Luca Hammer hat sich die Tweets rund um den Parteitag der AfD und die Gegenproteste angeschaut. Die Visualisierung zeigt, wie die Twitteraccounts vernetzt sind, die einen Tweet mit dem Hashtag #koeln2204 veröffentlicht haben oder in einem solchen erwähnt wurden. Vernetzt bedeutet in dem Fall, dass sie sich auf Twitter folgen.
Hammer erklärt gegenüber netzpolitik.org weitere Details:
Farbe und Position wurden über zwei Algorithmen berechnet. Der Modularityalgorithmus (Farbe) versucht Subnetzwerke zu identifizieren: Gruppen von Knoten, die stärker miteinander verknüpft sind. ForceAtlas2 (Position) simuliert die Verbindungen als Kräfte und versucht ein Gleichgewicht herzustellen. Indem man im entstandenen Graphen einzelne Knoten ansieht, kann man diesen interpretieren.
Auf der linken Seite sieht man AfD-nahe Accounts, die stark in sich selbst vernetzt sind. Auf der rechten Seite sind ebenfalls stark in sich vernetzte Anti-Rassismus (etc.)-Accounts. In der Mitte sind vor allem Medien, aber auch Politikaccounts. Während die AfD-Accounts etwas abseits mit wenigen Verbindungen zu den übrigen Accounts stehen, sind die restlichen Bereiche stärker miteinander vernetzt. Während die Visualisierung Hinweise zur Zugehörigkeit von Accounts gibt, reicht sie nicht aus, um Gesinnungen zu unterstellen. Ein Account kann näher an den AfD-Accounts sein, weil viele der AfD-Accounts ihm folgen oder umgekehrt. Und Folgen kann natürlich auch Beobachtung bedeuten.
Den Graphen gibt es auch in hoher Auflösung (30 MB) zum Download. In der Grafik sind auch die von uns untersuchten inoffiziellen AfD-Unterstützeraccounts und der Scheinriese Balleryna gut zu erkennen. Luca Hammer hält auf der kommenden re:publica-Konferenz einen Vortrag zu Trollen.
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