Studie zu Belästigung in der Wikipedia belegt Defizite bei Moderation

Eine großzahlige Studie zu Belästigung unter Wikipedianern zeigt, dass registrierte Nutzer für einen größeren Teil von Belästigungen verantwortlich sind als unregistrierte. Außerdem wird nur ein geringer Teil der Belästigungen sanktioniert.

3D-Darstellung der Einträge binnen 30 Tagen auf Wikipedia-Diskussionsseiten, von denen 1092 verunglimpfende Sprache („toxic language“) aufwiesen (als rot angezeigt, wenn sichtbar, als grau, wenn revertiert) sowie 164.102 nicht-toxische Kommentare (Punkte). Darstellung von Hoshi Ludwig, CC BY-SA 4.0.

Die Wikimedia Foundation, die Organisation hinter der freien Enzyklopädie Wikipedia, veröffentlichte gestern auf ihrem Blog eine gemeinsam mit Jigsaw, einer Tochter der Google-Mutter Alphabet, erstellte Studie mit der bislang größten Datenbasis zu Belästigung („harassment“) unter Wikipedianern (Link zur Studie). Wikimedia-Forscher Ellery Wulczyn hatte dafür gemeinsam mit Nithum Thain und Lucas Dixon von Jigsaw 100.000 Kommentare von Diskussionsseiten gesammelt und sowohl von 4.000 Crowdworkern als auch via Algorithmus auswerten lassen. Jeder Beitrag wurde von 10 Crowdworkern bewertet und auf dieser Basis der Algorithmus (weiter-)entwickelt. Der gesamte Datensatz steht auf FigShare zur Verfügung.

Die zentralen Ergebnisse der Studie werden am Blog wie folgt zusammengefasst (meine Übersetzung):

Wahrscheinlichkeit der Sanktionierung einer Belästigung in Abhängigkeit von Belästigungshäufigkeit des Nutzers (Abbildung aus Wulczyn et al. (2017, S. 6)
  1. Wie oft werden Belästigungen moderiert? Nur auf 18% der Belästigungen folgte eine Verwarnung oder eine Blockierung des Nutzers. Selbst Nutzer, die bereits für vier Belästigungen verantwortlich waren, wurden nur in 60% der Fälle sanktioniert (siehe Abbildung oben).
  2. Welche Rolle spielt Anonymität bei Belästigungen? Registrierte Nutzer sind für zwei Drittel (67%) aller Belästigungen auf der englischsprachigen Wikipedia verantwortlich, was der häufig geäußerten Vermutung widerspricht, dass Anonymität einen wesentlichen Verstärker des Problems darstellt.
  3. Wie verteilen sich Belästigungen zwischen regelmäßig und nur gelegentlich Beitragenden? Wie in der Abbildung unten ersichtlich, sind sowohl häufige als auch nur gelegentlich beitragende Nutzer für einen großen Teil der Belästigungen verantwortlich. Während die Hälfte der Belästigungen von Nutzern mit weniger als 5 Editierungen/Jahr stammt, kommt ein Drittel der Belästigungen von Nutzern mit mehr als 100 Editierungen/Jahr.
Abbildung: Nithum Thain, CC BY-SA 4.0.

Zum zweiten Punkt sind jedoch zwei Dinge zu ergänzen: Erstens ist die Bezeichnung nicht-registrierter Benutzer als „anonym“ unglücklich, da deren Beiträge einerseits mit ihrer IP-Adresse erfasst und damit keineswegs völlig anonym sind und andererseits auch registrierte Nutzer keineswegs mit Klarnamen, sondern in der Regel mit Pseudonym beitragen. Zweitens ist es aber natürlich durchaus so, dass die Bearbeitungsgeschichte mit einem Pseudonym verknüpft ist und die Unterscheidung deshalb sinnvoll ist. Im Ergebnis geht die Untersuchung somit in eine ähnliche Richtung wie jene von Rost und Kolleginnen (2016), die mit einem völlig anderen Datensatz gezeigt haben, dass anonyme Nutzer weniger aggressiv kommentiert haben als solche mit Klarnamen.

Limitationen und Handlungsableitungen

Zu den Limitationen der Studie zählt, dass nur auf relativ einfach erkennbare Belästigungen sowie nur auf die englische Wikipedia abgestellt wurde. Beides dürfte aber eher zu einer Unter- denn Überschätzung des Problems führen.

