Dokumentarfilmerin Laura Poitras verklagt US-Behörden

Die Dokumentarfilmerin Laura Poitras. CC BY 4.0, via Wikimedia

Für die Oscar- und Pulitzer-Preisträgerin Laura Poitras war jahrelang jeder Grenzübertritt in die USA ein Spießrutenlauf. Zwischen 2006 und 2012 musste die Filmemacherin mehr als 50 Mal Durchsuchungen, Verhöre und teils stundenlange Sicherheitsüberprüfungen über sich ergehen lassen, bevor sie in ihr Heimatland einreisen durfte. Nun verklagt sie mit Hilfe der Electronic Frontier Foundation (EFF) das US-Justiz- und Verkehrsministerium auf die Herausgabe von Dokumenten, die Klarheit über die „kafkaesken Schikanen an den Grenzen“ verschaffen sollen.

During these detentions, she was told by airport security agents that she had a criminal record (even though she does not), that her name appeared on a national security threat database, and, on one occasion, that she was on the U.S. government’s No Fly List. She’s had her laptop, camera, mobile phone, and reporter notebooks seized and their contents copied, and was once threatened with handcuffing for taking notes during her detention after border agents said her pen could be used as a weapon. The searches were conducted without a warrant and often without explanation, and no charges have ever been brought against Poitras.

Die Durchsuchungen hörten erst auf, als Glenn Greenwald 2012 einen Artikel über die Sonderbehandlung veröffentlichte und eine Reihe von Dokumentarfilmern eine Petition unterzeichneten, die sich gegen die Prozedur richtete. Bisherige Bemühungen, nach dem Freedom of Information Act (FOIA) an Dokumente zu kommen, die Auskunft über diese Behandlung hätten geben können, sind gescheitert: Einige Behörden hätten behauptet, über keine Unterlagen zu Poitras zu verfügen, andere wiederum hätten die FOIA-Anträge schlichtweg ignoriert. Das FBI etwa hatte nach einem Jahr Wartezeit ganze sechs Seiten an relevanter Information ausgegraben, verweigerte jedoch die Herausgabe mit Verweis auf Geheimhaltungspflichten.

Poitras war mit ihrer Dokumentation „Citizenfour“ über Edward Snowden bekannt geworden, die ihr eine Oscar-Auszeichnung einbrachte. Zuvor hatte sie sich mit Dokumentarfilmen wie „My Country, My Country“ oder „The Oath“ einen Namen gemacht, die sich mit Aspekten der US-Sicherheitspolitik nach den 9/11-Anschlägen auseinandersetzen – und die letztlich dafür verantwortlich sein dürften, dass Poitras ins Visier von US-Sicherheitsbehörden gelangte.

Deine Spende für digitale Freiheitsrechte

Wir berichten über aktuelle netzpolitische Entwicklungen, decken Skandale auf und stoßen Debatten an. Dabei sind wir vollkommen unabhängig. Denn unser Kampf für digitale Freiheitsrechte finanziert sich zu fast 100 Prozent aus den Spenden unserer Leser:innen.

2 Ergänzungen

  1. Es gibt wenig, worum ich die USA beneide. Dazu gehören die EFF und die ACLU. In ganz Europa ist mir nicht bekannt, was ähnlich schlagkräftig wäre. Dara könnte man arbeiten, oder?

  2. Ins Visier der amerikanischen Sicherheitsbehörden oder der amerikanischen Logenbrüder in und um die amerikanischen Sicherheitsbehörden ?

Dieser Artikel ist älter als ein Jahr, daher sind die Ergänzungen geschlossen.