerde gegen "X" bei der irischen Datenschutzbehörde eingelegt. Die Plattform trainiere KI-Modelle mit Daten der Nutzer:innen und wähle deren Zustimmung im Voraus aus. Es sei unklar, auf welcher Rechtsgrundlage dies geschehe.
The Guardian
Sophie Brickman reflektiert, warum sie sich gern Internet-Videos anschaut, in denen Leute Gemüse kleinschneiden. Sie ist nicht die einzige, die das Microchopping in ihren Bann zieht, und preist "den großen Algorithmus im Himmel".
BBC
Welche Verantwortung haben Social-Media-Plattformen bei den rechtsradikalen Ausschreitungen in Großbritannien? Elon Musk jedenfalls gießt fleißig Öl ins Feuer, während Politiker:innen darüber debattieren, wie man mit Falschnachrichten und Gewaltaufrufen umgehen soll.
heise online
Das BSI hatte vor einer Weile vor der Software des IT-Sicherheitsanbieters Kaspersky gewarnt. Doch daraus folgt nicht automatisch, dass Kund:innen wegen eines Mangels einen Anspruch gegen das Unternehmen hätten, urteilt nun ein Münchner Landgericht.
The Washington Post
Nutzer:innen haben hunderttausende ChatGPT-Gespräche für die Wissenschaft gespendet. Sie erlauben Einblicke, wofür Menschen das Sprachmodell nutzen. Laut Auswertung der Washington Post unter anderem: kreatives Schreiben, Rollenspiel und Hausaufgaben.
nd
"Digitalisierung ist viel zu oft eine schlechte App, die wie ein Pflaster auf ganz andere Probleme geklebt wird, die entstehen, weil die notwendige Infrastruktur zum Funktionieren einer Gesellschaft kaputtgespart wird", analysiert Anne Roth in ihrer neuesten nd-Kolumne.
Der Standard
"Wie Musk seine Macht für Trump spielen lässt" - der Standard fasst zusammen, wie der Milliardär und Hauptaktionär des Twitter-Nachfolgers X, Elon Musk, im US-Wahlkampf für den Rechtspopulisten Donald Trump mobil macht.
CNBC
Eine von Elon Musk finanzierte Lobbygruppe soll illegal Daten von US-Wähler:innen gesammelt haben. Nun untersucht der Bundesstaat Michigan die Vorwürfe.
taz
Bewusste Tatsachenverdrehungen und die gegenwärtigen britischen Krawalle: Die taz fasst die Fakten über Tommy Robinson zusammen, der die rassistischen Ausschreitungen nach dem Messerangriff eines Jugendlichen vor einer Woche mit Fake News befeuert.
Cybernews
Einige Smartphone-Apps, die auf die derzeit laufenden Olympischen Spiele in Frankreich zugeschnitten sind, sollen massenhaft Daten weitergeben – oft weit mehr, als sie eigentlich angeben.
Liebe Leser:innen. Zack, jetzt ist es soweit. Hacker:innen sollen einen der bekanntesten Datenhändler Gravy Analytics gehackt haben und drohen mit der Veröffentlichung von Daten. Fachleute warnen seit Jahren davor, welche Folgen es haben kann, wenn die eigentlich für Werbezwecke gesammelten Standortdaten von Millionen Handynutzer:innen in falsche Hände gelangen. Auch netzpolitik.org hat im Zusammenhang mit einem […]
Liebe Leser:innen, die opportunistische Unterwerfung von Mark Zuckerberg unter den designierten wiederkehrenden US-Präsidenten Donald Trump haben meine Kollegen Daniel und Tomas ausführlich analysiert. Angestoßen dadurch brachte mich eine Ablenkungs-Websuche zu einer verstörenden Erkenntnis: Speichellecken ist nichts für Mittellose, zumindest nicht im Restaurant. Die Salanganen, eine Vogelart, bauen aus ihrem aushärtenden Speichel Nester. Die wiederum werden […]
Liebe Leser:innen, Demokratie stirbt nicht nur in Dunkelheit, sondern auch, wenn man sie willentlich mit Füßen tritt. Die Unionsparteien sägen derzeit massiv an elementaren Grundrechten, sie wollen eine deutsche Staatsangehörigkeit zweiter Klasse einführen. Die Organisation Pro Asyl beklagt deswegen die Erosion von Rechtsstaatlichkeit, Menschenwürde und Menschenrechten. Wenn man das Konzept von Deutschen zweiter Klasse weiter […]
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