Hinsichtlich möglicher Handlungsableitungen auf Basis der Erkenntnisse der Studie ist von Seiten der Wikimedia Foundation noch nichts bekannt. Die geringe Interventionsquote – weniger als ein Fünftel der Belästigungen wurde zumindest mit einer Verwarnung sanktioniert – deutet aber auf ein an dieser Stelle erst kürzlich wieder thematisiertes Moderationsdefizit hin.

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54 Ergänzungen

    1. Nein, es wurde auf die Wahrnehmung von Crowdworkern abgestellt, wobei eben pro Kommentar 10 Personen unabhängig voneinander befragt worden, ob der Beitrag eine Belästigung enthält (ein konkretes Beispiel für die Fragenformulierung findet sich auf S. 2 der verlinkten Studie).

        1. Das Zitat passt hier zu den Crowdworkern.
          O’Neill (bei der Auswahl eines vierten Teammitgliedes nach Daniels Transzendierung): „Ich kann genauso diplomatisch und aufgeschlossen ein wie jeder andere. Aber Hammond besteht darauf, dass SG-1 eine soziopolitische Nervensäge braucht, um unsere überwältigende Coolness auszugleichen!“

          1. Haha wirklich sehr witzig, kannte ich noch nicht. (Bin weiblich, nur meine Brüder haben sich für Stargate interessiert, vielleicht auch meine Mutter)

            O’Neill (auf die Information hin, er sei in einer alternativen Realität mit Carter verheiratet); „Ich will das noch mal für mich klarstellen… wir waren verheiratet?“ Carter: „Theoretisch ist das möglich!“ O’Neill: „Es ist gegen die Vorschriften!“ Carter: „Ich spreche von Physik, Sir“!

  1. Den Begriff „Moderation“ in einem Atemzug zu nennen mit genau zwei Handlungsoptionen: Verwarnung oder Blockieren des Aggressors ist schon sehr digital gedacht… *g*

    Und die Gleichsetzung von Moderation mit „Sanktion“ tut richtig weh: total loosers!

    Doch es ist wirklich erfreulich, wie viel Verständnis gezeigt wird für die Fälle, also die Fälle, in denen … ach egal, Fall drüber!

  2. Na, das ist aber obskur :-) Das fängt auch irrational an:
    „With the rise of social media platforms, online discussion has become integral to people’s experience of the internet.“
    „Flame wars“ sind seit über 30 Jahren zentraler Bestandteil des Usenets, was dann später auch im Internet zu sehen war. Man hatte vor 30 Jahren schon immer zwei Alternativen Angebote: a) Zieh Dir einen Asbestanzug an, damit du Flame Wars überlebst, oder man führte eine Zensur am Strafrecht vorbei ein, nekultisch Moderation genannt.

    Das birgt zwei Probleme:
    1.) Wir wissen nicht, ob das absolut häufigere Auftreten eine Verrohung darstellt oder ob wir einfach nur durch das Internet eine Veränderung zwischen Dunkelfeld und Hellfeld haben, wie der Kriminologe sagt: Was schon immer an Stuss vom Germanen (und Angloiden) am Lagerfeuer beim Thing gelabert wurde oder betrunken am Stammtisch, ist heute weltweit im Internet sichtbar.
    2) Früher haben wir eine klare Grenze durch das Strafrecht gezogen: das eine ist Meinungsfreiheit, das andere ist Straftat. Weil es technisch möglich ist („Yes we can!“) schwingen sich viele heute zum Faustrecht auf. Sie rauben dem Beschuldigten das rechtliche Gehör und den ordentlichen Richter, weil es technisch möglich ist.

    Die Studie macht keinerlei Andeutung, wie die inkriminierenden Urteile der „Moderatoren“ zu Stande kommen, sondern versucht zu erforschen, wie man das Faustrecht auch mit Maschinen strukturieren kann. Man entflieht dem demokratischen Diskurs, verzichtet auf den Rechtsstaat. Diese Selbstjustiz wird nicht stattfinden. Dafür ist das Internet zu mächtig, als dass man Meinungsdespoten darin dulden würde. Wo Rechtsstaat und Meinungsfreiheit nicht geschätzt werden, werden die User fliehen.
    Schade, dass die Studie solche Fragen nicht diskutiert, sondern nur darüber reflektiert, wie man Zensur mechanisieren kann am Rechtsstaat vorbei. Wohin das führt, konnte man schön bei Obama sehen: Der hat unter Verzicht auf das Völkerrecht einfach zigtausende Menschen ermordet, weil er es für sich als Terrorbekämpfung gelabelt hat ohne demokratische Legitimierung durch Law and Order. Wie auch in Guantanamo, wo man einfach als Täter nationales und Völkerrecht außer Kraft gesetzt hat.

