Tröpfchenweise neue Enthüllungen über neuseeländische Spionageaktivitäten. Diesmal: Neuseelands Geheimdienst GCSB späht seine Handelspartner aus. Die Anzahl der bekannterweise ausgespähten Gebiete erhöht sich damit auf 20, über pazifische Inselstaaten hinaus jetzt auch unter anderem die Antarktis [!], China – Hauptexportpartner der Nation -, Vietnam, Pakistan, Iran und Irak – willkommene Ziele für die NSA, die im Rahmen der Five-Eyes-Partnerschaft an den Erkenntnissen der Neuseeländer teilhaben darf.
Ebenso neu ist, dass Neuseeland auch aktive Hacking- und Malware-Angriffe ausführt, mit einer Plattform namens WARRIORPRIDE. Weitere Erkenntnisse zeigt eine Weltkarte aus einer NSA-Präsentation von 2012, die den Analyseerfolg von Kommunikationsnetzwerken porträitiert, die von den Five Eyes überwacht werden. Mutmaßlich leistete GCSB dabei einen wesentlichen Beitrag, ein Report von 2009 berichtete:
Increased collaboration across GCSB Units and Directorates, and between Five Eyes partners, within a dynamic communications environment, is making a significant difference in the understanding of networks, and potentially our capability to exploit those networks.
Damit reiht sich Neuseeland in eine Ausspähen-unter-Freunden-Tradition ein, aber wie Ex-NSA- und CIA-Direktor Michael Hayden kürzlich in einer Rede verkündete: Erwachsene machen das so, da soll man sich nicht so anstellen. Die Regierung Neuseeland bleibt unterdessen bei ihrer Taktik, die enthüllten, „gestohlenen“ Dokumente in Frage zu stellen und sich weiteren Kommentaren zu verweigern.
Ich fühl mich so unerwachsen