Sascha Lobo wurde von der Frankfurter Rundschau (und wahrscheinlich BLZ) zum Thema Sharing-Economy interviewt: „Silicon Valley hat ein Arschlochproblem“.
Ich glaube aber, dass viele von diesen Unternehmen, gerade Uber, einen großen Fehler machen, wenn sie glauben, dass die Gesetze sich gefälligst ihrem Geschäftsmodell zu beugen haben und sie sich nicht an diese zu halten haben, wenn sie ihnen nicht passen. Gesetze sind nicht zum Schutz von Uber da. Gesetze sind zum Schutz der Gesellschaft da. Die aggressive Haltung, die hinter Uber steht, wird maßgeblich geprägt von dem Gründer Travis Kalanick. Das ist ein Mann, der Schwierigkeiten hätte, einen Sympathiewettbewerb gegen eine Landmine zu gewinnen. Ein ganz klassisches Arschloch. Das kann man so sagen. Der Begriff ist auch durch die ehrwürdige Zeitschrift „Economist“ ins Spiel gebracht worden, die dem Silicon Valley ein Arschlochproblem attestierte. Viel von der disruptiven Kraft, die die Gesellschaft voranbringen könnte, wird von solchen Unternehmen ins Bösartige und ins Destruktive verkehrt. Da gibt es eine Unerbittlichkeit und Arroganz, die sehr, sehr schädlich ist.
Frankfurter Rnudschau (und wahrscheinlich BLZ)
?
FR und BLZ kooperieren imo auch nach Ende der Mantelproduktion im überregionalen Teil weiter.
Sharing Ökonomie ist meiner Meinung nach eine Illusion, kapitalismus bleibt immer gleich. Der Begriff „Sharing Ökonomie“ scheint mir von irgendwelchen spin Doktoren erfunden zu sein. Was haben Uber, Facebook, Google usw schon mit „sharing“ zu tun ? Kapitalismus bleibt Kapitalismus auch wenn man versucht ihn durch irgendwelche erfundenen Begriffe reinzuwaschen. letztendlich gilt: nur wer ein rücksichtsloses Arschloch ist kann im Kapitalismus erfolgreich sein. Das ist ja auch der Grund warum immer die größten Psychopathen in der Führungsetagen von Konzernen und Politischen Parteien kommen, wer nicht die gleiche Rücksichtslosigkeit wie eben diese an den Tag legt kommt einfach nicht in diese Positionen. Auf lang oder kurz werden diese Leute dann auch die digitale Wirtschaft kontrollieren.
Es sei denn man kommt mal zu dem Bewustsein das niemand gut genug ist um über andere zu herrschen.
Speziell: Das Teilen von Gütern und Dienstleistungen kann durchaus gegenüber einer klassischen eigentumsorientierten Konsumhaltung Unterschiede im Ökonomischen bringen.
Allgemein: Deine „Kritik“ ist zu pauschal, um ernsthaft als Grundlage einer Diskussion zu dienen. Google und Facebook haben nichts mit Sharing im Sinne ökonomischen Handelns zu tun (auch wenn sie sicher Aspekte davon in ihre Geschäftsmodelle einflechten werden, wenn es eine gewisse Durchsetzung erreicht hat.
Natürlich geht es auch beim Sharing um eine Balance und um die Werte, die hinter dem spezifischen ökonomischen Handeln stehen. Dadurch entsteht der Unterschied. Deswegen bleibt der Begriff „Sharing Ökonomie“ als Sammelbegriff sowohl für eine soziale Markorientierung als auch für die übliche kalifornische Version neoliberaler Ideologie offen – Es bleibt der Mensch, der in der Gemeinschaft den Unterschied machen kann. Pauschales Ablehnen einer im Grunde richtigen Entwicklung (mehr Aspekte des Teilens in die Ökonomie einbinden) bringt niemandem etwas und führt in letzter Instanz nur dazu, dass diejenigen die konkrete Handlungsoptionen anbieten (z.B. Uber) die Überhand bekommen. Wer nicht alternativlos sein Leben geliefert bekommen will, muss sich eben gemeinsam darum kümmern, Alternativen zu entwickeln – In deinem Kommentar kann ich diesbezüglich nichts entdecken.
Ich denke der Begriff Sharing Economy passt bei solchen Unternehmen überhaupt nicht. Das sind reine Makler. Sharing Economy verbinde ich mit Begriffen wie Mitfahrgelegenheiten (also das Angebot jemanden für einen Anteil der Fahrtkosten mitzunehmen, nicht die kostenpflichtige Vermittlung) oder Bücher-/ CD- / DVD- / … Tauschring o.ä.
„Sharing Economy“ ist als Begriff für das Silicon Valley total fehlplatziert. Das ist schlicht eine „Rental Economy“, niemand tauscht da irgendetwas aus reiner Nächstenliebe, sondern den Unternehmen geht es um Profit. Das muss man nicht unbedingt verteufeln, aber auf das normativ aufgeladene Marketingsprech der sog. „Kultur des Teilens“ braucht man bestimmt nicht hereinzufallen.
Wie wäre es mit einer positiven Abgrenzung der, auch ökonomisch einsetzbaren, Einstellung zum Teilen (digital & physisch)? Es ist einfach (und richtig) die Okkupation des Begriffes durch die kalifornische libertäre Ideologie zu beklagen. Aber wenn etwas dran ist an der Idee, das „Teilen“ im ökonomischen Handeln im Alltag zu stärken, dann wäre eine positive Beschreibung sinnvoll.
Angefangen beim couchsurfing über offenbar funktionierende Geschäftsideen wie z.B. „Die Kleiderei“ (https://kleiderei.com) bis hinzu umfassenderen Weiterentwicklungen der Allmende gibt es etliche Linien, die da durch die Begriffwolke „Sharing Economy“ laufen und eines konstruktiven Nachdenkens würdig sind.
Old-School-Kapitalismus mit Ausbeutung der Schwachen ist auch mit shiny App nicht sexy.
„…Ein ganz klassisches Arschloch. Das kann man so sagen…“
was soll das, solche zitate als nachrichten zu verkaufen? ich würde wetten, dass keiner netzpolitik.org oder gar sascha lobo selbst Travis Kalanick je kennengelernt haben. aber es passt ja so gut ins antikapitalistische, antiamerikanische weltbild. aber was solls, die bild machts mit titten, ihr halt damit.
„Arschloch.“ Muss Lobo, dieser „Experte“, gerade sagen.