      1. Trump ist erst bei einigen wenigen Leichen im Jemen. Zigtausende ermordete waren es bei Obama. Tausende Zivilisten mit Drohen das Gehirn aus dem Schädel gebombt. Der hat noch in der letzten Woche hat er in Libyen, dem er weder den Krieg erklärt hat, noch von dort angegriffen wurde, noch ein UN-Mandat, also in einem, völkerrechtswidrigen Angriffskrieg 80 Menschen feige aus der Luft mit hintertückischen Bomben abgeschlachtet. Obama ist ein viel schlimmer Massenmörder als Trump bisher. Ohne er spuckt auf Law and Order. Wie in Libyen:
        https://www.berlinonline.de/charlottenburg/nachrichten/4728643-4015903-80-tote-usa-greift-is-in-libyen-an-cnn-b.html

        1. Ich finde es wichtig, zwischen der beruflichen Rolle eines Menschens, die durch viele andere Menschen mit beeinflußt wird, und seiner Person und deren Integrität sehr genau zu unterscheiden. Sonst bleibt der Dreck, den man wirft, sehr fest an einem selbst haften.

          1. Was soll das sein? Ein Persilschein? Obama hat die Tötungen von tausenden Personen persönlich unterschrieben, nicht als Rolle, sondern als Mensch. Bei manchen sogar zugesehen, wie bei der angeblichen Liquidierung von Osama bin Laden. Rechtsstaat ist was ganz anderes als Massentötungen ohne Kriegserklärung oder Gerichtsurteile nur nach dem Motto „Yes we can!“
            Man darf den Rechtsstaat nicht so aushöhlen, wie Obama es tat oder wie manche es jetzt mit privater Zensur wollen. Die Trennung zwischen einer irgendwie gearteten „beruflichen Rolle“ und der Person wäre das Ende der Verantwortung.

          2. Meinste Hitler privat oder die anderen Schlächter., in ihrer Funktion als liebende Familienväter?
            Oder habe ich Dich fehlverstanden?

          3. Ich unterscheide bei erwachsenen Menschen gerne zwischen Menschen mit Persönlichkeit (Integrität) wie z.B. Barack Obama, Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung, Menschen mit einer schweren Geisteskrankheit (Psychose) und Menschen mit einer tiefgreifenden Entwicklungsstörung (Autismus). Daneben gibt es noch das aus Persönlichkeitsstörung und Psychose und sozialen Faktoren resultierende Phänomen „Soziopath und Massenmörder“, das besonders in Onlineforen oder bei kleinen Kindern dazu eingesetzt wird, Angst und Schrecken zu verbreiten.

            Bei den „tiefgreifenden Entwicklungsstörungen“ handelt es sich im übrigen um eine Gruppe von Störungen, die durch zwei Merkmale gekennzeichnet sind:
            qualitative Beeinträchtigungen in der gegenseitigen Interaktion und Kommunikation und
            ein eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten.

            Sie bestehen von früher Kindheit an und manifestieren sich in den ersten 5 Lebensjahren. Es wird davon ausgegangen, dass sie durch therapeutische Interventionen wesentlich gebessert, aber nicht geheilt werden können.

          4. Nun ja, Friedrich, du willst doch nicht unsere Bundesregierung nicht als Gruppe mit „tiefgreifenden Entwicklungsstörungen“ bezeichnen, oder?
            Zumal sie ständig qualitative Beeinträchtigungen in der gegenseitigen Interaktion und Kommunikation und
            ein eingeschränktes, stereotypes, sich wiederholendes Repertoire von Interessen und Aktivitäten an den Tag legen!

          5. Nun ja, wenn der „Politiker“ schon im Sandkasten und im Kindergarten tätig war… hatte er vermutlich sehr narzisstische Eltern – oder gute Vorbilder.

