Von twitternden Waschmaschinen und vernetzten Staubsaugern – about:blank über das Internet der Dinge

Frisch gebrühter Kaffee – genau fertig, wenn man morgens die Dusche verlässt? Ein Traum. Der Kühlschrank bestellt neue Milch nach, sobald die alte Packung leer ist? Super praktisch. Mit dem Internet vernetzte Geräte versprechen, viele Abläufe im Alltag zu vereinfachen. Was ist alles möglich und wie sieht es dabei mit dem Datenschutz aus? In Folge 16 unserer Videoreihe about:blank geht Florian Prokop dem sogenannten Internet of Things und der Idee des Smart Homes genauer auf den Grund. Dazu befragt er den Datenjournalisten Marco Maas, dessen Wohnung voll von vernetzten Geräten ist.

Seit 2013 sammelt Maas in einem Experiment smarte Geräte, um zu messen, welche Daten im Betrieb anfallen. Und das sind eine ganze Menge: Maas‘ altes Thermostat schickte beispielsweise jede Sekunde ein Datenpaket an einen US-Cloudanbieter. Wie viele Daten in Maas Wohnung anfallen, kann man in dieser Visualisierung aus dem Jahr 2015 nachsehen.

Doch nicht nur die oft schlecht gesicherten Datensammlungen der Hersteller sind ein Problem. Maas möchte auch auf die zwischenmenschlichen Implikationen der neuen Technik aufmerksam machen. Mithilfe der anfallenden Daten kann man zum Beispiel minutengenau nachverfolgen, wie viele Leute gerade zu Hause sind oder auch wann der*die Freund*in aus dem Bett aufgestanden ist. Für die private Überwachung von Partner*in oder Kind braucht es demnach gar nicht erst spezielle Spionage-Apps, die in Folge 12 von about:blank Thema waren.

Mit der zunehmenden Vernetzung unserer Wohnungen werden auch die Möglichkeiten des Spionierens immer leichter, sowohl für Firmen als auch für unsere Mitmenschen. Wie sollen wir als Gesellschaft mit diesem Szenario umgehen? Wie können wir die Kontrolle über unsere Daten behalten? Solche Diskussionen möchte Maas mit seinem Experiment gerne anstoßen.

Das Video findet ihr auch auf YouTube.

3 Ergänzungen

  1. Das datenschutzkonforme Smart-Home erfordert dann direkt vor der Haustür von allen Besuchern die Bestätigung ein, dass sie der Verarbeitung ihrer Daten durch alle Dienstleister des Home zustimmen.

    Oder wie?

  2. Mein Kühlschrank hat nicht mitbekommen, dass ich im Urlaub war. Nun steht die Einfahrt voll mit vergammelten Lebensmitteln.
    Warum hat er die nicht eingeräumt?

  3. Bei XY wäre die Milch aber um 2cent billiger gewesen. Warum hat er bei dem teuren Sauladen bestellt?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.