          6. Es gibt auch einen gesunden Narzissmus, im Sinne von stabiler Ich-Stärke und einem guten Selbstbewusstsein. In den Extremen liegt die Persönlichkeitsstörung, wie z.B. auch in der passiv-aggressiven Untertänig- und Untätigkeit von Täteropfern.

          7. Ich bezog mich auf den übertriebenen wettbewerbsbezogenen Narzissmus (wer ist der bessere Selbstdarsteller), das schlimme ist an diesem Punkt, das diese Form des Narzissmus, bis ins unendliche steigerungsfähig ist, bis hin zum Wunsch, das der ebenfalls narzisstische Kontrahent doch endlich sterben möge!
            Das wiederum ist dann die Geburtsstunde des unverhohlenen Mobbings gegen den anderen Narzissten, der mit den gleichen Möglichkeiten zurück schlägt!

      2. Da hält ein Idiot, der sich „Vaginarecht“ nennt und die Provokation schon als „Namen“ gewählt hat einem altbekannten Choleriker das Stöckchen hin – und der springt erwartungsgemäß prompt.

        Von nun an ist das eigentliche Kommentar-Thema obsolet und der Kleinkrieg beginnt.

        Bei Wikipedia hat man immerhin 11% Moderations-Anteil (nur für Leute verständlich, die den Artikel auch gelesen haben) festgestellt. Wie hoch ist der eigentlich bei netzpolitik.org?

          1. Wie verhält sich netzpolitik.org zum Problem der ungeeigneten Benutzernamen?

            Wie versteht die Redaktion z.B. „Vaginarecht“?

            Wie verfährt netzpolitik.org mit Beleidigungen im Benutzernamen?

          2. @Markus Reuter
            Demnach ist „Vaginarecht“ also ein geeigneter Benutzername für netzpolitik.org.
            Provokateure hört die Signale! Das wird wohl noch lustig werden.

          3. Was ist denn Dein Problem mit dem Wort „Vaginarecht“ als Benutzername? Ist Provokation von vorneherein zu unterbinden, wäre das Dein Wunsch?

          4. @Constanze
            Ein provokanter Schreiber hat sich den Namen „Peniszeiger“ gegeben.
            Dieser Name wurde prompt von einem „Moderator“ geändert in:

            Pinnebergerzeiger 10. Feb 2017 @ 19:48

            „Vagina“ wird geduldet, „Penis“ wird moderiert. Das geht doch so gar nicht.

  3. Zu den Limitationen der Studie zählt, dass nur auf relativ einfach erkennbare Belästigungen sowie nur auf die englische Wikipedia abgestellt wurde.

    Bekanntlich laufen bei Wikipedia einige Kämpfe. Da bleibt nichts anderes übrig, als sich angemeldet auseinander zu setzen. Mit diesem bias behaftet, verbietet es sich Ergebnisse zu verallgemeinern. Und wenn sonst keine Methodenfehler vorliegen, dann gilt diese Studie exakt für en_Wikipedia und genau für den Untersuchungszeitraum. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

    Beides dürfte aber eher zu einer Unter- denn Überschätzung des Problems führen.

    Da hat sich wohl einer überschätzt mit seiner gewagten Hypothese. Das ist wohl mehr Meinung mit Agenda, als fundiertes Fazit.

    1. Jede Studie hat immer Limitationen; auf verallgemeinernde Ableitungen zu verzichten, ist deshalb keine Lösung, sondern Ableitungen müssen eingedenk der Limitationen getroffen werden.

      Zum zweiten Punkt: Da nur ausgewählte Typen von Belästigungen erfasst sind, ist damit jedenfalls eine Unterschätzung und keine Überschätzung des Problems verbunden. Was das Ausblenden anderer Sprachversionen betrifft, ist das weniger eindeutig hinsichtlich Über- oder Unterschätzung, das stimmt. Ich bezog mich da vor allem darauf, dass Belästigungen in anderen Sprachversionen gar nicht erfasst sind von der Studie.

  4. Weiße Männer mit viel Tagesfreizeit beschimpfen andere Weiße Männer mit viel Tagesfreizeit. Was ist das Problem daran ?

    1. Daß Du Frauen diskriminierst! Als wenn diese, und auch völlig unabhängig von Hautfarbe (Du Nazi) und Tages- oder Nachtbeschäftigung, nicht zu Selbigem fähig wären. :p

      1. Kann sein. Aber bei Wikipedia sind es nun mal 99 % weiße Männer mit viel Tagesfreizeit. Andere würden sagen, der white Trash beschimpft sich untereinander.

          1. Bei der Sicherung ist jede(r) aufrechte FeministInnen aufgerufen! Einfach mal alles wild drauf los beschimpfen. Die große FemenGöttIn sieht deine Taten!

  5. Hier ein Beispiele zum Thema Belästigungen und unsachlichen Angriffen gegen einen Wikipedia Schreiber. Es geht in dem Artikel um das „heiße Eisen“ WTC :

    Benutzer Able Danger schwallt die Seite hier mit seinen Theorien voll, ohne einen einzigen Vorschlag für den Artikel abzuliefern. Youtube-Videos als Quellen, irgendwann is gut. Ich kündige jetzt an, Textklumpen und Theoriefindung als Beiträge ohne Bezug zum Artikel hier zu löschen. Das is ja nicht zumutbar: Wikipedia:Diskussionsseiten. Frohe Weihnachten.–Lorielle 23:31, 17. Mai 2010 (CEST)

    Was ist Ihr Problem? Es soll eine Artikelversion mit einseitiger Darstellung wieder eingesetzt werden? Mit welcher Begründung? Geht es auch in einem Satz, ohne das Geleier da oben? Da waren Anschläge 2001 und Feuer und nach ein paar Stunden, nach den beiden grossen, ist das Ding zammengfalln, weil’s innen und aussen geknarzt hat. Warum jetzt der Aufstand? Sammeln Sie Ihre Erkenntnisse auf eine privaten Webseite, das wird sonst nüchts und der schöne Account ist plötzlich geschlossen. Schönen Abend.–Lorielle 18:36, 13. Mai 2010 (CEST)

    Es gibt einen Artikel zu den Verschwörungstheorien. Lieber Able Danger, tobe dich dort aus. Hier findest du keine Mehrheit. Das ist keine Zensur, denn du darfst alles auf deiner Homepage schreiben. Es hilft dir auch kein Vermittlungsausschuss weiter, noch das Schiedsgericht oder die Vandalismusseite. Erkenne, das mindestens 5 langjährige Mitarbeiter gegen deine Änderungen sind.– schmitty. 20:42, 16. Mai 2010 (CEST)

    Mag ja sein das die Wahrheit eine andere ist als die, die in den Leitmedien verbreitet wird. Aber solange die Leitmedien bei Berichten über das WTC von den terroristischen Anschlägen sprechen anstatt einer Sprengung durch die Regierung, kommt auch nichts anderes in den Artikel. Du musst einen anderen Weg finden, der Menschheit die Wahrheit zukommen zu lassen und diese davon zu überzeugen. Hier nicht!– schmitty. 21:56, 17. Mai 2010 (CEST)

    Ihre Änderungsversuche und Kommentare zeigen mir recht deutlich das Sie sich überhaupt nicht mit den Fakten auseinandergesetzt haben. Sie zitieren nur das was die Verschwörungstheoretiker behaupten. –Martin38524 19:38, 16. Mai 2010 (CEST)

    Einfach ignorieren, eventuelle Theorie-Einstellungen im Artikel revertieren und auf die Disk. verweisen. Wenn’s zu viel wird, auf VM melden und hoffen, dass Artikel oder Benutzer (oder beide) gesperrt werden. Das hilft noch am meisten gegen Verschwörungstheoretiker. XenonX3 – (☎:±) 23:49, 19. Mai 2010 (CEST)

    https://machtelite.wordpress.com/2015/10/28/die-dunkle-seite-der-wikipedia-wie-kopilotjesusfreund-und-co-911-artikel-saeubern/

    1. Mir scheint, dass das Problem nicht die „Belästigungen“ sind, die wegzensiert (Newspeak: moderiert) müssen, sondern dass wir mit Hilfe des Internets zu viel mehr Quellen kommen, als es früher im klassischen Journalismus möglich war. Bei der Vielzahl der Meinungen, die vielleicht in einem „roughen“ Ton vorgetragen werden, verlieren viele die Nerven und wer löschen kann, entscheidet sich willkürlich für eine Wahrheit und löscht die anderen, weil er es kann. Dann hat man scheinbar Konsistenz, tatsächlich aber nur einseitige Selektion.
      Bei den 9/11-Problemen gibt es z.B. Ingenieure, die die regierungsamtliche Verlautbarungen naturwissenschaftlich-technisch nicht nachvollziehen können. Insbesondere beim dritten zusammengestürzten Gebäude. Da ist es wenig hilfreich, dass das NIST seine Daten nicht publiziert hat,
      Ein anderes Beispiel ist der neulich von AI publizierte Bericht über Syrien. Bei Telepolis werden dazu einige sich widersprechende Meinungen aufgelistet.
      https://www.heise.de/tp/features/Folter-und-Massen-Hinrichtungen-Vorwuerfe-gegen-den-Amnesty-Bericht-3620405.html
      Lässt man die Vielzahl der Meinungen weg und reduziert sich willkürlich auf eine, wie es früher zwangsläufig im Journalismus und in Enzyklopädien üblich war, fühlt man sich erleichtert, wird aber ggf. der Sache nichtgerecht. Da liegt offenbar noch Einiges vor uns, eine Vielzahl von Ansichten ertragen zu müssen, um eine wahrscheinliche (oder mehrere, siehe Korpuskel-vs.Welle Problem in der Physik) für möglich zu halten, statt eine einzige Wahrheit durchzuzensieren (Neusprech: moderieren).
      Da werden wohl noch viele Wahrheitsministerien hochpoppen.
      Nach Correctiv kommen die ja jetzt fast im Tagestakt hoch:
      http://meedia.de/2017/02/08/erste-oeffentlich-rechtliche-anti-fake-news-einheit-bayerischer-rundfunk-testet-br-verifikation/
      Das trifft den Journalismus so wie Wikipedia auch. Schnelles Löschen hilft da wenig, sondern ist eher Flucht, die dann negativ auffällt.
      Bei Domradio.de wurde heute gegen Prostitution gehetzt: Es wurde behauptet, „Prostitution ist der moderne Sklavenhandel“. Als dann darauf verwiesen wurde, dass Prostitution ein legales Gewerbe ist statt illegalen Sklavenhandels, das in der Gewerbeordnung von Staat reguliert wird, und das Jesus laut Lukas und Matthäus eine ganz andere Meinung gegen Huren hatte („Die Zöllner und Huren mögen wohl eher ins Himmelreich kommen denn ihr“), zog man die Zensur-Keule und die Blockade, um seine unchristliche Hetze weiter ungestört verbreiten zu können.
      https://www.domradio.de/themen/soziales/2017-02-08/schwester-ackermann-zum-gebetstag-gegen-menschenhandel
      Deswegen sollte hier in der Diskussion klarer gesagt werden, wer denn urteilt, was „Belästigung“ sei (offenbar kein Richter) und warum nach welchen Regeln es wegmoderiert werden sollte, statt nur darüber zu diskutieren, wie man es mit Maschinen automatisieren kann und den Anteil des nicht klar definierten pseudogenau metrisch misst.

      1. … viel mehr Quellen kommen, als es früher im klassischen Journalismus möglich war

        Genau das ist das Mißverständnis, dass einige Leute Wikipedia mit Journalismus verwechseln. Wo es darum geht, Debatten zu führen, aktuelle Themen zu recherchieren und Meinung darzustellen. Richtig hingegen ist, dass Wikipedia primär die Funktion hat, den wissenschaftlichen Fundus „Google Scholar“ aufzubereiten und sonst gar nichts.

        1. 15 years later: on the physics of high-rise building collapses

          Steven Jones1, Robert Korol2, Anthony Szamboti3 and Ted Walter4

          1 Brigham Young University (early retired)
          2 McMaster University (emeritus)
          3 Mechanical design engineer in the aerospace industry
          4 Architects & Engineers for 9/11 Truth

          Abstract

          On September 11, 2001, the world witnessed the total collapse of three large steel-framed high-rises. Since then, scientists and engineers have been working to understand why and how these unprecedented structural failures occurred.

          http://www.europhysicsnews.org/articles/epn/pdf/2016/04/epn2016474p21.pdf

          1. As for eyewitness accounts, some 156 witnesses, including
            135 first responders, have been documented as
            saying that they saw, heard, and/or felt explosions prior
            to and/or during the collapses [14]. That the Twin Towers
            were brought down with explosives appears to have been
            the initial prevailing view among most first responders.
            “I thought it was exploding, actually,” said John Coyle, a
            fire marshal. “Everyone I think at that point still thought
            these things were blown up” [15].

          2. Conclusion
            It bears repeating that fires have never caused the total
            collapse of a steel-framed high-rise before or since 9/11.
            Did we witness an unprecedented event three separate
            times on September 11, 2001? The NIST reports, which
            attempted to support that unlikely conclusion, fail to persuade
            a growing number of architects, engineers, and
            scientists. Instead, the evidence points overwhelmingly
            to the conclusion that all three buildings were destroyed
            by controlled demolition. Given the far-reaching implications,
            it is morally imperative that this hypothesis be
            the subject of a truly scientific and impartial investigation
            by responsible authorities. n

        2. Das kann ja jetzt der Chef des Trump Towers klären. Oder wir freuen uns einfach mit den Versicherungen, dass weder mit Flugzeugen noch mit Sprengstoff erneut so ein großer Schaden angerichtet wurde.

          1. Die Versicherungen stehen unter dem Nationalwohl. Wer anderes behauptet ist unamerikanisch, unpatriotisch und ein Gedankenverbrecher.

        3. „Genau das ist das Mißverständnis, dass einige Leute Wikipedia mit Journalismus verwechseln. “
          Ich habe nicht Wikimedia mit Journalismus verwechselt. Ich habe auf die eine Seite eine Vielzahl von Quellen im Internet gestellt und auf die andere klassischen Journalismus;
          Es gibt Journalismus, Wikipedia, Enzyklopädien auf Papier, Facebook, Millionen von Foren und Kommentarfunktionen von allem Möglichen. Wir haben heute Milliarden von Quellen, statt wie früher eine paar wenige wie im klassischen Journalismus.
          So ist es zum Beispiel ein fundamentaler intellektueller Fehler, Medien wie Facebook mit alleiniger Brille des Journalismus zu sehen, wie es die Wahrheitsministeriumskolonne der SPD/WAZ genannt Correctiv tut, die mit Millionen von SPD/WAZ gesponsert wird :-). Die haben trotz ihres Anspruches, dass Veröffentlichungen von denen sofort bei netzpolitik.org wegen Political
          Das Betrachten neuer Medien mit alten Brillen führt häufig in die Irre. Incorrectness gelöscht werden (wie Mario Sixtus aus).
          Heute z.B. hat es keine fünf Stunden gedauert, bis die Hatespeech und die Fakenews über Kachelmann, der sich bei einer Veranstaltung der juristischen Fakultät der Uni Köln äußerte, bei der die kriminelle Alice Schwarzer eine Vorlesung für angehende Juristinnen hielt, geändert werden musst, weil die journalistische Arbeit so viele Fehler enthielt. Manche haben vermutet, das sie aus der kriminellen Insidersicht berichtete und auch deshalb eingeladen wurde. Da ist es fatal, wenn Kommentare einfach so aus eigenem Gusto gelöscht werden, was die LTO auch nicht macht. Aber so ist es auch bei anderen Medien: durch das Internet hat sich der öffentliche Diskurs fundamental geändert.
          http://www.lto.de/recht/nachrichten/n/kachelmann-unterbricht-vortrag-alice-schwarzer-uni-koeln-sexualitaet-recht/
          Ich will ja nicht langweilen, aber verweise dennoch auf Luhmann, der in seiner Systemtheorie Gesellschaft nicht als Ansammlung von Personen sieht, sondern als ein System, das auf Kommunikation basiert. Da wiegt es um so schwerer, wenn man undemokratisch den Diskurs und die Kommunikation durch Löschen, „Moderieren“ und Zensieren beschädigt und verfälscht. Man schadet der Gesellschaft. Strafrecht reicht als Ordnungskriterium.
          Die Flamewars (kuckst Du Flaming in Englisch bei Wikipedia) und das USENET zeigen, dass man Kommunikation auch „rough“ machen kann. In der hier diskutierten Studie aber wird nur behauptet, dass „Moderation“ (am liebten auch gleich durch einen Bot) durch die Störung der Kommunikation die Gesellschaft besser mache. Fehlurteile hier schaden der Gesellschaft, zerstören die Kommunikation und funktionieren häufig nicht, wie einige Kommentatoren zur „Moderation“ bei Wikipedia hier auch gezeigt haben.

      2. Wolfgang Ksoll: … wegzensiert (Newspeak: moderiert) …,

        Lieber Herr Ksoll,
        Sie sind ja gemeinhin ein Berufskommentator, der sich nicht schade darum ist, auch die kleinsten Unebenheiten tiefgründig auszuleuchten – wenn es in Ihr Argumentationsschema passt.

        Doch hier ist Ihnen, sicherlich unbemerkt und völlig unbeabsichtigt, ein kleiner Flüchtigkeitsfehler unterlaufen, auf den ich Sie aufmerksam machen möchte.

        Zugegeben, die Wörter Doppeldenk und Neusprech sind gerade in, so fällt es vermutlich auch Ihnen schwer ohne Assoziationen darauf auszukommen. Wer soviel schreibt, der muss ja irgendwie die Zeilen füllen.

        Nichtsdestotrotz ist moderieren kein Neusprech. Und Moderation hat nichts mit Zensur zu tun. Und ja, einfache Gemüter haben Schwierigkeiten mit der begrifflichen Abgrenzung, aber Sie, Herr Ksoll, sie sollten es doch eigentlich besser wissen. Oder doch nicht?

        1. Zum einen gibt es den Begriff bei Orwell seit 1949. Wenn der jetzt erst bei Ihnen ankommt, dann ändert das nichts :-)
          Zum anderen teile ich Ihre Meinung über Zensur und Moderation nicht.
          Wenn in einem Kommentar zu einem Artikel über Correctiv hier bei Netzpolitik eine Aussage von Correctiv einfach gelöscht wird, dann ist das keine Moderation, sondern Zensur. Sie sollten sich mehr mit Fakten als ad hominem Gebashe beschäftigen.
          https://netzpolitik.org/2017/drohungen-und-uebergriffe-gegen-das-recherchebuero-correctiv/
          Die unzensierten Aussagen von Corectiv und Mario Sixtus finden Sie weiterhin unter https://twitter.com/correctiv_org

  6. Wikipedia wird bei technischen Dingen gut sein. Ansonsten kann man es getrost bei der Suche wegklicken. Das zeigte die Ganser – Geschichte. Auch wenn ich den selbstgerechten Ganser persönlich nicht mag. Was richtig ist, wird richtig bleiben.

  7. „Die geringe Interventionsquote – weniger als ein Fünftel der Belästigungen wurde zumindest mit einer Verwarnung sanktioniert – deutet aber auf ein an dieser Stelle erst kürzlich wieder thematisiertes Moderationsdefizit hin.“

    Das könnte aber auch darauf hindeuten, daß die Moderation einfach nicht so fallbeilartig funktioniert, wie sich das die Auftraggeber der Studie wünschen.

  8. Ich kann nicht ganz nachvollziehen, was ihr alle habt? Würde man die Nuklearenergie an dem einen Ende einer Energie-Skala plazieren, so fänden sich am anderen Ende u.a. der Dalai Lama, das Internet, Wikipedia… Es besteht also noch Hoffnung für die Menschheit :-D

  9. Was mir an dem Thema nicht passt ist, dass die Wikipedia für mich mittlerweile das wichtigste Nachschlagewerk ist. Wenn ich im Internet etwas suche, finde ich selten Quellen, die meinen Ansprüchen an sowohl Sicherheit als auch Einfachheit genügen, außer auf der Wikipedia.
    Ich habe nun die Sorge, dass dieses, für mich wertvollste, Stück des Internets und seine Neutralität durch Zensur bedroht ist.

    Belästigung wird von Wiktionary definiert als: „nachhaltiges Einwirken auf Personen, was als unangenehm empfunden wird“. https://de.wiktionary.org/wiki/Bel%C3%A4stigung

    Und damit komme ich zu dem Schluss, dass Belästigung von manchen zwar als unangenehm empfunden wird, dies aber kein Grund sein sollte sich eine Meinung nicht anzuhören. Wer weiß, vielleicht hört man mal etwas neues und kann etwas lernen. Wenn Belästigung so weit geht, dass sie den Diskurs verhindert, ist das eher Sabotage, aber dagegen verfügt die Wikipedia meines Wissens über effektive Mittel.

    Naja, vielleicht liegt meine Sorge auch nur an meiner unverhältnismäßigen Priorisierung von Rationalität gegenüber Emotionen, wer kann das schon objektiv sagen…

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